Vom KrIeg zum FrIeden - Trentino

Vom KrIeg zum FrIeden - Trentino Vom KrIeg zum FrIeden - Trentino

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Hier haben die Kriegsfronten im Land und bei den Menschenunauslöschliche Spuren hinterlassen. Dutzende vonFestungsanlagen, hunderte von Kilometern an Schützengräben,60.000 Männer einberufen, 11.000 gefallen, 100.000 evakuiert. Aberdas ist noch nicht alles. Nicht nur das Land war geteilt, sondern auchdie Menschen – die einen betrachteten sich als getreue Untertanen,die anderen dagegen als Irredentisten.Und dennoch sind diese Berge, in denen der Erste Weltkrieg einbesonderes Erscheinungsbild hatte, wiedergeboren worden. Dieverletzte Natur ist kraftvoll zurückgekommen, die Bevölkerunghat die Häuser wiederaufgebaut und Arbeitsplätze geschaffen,und das <strong>Trentino</strong> ist mit seiner ehemals umkämpften Grenze <strong>zum</strong>Versuchsraum für Gemeinschaft und Dialog geworden.Um Ihnen all diese Aspekte und die territorialen Besonderheitennäherzubringen, bieten wir Ihnen ein agiles Instrument, mit demSie Ausflüge in die Natur mit Entdeckungstouren durch die Stadt,auf der Suche nach dem immer noch präsenten 20. Jahrhundert,verbinden können. Dies ist dank zahlreicher Wiederaufbau- undRestaurierungsmaßnahmen möglich, die es Ihnen gestatten, einenUrlaub im <strong>Trentino</strong> nicht nur in Bezug auf Körper und Seele, sondernauch in Bezug auf den Geist in etwas Einzigartiges zu verwandeln.Wer zudem noch das, was beschrieben wurde, vertiefen möchte,findet unter trentinograndeguerra.it - frei verfügbare Routen,Vorschläge, Projekte, Informationen, Veranstaltungen, Karten undvieles mehr in English.


Der FrontaufbauWer heute daran gewöhnt ist, bequem die Grenzen zwischen den europäischenNationen zu überqueren, versteht vielleicht das Wort „Grenze“ nichtmit all seinen Implikationen, wie es zwischen dem 19. und 20. Jahrhundertaufgefasst wurde. Eine Linie, die unbedingt verteidigt und geschützt werdenmusste. Es erscheint bei genauer Überlegung fast unmöglich, aber geradeaus diesem Grund verwandelten sich grüne bewaldete Täler, Weiden, Weinbergeund Obstplantagen fast ein Jahrhundert lang in Baustellen unter freiemHimmel. „Befestigen! Befestigen!“ So lautete der Befehl des österreichischenKommandos, das nach dem Verlust der Lombardei und Venetiens durch die italienischenUnabhängigkeitskriege eine weitere Ausweitung des ItalienischenReiches auf die „irredentistischen“ Gebiete Trento und Triest befürchtete.So entstanden an der Seite der Forts aus dem 19. Jahrhundert nach und nachmoderne Anlagen sowie eine Reihe von Bollwerken und Schützengräben.


Eine immense bauliche Anstrengung als Vorbereitung auf das, was anschließend„der Große Krieg“ genannt werden sollte. Allein im <strong>Trentino</strong> wurden insgesamt80 Festungsanlagen geschaffen.Um eines klarzustellen - dieses Territorium war nur ein Teil der Grenze zwischenItalien und Österreich-Ungarn. Aber hier verlangten die Berge kühneEinsätze und Projekte, um eine zuverlässige Verteidigungslinie über hundertevon Kilometern zu garantieren. So entstand ein Verteidigungsgürtel, der vonder Sbarramento Tonale Rocchetta-Sperre (+39 0463 758200) bis zu der beiLardaro (ecomuseovalledelchiese.it +39 0465 622137), von der Festung in Riva (gardatrentino.it+39 0464 554444) bis zu der in Trento (apt.trento.it +39 0461 216000)reichte, zu dem Forte Tenna (visitvalsugana.it +39 0461 727760) die Projekte desSektors Adige-Vallarsa und vor allen Dingen die Forts von Folgaria und Lavaroneauf den Hochebenen (folgarialavaroneluserna.it +39 0464 724100) hinzu-


kamen. Mit diesen wollte das österreichische Kommando einen eventuellenDurchbruch der Italiener verhindern und Voraussetzungen für eine Gegenoffensiveschaffen, die als Strafexpedition im Mai 1916 stattfand.Viele dieser furchtlosen und mächtigen Bauten wurden durch die Kriegshandlungenzerstört. Es existieren jedoch noch einige Ruinen, während andererestauriert wurden und nach wie vor besichtigt werden können. Dazugehört Forte Belvedere - Werk Gschwent (fortebelvedere.org +39 0464 780005),zwischen 1909 und 1912 erbaut, das den Zugang vom Val d’Astico zur Hochebenevon Lavarone kontrollieren sollte. Es blieb von der zerstörerischen Wutdes Krieges und der Nachkriegsjagd verschont und ist heute ein Museum.Um mögliche Vorstöße von Vicenza aus zurückzuschlagen, wurde Forte Pozzacchioim Vallarsa (visitrovereto.it +39 0464 430363) errichtet. Die vollständigin den Fels gebaute Festung war die einzige ihrer Art und Vorgängerin der


