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liefert: für die Ausbesserung der Stadtbefestigungen dort bot man im Mai 1526 immerhin10 Soldi am Tag, eine Bezahlung, die in etwa der eines Tagelöhners auf dem Bau entsprach.Daneben wurde versprochen, dass die Arbeit ausschließlich an ungefährlichenStellen ausgeführt werden würde. 899 Die Tatsache, dass kurz darauf Landsknechte durch dieumliegenden Dörfer zogen und Bauern einfingen, zeigt auch hier, dass das Versprechen derEntlohnung nicht gerade einen massenhaften und begeisterten Zulauf zur Folge hatte. 900Eine andere weit verbreitete Maßnahme zur Verteidigung der Städte war auf andere Weisenicht weniger gravierend: um das Schussfeld von der Stadtmauer aus frei zu halten, wurdeim engeren Umkreis um die Stadt alles niedergerissen, was eventuellen Angreifern Dekkungbieten konnte. Schon im März 1522 waren vor Mailand aus diesem Grund zwei Wälderabgeholzt worden. 901 Im <strong>August</strong> 1526 fällte man Bäume vor der Stadt und verbarrikadiertedamit die Zufahrtsstraßen, auf denen die Venezianer ihr Unwesen trieben. 902 Sogarein Kloster war abgerissen worden, weil man fürchtete, die Venezianer könnten dort dieArtillerie zur Beschießung der Stadtmauer platzieren. 903 Im folgenden Jahr drohte den Vorortenvon Mailand dann die vollständige Zerstörung: als im <strong>August</strong> die Franzosen in derLombardei einmarschiert waren und die Hauptstadt bedrohten, ließ de Leyva anordnen, alleHäuser in Schussweite vor der Stadtmauer müssten abgerissen werden, die Hausbesitzerselbst waren für die Durchführung dieser Maßnahme verantwortlich. Einige Tage späterwurde dieser Befehl dann aber wieder zurückgenommen, man begnügte sich mit dem Abholzender Büsche. 904 Einen Monat später schien der Gouverneur noch einmal seine Meinunggeändert zu haben, er ließ nun Steinmetze aus der Stadt zur Zerstörung der Vororteantreten und Brennstoff zusammentragen, doch auch diese Maßnahme scheint am Endenicht zur Ausführung gekommen zu sein. 905 Ein solches Vorhaben war durchaus kein Einzelfall:im <strong>August</strong> 1509 wurden vor den Mauern von Vicenza alle Häuser und Kirchen undzum Zweck der Aushebung eines inneren Grabens sogar die von innen an die Stadtmauerngrenzenden Häuser abgerissen, 906 einen Monat später traf es die Vororte von Padua 907 undim Juni 1513 die von Verona. 908 Auch gegenüber anderen Städten der Lombardei kamMailand am Ende gut davon: im Sommer 1526 waren sowohl die Vororte von Como 909 alsauch die von Cremona 910 dem Erdboden gleich gemacht worden.899900901902903904905906907908909910BONETTI, Cremona, S. 223f.BONETTI, Cremona, S. 234.SANUTO, Diarii, Bd. 33, Sp. 200.SANUTO, Diarii, Bd. 42, Sp. 362.BNM, MS 20476, fol. 213 v .FORMENTINI, Il ducato di Milano, S. 360f.SANUTO, Diarii, Bd. 46, Sp. 104.PORTO, Lettere storiche, S. 110.ZANETTI, L'assedio di Padova, S. 106.ZAGATA, Cronica della città di Verona, Bd. 2, S. 155.ROVELLI, Storia di Como, Bd. 3, S. 461.BONETTI, Cremona, S. 239.191

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