BWZ • EBERSWALDE • 1 / <strong>2013</strong> INFORMATIONEN VON IHREM KOMMUNALEN VER- UND ENTSORGERSEITE 4/5Motivierende PerspektivenJeder Tag bringt Neues: <strong>ZWA</strong>-Azubisfühlen sich wohl beim Lernen in der PraxisDer Spülwagen hält, aus demFahrerhaus ruft der ältereKollege „Nu komm schon!“Ronny Baese lacht kurz, nicktund holt seine Sachen. Er istnoch nicht lange zugange inder praktischen Ausbildungzum Anlagenmechanikerbeim <strong>ZWA</strong>, die meiste Zeitverbrachte er bislang in derVerbundausbildung oder beider Theorie in Forst (Lausitz).Der junge Mann ist froh, nunmehr einenkurzen Arbeitsweg zu haben – diepaar Kilometer zwischen dem HeimatortSerwest und <strong>Eberswalde</strong> sind fürihn ein Katzensprung. Vor allem aberfreut ihn die Vielfalt an Aufgaben, dieihn nun jeden Tag erwarten. Selbstwenn es rausgeht zur Kontrolle undzum Spülen von Pumpwerken – da istüberall etwas Anderes zu erwarten undzu lernen. Bis Ende <strong>März</strong> wird ihn dasKanalnetz mit immer neuen Facettenseines Berufs bekannt machen.Beim Ablesen von Zählern – auch dieseAufgabe wurde ihm vom Verbandschon anvertraut – war es vor allem derKontakt mit den Kunden, der ihm Spaßbereitete. Ronny ist ja hier aufgewachsenund weiß wie die Leute „ticken“. Sohält er sich bei Gesprächen, die ja nichtausbleiben bei „Hausbesuchen“, an seinPrinzip einfach freundlich zu sein.Anders als seine Kollegen, die ihnanleiten und in der <strong>ZWA</strong>-Arbeitsweltbegleiten, rechnet der Azubi seinTagwerk nicht online über das WIS-WASSERCHINESISCHRonny Baese bei der Sichttiefenkontrollean einem Nachklärbeckender Kläranlage <strong>Eberswalde</strong>.System ab, sondern schreibt ordentlichsein Berichtsheft weiter. Das machtauch Florian Schwanebeck so, der parallelzu Ronny im Trinkwasserbereichdie Praxis kennenlernt. Auch Florian istnicht weit von <strong>Eberswalde</strong> zu Hauseund weiß die Nähe des Ausbildungsbetriebszu schätzen.Vor allem jedoch betonen die beidenLehrlinge im gewerblichen Bereich,wie wichtig und motivierend für siedie vom <strong>ZWA</strong> in Aussicht gestelltePerspektive ist: Wenn sie im nächstenJahr ordentlich ihre Prüfungen absolvieren,dann wartet auf die frisch gebackenenAnlagenmechaniker ein festerJob beim Zweckverband.FaulturmIn diesen Türmen wird der bei der Abwasserreinigung anfallendeKlärschlamm biologisch abgebaut. Bei dieser Faulungwird der Schlamm durch Bakterien ohne Zufuhr von Sauerstoffzersetzt.Karikatur: SPREE-PRNeulandgewinnung für Effizienz-ErnteEin neues Software-Modul katapultiert den <strong>ZWA</strong> auf eine neue Ebene der TransparenzMan nähert sich der heißenPhase, hört man im <strong>ZWA</strong>-Verwaltungsgebäude, inWasserwerken und Kläranlagenwie auch von Kollegenauf ihren Einsätzen im Verbandsgebiet.Die Frühlingssonnekonnte damit jedenfallsnicht gemeint sein, diehielt sich lange zurück.Petra Walter und Thomas Pensellösen das Orakel schnell auf.Die kaufmännische Leiterinund der IT-Koordinator des <strong>ZWA</strong> sindseit Jahren besonders involviert indie Entwicklung einer neuen Softwarelösung,die Technik und Finanzbuchhaltungunter einen Hut bringt.Und genau diese Software geht ab1. Juni in die heiße Phase und soll allihre Fähigkeiten ausspielen, nachdemeinige Komponenten sich seit Januarbewähren.