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handelt sich um nicht mehr als 10 Briefe, die nichtsdestoweniger einige grelle Schlaglichterauf die Beziehungen zwischen den angeschriebenen Soldaten und den Mailändern werfen.1025 Allen ist die Beflissenheit der Absender gemeinsam, mit der sie den Soldaten ihreVerbundenheit und ihre Bereitschaft signalisieren, deren zurückgelassene Angelegenheitenweiterzuführen. Da verspricht Galeazzo Casato dem Sekretär von Guasto, Jacopo Vulpo:"... debbe essere certa che le cose sue sono mie proprie ..." 1026 ; Giovanni Antonio Viscontiversichert dem Hauptmann Alvisio Ciciliano: "... non desidero sinon farli bona servitute..." 1027 , und, in einem weiteren Brief: "Sempre saro servo a Vostra Signoria la quale iopregho che la se ricorda di me." 1028 Der dezente Hinweis darauf, dass man sich für solcheDienste eine Gegenleistung erhoffte, lässt in keinem der Briefe auf sich warten: wenn dasAnliegen nicht direkt formuliert wird, so deuten die Absender es doch durch bittere Klagenüber die finanzielle Misere oder die aus den Einquartierungen erwachsenden Belastungenan. Von den Beziehungen versprach man sich offenbar viel: ein Herr Giovanni Francescoklagt, dass eine Bande von Soldaten sich vor den Toren der Stadt an seinem mit Heu beladenenMaulesel vergriffen habe und bittet den Adressaten, sich unter den anderen Soldatenumzuhören, ob das Tier - klein und mit langem Schwanz - irgendwo gesehen worden sei,und, wenn das der Fall sei, alles in seiner Macht Stehende zur Rückerstattung des Mauleselszu unternehmen. 1029 Und Giovanni Antonio Visconti hatte den Hauptmann Cicilianooffenbar schon in einem vorangegangenen Brief darum gebeten, dafür zu sorgen, dass dieSoldaten aus seinem Haus abgezogen würden: die Kosten für diese seien dabei, ihn zu ruinieren,der ersehnte Brief von Guasto, den Ciciliano ihm versprochen hatte und durch dendieser den Soldaten ein anderes Quartier hatte zuweisen wollen, sei immer noch nicht eingetroffen.Er schließt bei aller berechtigten Verzweiflung nicht ohne eine Portion Weinerlichkeit:"Quella non se maravelia se scrivo et dico male, perche sono desperato. Baso lemane a Vostra Signoria." 1030 Dass es ein Mindestmaß an privater Vertraulichkeit gab, zeigtder Brief von Giovanni Francesco Gubernato an Giovanni Tommaso Tucca: er richtet dieGrüße einer gewissen Francesca aus und teilt mit, dass sie und ihre Töchter gesund seien;dass es ihnen gut gehe, sei indes zuviel gesagt. 1031 Schließlich warfen sich die einquartiertenSoldaten bisweilen offenbar auch zu Beschützern der Hausherren auf, wie aus einemanderen Brief unbekannten Absenders hervorgeht. Ein spanischer Soldat hatte zu Gunstendes Mailänders, bei dem er einquartiert war, in einen Streit eingegriffen und dessen Kontrahenten- einen italienischen Soldaten - mit einem Schwerthieb schwer verletzt. 10321025 ASM Sforzesco, Cart. 1424.1026 ASM Sforzesco, Cart. 1424. Galeazzo Casato an Jacopo Vulpo, 15. 2. 1527.1027 ASM Sforzesco, Cart. 1424. Giovanni Antonio Visconti an Alvisio Ciciliano, 15. 2. 1527.1028 ASM Sforzesco, Cart. 1424. Giovanni Antonio Visconti an Alvisio Ciciliano, 17. 2. 1527.1029 ASM Sforzesco, Cart. 1424. Giovanni Francesco Let. [Name abgekürzt] Gerolamo Fabio, 28.12. 1527.1030 ASM Sforzesco, Cart. 1424. Giovanni Antonio Visconti an Alvisio Ciciliano, 15. 2. 1527.1031 ASM Sforzesco, Cart. 1424. Giovanni Francesco Gubernato an Giovanni Tommaso Tucca, 17. 2. 1527.1032 ASM Sforzesco, Cart. 1424. Unbekannter Absender an einen Hauptmann Berardo, 31. 1. 1527.207

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