quelle non da huomini habitate parevano ma da porci et d'altri più immondi animali, se sine ritrovano, et questo non in spatio di settimane ma di hore, in maniera che non era cameracosì rilucente et monda che al più in un giorno non havessero quelli animali imondissimiresa una fetida stalla." 930Mit den Soldaten hielten Sitten Einzug, die auch die Bewohner zur Verzweiflung trieben,die keinen körperlichen oder materiellen Schaden erlitten. Perez schrieb aus Rom an denKaiser, dass die Frommen sich wegen der vielen Lästerungen, die die Soldaten den ganzenTag über ausstießen, wünschten, mit Taubheit geschlagen zu werden. 931 Doch dieses Wunderblieb aus, und so mussten die Einwohner nicht nur die Flüche über sich ergehen lassen,sondern wurden auch täglich Zeugen des unsittlichen Treibens der Soldaten. Mit den Heerenkamen Scharen von Frauen in die Stadt, die mit den Soldaten zusammen die Quartierebezogen. Viele von ihnen waren Prostituierte, die unter den Augen der Einwohner ihremLebensunterhalt nachgingen. In Rom ging das so weit, dass deutsche und spanische Dirnenin den Kirchen ihre Dienste anboten, wie Luigi Guicciardini angewidert berichtet. 932Die unhaltbaren Zustände führten neben den großen Abwanderungsbewegungen dazu, dassviele ihre Häuser verließen und innerhalb der Stadt eine andere Bleibe suchten. Im Januar1527 wurde durch ein Dekret von Antonio de Leyva in Mailand verkündet, dass niemanddie Adresse aufgeben durfte, unter der er in der Schätzung von 1524 registriert worden war.Das Phänomen war offenbar weit verbreitet: "... molti de li ditti habitatori per fuggir ditticarichi stano nascosti in diverse parti de la ditta Città et Borghi ..." Wer die Flüchtigen beisich aufgenommen hatte und sie nach Bekanntmachung des Dekrets nicht sofort aus demHaus warf, machte sich mitschuldig und musste deren Anteil an der Kontribution übernehmen.933 Da viele sich in den Schutz der Klöster geflüchtet hatten, wurden im Juni 1526 dieÄbte angewiesen, die Flüchtlinge aus ihren Mauern zu verweisen. 934 Ein ähnliches Dekretfolgte im <strong>August</strong> 1527, die Geistlichkeit wurde darin aufgefordert, den Flüchtigen ihr gesellschaftsschädigendesVerhalten vor Augen zu führen. 935 Dass neben den Kontributionendie Übergriffe der einquartierten Soldaten der zweite wichtige Grund für das Verlassen derStadt war, ist oben schon erwähnt worden. Da nun innerhalb der Stadt die Soldaten nachNationen auf die Viertel verteilt waren, zogen einige Mailänder, wenn sie die Stadt nichtganz verlassen wollten, das von den offenbar weniger rabiaten Landsknechten belegteViertel der Porta Cumana 936 den von den Spaniern bewohnten Gegenden vor. Burigozzoberichtet, dass der Volksmund die Porta Cumana aus diesem Grund in Schlaraffenland -cucagna - umtaufte: "Et per questa poca de amicizia et confidenzia che avevano con dicti930931932933934935936GUERIN-DALLE MESE, Una cronaca vicentina, S. 174.RODRIGUEZ VILLA, Memorias, S. 140.GUICCIARDINI, Il sacco di Roma, S. 240f.FORMENTINI, Il ducato di Milano, Nr. 67, S. 469.ASM Sforzesco, Cart. 1505, Dekret vom 27. 6. 1526.FORMENTINI, Il ducato di Milano, Nr. 72, S. 475.Eigentlich Porta Comasina.194
Lanzinechi, ognuno che fuggiva da Spagnoli se ne andava al quartero de Lanzinechi, eterano salvi ... perchè, come se diseva, avevano baptizato el quartero de Lanzinechi lacucagna, et tutto el resto de Milano la Spagna, perchè dappertutto erano Spagnoli." 937 Anjedem Festtag ging man in das Viertel der Deutschen, um die flüchtigen Verwandten - vonBurigozzo sinnigerweise "li fore insciti" genannt - zu besuchen.Die Angst vor Übergriffen führte neben den von der Besatzungsmacht verordneten Einschränkungenzu einer weiteren Lähmung des öffentlichen Lebens. In Rom wurden wegender Plünderung, den Zerstörungen und auf Grund der Tatsache, dass viele Kirchen profanenZwecken zugeführt worden waren, sieben Monate lang keine Messen gelesen, mit Ausnahmeder spanischen Nationalkirche. 938 In Mailand gingen die Priester aus Angst vorÜberfällen verkleidet umher und vernachlässigten den Gottesdienst. 