ÜbergreifendkostenbewusstMaßschneider für das neue Modul istdie BALY GmbH, ein bewährter Partnerdes <strong>ZWA</strong>. In der Sprache der Erfurterklingt das Vorhaben so: „Synergiedurch Integration und Darstellungder kaufmännischen Buchungsdatenund technischen Informationen an gemeinsamenObjekten und Objektgruppen.“– Das ist heftig; Frau Walter,übersetzen Sie bitte!Nebel macht Regensünder sichtbarNiederschlagswasserbeseitigung ist Privatsache, am besten ist die Versickerung auf dem GrundstückFährt man über Land, fallen viele verschönerte Eigenheimeins Auge. Mit neuen Dächern, langen Terrassen, gepflastertenHöfen. Bei schönem Wetter kein Problem! Nur: Wurde die Niederschlagswasserbeseitigungvernachlässigt, hat das fataleFolgen. Wobei Beseitigung nicht gleichbedeutend mit Ableitungist, im Gegenteil: Sie hat auf dem Grundstück zu geschehen,also dort, wo der Regen anfällt.Der Fluchder Versiegelung„Das bisschen Regenwasser, das vonmeinem Grundstück in den Schmutzwasserkanalgelangt“, wird mancherdenken. Doch durch die zunehmendeVersiegelung erhöhen sich die Gesamtwerte.Die Einleitung von Regenwasser in dieöffentliche Anlage ist in jedem Fallmehr als ein Ärgernis. Für den <strong>ZWA</strong>wie letztlich für alle Bürger. Dennwenn viel Niederschlagswasser zu„Bislang konnten die Mitarbeiter imtechnischen Bereich mit der BetriebsmanagersoftwareTBM komfortabelund online vernetzt eine ganze Füllevon Aufgaben erfassen, planen unddokumentieren. Aber Belege und weitere Informationen mussten perHand ins kaufmännische System eingepflegtwerden“, folgt die Erklärung.Die Struktur des neuen Systems hingegenerlaubt die Zusammenfassungvon Betriebsführung aus technischer wie aus kaufmännischer Sicht. „DasSchöne daran ist nicht zuletzt“, freutsich Verbandsvorsteher WolfgangHein, „dass allein dadurch das gegenseitigeVerständnis der Bereiche imBemühen um kostenbewusste Arbeitdes gesamten Verbandes sich immerweiter ausprägt.“Denn dank BALY-WIS (wie Wartungund Instandhaltung) wird das Wirkendes gesamten Teams noch viel trans-parenter: Zwar bleibt der Zugriff aufpersönliche Daten natürlich strengdatenschutzrechtlich reglementiert,aber was wann von wem warum getanwurde – das ist nun bald je nachBedarf abzurufen. Petra Walter: „Jetztbeginnen die Vorgänge oder die Kontengewissermaßen zu erzählen, welchemateriellen Prozesse im Einzelnenzum konkreten Vorgang und den Zahlengehören.“ Es leuchtet ein, dass einderartiges Steuerungsinstrumentauf längere Sicht ein mächtigesOptimierungspotenzialaktiviert.Norbert Gärtner, ein „alter Hase“ vom Störungsdienst und der Instandhaltung, findet es hilfreich, den kompletten <strong>ZWA</strong> an Bord zu haben.den Kläranlagen gelangt, beeinträchtigtdiese Zusatzfracht erstens denregulären Betrieb und sorgt zweitensfür unnötige Kosten. Und auch dieSchmutzwasser-Pumpstationen sindnicht für zusätzliche Regenströme ausgelegt.Das kann zum Rückstau im Netzführen, wodurch wiederum nicht gesicherteKellerräume bedroht werden.Im Verbandsgebiet untersagt § 7Absatz 3 der Satzung über die leitungsgebundeneSchmutzwasserbeseitigungdie Einleitung von Grund-,Niederschlags-, Drain- und