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Soldaten zu verhindern. Manchmal ist immerhin der Aufenthalt eines Quartiermeisters verzeichnet,ohne dass diesem die Einquartierung von Soldaten folgte.Grundsätzlich galt, dass ein Ort, der keine Einquartierung bekam, sich durch Geldzahlungenoder Naturallieferungen an der Belastung beteiligen musste. Aus Cremona ist eineweitere Liste aus der Zeit der oben beschriebenen Anwesenheit der Soldaten im Gebietüberliefert, die für 10 Dörfer in der unmittelbaren Umgebung der Stadt Geldsummen aufführt,die für die Beteiligung an den Einquartierungen bestimmt waren. 377 Offenbar musstendie Orte selbst erklären, wieviel sie abgeben konnten, denn neben dem Dorf Grontortosteht die Bemerkung "Mi pare non esser vera confessione". Die Beträge reichen von 3 bis150 Lire und sind wahrscheinlich tägliche Abgaben. Die Gesamtsumme beträgt 622 Lire,was auf den Monat hochgerechnet für den Sold von knapp 600 Soldaten reichen würde.Unter den Beträgen steht die Bemerkung, dass Santo Bassano und Grumello bereits früherEinquartierungen gehabt hätten, dadurch stark in Mitleidenschaft gezogen worden seienund deshalb dieses Mal von der Beteiligung ausgenommen werden sollten. Offenbar gab eseinen Turnus, durch den man versuchte, den betroffenen Orten Gelegenheit zu geben, sichzu erholen. Die meisten Orte waren bestrebt, durch solche Zahlungen einen Schutzbrief zubekommen, der die Soldaten von ihrem Gebiet fernhielt, denn die Einquartierung konntedurch die zusätzlich angerichteten Schäden wesentlich teurer werden: in einem Schreibendes Botschafters von Siena beim kaiserlichen Heer während der Belagerung von Florenzaus dem September 1529 heißt es, wenn die Herren von der Regierung in Siena wüssten,wie sich die Soldaten des Kaisers in ihrem Gebiet benähmen, würden sie lieber für dreiMonate deren Verpflegung bezahlen, als sie auch nur einen Abend lang im Gebiet von Sienaunterzubringen. 378Die Zusammenarbeit mit der Verwaltung auf dem Land war üblich, wenn eine solche existierte.Kurz nach dem Einmarsch der Spanier in Brescia im November 1512 stellte sich dasProblem, die aus der Stadt ausgelagerten Kompanien im umliegenden venezianischen Gebietunterzubringen. Zu diesem Zweck musste man sich auf die venezianische Verwaltungstützen. Die Situation war angespannt, denn Cardona hatte seine venezianischen Verbündetenbei der gemeinsam geplanten Einnahme von Brescia übervorteilt, verwehrte derenTruppen den Zutritt zur Stadt und ließ sie unter Feuer nehmen, sobald sie sich der Mauernäherten. Als kurz darauf die Pest in Brescia ausbrach, wurden die Spanier aus der Stadt insUmland verlegt. Wie schnell den Autoritäten in solchen Fällen die Kontrolle über die Situationentgleiten konnte, das zeigt deutlich die Korrespondenz der venezianischen Beamtenin den betroffenen Gebieten mit der Regierung. Es begann damit, dass Cardona denvenezianischen Provveditore in Urzinuovi Niccolò Michiel durch die Übersendung einer377378ASM Sforzesco, Cart. 1422.FALLETTI, PIO CARLO (HRSG.): Assedio di Firenze. Contributo. Parte II: Documenti. Palermo 1885. Nr.12, S. 28.110

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