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Um die Lieferung von Lebensmitteln nach Mailand lukrativer zu machen, hatte Pescara imNovember 1525 deren zollfreien Verkauf in der Stadt erlaubt. 743 Antonio de Leyva dagegenmachte sich als Gouverneur in den Jahren darauf eher durch Maßnahmen unbeliebt, die dieNahrungsmittelproduktion in den Dienst der Geldbeschaffung zur Bezahlung seiner Söldnerstellten: im Januar 1527 wurde der Zoll wieder eingeführt und niemand durfte mehr aufeigene Rechnung Brot backen. 744 Die folgende Zeit ist gekennzeichnet durch einen ermüdendenWechsel zwischen Einführung und Aufhebung von Maßnahmen, durch die manversuchte, die Balance zwischen Entvölkerung des Staates und Auflösung des Besatzungsheereszu halten. Im Juni 1528 wurde ausgerufen, dass jeder wegen der Lebensmittelknappheitohne Zahlung von Abgaben Brot backen und in der Stadt verkaufen dürfe. 745Schon im September trat dann allerdings eine Verordnung in Kraft, nach der nur noch invier großen Bäckereien in Mailand Brot gebacken werden durfte. 746 An den Verteilerstellenwurde der kaiserliche Adler angebracht. 747 Einschränkungen für den Handel mit Lebensmittelnwurden immer wieder mit der Begründung verkündet, Preistreiberei bei den Händlernunterbinden zu wollen. Das war aber ganz offensichtlich nur ein Vorwand, um dieKontrolle über den Markt zu behalten, denn in Wahrheit wurden die Lebensmittel durch dieVerordnungen de Leyvas nicht billiger, sondern wegen der erhobenen Abgaben sogar teurer.Als das Backmonopol eingeführt wurde, mussten die Bäcker für jedes moggio 748 Mehl,das sie von den Großhändlern kauften, eine Abgabe von 15 Lire entrichten. 749 Gleichzeitigwurde die Einfuhr und sogar der Besitz von Wein mit einer Steuer belegt und Kontrolleuredurch die Stadt geschickt, die die Vorräte inspizierten. 750 Eine Flut von Verordnungen unterwarfalle Lebensmittelvorräte der Meldepflicht. 751 Auch als im Dezember 1528 das Bakkenin privaten Haushalten kurzfristig wieder erlaubt wurde, gingen Kontrolleure um undmaßen die Getreidevorräte nach, so dass die Abgabe nicht ausgesetzt, sondern lediglich vonden Bäckern auf die privaten Haushalte umgewälzt wurde. 752 Schon im Januar 1529 wurdeauch diese Maßnahme außer Kraft gesetzt und das Backmonopol wieder eingeführt. 753 Erstim Juli 1529 wurden die vorangegangenen Verbote für den Rest der Besatzungszeit wenigstensinsoweit gelockert, als jeder für den Eigenbedarf Brot backen durfte. 754 Die Ergebnis-742743744745746747748749750751752753754ASM Sforzesco, Cart. 1505, Dekret vom 27. 7. 1526.ACM Registri di lettere ducali 19, fol. 57 v .ACM Registri di lettere ducali 20, fol. 3 v .ACM Dicasteri 221, fol. 130 v .BNM, MS 20476, fol. 234 v .ROSMINI, Dell'istoria di Milano, Bd. 3, S. 560.Nach Mailänder Maß: 1 moggio = 146,2 l.CEREZEDA, Tratado, Bd. 1, S. 231. Auch bei BURIGOZZO, Cronaca di Milano, S. 480.BURIGOZZO, Cronaca di Milano, S. 482.ie entsprechenden Dekrete finden sich im ASM Sforzesco, Cart. 1506, vor allem aus den Monaten Märzund April 1528.BURIGOZZO, Cronaca di Milano, S. 483.ASM Sforzesco, Cart. 1507, Dekret vom 2. 1. 1529.ASM Sforzesco, Cart. 1507, Dekret vom 7. 7. 1529.170

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