Quellwasserin das Schmutzwassernetz – nichtumsonst existiert ein Trennsystem.Doch es gibt noch Fehlanschlüsse, diemitunter durch altersbedingte Funktionsmängelalter Schmutzwasseranlagenzustande kamen.Kontrolle ist besserDaher ist in einer Reihe von kommunalenVorschriften die Niederschlagswasserbeseitigungstreng dahingehendgeregelt, dass Fremd- bzw.Falscheinleiter für ihre Nachlässigkeitund erst recht für beabsichtigte Ableitungzur Verantwortung gezogen werdenkönnen. Wird nämlich eine solcheOrdnungswidrigkeit festgestellt undnicht beseitigt, drohen Bußgelder biszu 1.000 Euro. Der Nachweis über eineVerbindung zwischen RegenfallrohrDer Nebel bringt es an den Tag: Es besteht eine Verbindungzwischen Schmutzwasserkanal und Regenwasserableitung.und öffentlicher Schmutzwasseranlageist recht einfach zu führen: Wird nämlichkünstlicher (gesundheitlich völligunbedenklicher) Nebel in den Kanal gedrückt,der dann über einer Hausdachrinnesichtbar wird, so gilt umgekehrt,Für Rohrnetzmeister Ronny Seegererlaubt WIS, dass die Kollegen praktischden gesamten <strong>ZWA</strong> jederzeitkomplett, wenn auch virtuell dabeihaben. Dafür sorgen neu angeschaffterobuste Industrierechner, die sichüber UMTS in den Verbandsservereinwählen und dann einen schnellenDatenabruf erlauben. Alle Datenkönne direkt in die Datenbank eingegebenund aktuelle Aufgaben vor Ortbearbeitet werden.Datenaustausch,gut strukturiertNorbert Gärtner vom Trinkwassernetzgesteht freimütig, dass er anfangsnoch skeptisch war gegenüber derimmer weiter voranschreitendenComputerisierung und Vernetzung.Inzwischen weiß er die Online-„Nachguck“-Möglichkeiten nicht nurbei Bereitschaftseinsätzen sehr zuschätzen und ist auch stolz auf diewachsende Eigenverantwortlichkeitwie auf seinen Verband, der so entschlossendas Neuland betreten hat,auf dem künftig reiche Effizienzerntezu erwarten ist.Meister Ronny Seeger betont dennochimmer wieder: „Das Mitgehenmit Neuerungen ist ein immerwährenderlebendiger Prozess. Für unssind modernste Hard- und insbesondereSoftware nicht etwa ein Spielzeugfür Freaks, sondern elementare‚Werkzeuge’.“dass auch Wasser von dort den Wegdes Nebels nimmt.Nachfragen erwünschtDer <strong>ZWA</strong> wird künftig verstärkt daraufdringen, dass die Eigentümer vonGrundstücken die Regeln einhalten undRegenwasser von der Schmutzwasseranlagefernhalten. Dies geschieht auchin Übereinstimmung mit den Kommunen,die den Verband ausdrücklich zuKontrollen ermuntern. Ein dafür geeignetesNebelgerät wurde bereits angeschafft,sodass Regenwasser-Sünderklar erkennbar werden.„Wer sich nicht sicher ist, wie esum seine Anlage in dieser Hinsichtbestellt ist, kann sich gern an unswenden“, ermuntert Sylvia Posseltvom <strong>ZWA</strong> (Tel.: 03334 209182).GASTKOMMENTARSeit 2009 entwickelt die BALY GmbHmit Sitz in Erfurt eine Software fürGeschäftsprozesse im Bereich Wartungund Instandhaltung.Hauptfokus lagvon Anfang an darauf,eine Synergie zu denkaufmännischen Modulenim BALY-Systemzu erreichen. Im April2012 erfolgte eine ProzessuntersuchungzumTechnischen Betriebsmanager– die TBM-Software nutzte der <strong>ZWA</strong> ja bereits.Dabei ging es auch um eine Aufwand/Nutzen-Betrachtung zum weiteren Einsatzvon TBM in Verbindung