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stigte ein solches Verhalten: die Verantwortung für die ordnungsgemäße Einsammlung derGelder wurde zunächst abwechselnd verschiedenen Funktionsträgern des Heeres undschließlich den Quartiermeistern zugesprochen. 833 Daneben tauchen aber auch immer wiederdie Pfarreivorsteher als Verantwortliche auf. Dass die Eintreibung der Kontributionenin den Händen der städtischen Beamten nicht unbedingt besser aufgehoben war als bei denMilitärs, zeigt eine andere Bekanntmachung von Belgioioso aus dem Oktober 1529: es habesehr viel Missbrauch auch von Seiten der Pfarreivorsteher gegeben, die trotz der Aussetzungder Kontributionen weiter Gelder eingetrieben hätten. 834 Ein solches Verhalten wurdewahrscheinlich durch die Tatsache begünstigt, dass die Aussetzung der Kontributionenschon seit dem Mai 1528 versprochen, aber immer wieder aufgeschoben worden war. 835Und bereits im April 1528 hatte es Beschwerden gegeben, die Pfarreivorsteher leiteten dieGelder nicht weiter. 836Daneben fehlte es aber auch nicht an Klagen über das Verhalten der höchsten Offiziereselbst. Wie schwer solche Beschuldigungen wegen der Widersprüche in den Quellen nachzuweisensind, soll hier kurz am Beispiel des Gouverneurs selbst verdeutlicht werden.Francesco Sforza, damals noch mit den Spaniern verbündet, schrieb bereits im März 1523persönlich an den Kaiser und trat Behauptungen entgegen, Antonio de Leyva presse seine -nämlich Sforzas - Untertanen in Novara aus. 837 Im Oktober desselben Jahres war es Nájera,der de Leyva ein weiteres Mal in Schutz nahm und hinzufügte, dieser treibe sogar wenigerGeld ein als seine Vorgänger. 838 Ob diese Abgaben für die Bezahlung der Soldaten bestimmtwaren oder für de Leyvas private Bedürfnisse, geht aus den Schreiben nicht hervor,als dieser aber Gouverneur von Mailand geworden war, hagelte es weitere Klagen. NachInformationen der venezianischen Beamten im Januar 1526 hatte er von einer Abgabe ausCremona, die sich auf 10.000 Dukaten belief, den größten Teil für sich selbst kassiert, 839und in den folgenden Monaten liefen dann drei Berichte in Venedig ein, nach denen derGouverneur aus Mailand zwischen 200 und 500 Dukaten am Tag für sich erpresste. 840Ähnlich massiv wie die Klagen waren die Bemühungen der Funktionsträger aus dem Umkreisdes Gouverneurs, um diese bei Hof zu entkräften. Im Juni 1526 ging von Mailand auseine Reihe von Briefen nach Spanien: Nájera versicherte da, de Leyva sei sehr betrübt überdie Vorwürfe und er, Nájera, wolle sich den Kopf abhacken lassen, wenn die Beschuldigungender Wahrheit entsprächen. 841 Gleichzeitig bekundete Hurtado de Mendoza in einem833834835836837838839840841ASM Sforzesco, Cart. 1506, Dekret vom 29. 3. 1528.ACM Materie 11, 6, fol. 2 r .ASM Sforzesco, Cart. 1506, Dekrete vom 7. 5., 9. 5. und 16. 5. 1528.ASM Sforzesco, Cart. 1506, Dekret vom 24. 4. 1528.RAH Salazar y Castro, A/27, fol. 244 r . Francesco Sforza an den Kaiser, Mailand, 28. 3. 1523.RAH Salazar y Castro, A/45, fol. 82 v . Francesco Sforza an den Kaiser, Mailand, 28. 3. 1523.SANUTO, Diarii, Bd. 40, Sp. 655.SANUTO, Diarii, Bd. 41, Sp. 26; Bd. 41, Sp. 148; Bd. 41, Sp. 327.RODRIGUEZ VILLA, Italia desde la batalla de Pavia, S. 128.182

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