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Ausgabe Nr. 1 - März 2013 - (ZWA) Eberswalde

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MÄRZ <strong>2013</strong> SEITE 3Brandenburg ist pickepacke voll mit Kostbarkeiten. Kulturell hatdas Land ebenso viel zu bieten wie landschaftlich. Doch unsereHeimat punktet auch mit ihren Delikatessen. Beim Kosten undSchmecken, Riechen und Befühlen der Gaumenschmeichlereienwird schnell klar: Das Land hält viel für Gourmets parat.Wenn die ersten Beelitzer Riesenihre Köpfe aus dem märkischenSand strecken, erwachteine ganze Region zum Leben. Esscheint, der Spargel ließe die Menschenendgültig aus dem Winterschlaf erwachenund in Scharen auf die Spargelhöfeüberall im Land strömen. Bis zu 300 Artender Staudenpflanze kennt die Wissenschaftin ganz Eurasien und in Afrika.Doch nur eine begeistert die Massen undlässt sich wunderbar mit Kartoffeln undSauce hollandaise anrichten: der Gemüsespargel(Asparagus officinalis)!Seltener Leckerbissenwohlhabender RömerBereits vor über 2.000 Jahren galt derSpargel bei Römern und Griechen als Delikatesse.Die wildwachsende Pflanzewurde außerdem als Heilmittel, u. a. gegenGelbsucht, genutzt. Da der Nährwertrecht gering und der Anbau aufwendigist, war Spargel lange Zeit eineher seltener Leckerbissen, den wohlhabendeRömer aber durchaus schätzten.Im Jahr 1484 wurden die geschmacklichenVorzüge des Spargels erstmalsin deutschen Kräuterbüchern ausführlichbeschrieben. Heute ist die Kulturpflanzein ganz Europa zu finden, dochnur hierzulande hat sich eine wahre Spargelkulturentwickelt. Wenn das Wettermitspielt, machen sich zur offiziellen Saisoneröffnungim April wieder Scharenvon Saisonarbeitern auf die Felder undKommen Sie also mit auf eine kulinarische Reise durch die Mark.Die Wasser Zeitung startet mit dieser <strong>Ausgabe</strong> die Serie „Genießenin Brandenburg – ein Land voller Spezialitäten“. In der erstenFolge nehmen wir uns den Spargel vor. Denn wie der Volksmundschon sagt: „Wer Spargel isst, der sündigt nicht.“Mit dem Lenz kommt auch der Spargel – Höfe in ganzBrandenburg bereiten sich auf den alljährlichen Besucheransturm vor„stechen“ die Stangen wie eh und je inmühevoller Arbeit per Hand.Kaum zu glauben: Ganze 93 Prozent Wasseranteilhat die reife Spargelstange.Ihr Verzehr regt die Nierentätigkeit an,wirkt entwässernd und entschlackendund hilft bei Übergewicht und Wassersucht.Allerdings sollten Menschen miterhöhten Harnsäurewerten oder der Neigungzu Nierensteinen besser auf denGenuss verzichten.Pflanze liebt wasserdurchlässigesErdreichDass gerade Brandenburg „Spargelland“ist, kommt nicht von ungefähr. DiePflanze liebt sandiges, wasserdurchlässigesErdreich, das sich schnell erwärmt.Denn erst ab 8 Grad Bodentemperaturbeginnt das Spargelwachstum. Die märkischeStreusandbüchse bietet ideale Bedingungenfür die mehrjährige Pflanze,Serie Teil 1Robert Habs und Leopold Rosner:„Es ist nicht zu leugnen, dass Spargelmit brauner Butter in züchtiger Begleitungeines Hühnchens oder eines höhrenCotelettes den Menschen zu jenerHöhe der Empfindung emporflügelt, woihm alles andere Wurst ist.