mit derBALY-Komplettlösung.Zu prüfen waren zwei Varianten:• TBM fortführen oder• auf BALY-WIS umsteigen.Von Karl-Heinz PeterKompetenz für Transparenz2012: 20 neue KKADer Entwicklungsstand von BALY-WIS, die Integration zu den anderenBALY-Modulen sowie die beim <strong>ZWA</strong>geschätzte Kompetenzder BALY-Mitarbeiterführten zu der strategischenEntscheidung,TBM durch BALY-WISabzulösen.Nach intensiver Projektarbeitist heutefestzustellen: Das wardie richtige Entscheidung.Die Fachbereicheim <strong>ZWA</strong> und die zuständigen Partnerder BALY GmbH haben gemeinsameinen wichtigen Schritt in RichtungProzesstransparenz und Optimierungder technischen und kaufmännischenAbläufe getan.Karl-Heinz Peter,Geschäftsführer der BALY GmbHDie Leitungen müssen nicht verwirren – es funktioniert schon!Ende 2011 stand in der BarnimerWasser Zeitung die Überschrift„Klein, aber oho!“, der Beitrag gingausführlich auf die Vorteile der Errichtungvon Kleinkläranlagen in nichtzentral erschlossenen Ortslagen ein.Wo auf Grundstücken ohne Kanalanschlussein Wohnobjekt genutzt wird,fällt kontinuierlich Schmutzwasseran. Das muss in dichten Gruben biszur Verbringung durch autorisierteFirmen auf eine Verbandskläranlagegesammelt werden. Die EntsorgungsundBehandlungskosten lassen immermehr Grundstückeigentümer einevom <strong>ZWA</strong> empfohlene Alternativewählen – eine Kleinkläranlage (KKA)auf eigenem Grundstück.KKA gibt es in verschiedenstenAusführungen, nicht zuletzt als Gemeinschaftslösungenfür benachbarteGrundstücke, was zu deutlichenEinsparungen bei einmaligen undlaufenden Aufwänden führt. Denndie verbleibenden Restschlämmemüssen nur in größeren Abständenabgefahren werden, ansonstenläuft die Reinigung des im Haushaltanfallenden Schmutzwassers weitgehendautonom. Diesen Vorteil verschafftensich im Vorjahr weitere 20Grundstückseigner.Der <strong>ZWA</strong> unterstützt seineKunden gern bei der Suchenach der besten Lösung zurdezentralen Entsorgung.Ansprechpartnerin istSylvia PosseltTel.: 03334 209182
SEITE 6STRÖME IN BRANDENBURGWASSER ZEITUNGBereits in den Kindertagen derMenschheit boten gerade FlüsseSchutz an den Ufern. Spätertrennte das Wasser als natürlicheGrenze Staaten und Territorien. Dasgilt im Besonderen auch für die Oder.Sie ist der Fluss meiner Kindertage.Denn einige Jahre lebte ich nur einenSteinwurf vom Strom entfernt – in derdamaligen Bezirksstadt Frankfurt.Fakt ist: Kein anderer Fluss in Europawurde nach dem Zweiten Weltkriegso sehr auf seine Funktion als Grenzereduziert wie die Oder. Als Oder-Neiße-Grenze war sie geradezu ein Synonymfür die Nachkriegsordnung nach 1945.Die unbändige Kraftdes gebändigten StromsDie Oder ist mehr als ein Grenzfluss – meint unser Autor Alexander SchmeichelBrandenburg ist das gewässerreichste Bundesland Deutschlands. Mehr als 10.000 Seen undrund 32.000 km Fließgewässer prägen unsere Landschaft, übernehmen wichtige ökologischeFunktionen, sind für Erholung und Freizeit bedeutend und stellen auch einen wichtigen Wirtschaftsfaktordar. In der neuen Reihe „Ströme in Brandenburg“ blicken Redakteure der WasserZeitung deshalb ganz individuell auf „ihre“ blauen Riesen. Lesen Sie heute Teil 1: die Oder.Fluss ohne Mythos?Kein Mythos wie der