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ges den Kaiser durch einen Gesandten wissen, dass er das Kommando abgelehnt habe. 479Angeblich wurde der Vizekönig von Neapel Charles de Lannoy von den Soldaten favorisiert.In der Tat war dieser von Vertretern der Hauptleute und Soldaten im <strong>August</strong> mit derBitte aufgesucht worden, das Kommando zu übernehmen, hatte sie aber zwei Wochen langvon Gaeta aus mit dem Vorwand hingehalten, er brauche zuerst genaue Aufstellungen überdie Soldrückstände. Gleichzeitig bekniete er seinerseits Guasto, dieser aber lehnte mit derBegründung ab, er habe eine solche Ehre nicht verdient. 480 Hernando de Alarcon hatteschon vorher selbst an den Kaiser geschrieben, er sei zu alt und könne das Kommando ausgesundheitlichen Gründen nicht übernehmen. 481 So blieb am Ende doch alles an Orangeshängen: noch im Dezember betonte er zwar die übergeordnete Stellung der anderen Offiziere482 und weigerte sich sogar, Befehle zu unterschreiben, 483 doch am 18. Januar 1528, einenMonat vor dem Abzug aus Rom, schickte er dem Kaiser die Annahmeerklärung. 484Die Weigerung der Offiziere, Verantwortung zu übernehmen, war gleichzeitig eine Folgeder mangelnden Disziplin im Heer wie auch eine ihrer Ursachen. Daneben trug das Verhaltenvieler Offiziere nicht eben dazu bei, bei den Soldaten Verständnis für die Aussetzungder Soldzahlungen zu wecken. Die Liste der Verdächtigungen wegen Veruntreuung undungebührlicher Bereicherung war lang und sorgte oft für eine Vergiftung des Klimas, dieschizophrene Auswirkungen zeitigte: Empörung und Enttäuschung konnten sich gleichzeitigin einer Meuterei gegen die Offiziere und in einer Nachahmung von deren Verhalten beider rücksichtslosen Ausplünderung der Bevölkerung entladen.2. Auszahlung des SoldesDer übliche Sold lag bei 3 Dukaten im Monat für die einfachen Soldaten, und zwar fürSpanier, Deutsche und Italiener gleichermaßen. Die leichten Reiter bekamen 5 bis 6 Dukatenim Monat, die schweren 10 bis 12. Etwa einem Drittel der Infanterie standen Übersöldefür besondere Ausrüstung - vor allem mit Feuerwaffen - oder für Ämter innerhalb derKompanie zu, so dass diese Soldaten auf das Eineinhalbfache und manchmal sogar auf dasDoppelte des Grundsoldes kamen. Je nach Rang vervielfachte sich der Sold dann um einBeträchtliches, so bekamen die Fähnriche bei den Deutschen wie bei den Spaniern 15 unddie Hauptleute 40 Dukaten im Monat. 485 Der Grundsold der einfachen Soldaten von 3 Du-479480481482483484485ROBERT, Philibert de Chalon, S. 104f.RODRIGUEZ VILLA, Memorias, S. 268f.RODRIGUEZ VILLA, Memorias, S. 261.RODRIGUEZ VILLA, Memorias, S. 328.RODRIGUEZ VILLA, Memorias, S. 343.ROBERT, Philibert de Chalon, S. 115.FERNÁNDEZ ÁLVAREZ, MANUEL: El siglo XVI. Economía, Sociedad, Instituciones. Bd. 19 von: Historia128

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