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nach Florenz befanden, mit der Bitte, für deren Auslösung zu sorgen. 168 Hier wie auch amVerhalten des Kardinals, der ja beachtliche Summen zum Loskauf von Geiseln aufbrachte,lässt sich darüber hinaus eindrucksvoll belegen, wie wenig die Autoritäten gegen den Willender Soldaten ausrichten konnten. Man bezahlte stillschweigend die Lösegelder, ganzoffensichtlich war gar nicht daran zu denken, die Freilassung der Geiseln zu befehlen.Wenn die Lösegelder schließlich zur Zufriedenheit der Soldaten gezahlt waren, was, wieoben gesagt, im Durchschnitt vielleicht zwei Wochen dauerte, wurden die Geiseln freigelassen.Sie bekamen einen Schutzbrief, der sie davor bewahren sollte, aufs Neue gefangengenommen zu werden. Wahrscheinlich meinen 14 der 143 Erklärenden diesen Schutzbrief,wenn sie von einer "polizia di loro mano" sprechen wie Zanobi di Jacopo. (55)Diese skizzierten Möglichkeiten konnten in allen beliebigen Kombinationen auftreten. Dadurchwerden einige der Erklärungen sehr undurchsichtig, aber eben diese Verworrenheitzeigt, dass die Schwierigkeiten bei der Beschaffung des Lösegeldes zu einem guten Teildem Chaos entwuchsen, das die Soldaten selbst angerichtet hatten, indem sie Familien auseinanderrissen,ihre Opfer durch Todesdrohungen in Panik versetzten und willkürliche Lösegelderfestlegten, die den einen in den Ruin trieben und dem anderen die Möglichkeitließen, seine Reserven eigennützig oder uneigennützig anderen zur Verfügung zu stellen.Auf welche Ideen man dabei verfallen konnte, das soll zum Abschluss Lorenzo Ferini (113)berichten, der 65 Lire und 2 Soldi, also 9 Florin und 42 Soldi bezahlen sollte: "Lorenzo diPietro Ferini ista in Prato pagho di taglia Fiorini 9 e sei Grosoni e Fiorini furono larghi d'oroin oro fune mezano Federico di Nardo lavoratore di Piero Tomaso di Lardena chontadodi Prato che fu uno bue avevo e la choline di Ghiavelo tenevalo dito Federico a foco eragraso e amazoralo e vendero la charne Soldi 2 la libra el deto bue teneva detto Federico infoco e avevalo per istima di dicti Fiorini 9, -, 6 Grosoni cioe - Lire 65 Soldi 2."C. Der Sacco di RomaÜber die legendäre Plünderung Roms im Mai 1527 ist viel geschrieben worden - so viel,dass eine erneute Untersuchung, die sich nicht schwerpunktmäßig auf unbekannte odernoch nicht ausgewertete Quellen stützt, Gefahr läuft, sich in Wiederholungen festzufahren.Zwar wurden auch für den folgenden Abschnitt einige unbekannte Quellen ans Licht geholt,sie gehören jedoch in der Regel denselben Gattungen an wie die schon bekannten undsind daher nicht geeignet, einen völlig neuen Zugang zu den Geschehnissen zu öffnen. DieAusführungen des folgenden Abschnittes sind indes geprägt durch den Blickwinkel dieser168Wie in einem Empfehlungsschreiben des Kanzlers der Botschafter vom 1. September, das sicher nicht daseinzige seiner Art sein dürfte. GUASTI, Il sacco di Prato, Dispensa 178, S. 163.63

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