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nien italienischer Infanterie nach Castillole und kündigte die Einquartierung an. Als dieEinwohner antworteten, sie seien als Untertanen des Herzogs von Savoyen von der Einquartierungausgenommen, wurde Maramaldo wütend und drohte mit der Beschießung desOrtes. Schließlich musste Castillole sich für 1.000 Dukaten freikaufen. Maramaldo behauptetehinterher, er habe gar nicht gewusst, dass der Ort zum Herzogtum Savoyen gehörte.Hurtado de Mendoza, der von dem Zwischenfall berichtete, bemerkte am Schlussresignierend, dass man gegen solche Auswüchse kaum etwas unternehmen könne, da dieHauptleute selbst die schlimmsten Halunken seien. 403 Zur gleichen Zeit waren weitereKompanien in Piemont unterwegs, deren Hauptleute es noch nicht einmal für nötig hielten,Hurtado de Mendoza auf seine Aufforderung zu antworten, das Gebiet sofort zu verlassen.Zwar wurde dieser offensichtlich angewiesen, die Namen der Hauptleute festzustellen undsie verhaften zu lassen, ob das aber tatsächlich geschah, ist nicht bekannt. 404 Maramaldojedenfalls trieb weiter sein Unwesen. Im Juni 1526 fand er sich mit 800 Soldaten in Casalmaggiorewieder, die der Bevölkerung wie 10.000 vorkamen. 405 Zuvor schon hatte er dasUmland von Alessandria heimgesucht, dort wurde er zunächst von Pietro da Pusterla unddann von Ascanio Gonzaga abgelöst, der angeblich 160 Einwohner der Gegend zur Beschleunigungder Bezahlung von widerrechtlichen Abgaben ermorden ließ. 406Vor allem die italienischen Condottieri der leichten Kavallerie entzogen sich der Kontrolleder Autoritäten weitgehend, so sehr, dass die venezianischen Beamten aus Bergamo imApril 1526 an die Regierung schrieben: "Cerca il numero de li cavalli non se intende percerto, perchè vanno et vengono, nè stanno mai fermi ad un loco." 407 Auf dem Zug nachRom wusste man noch nicht einmal bei der Führung, wie viele Reiter das Heer eigentlichzählte. 408 Vor allem im Krieg um Florenz strömten solche Condottieri aus allen Ecken Italiensin der Toskana zusammen und begannen, das Land rücksichtslos auszupressen, ohne ander Belagerung der Hauptstadt überhaupt teilzunehmen. Auch Maramaldo war mit 3.000Soldaten wieder mit von der Partie. 409 Wie die Gegend nur ein Jahr darauf aussah, dasschildert Benedetto Varchi mit folgenden Worten: "... non fu nè città nè castello nè borgo ovillaggio nessuno, nè così grande nè così piccolo e povero, il quale non fosse, e bene spessopiù volte, o saccheggiato o in altri diversi modi crudelissimamente dannificato, e nessunacasa, non che palagio, rimasero o usci o finestre, portandosene via ora i nimici e quando gli403404405406407408409GAYANGOS, Calendar, Bd. 3, Teilbd. 1, S. 631.RAH Salazar y Castro, A/39, fol. 220 r .BONETTI, Cremona, S. 235.GHILINI, GIROLAMO: Annali di Alessandria, overo le cose accadute in essa città, nel suo, e circonvicinoterritorio dall'anno dell'origine sua sino al M.DC.LIX. Mailand 1666. S. 134f.SANUTO, Diarii, Bd. 42, Sp. 8f.BALAN, Monumenta saeculi XVI, S. 424.CAPPONI, GINO: Storia della Repubblica di Firenze. Bd. 2. Florenz 1875. S. 412.115

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