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stand hatte die Stadt in der Zwischenzeit erlebt und ein zweiter sollte bald folgen, ließ erspanische Kompanien aus den umliegenden Ortschaften auf die Stadt rücken und im letztenAugenblick wieder umkehren. 714 Auch innerhalb der Stadt wurde die Einquartierung vonSoldaten die ganze Zeit der Besatzung über als Repressalie gegen renitente Bevölkerungsgruppenbenutzt. Schon im Januar 1526 waren die Soldaten mit Vorliebe in den Pfarreienuntergebracht worden, in denen der Treueschwur an den Kaiser verweigert wurde. 715 Mitzunehmendem Geldbedarf wurde die Einquartierung schließlich zu einem unter vielen anderenMitteln der Erpressung von Kontributionen. Im Juli 1527 ließ de Leyva verkünden,dass jedem, der seinen festgeschriebenen Anteil an einer frisch erhobenen Kontributionsforderungnicht bezahle, noch am selben Tag ungebetener Besuch von Seiten der Landsknechteins Haus stünde. 716 Wenn das Heer erst in die Stadt einrücke, so hieß es in einerweiteren unheilsschwangeren Bekanntmachung, werde große Unruhe in Mailand einkehrenund jeder könne sich dann nur bei sich selbst beschweren. 7172. LebensmittelversorgungDie Versorgung einer besetzten Stadt mit Lebensmitteln war die meiste Zeit über das drängendsteProblem der Soldaten wie der Bevölkerung. Vier Faktoren waren es, die eine hinreichendeVersorgung immer wieder erschwerten:1. Der Einzug der Soldaten ließ die Zahl der Verbraucher ansteigen. Dazu kam, dassden Heeren ein Tross folgte, der für jeden Soldaten manchmal mehrere weiterePersonen in die Städte spülte.2. Im Zuge der Entvölkerung besetzter Städte und ganzer Gebiete hatten auch vieleProduzenten die Gegend verlassen.3. Lebensmitteltransporte fielen oft umherstreifenden Marodeuren oder feindlichenEinheiten in die Hände.4. Lieferanten betraten die Städte nur ungern aus Angst vor Übergriffen der Soldatenund vor Ansteckung in Zeiten von Epidemien.Die Tatsache, dass der Tross von den militärischen Quellen so selten erwähnt wird, ändertenichts daran, dass die Trossangehörigen beim Einzug in eine Stadt genauso untergebrachtwerden mussten wie die Soldaten. In besetzten Städten scheint die Zahl der Frauen biswei-714715716717SANUTO, Diarii, Bd. 41, Sp. 581.SANUTO, Diarii, Bd. 40, Sp. 725.FORMENTINI, Il ducato di Milano, Nr. 68, S. 470.FORMENTINI, Il ducato di Milano, Nr. 69, S. 471.166

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