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e zur Besteuerung zu deklarieren. 773 Erst nach dem Abzug der letzen kaiserlichen Soldatenim Januar 1530 fiel der Getreidepreis auf einen halbwegs erträglichen Wert von 12 Lire. 774Die Preise anderer Lebensmittel folgen denen des Getreides in ihren Schwankungen, allerdingsin der Regel mit geringerer Amplitude. Kalbfleisch etwa wurde vor dem Einmarschder Spanier für 4 Soldi pro Pfund verkauft. 775 Im Juli 1526 zog der Preis dann kurzfristigsehr stark auf 22 Soldi an, 776 lag im November aber wieder bei 10 Soldi. 777 Kurz daraufwurde der Preis vom Tribunale della Provvisione auf 7 Soldi festgesetzt. Die militärischenOperationen im Umland hätten eine Zeit lang die Viehtransporte unmöglich gemacht unddadurch die Preise für Fleisch in astronomische Höhen getrieben, hieß es in der Bekanntmachung.Da nun die Gefahr gebannt sei, gebe es keinen Grund mehr, die alten Preise aufrechtzu erhalten. 778 Ganz offensichtlich spekulierten viele Händler darauf, die unsichereLage zu ihrem Vorteil auszunutzen. In der folgenden Zeit wurde der Preis zunächst nochweiter gesenkt, im Oktober 1529 aber auf einen offiziellen Höchststand von 10 Soldi gesetzt.779 Die häufige Wiederholung der Preisfestlegungen, die Eindringlichkeit der darangeknüpften Mahnungen und vor allem immer wieder die Aussagen der Zeugen belegen,dass Übertretungen eher die Regel als die Ausnahme waren. So blieb der Preis für Kalbfleischbis zum Ende der Besatzung immer auf einem Stand, der mindestens dem Dreifachendes normalen Marktpreises entsprach.Schließlich soll noch ein Blick auf den Wein geworfen werden. Der Preis lag hier, wie obenerwähnt, zwischen 2 und 5 Lire pro brenta. Die Anwesenheit des französischen Heereshatte offenbar auf den Wein keinen Einfluss, denn dessen Preis blieb im September 1523stabil bei 5 Lire. 780 Im Juli 1527 machte er dann einen Sprung auf 15 Lire, weil das ausgelagerteBesatzungsheer im Anmarsch war. 781 Die Hungersnot, die nun folgte, beeinflussteauch den Weinpreis, der in den folgenden Monaten noch weiter stieg, im April 1528 -gleichzeitig mit dem Getreide - einen vorläufigen Höchststand von 24 Lire erreichte 782 unddann zwar wieder abfiel, aber wie das Getreide nicht unter das Dreifache des Vorkriegswerteskam. Im Juni 1529 schoss der Preis noch einmal kurzfristig auf 50 Lire, dann fiel ersteil ab und lag schon im Juli 1529 bei 8 Lire. 783 Noch vor dem Abzug der Spanier hattesich der Preis mit 6 Lire fast wieder normalisiert. 784773774775776777778779780781782783784ACM Dicasteri 221, fol. 161 v .TRECCANI DEGLI ALFIERI, Storia di Milano, S. 310.ACM Dicasteri 221, fol. 41 v .BURIGOZZO, Cronaca di Milano, S. 458.SANUTO, Diarii, Bd. 43, Sp. 220.ACM Dicasteri 221, fol. 85 v f.ASM Sforzesco, Cart. 1507, Dekret vom 27. 10. 1529.SANUTO, Diarii, Bd. 34, Sp. 474.BURIGOZZO, Cronaca di Milano, S. 470.SANUTO, Diarii, Bd. 47, Sp. 333.BURIGOZZO, Cronaca di Milano, S. 496.BURIGOZZO, Cronaca di Milano, S. 498.174

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