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amici, non che altro gli arpioni e le campanelle confitte ne' muri, come infino a questo dìpresente in moltissimi luoghi si può vedere." 410Neben den Übergriffen marschierender oder im Land einquartierter Heere gehörten Auszügeaus den besetzten Städten zum Alltag. Solche Auszüge waren bis zu einem gewissenGrad nötig, um Ressourcen zu beschaffen, die man in der Stadt nicht bekam, wie etwaPferdefutter oder Brennholz. Sie arteten aber immer wieder in Plünderungen aus. Im besetztenVerona war es üblich, dass die Soldaten einmal in der Woche auszogen, um Heuund Stroh zu besorgen, was trotz eines ausdrücklichen Verbotes von den Soldaten zurPlünderung genutzt wurde, die Beute wurde danach ganz offen in der Stadt auf dem Marktverkauft. 411 Im Mai 1513 brachte ein solcher Auszug ans Ufer des Gardasees angeblich50.000 Dukaten ein, weil man den Montag abgepasst hatte, an dem der wöchentliche Marktabgehalten wurde. 100 Personen wurden dabei erschlagen oder ertranken im See, wie derTagebuchschreiber nebenbei erwähnt. 412 Das Land scheint zu dieser Zeit voll von umherziehendenund gut organisierten Gruppen von Plünderern gewesen sein, die nach einemgründlichen System vorgingen: der Tagebuchschreiber selbst zog im <strong>August</strong> 1513 aus Vicenzaaus und erbeutete in Lonigo 500 Wagenladungen Getreide, die er noch am selbenTag nach Vicenza brachte. Zwei Tage später zog er abermals nach Lonigo und brachte nocheinmal 300 Ladungen mit. Als er weitere zwei Tage später ein drittes Mal nach Lonigo aufbrechenwollte, erfuhr er, dass die Venezianer ihm zuvorgekommen waren und den Restaufluden. Drei Plünderungen eines Ortes schienen seinen Vorgesetzten aber immer nochnicht zu genügen: weitere zwei Tage darauf schickten sie ihn ein viertes Mal nach Lonigo,er aber leitete den Zug nach Montecchio um, wo er 2.000 Säcke Getreide in einem zugeschüttetenGraben fand. 413 Gegen Ende der Besatzungszeit in Verona hatte die Situationsich so weit verselbständigt, dass die Auszüge täglich stattfanden. 414Daneben kam es auch auf dem Land zu Geiselnahmen wie bei normalen Plünderungen. ImSeptember 1509 kamen zwei Spanier mit einem Ochsenkarren nach Vicenza, auf dem gefesseltfünf junge Frauen saßen, die auf dem Markt zum Verkauf angeboten und schließlichvon einem frommen Mann aus Mitleid für 7 Dukaten gekauft und freigelassen wurden. 415Im Mai 1515 platzten spanische Soldaten in ein Tanzfest in Castelbaldo und verschlepptenalle Mädchen. 416 Im Jahr 1528 war es so weit, dass zwei Botschafter, die von der StadtComo zu Antonio de Leyva geschickt worden waren, auf dem Weg von verwilderten Sol-410411412413414415416VARCHI, Storia Fiorentina, Bd. 2, S. 370.ZAGATA, Cronica della città di Verona, Bd. 2, S. 127.JOPPI, Diario del campo tedesco, Bd. 34, S. 151.JOPPI, Diario del campo tedesco, Bd. 35, S. 96f.ZAGATA, Cronica della città di Verona, Bd. 2, S. 186.PORTO, Lettere storiche, S. 120.SANUTO, Diarii, Bd. 20, Sp. 237.116

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