“Carl Zuckmayer: „Wenn Du Kartoffelnoder Spargel isst, schmeckst Duden Sand der Felder und den WurzelderenWurzeln achtJahre im Boden bleibenund die erst im drittenJahr nach Anbaubeginnzum ersten Mal geerntet werdenkann. Übrigens: Weißer oder violetter„Bleichspargel“ und Grünspargel entsprießenderselben Pflanze. Grünspargelwächst überirdisch und verfärbt sich, dadie Pflanze durch das Sonnenlicht Chlorophyllproduziert. Er enthält mehr VitaminC und Karotin und ist damit sogarnoch gesünder als der hierzulande beliebtere„Bleichspargel“.Wer Lust hat, seinen Spargel einmalselbst zu stechen, zu waschen und zuschälen und dabei noch allerhand Wissenswertesüber die weißen oder grünenStangen zu lernen, dem sei ein Spargelseminarempfohlen. Die SpargelhöfeKlaistow (Tel. 033206 610 70) und Elsholz(Tel. 033204 617741) zum Beispielladen den „Landstreicher“Dirk Johl ein,der die Teilnehmerin mehrstündigen Seminarenin die Weltdes Spargels entführt.Am Ende werden dieselbstgestochenen Stangenzubereitet.Aber ein wenig müssen Siesich noch gedulden: Die Spargelsaisonstartet offiziell am18. April. Dann heißt es wieder:„Veronika, der Lenz ist daund alle singen …“GeDer Spargelschäler ist unerlässlich,um Bleichspargelvon der harten, faserigenSchale zu befreien. Dabeigilt: immer von oben nachunten schälen, die Spitze dabeiauslassen. Der Spargelschälerähnelt sehr dem Kartoffelschäler.Eine beweglichangeordnete Klinge folgtden Konturen des Spargels.Bachsaibling auf derHaut gebraten mitbuntem SpargelgemüseBachsaibling: 2 – 3 Saiblingsfilets, Meersalz,Zucker, schwarzer Pfeffer aus der Mühle,Butter, 1 Knoblauchzehe, Rosmarinzweig, Thymianzweige.Fischfilets auf Hautseite salzenund in Butter anbraten (Haut schön knusprig!).Fleischseite mit Salz und Zucker würzen,Fisch umdrehen und kurz auf Fleischseitegaren, herausnehmen und mit Fleur de Sel(Meersalz) und schwarzem Pfeffer bestreuen.Buntes Spargelgemüse: 250 g weißen und250 g grünen Spargel, 50 g Cocktailtomaten,1/2 Bund Schnittlauch, Meersalz, Zucker,schwarzer Pfeffer aus der Mühle, Butter.Geschälte Spargelstangen in 3 bis 4 Stückeschneiden, zuckern und salzen, mit den Händenkräftig durchmischen und ein paar Minutenstehen lassen, damit der Spargel Feuchtigkeitzieht. Schnittlauch in feine Röllchenschneiden, die Cocktailtomaten vierteln undentkernen. Ein Stück Butter zum Spargelgeben und bei sanfter Hitze dünsten, öfterumrühren, damit alle Spargelstücke von dergeschmolzenen Butter umschlossen sind.Sobald der Spargel bissfest gegart ist, dieSchnittlauchröllchen und die Tomatenviertelzugeben und Topf vom Herd nehmen. Mit Salz,Zucker und schwarzem Pfeffer abschmecken.Spargelkönigin Michèle Zimmermann hat fürdie Wasser Zeitung die besten Spargelhöfe imLand zusammengestellt – www.spree-pr.com/spargel. Der Besuch der Internetseite lohnt allemal:Wir verlosen 3 Essen für je 2 Personenin ausgesuchten Gourmet-Tempeln!Spargel-MythenSpargelgenuss erhöht die LibidoEin Mythos, der wissenschaftlich nichterwiesen ist. Allerdings sagt man demSpargel wohl nicht zu Unrecht nach, dassallein seine Phallus-Form in manchenFällen anregende Gefühle verursacht.Lieber einheimischen Spargel kaufenStimmt! Denn Spargel ist sehr empfindlichund verliert nach der Ernte schnellan Aroma und Geschmack. Frisch gestochenschmeckt er am besten!Spargel kann man nicht einfrierenDoch, kann man! Bei -18 Grad sinddie – vorher geschälten und in Gefrierbeutelverpackten – Stangen einhalbes Jahr und länger haltbar. Tipp:Um den Geschmack zu erhalten, dengefrorenen Spargel direkt ins kochendeWasser geben.segen, des Himmels Hitze und den kühlenRegen, kühles Wasser und den warmenMist.“Wilhelm Busch: „Denn Spargel, Schinken,Koteletts sind doch mitunter auchwas Netts.“Karl-Heinz Funke: „Spargel behandeltman wie eine Frau: Vorsichtig amKopf anfassen und feinfühlig nach untenstreicheln.“

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