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Einquartierungsliste vor vollendete Tatsachen stellte. Dieser konnte es gerade noch verhüten,dass Antonio de Leyva, damals noch Kommandant einer Kompanie spanischer Kavallerie,sich in Urzinuovi selbst einrichtete, weil dort bereits die Flüchtlinge aus Brescia untergebrachtwaren. In der Liste kommt übrigens auch Quinzano als Einquartierungsort füreinen Teil der kaiserlichen Landsknechte und die Artillerie vor, unter denen sich der anonymeTagebuchschreiber befunden haben muss. Einige Orte, in denen die Pest grassierte,wurden ausgenommen. 379 Die Klagen ließen nicht auf sich warten: wenige Tage nach demEinrücken der Spanier ins Gebiet von Chiari wurde die Verpflegung schon nicht mehr bezahlt.380 Die folgende Zeit ist geprägt von reger Betriebsamkeit der venezianischen Beamten,die den Schaden, den die ungeliebten Verbündeten anrichteten, möglichst gering haltensollte. Einen Bevollmächtigten des spanischen Gouverneurs von Brescia, der durch dasLand reiste und zur Vorbereitung von Requirierungen die Vorräte inspizierte, konnte Michielabwimmeln, gleichzeitig schrieb er einen Brief an Cardona, um für Urzinuovi eineAusnahmeregelung zu erwirken. 381 Von der Partnerschaft zwischen Spanien und Venedigwar bald nicht mehr viel zu spüren: in der Gegend von Salò wurden spanische und venezianischeSoldaten schon gegen Ende November 1512 miteinander handgemein. 382 Der venezianischeProvveditore dort, Daniele Dandolo, schrieb im Dezember an seine Regierung,spanische und deutsche Kompanien zögen am Ufer des Gardasees hinunter und plündertendie Ortschaften. Es dauerte nicht lange, da standen die spanischen Quartiermeister auch beiDandolo vor der Tür und verlangten die Vorbereitung der Einquartierung von Soldaten. Esgelang ihm schließlich, die Einquartierung gegen die Zahlung von 500 Dukaten abzuwenden.383 Die Lage war brenzlig, denn schon wenige Tage später plünderten die Spanier dasunmittelbar benachbarte Riviera und forderten allen Ernstes die Bereitstellung von 500Wagen zum Abtransport der Beute. 384 Weil die Deutschen im Januar 1513 auch mit derPlünderung von Salò drohten, ließ Dandolo Soldaten zum Schutz der Stadt anwerben, waswiederum die Spanier in Harnisch brachte: Dandolo musste sich von dem spanischenHauptmann Carvajal belehren lassen, dass sie, die Spanier, dafür zuständig seien, die Bevölkerungvor den Deutschen zu schützen, wenn es angelegen sei. 385 Im Februar zog dasHeer endlich ab, und bald darauf befanden sich Spanien und Venedig auch offiziell wiederim Krieg miteinander.Auf dem Land kam es daneben immer wieder zu Zusammenstößen mit dem Gegner. Vorallem die Reiterei der Spanier um Mailand lieferte sich ständig Gefechte mit den Venezianernund Franzosen. Dabei ging es um die Sicherung der Versorgungswege, vor allem aber379380381382383384385SANUTO, Diarii, Bd. 15, Sp. 324.SANUTO, Diarii, Bd. 15, Sp. 342.SANUTO, Diarii, Bd. 15, Sp. 370.SANUTO, Diarii, Bd. 15, Sp. 373.SANUTO, Diarii, Bd. 15, Sp. 396.SANUTO, Diarii, Bd. 15, Sp. 402.SANUTO, Diarii, Bd. 15, Sp. 455.111

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