939 Nach dem Aufstandim Juni 1526 hatten die Vergeltungsmaßnahmen der Besatzer die Mailänder darüber hinausso sehr eingeschüchtert, dass die Spione in den Diensten Venedigs klagten, man könnekaum Informationen bekommen, weil die wenigen, die sich überhaupt auf die Straße trauten,mit niemandem zu reden wagten, noch nicht einmal mit ihren Freunden: "... et quelli dila terra non olsano parlar cum nissun et vanno soli, nè tra loro osano pur parlar andando perla terra dubitando de non esser amazati; et qual ha voluto parlar cum li sui amici, mai nonse hanno voluto lassar parlar." 940 Ein anderer Informant bemerkte, die Mailänder gingen nurnoch zur Kirche aus dem Haus. 941Bei Unruhen wurden sofort die Läden geschlossen, ganz abgesehen davon, dass viele Geschäftsleutedie Stadt verlassen hatten. Die Nervosität der Mailänder führte zu einer ständigenSchließung und Öffnung der Läden, die wie ein Indikator für die Angst vor Übergriffenwirkt, gleichzeitig aber auch Ausdruck einer Widerstandshaltung vor allem gegen die Kontributionsforderungender Besatzer werden konnte. Im Frühjahr 1526 sperrten sich dieMailänder gegen die Zahlung einer geforderten Abgabe mit dem Argument, wegen derVerdienstausfälle durch die Schließung der Läden sei kein Geld vorhanden. 942 Ein Jahrspäter wurden die Läden dann wiederum aus Protest gegen eine geplante Kontributionsforderunggeschlossen. 943 Um dieser doppelten Kausalität entgegen zu treten, wurde in unregelmäßigenAbständen die Öffnung der Geschäfte durch Dekrete vorgeschrieben, die entweder,wie nach dem ersten Aufstand im April 1526, die Rückkehr an die Arbeit als Voraussetzungfür die Abstellung von umstürzlerischen Aktivitäten verordneten 944 oder, wie im937938939940941942943944BURIGOZZO, Cronaca di Milano, S. 459.BAV, MS Ottob. Lat. 2137, S. 171; SANUTO, Diarii, Bd. 45, Sp. 436; ARMELLINI, M. (HRSG.): Un documentodel sacco di Roma nel 1527. In: Cronachetta mensuale di Archeologia e di scienze naturali. Jg. 25,Bd. 12 (1890). S. 93.BURIGOZZO, Cronaca di Milano, S. 477.SANUTO, Diarii, Bd. 42, Sp. 142.SANUTO, Diarii, Bd. 42, Sp. 211.BURIGOZZO, Cronaca di Milano, S. 451.BURIGOZZO, Cronaca di Milano, S. 471.ASM Sforzesco, Cart. 1505, Dekret vom 26. 4. 1526.195
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Ein Heer ist ein großes gefräßig
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14151617181920212223ge interessante
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sandten der Stadt Mailand vor dem K
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ablehnten, war die Plünderung im F
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nachlässigten Quelle für das Vers
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sen. So lassen sich einige Informat
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zahlte Summe. Am Ende des Textes fo
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3. GefangenschaftEs sieht auf den e
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Geld wie eben möglich an ihren Gef
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dünnen Beinen, zum einen, weil die
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Flüchtlingen vor sich her, die hin
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gen - "mendici, farfanti, carritoni
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Einquartierungsliste vor vollendete
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abgefangenen venezianischen Kuriers
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Entdeckung die Todesstrafe drohte.
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pend eingetrieben werden und bracht
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geschuldeten Sold schon im Juni 152
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Anhang I: Durchlaufende Nummerierun
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am Krieg in Italien und am Zug in d
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LANNOY, CHARLES DE: (* 1487 Valenci
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gebot von Gerolamo Morone, sich ein
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