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echnet wurde. 531 Die folgende Zeit ist in Mailand nur bruchstückhaft beleuchtet. Es existierteine Erklärung des Zahlmeisters der spanischen Besatzer dort, aus der hervorgeht,dass in acht Monaten zwischen Februar und Oktober 1527 insgesamt 132.000 Scudi ausgezahltwurden. 532 Das entspricht ziemlich genau der Hälfte der Kosten, die das Besatzungsheerbei einem monatlichen Aufwand von 33.000 Dukaten in diesem Zeitraum verursachthätte. 533 Zumindest für diesen etwa in der Mitte der Besatzungszeit liegenden Abschnittlässt sich also sagen, dass die Soldaten immerhin die Hälfte des ihnen zustehenden Geldesausgezahlt bekamen. Inwieweit die von den Bewohnern an die in Mailand einquartiertenSoldaten gezahlten Tagesabgaben in diesen Beträgen enthalten sind, ist leider nicht mehrfestzustellen. Da die Gesamtsituation sich nach 1527 erheblich verschlimmerte, ist anzunehmen,dass der ausgezahlte Anteil des den Soldaten zustehenden Geldes mit der Zeitnoch geringer wurde. Dafür spricht einiges: wie schon auf dem Weg nach Rom versuchteman auch in Mailand, durch einmalige Abschlagszahlungen die Soldaten zum Verzicht aufeinen Teil der Rückstände zu bewegen. Die Tatsache, dass die Soldaten sich darauf einließen,zeigt, wie unrealistisch die Hoffnung auf eine Begleichung der Soldschulden war: imJanuar 1529 forderte de Leyva die Landsknechte in Mailand auf, ihm zusätzlich zu einemoffenbar schon geleisteten Verzicht auf 80.000 Dukaten unbefristeten Aufschub für weitere140.000 zu geben. Gegen eine einmalige Zahlung von 25.000 Dukaten waren sie dazu bereit.Gleichzeitig verzichteten die Spanier gegen 15.000 Dukaten auf volle drei JahreSoldrückstand. 534 Die Forderungen, die damit verfielen, mussten also bis ins Jahr 1525 zurückreichen,so dass an ihre Erfüllung in der Tat in keiner Weise mehr zu denken war. Dieleeren Versprechungen der Offiziere wurden nicht nur von den Soldaten immer wenigergeglaubt, sondern konnten ohnehin angesichts der finanziellen Situation unmöglich ernstgemeint sein. So wurde das Tauziehen um die Soldrückstände immer mehr zwischen Misstrauenund Unredlichkeit ausgetragen: als die Soldaten im November 1526 eine Abordnungan den Kaiser schickten und diese instruierten, alle Soldrückstände einzufordern, hatteNájera nichts Eiligeres zu tun, als selbst an den Kaiser zu schreiben und ihm dringend zuraten, die Erfüllung aller Forderungen zu versprechen, denn wenn erst alles zugesagt seiund die Gemüter sich beruhigt hätten, werde es genügen, ein Viertel der versprochenenGelder wirklich auszuzahlen. 535531532533534535GAYANGOS, Calendar, Bd. 3, Teilbd. 1, S. 492.RAH Salazar y Castro, A/41, fol. 263 r . Bestätigung des Zahlmeisters Agocio Bostino, Mailand, 13. 10.1527. In einem Brief vom 7. 9. 1527 spricht de Leyva selbst von 160.000 Dukaten. BNM, MS 20212, 43,12.GAYANGOS, Calendar, Bd. 3, Teilbd. 2, S. 304.GAYANGOS, Calendar, Bd. 3, Teilbd. 2. Gayangos datiert den Brief de Leyvas zunächst auf den 7. Januar1528 (S. 530), dann tauchen dieselben Zahlen noch einmal in einem Brief vom 7. Januar 1529 auf (S.871). Die plausibelste Erklärung ist, dass Gayangos den Brief zweimal ediert hat und ihm beim erstenBrief ein Datierungsfehler unterlaufen ist, da weitere Informationen in diesem Brief - etwa über die Brotsteuer- darauf hindeuten, dass 1529 das wahrscheinlichere Datum ist.GAYANGOS, Calendar, Bd. 3, Teilbd.1 , S. 1011.137

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