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Die zahlreichen Arbeiten über Stadt und Herzogtum Mailand behandeln den hier interessantenZeitraum von 1521 bis 1529 äußerst stiefmütterlich, weil er im epochemäßigenNiemandsland zwischen der Herrschaft der Sforza, der französischen Besatzung und derendgültigen Übernahme des Staates durch die Spanier angesiedelt ist: fast alle Studien überdas Mailand der Sforza laufen in eine abschließende und zusammenfassende Beschreibungdes Krieges und der Aktivitäten des glücklosen Herzogs Francesco II. in seinen letzten Jahrenaus, während die Arbeiten über das Mailand der Spanier erst mit seinem Tod sechs Jahrenach dem Ende der hier behandelten Besatzungszeit einsetzen, so dass vor allem derenletzte Jahre von 1527 bis 1529 in der Geschichtsschreibung geradezu ein Schwarzes Lochdarstellen. Indessen ist es gerade die Tatsache der ungeklärten Herrschaftsverhältnisse inMailand, die diese Zeit so exemplarisch für das Leben einer Gesellschaft macht, die denKrieg fast täglich zu spüren bekam. Eine Ausnahme auf weiter Flur ist hier vor allem diegründliche Arbeit über das Herzogtum Mailand von Formentini. 5 Vereinzelte Informationenvermitteln ferner einige der mehr oder weniger umfangreichen Studien über einzelneStädte in allen betroffenen Gebieten.Da die mililtärgeschichtlichen Fragestellungen in den älteren Arbeiten fast vollständig abgegrastworden sind, werden solche Untersuchungen im 20. Jahrhundert seltener. Neuereumfangreiche Studien sind fast allen größeren und auch einigen kleineren Städten gewidmet,befassen sich aber vor allem mit strukturellen Fragen aus den Bereichen von Wirtschaftund Gesellschaft. Die Reihe der Arbeiten über den Sacco di Roma reißt nicht ab.Hook 6 bringt einige neue Quellen ins Spiel, Lenzi 7 gibt verschiedene Deutungen der Geschichtsschreibungwieder, grundsätzlich bieten beide allerdings nichts Neues über die Beziehungenzwischen Bevölkerung und Soldaten, die hier von Interesse sind. Vollständiggeistesgeschichtlich orientiert ist die Arbeit von Gouwens, 8 der sich mit der Deutung derPlünderung Roms durch vier Humanisten befasst; Chastel 9 untersucht den Sacco vomStandpunkt des Kunsthistorikers aus. Dem von Orano 10 schon vor 100 Jahren beklagtenFehlen der "storia interna" des Sacco di Roma und der sich anschließenden Besatzungszeitwird allerdings bald Abhilfe geschaffen werden, eine umfassende Arbeit dazu, die sich vorallem mit dem wirtschaftlichen und sozialen Leben der besetzten Stadt befasst, ist in Vorbereitung.11 Schon Cadenas y Vicent hat für die Plünderungen von Rom 12 und Prato 13 eini-5678910111213FORMENTINI, MARCO: Il ducato di Milano. Studi storici documentati. Mailand 1877.HOOK, JUDITH: The Sack of Rome. London 1972.LENZI, MARIA LUDOVICA: Il sacco di Roma del 1527. Florenz 1978.GOUWENS, KENNETH: Remembering the Renaissance. Humanist Narratives of the Sack of Rome. Brill'sStudies in Intellectual History 85. Leiden 1998.CHASTEL, ANDRÉ: The sack of Rome. Princeton 1983.ORANO, DOMENICO: Il Sacco di Roma del 1527. Studi e documenti. Bd. 1. Rom 1901. S. 10.Wichtige Hinweise verdanke ich Anna Esposito und Manuel Vaquero Piñero, die seit Jahren auf diesemGebiet arbeiten.CADENAS Y VICENT, VICENTE DE: El saco de Roma de 1527 por el ejército de Carlos V. Madrid 1974.CADENAS Y VICENT, VICENTE DE: El saco de Prato, la primera reposición de los Medicis en Florencia y la10

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