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Tag etwa 25 Soldi pro Mann. Der Durchschnitt liegt, wie gesagt, bei etwa 15 Soldi pro Soldat,bezeichnenderweise lagen die Ausgaben für Spanier und Deutsche deutlich höher beietwa 20 bis 22 Soldi. Angesichts des zerstörerischen Verhaltens der kaiserlichen und spanischenHeere während des ganzen Krieges in der Terraferma verwundert dieser Umstandnicht: offenbar stellte man neben allen anderen angerichteten Schäden auch bei der Verpflegunghöhere Forderungen.2. Verteilung im LandWenn keine militärischen Aktivitäten auf dem Programm standen, verteilte sich das Heerschnell im Land, zum Teil auf Befehl der militärischen Führung, die ungern viele Soldatenin der Stadt sah und darüber hinaus dem Umstand Rechnung tragen musste, dass weiteTeile des Landes gar keine Soldaten mehr versorgen konnten, zum Teil aus Eigeninitiativeder Hauptleute, die ihre Kompanien gern in abgelegene Gebiete führten, wo sie ungestörtallen Arten von erpresserischen Aktivitäten nachgehen konnten. Im Januar 1526 schriebLope Hurtado de Mendoza an den Kaiser, die Soldaten würden in die wenigen Gebiete derLombardei geschickt, die noch nicht völlig zerstört seien. 364 Solche Gebiete aber fandensich schließlich innerhalb des Staates kaum noch und mussten jenseits der Grenzen gesuchtwerden. Schon im November 1522 hatte es Beschwerden gehagelt, weil spanische Kompanienohne Genehmigung des Papstes in die Gebiete von Parma, Piacenza und Reggio abgeschobenworden waren; in einem Brief an den Kaiser schrieb Nájera, der Papst habe ultimativden Abzug der Spanier innerhalb von zwei Tagen gefordert, das sei aber unmöglich,weil man nicht wisse, wo man sie sonst unterbringen sollte, und für die vom Papst gefordertenEntschädigungszahlungen sei kein Geld da. 365 Offenbar wurden sie dann doch abgezogen,waren aber im folgenden Jahr schon wieder da, ohne dass man wusste, ob sie dieGrenze eigenmächtig oder auf Befehl überschritten hatten. 366 Mehr oder weniger zurückhaltendeBeschwerden kamen von allen Grenzen. Manchmal behauptete man auf spanischerSeite einfach, die Soldaten wären sich der Grenzverletzung gar nicht bewusst gewesen,wie der Markgraf von Guasto, der sich im Januar 1526 bei den venezianischen Beamtenin Crema entschuldigen musste, nachdem seine Soldaten von der Lombardei aus imGebiet der Grenzstadt zu Requirierungen ausgezogen waren. Da die Bauern dort bereits zurGegenwehr geschritten waren und ihrerseits die Soldaten ausgeraubt hatten, schlug er vor,den Vorfall auf sich beruhen zu lassen. 367 In anderen Fällen wurde die Schuld auf andere364365366367GAYANGOS, Calendar, Bd. 3, Teilbd. 1, S. 556.BNM, MS 18690, Nr. 120. Nájera an den Kaiser, Genua, 11. 11. 1522.POGGIALI, CRISTOFORO: Memorie storiche di Piacenza. Bd. 8. Piacenza 1760. S. 345f.SANUTO, Diarii, Bd. 40, Sp. 762.107

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