des „VatersRhein“ ist ihr zu eigen. Kein Komponistvom Range eines Smetana hat ihr eineSymphonie gewidmet. Keine Untiefehat es an der an Untiefen beileibe nichtarmen Oder zu literarischem Ruhmgebracht wie die unterm Felsen derLoreley. Nicht einmal eine Eisenbahnfährt an ihren Ufern und gibt dem Reisendenwie an Rhein, Elbe und MoldauGelegenheit, durchs Fenster hindurchvon seinem Fluss zu träumen. Selbstder Flussgott der Oder, „Viadrus“, derspärlich bekleidet, dafür mit einem Paddelin der Hand vom barocken Hafentorin Stettin und der Aula Leopoldina inBreslau auf die Touristen herabschaut,ist nur wenigen Eingeweihten bekannt.Wenn der Oder ein Image anhaftete,war es das von Mühe und Schweiß.Das haben auch die wenigen Dichtererkannt, die der Oder einige Zeilengewidmet haben. In seinem 1912 erschienenenBuch „Märchen von dendeutschen Flüssen“ setzte der VolksdichterPaul Keller dem Fluss ein literarischfragwürdiges Denkmal. Währendihm die Elbe dabei zur schönen Gräfinwird, bleibt der Oder nur das Schicksaleines Bauernweibes: „Die Oder ist einedles Bauernweib. Mit stillen, sicherenSchritten geht sie durch ihre Lande.Kalk- und Kohlestaub liegen manchmalauf ihrem Kleid, zu ihrem einförmigenLied klopft der Holzschläger den Takt… Die bei ihr wohnen, sind geborgenund glücklich, und wenn sie ans Meer Eindeichungen scheinbar für alle Zeitenkommt, breitet sie angesichts der Ewigkeitweit und fromm ihre Arme aus.“ komplette Veränderung der Landschaftfestgelegt. Damit verbunden war eineund ihrer tradierten Nutzungsformen.Europa im Miniaturformat Die vormalige „Sumpf- und Wasserwüste“mit wenigen eingestreuten Fischer-Kaum ein anderer europäischer Stromist in so kurzer Zeit „gebändigt“ wordenwie die Oder. In einer Zeitspanne geordneten, hochproduktiven Kulsiedlungenwurde in einen geometrischvon nur sechs Jahren wurde der ehemalsständig wechselnde Lauf der wirtschaftsflächen und regelhaftenturraum mit ausgedehnten Land-zahlreichen Flussmäander von 1747 Plansiedlungen verwandelt. Nurbis 1753 durch ein striktes wasserbaulichesProgramm mit Durchstichen und ner Zeit, wie Rousseau,wenige geistige Größen je-Novalis und Klopstock,kritisiertendiese Eingriffe indie Natur. DieOderbergBesiedlungunter Friedrichdem Großen,Niederfinowder in den 1750er JahrenKolonisten aus der französischsprachigenSchweiz, Österreich undSüdwestdeutschland ins Land holte, hatdiesen Prozess der Flussbändigung fürlange Zeit besiegelt – mit noch heutespürbaren Folgen. Das Oderbruch war zujener Zeit ein Schmelztiegel unterschiedlichstereuropäischer Kulturen, die friedlichmiteinander lebten – irgendwie alsoein funktionierendes Miniatureuropaweit vor der europäischen Einheit. Nichtzuletzt deshalb sollte man den „blauenRiesen“ im Osten erobern. Die WasserZeitung gibt die besten Empfehlungen.Um die Götterblume ranken sich Sagen, Geschichten und Mythen,die auch uns auf ihrem langen Weg durch die Zeitgeschichte erreichten.Beispielsweise die, dass aus jeder Träne der Aphrodite eingelbes Adonisröschen (daher auch die Bezeichnung „Träne der Aphrodite“)und aus den Blutstropfen des verletzten Adonis ein rotesAdonisröschen entstanden sei. Übrigens wird das rote Adonisröschenauch „Teufelsauge“ genannt, weil das Teuflische