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Neben der Arbeit an den Befestigungsanlagen war das Transportwesen ein weiterer Bereich,der für die Zwecke der Besatzungsmacht in Anspruch genommen wurde. Im Juli1526 wurde in Mailand verkündet, dass Lastenträger sich jeden Tag bei den Beamten ihresStadtviertels zu melden hatten. 911 Kurz darauf wurden alle Besitzer von Tragtieren aufgefordert,sich mit den Tieren vorzustellen. 912 Im Februar 1528 mussten die Tiere dann ganzabgegeben werden, wieder wurde eine Entschädigung versprochen. 913 Die aber schien fürdie Betroffenen nicht gerade ein unwiderstehlicher Anreiz zu sein: im Sommer 1529schrieb de Leyva selbst an den Kaiser, die Zugtiere für die Artillerie seien nur durch Gewaltanwendungzu bekommen. 914Wann immer das Besatzungsheer aus der Stadt auszog, ergingen verbindliche Weisungenan die Händler, täglich Lebensmittel für die Soldaten anzuliefern. Im <strong>August</strong> 1528 fandensie jeden Tag in Mailand eine Eskorte vor, die sie ins Lager geleitete. 915 Die Größenordnungendieser Lieferungen waren beträchtlich und sind aus dem folgenden Jahr überliefert:die Bäcker hatten jeden Tag 40.000 Brote und die Weinhändler 100 brente Wein - über7.500 l - zu den Soldaten zu befördern. 916 In der Stadt selbst wurden neben den Lebensmittelnauch alle möglichen anderen Waren verlangt, im <strong>August</strong> 1526 waren es Betten für dieWachen, 917 Stroh für die Matratzen 918 und alle Arten von Zelten. Obwohl auch hier die Bezahlungder Ware angekündigt wurde, zeigt die völlig übertriebene Geldstrafe von 500Scudi für die, die der Besatzungsmacht die Zelte vorenthielten, dass die Bevölkerung offenbargute Gründe hatte, mit der Erfüllung der Forderungen zu zögern. 9193. AlltagIn den besetzten Häusern übten die Soldaten sich nicht in Zurückhaltung. Sie ließen sichganz selbstverständlich von den Hausbesitzern bewirten ohne dafür zu bezahlen, obwohldas eigentlich Vorschrift war und immer wieder betont wurde. Dass sie wegen des ausbleibendenSoldes für die Bezahlung der Lebensmittel zumeist gar kein Geld hatten, kann ihnennicht angelastet werden, ihre Ansprüche aber gingen in der Regel weit über das Lebensnotwendigehinaus: so behaupteten die Landsknechte, die im Sommer 1526 in Mailand911912913914915916917918919ASM Sforzesco, Cart. 1505, Dekret vom 2. 7. 1526.ASM Sforzesco, Cart. 1505, Dekret vom 23. 7. 1526.ASM Sforzesco, Cart. 1506, Dekret vom 29. 2. 1528.AGS Estado 1172, fol. 25. Antonio de Leyva an den Kaiser, ohne Datum, der Kontext deutet aber auf denSommer 1529 hin.ASM Sforzesco, Cart. 1506, Dekret vom 24. 8. 1526.ASM Sforzesco, Cart. 1507, Dekret vom 21. 8. 1529.ASM Sforzesco, Cart. 1505, Dekret vom 4. 8. 1526.ASM Sforzesco, Cart. 1505, Dekret vom 4. 8. 1526.ASM Sforzesco, Cart. 1505, Dekret vom 9. 8. 1526.192

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