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ei der es um zwei Promille des geschätzten Jahreseinkommens - insgesamt 18.000 Dukaten- ging. 813 Und schließlich wurde manchmal eine feste Summe von allen Haushaltengefordert, wie im <strong>August</strong> 1527, als man einen Dukaten pro Haushalt und einen pro Ladenverlangte. 814 Die Berechnung der Abgaben auf der Grundlage der Schätzung von 1524 warwegen der Abwanderung und dem Niedergang des Wirtschaftslebens problematisch, unddie geforderten Gelder konnten trotz der Konfiskationen - bei denen im übrigen wohl dergrößte Teil des Geldes in alle möglichen Taschen wanderte, nur nicht in die Kriegskasseder Besatzer - nicht annähernd aufgebracht werden. Eine Aufforderung aus dem <strong>August</strong>1526, die geschuldeten Anteile an einer Forderung von 30.000 Dukaten bis zum folgendenTag zu begleichen, wurde innerhalb eines Monats sechsmal wiederholt. 815 Nach einemweiteren Monat war offenbar immer noch nicht alles bezahlt, denn die Pfarreivorsteherwurden angewiesen, mit Namenslisten der Säumigen beim Gouverneur zu erscheinen. 816Schon im Juli 1526 hatte es Beschwerden gegeben, die Schätzung von 1524 sei völlig unzureichend;de Leyva versprach eine neue Erhebung, aber es geschah nichts dergleichen. 817Zur Eintreibung der Kontributionen war jedes Mittel recht: oft wurden willkürlich Personenverhaftet und so lange in Gewahrsam behalten, bis sie die geforderte Summe aufgebrachthatten. Eine Liste aus dem Januar 1527 verzeichnet 56 Personen, die zu diesem Zeitpunktwegen unbeglichener Kontributionsforderungen im Kastell von Mailand inhaftiert waren. 818Zur gleichen Zeit wurden in Monza wie selbstverständlich 25 Personen verhaftet, die fürdie Zahlung von 4.000 Dukaten garantieren sollten. 819 Wenn jemand sich dem Zugriff derBesatzungsmacht entziehen wollte, nahm man Geiseln aus seiner Familie. 820 Schon im <strong>August</strong>1526 hatte Bourbon im Zuge einer Kontributionsforderung den Säumigen das Rechtentzogen, Prozesse zu führen, Verträge zu schließen, Testamente aufzusetzen und Erbschaftenanzutreten. 821 Später gab es Geldstrafen, die das Achtzigfache der verlangten Abgabebetragen konnten. 822 Daneben wurden alle Spielarten von Güterkonfiskation angewandt:im Oktober 1527 nahm man ausgewählten Kaufleuten die Schlüssel der Lagerhäuserab und erklärte, sie gegen 18.000 Dukaten wieder auszuhändigen. Als das Geld nichtkam, wurden die Lagerhäuser geplündert. 823 Im <strong>August</strong> 1528 schickte de Leyva Beamtedurch die Häuser der Kaufleute und ließ Listen der Vorräte erstellen. Wer einer daraufhingeschickten Zahlungsaufforderung nicht nachkam, bekam bald ein zweites Mal Besuch,813814815816817818819820821822823FORMENTINI, Il ducato di Milano, Nr. 66, S. 467; ACM Registri di lettere ducali 19, fol. 85 r f.FORMENTINI, Il ducato di Milano, S. 362.ASM Sforzesco, Cart. 1505, Dekrete vom 11. 8., 14. 8., 16. 8., 18. 8., 21. 8., 27. 8., 11. 9. 1526.ASM Sforzesco, Cart. 1505, Dekret vom 9. 10. 1526.ASM Sforzesco, Cart. 1505, Dekret vom 22. 7. 1526.ASM Autografi 230.ASM Sforzesco, Cart. 1360. Gerolamo Trivulzio an Francesco Sforza, 3. 1. 1527.SANUTO, Diarii, Bd. 43, Sp. 503.FORMENTINI, Il ducato di Milano, S. 348.FORMENTINI, Il ducato di Milano, Nr. 71, S. 473f.SANUTO, Diarii, Bd. 46, Sp. 231.180

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