des Zeus dasLiebespaar auf ewig zu trennen vermochte.OderMündung(bei Szczecin)VierradenOderLebusSchiffshebewerkNiederfinowOderKostrzynMallnowInfografik: SPREE-PRDie OderDie Oder ist ein mitteleuropäischerStrom, der in Tschechien entspringt,durch Polen fließt und die Grenzezwischen Polen und Deutschlandbildet. Die Quelle befindet sichanderthalb Kilometer nordwestlichvon Kozlov am Fiedelhübel immährischen Odergebirge. Sie mündetam Stettiner Haff und um dieInseln Usedom und Wolin herum indie Ostsee. Der Strom als Grenzflussist ein Ergebnis des ZweitenWeltkriegs. Der Fluss nimmt mit866 Kilometer Länge Platz 14 inEuropa ein. 187 Kilometer der Oderfließen durch Brandenburg.Neuzelle – das Barockwunder Brandenburgs:Das Zisterzienserkloster ist dasgrößte vollständig erhaltene BarockdenkmalNord- und Ostdeutschlands. Ein herrlicherGarten erstreckt sich vom Kloster bishin zur Oder. Die vor den Toren liegendeKlosterbrauerei produziert den wohlschmeckenden„Schwarzen Abt“.Eisenhüttenstadt: Die einstige sozialistischeMusterstadt wurde 1950 eigens fürdie Arbeiter des Eisenhüttenkombinateserrichtet. Heute beherbergt die Stadt einDokumentationszentrum für Alltagskulturder DDR. Die Sammlung des Museumsumfasst 90.000 Objekte.Frankfurt (Oder): Die Geburtsstadt desDichters Heinrich von Kleist war einstals Handelsmetropole von großer Bedeutung.Das Backsteingotik-Rathaus, dieUnsere Empfehlungenmittelalterlichen Glasmalereien in der St.Marienkirche und die frühere Franziskaner-Klosterkirche machen die größte an derOder gelegene Stadt zum beliebten Ziel.Mallnow: Das Dorf am Oderbruchrandwird alljährlich von <strong>März</strong> bis Mai zur Pilgerstättefür Ausflügler, die eigens wegender wilden Adonisröschen anreisen. Dieseltenen Pflanzen stehen dann überall aufden Lebuser Adonishängen in der Blüte.Lebus: Im Jahr 2003 wurde der kleine geschichtsträchtigeOrt schlagartig berühmt.Auf dem Burgberg Lebus entdeckte manbei Bauarbeiten den mit 22 kg größten Depotfundaus der Bronzezeit im Land Brandenburg– unter anderem 103 Beile, zweiRinge und ein Schwertfragment.Kostrzyn/Küstrin: Die nach Kriegsendezwischen Polen und Deutschland geteilteStadt beherbergt die gleichnamige Festung– auf einer Halbinsel am Zusammenflussvon Oder und Warthe. Heute kennt man dieFestung vor allem als den Ort, an dem derpreußische Kronprinz Friedrich II. auf Geheißseines Vaters (des „Soldatenkönigs“ FriedrichWilhelm I.) der Exekution seines FreundesHans Hermann von Katte beiwohnen musste.Niederfinow: Das Schiffshebewerk von1934 ist ein technisches Meisterwerk.Ganze 36 Meter Höhenunterschied überwindendie Schiffe in einer Art Aufzug, umvom Oder-Havel-Kanal in die Alte Odertransportiert zu werden – oder umgekehrt.Oderberg: Das Binnenschifffahrtsmuseumund der in der Freiluftausstellung zubewundernde Seitenraddampfer „Riesa“(Baujahr 1897) ziehen Jahr für Jahr nichtnur eingefleischte Technikfans an.Quelle: www.reiseland-brandenburg.deFrankfurt (Oder)OderEisenhüttenstadtNeuzelleRatzdorf(ab hier fließt die Oderdurch Brandenburg)NeißeOdraVierraden: Der als „Kuba Brandenburgs“bezeichnete Ort ist das Zentrum der brandenburgischenTabakproduktion mit eigenemTabakmuseum und dem „Tabakblütenfest“jedes Jahr im Spätsommer.