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chen sind keine Angehörigen höherer Schichten wie Akademiker oder Kaufleute genannt,man darf aber nicht vergessen, dass zwei Drittel der Erklärenden ihren Beruf verschweigen,und dass unter diesen die höchstdotierten Geiseln figurieren.Neben den Berufen machen einige noch eine Ortsangabe. In aller Regel kann man davonausgehen, dass fast alle Erklärenden direkt aus Prato stammten oder zumindest dauerhaftdort wohnten, auch wenn dies nur 59 von ihnen ausdrücklich angeben. In der Regel wirddiese Information durch ein simples "da Prato" nach dem Namen vermittelt, einige schreibenauch "in Prato" nach dem Beruf. Einige scheinen nicht immer in Prato zu wohnen, esgibt einen "Giuliano prete di Santa Maria avencianese 139 abitante al presente in Prato"(128), ferner, anscheinend schon lange in der Stadt, einen "Giovanfrancesco d'Antoniopugliese da Prato" (97). Ein gewisser Tiziano (69) stammt aus Ponzano, einem Dorf vorden Toren Pratos, wie auch Raffaello, "oggi habitante in Pinzano" 140 (78). Bis auf diesebeiden gibt niemand einen anderen Wohnort als Prato an. Das hilft zwar bei der Ermittlungdes Anteils der geflohenen Stadtbewohner immer noch nicht weiter, lässt aber immerhinden Schluss zu, dass die meisten der Bauern aus der Umgebung nicht in Prato Zufluchtsuchten, sondern gleich in Florenz, wodurch der dort beobachtete Strom der - vor allemwohlhabenden - Flüchtlinge offenbar erheblich anschwoll.Neben den konkreten Informationen sagt bisweilen der Schreibstil einiges über die Ausstellerder Erklärungen aus, die rührende Umständlichkeit, mit der manche versuchten, dieGlaubwürdigkeit ihrer Erklärungen zu versichern. Bertoldo Guazalotti schreibt: "... Et cosie la propria verita offerendomi bisogniando farne fare piu apparente fede veramente giustificareesser cosi. Et per fede della verita o fatto la presente di mia propria mano di 24 d'ottobre1512 ..." (117) Einige geraten bei der Formulierung komplizierter Zusammenhängeins Stolpern und stiften am Ende eher Verwirrung, wie Nicola Manucci: "... io pagai perMetto mio fratello fiorini quindici larggi d'oro in oro e quali furono per taglia sua e qualidanari ebbi da Bruno e detti danari pagai in chasa di Ser Jachopo suo fratello e quali danariebbe detto padrone di Metto che stava in chasa detto Ser Jachopo et aveva nome Meri e perfede di cio io Ser Nicholao Chlodovicho Manucci in Prato - Fiorini XV larggi." (110)Zeugen werden selten genannt, und wenn, dann wird meistens nichts als ihr Name angegeben.Spanische Zeugen lassen sich wegen der Italianisierung der Namen nicht identifizieren,und selbst wenn sie ausdrücklich als solche angesprochen werden, ist Vorsicht geboten.Dennoch geht aus einigen Erklärungen eindeutig hervor, dass nicht nur andere Einwohneraus Prato, sondern auch Soldaten zur Bezeugung der Lösegeldübergabe herangezogenwurden. Lorenzo di Giuliani (111) nennt einen Herold als Zeugen, ebenso Vittorio Nigalozzi(103) und präzisiert, es handle sich um einen Herold von Herrn Simonetto da Cortona.139140Meint wohl Avezzano in den Abruzzen.Auch wenn Raffaello Pinzano schreibt, meint er wohl Ponzano und nicht Pinzano bei Mailand.47

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