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der Epidemie gestorben oder desertiert waren. Indes gibt es präzise Hinweise: so berichtetePerez Ende November an den Kaiser, dass die Deutschen 2½ Zahlungen, also 85.000 Dukatenverlangten. 524 Demnach betrug eine Zahlung zu diesem Zeitpunkt 34.000 Dukaten,nach dem oben stehenden Schlüssel belief sich die Zahl der Deutschen also auf 6.800 Soldaten- vielleicht etwas mehr, denn die Offiziere werden zu diesem Zeitpunkt wegen derbrenzligen Stimmung nicht allzu laut nach Sold verlangt haben, der Schnitt war also leichtgesenkt. Das passt wiederum verblüffend gut zu zwei weiteren Tatsachen:1. Einem Bericht von Perez zufolge kam es einen Tag nach dem Vertragsabschlusszu schweren Ausschreitungen, weil statt der angeblich versprochenen 9½ Dukatenpro Mann an die Deutschen nur 3 ausgezahlt worden waren, obwohl doch derZahlungstermin noch gar nicht verstrichen war, wie Perez bemerkt. 525 Teilt mandie 73.000 am Vortag versprochenen Dukaten des Papstes durch die 9½ Dukaten,ergibt sich ziemlich genau die Zahl der verbliebenen deutschen Soldaten. Beidem noch nicht verstrichenen Termin kann es sich nur um den im Vertrag festgesetztenzehnten Tag nach der Unterzeichnung handeln. So liegt die Vermutungnahe, dass der Papst von den 368.000 Dukaten des zweiten Vertrages vor seinerFlucht nur wenig mehr als 20.000 bezahlte, was gerade einen Monatssold der zudieser Zeit noch anwesenden Deutschen ausmachte. Und wieder einmal warendie Spanier offenbar leer ausgegangen.2. Nach einem weiteren Bericht von Perez aus dem Januar 1528 bezifferten dieDeutschen - auf einer Versammlung noch 6.000 Köpfe stark - ihre gesamtenRückstände auf 347.000 Dukaten. 526 Das ergibt knapp zwölf Monate Zahlung undfügt sich in das Bild, nach dem seit dem Aufbruch im Januar 1527 - als man denDeutschen schon zwei Monate schuldete - kaum noch ein Monatssold vollständigausgezahlt worden war.Der Papst hatte also offenbar nur etwa 20.000 der im zweiten Vertrag verlangten 368.000bezahlt. Für weitere 35.000, so stand es dort, hätte das Heer aus Rom abziehen müssen.Von einer weiteren Zahlung des Papstes ist aber in keinem der Dokumente die Rede. Alsdas Heer im Februar 1528 endlich die Stadt Rom verließ, geschah dies nur auf Grund derTatsache, dass die Franzosen im Königreich Neapel eingerückt waren und es den Offizieren- wohl vor allem unter dem Druck dieses Umstandes - gelungen war, eben in Neapel dieGelder aufzutreiben, die die Soldaten schließlich zum Aufbruch bewegten.524525526RODRIGUEZ VILLA, Memorias, S. 312.RODRIGUEZ VILLA, Memorias, S. 317.RODRIGUEZ VILLA, Memorias, S. 353f..135

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