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Lanzinechi, ognuno che fuggiva da Spagnoli se ne andava al quartero de Lanzinechi, eterano salvi ... perchè, come se diseva, avevano baptizato el quartero de Lanzinechi lacucagna, et tutto el resto de Milano la Spagna, perchè dappertutto erano Spagnoli." 937 Anjedem Festtag ging man in das Viertel der Deutschen, um die flüchtigen Verwandten - vonBurigozzo sinnigerweise "li fore insciti" genannt - zu besuchen.Die Angst vor Übergriffen führte neben den von der Besatzungsmacht verordneten Einschränkungenzu einer weiteren Lähmung des öffentlichen Lebens. In Rom wurden wegender Plünderung, den Zerstörungen und auf Grund der Tatsache, dass viele Kirchen profanenZwecken zugeführt worden waren, sieben Monate lang keine Messen gelesen, mit Ausnahmeder spanischen Nationalkirche. 938 In Mailand gingen die Priester aus Angst vorÜberfällen verkleidet umher und vernachlässigten den Gottesdienst. 939 Nach dem Aufstandim Juni 1526 hatten die Vergeltungsmaßnahmen der Besatzer die Mailänder darüber hinausso sehr eingeschüchtert, dass die Spione in den Diensten Venedigs klagten, man könnekaum Informationen bekommen, weil die wenigen, die sich überhaupt auf die Straße trauten,mit niemandem zu reden wagten, noch nicht einmal mit ihren Freunden: "... et quelli dila terra non olsano parlar cum nissun et vanno soli, nè tra loro osano pur parlar andando perla terra dubitando de non esser amazati; et qual ha voluto parlar cum li sui amici, mai nonse hanno voluto lassar parlar." 940 Ein anderer Informant bemerkte, die Mailänder gingen nurnoch zur Kirche aus dem Haus. 941Bei Unruhen wurden sofort die Läden geschlossen, ganz abgesehen davon, dass viele Geschäftsleutedie Stadt verlassen hatten. Die Nervosität der Mailänder führte zu einer ständigenSchließung und Öffnung der Läden, die wie ein Indikator für die Angst vor Übergriffenwirkt, gleichzeitig aber auch Ausdruck einer Widerstandshaltung vor allem gegen die Kontributionsforderungender Besatzer werden konnte. Im Frühjahr 1526 sperrten sich dieMailänder gegen die Zahlung einer geforderten Abgabe mit dem Argument, wegen derVerdienstausfälle durch die Schließung der Läden sei kein Geld vorhanden. 942 Ein Jahrspäter wurden die Läden dann wiederum aus Protest gegen eine geplante Kontributionsforderunggeschlossen. 943 Um dieser doppelten Kausalität entgegen zu treten, wurde in unregelmäßigenAbständen die Öffnung der Geschäfte durch Dekrete vorgeschrieben, die entweder,wie nach dem ersten Aufstand im April 1526, die Rückkehr an die Arbeit als Voraussetzungfür die Abstellung von umstürzlerischen Aktivitäten verordneten 944 oder, wie im937938939940941942943944BURIGOZZO, Cronaca di Milano, S. 459.BAV, MS Ottob. Lat. 2137, S. 171; SANUTO, Diarii, Bd. 45, Sp. 436; ARMELLINI, M. (HRSG.): Un documentodel sacco di Roma nel 1527. In: Cronachetta mensuale di Archeologia e di scienze naturali. Jg. 25,Bd. 12 (1890). S. 93.BURIGOZZO, Cronaca di Milano, S. 477.SANUTO, Diarii, Bd. 42, Sp. 142.SANUTO, Diarii, Bd. 42, Sp. 211.BURIGOZZO, Cronaca di Milano, S. 451.BURIGOZZO, Cronaca di Milano, S. 471.ASM Sforzesco, Cart. 1505, Dekret vom 26. 4. 1526.195

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