Der Weisse Krieg„Da oben, da ist doch etwas Dunkles…“. Es sind Farbflecken, die nur aus der Nähescharf werden: Holz von Militärbaracken, verfaulte Balken, Stacheldrahthaufen.Im Sommer ragen sie hier und da aus dem unendlichen Weiß der Gletscher undden Felsen hoch oben hervor und lassen alle, die sie finden, staunen. Es sinddie sichtbaren Zeichen eines Krieges, der seit Entstehung der Menschheitsgeschichtedas erste Mal in diesen unglaublichen Höhen geführt wurde. Unterderart schweren, feindlichen und beispiellosen natürlichen Gegebenheiten, dassman sich eine Farbe ausdenken musste, um sie zu beschreiben: der Weiße Krieg.Weiß wie die Gletscher und der Schnee am Ortles Cevedale, Adamello und an derMarmolada. Weiß wie die Wände der Laufgräben und Tunnel, die über Kilometerin den Schnee und die Felsen gegraben wurden. Diese waren so groß, dassBaracken und Schlafräume darin Platz fanden – echte „Städte im Eis“. Wenn diehöchsten Gipfel im ersten Winter des Konfliktes noch unbesetzt blieben, verschobensich die Tiroler Verteidigungslinien in den folgenden Jahren um ca. 100


Kilometer auf eine Höhe von oft über 3.000 m in die Gletscher und auf die Firnfelderder Ortles/Cevedale- und Adamello-Gruppe und der Marmolada.Auch die Militärstrategien mussten mit kleinen Einheiten und beschwerlichemKraftaufwand bei der Versorgung an die Gegebenheiten angepasst werden:Wasser wurde mit unendlich langen Leitungen auf die Höhe geschickt, Materialwurde auf dem Rücken von Maultieren, Soldaten, Gefangenen, Frauen oder Jugendlichenoder mit gewagten Seilbahnen transportiert. Alles übertraf das bisherDagewesene. Die Wachposten waren gezwungen, sich in den Stellungen anzuseilen,um den starken Böen und dem Schnee zu widerstehen. Die Lawinen fordertenmehr Todesopfer als die Waffen, die wegen der Kälte oft nicht funktionierten.Die Ablösung der Truppen ging nur langsam voran. Schon bald sprachen dieZahlen: Hohe Sterberaten durch Erfrieren und Kälte. Von diesem „Weißen Krieg“tauchten immer wieder Zeugnisse auf, obwohl Eis und Schnee viele Spuren ausgelöschtoder bedeckt hatten. Zuweilen gab es unerwartete und außergewöhnlicheEntdeckungen, wie die Höhle - Galleria del Corno di Cavento (campigliodolomiti.it


+39 0465 447501). Der 3.402 m hohe Gipfel der Adamello-Gruppe, wurde in blutigenSchlachten zwischen 1916 und 1918 verloren und zurückerobert. Die Höhleverschwand unter dem Eis der Gletscher und wurde fast <strong>zum</strong> Mythos, bis der drückendheiße Sommer im Jahre 2003 ihre Existenz enthüllte. Es begann ein Bergungsprojekt,das Zeugnisse und Material von größter Bedeutung ans Tageslichtbrachte. Dadurch wurde sie <strong>zum</strong> begehrten Ziel von geführten Bergtouren. Ähnlichund ebenso emblematisch ist die Punta Linke (valdisole.net +39 0463 753100)auf 3.632 m Höhe in der Ortles/Cevedale-Gruppe. Hier wurde die Vioz-Hütte beiAusbruch des Krieges in den höchsten Stützpunkt des taktischen Kommandosder alpinen Front umgewandelt. Heute steht sie im Zentrum eines Projektes, dasdarauf abzielt, den gesamten Schauplatz für Besucher zugänglich zu machen.Ein anderer neuralgischer und umkämpfter Punkt war Monticelli-Passo Paradiso,am Passo del Tonale. Genau hier am Passo Paradiso kann seit dem Sommer 2011die Multimedia-Inszenierung “Suoni e Voci della Guerra Bianca“ besucht werden(Die Klänge und Stimmen des Weißen Krieges) (valdisole.net +39 0364 903838).


Die ErinnerungAm 26. Oktober 1921 wählte Maria Bergamas, die Mutter eines freiwilligen Irredentisten,in der Basilica di Aquileia, gebeugt von ihrem Schmerz, einen der elfaufgebahrten, nicht identifizierten italienischen Soldaten aus. Seine Leiche wurdefür alle im Land <strong>zum</strong> Symbol: Il Milite Ignoto (der Unbekannte Soldat) wurdemit einem Sonderzug nach Rom überstellt. Viele Menschen eilten herbei, um ihmdie letzte Ehre zu erweisen. Es war möglicherweise eines der auffallendsten undsinnbildlichsten Ereignisse, das die Erinnerung im Nachkriegs-Italien aufrechterhielt.Das Gedenken der Gefallenen wurde zur wichtigsten Komponente beider Entwicklung des kollektiven Gedächtnisses und der Einheit der Nation sowiebei der Linderung des Schmerzes. Es wurden Familien, Gemeinschaften und Institutioneninvolviert, öffentliche Zeremonien organisiert, Bücher geschrieben,Monumente in fast jedem Ort und jeder Stadt errichtet. Es entstanden neueMythen und alte Wörter erlangten neue Bedeutung: „Gefallene“, „Heimat“, „Sieg“und ganz gewiss „Der Unbekannte Soldat“.


Mit diesem öffentlichen Erinnern gingen auch gewisse private Gefühle einher,die ebenso schmerzhaft waren. Wie in allen Kriegsgebieten wurden die Bevölkerungund das Land des <strong>Trentino</strong> stark gezeichnet. Das „irredentistische Gebiet“erlebte die Nachkriegszeit jedoch auf besondere Weise, gleichermaßen als Lazeration,weil mit den Monumenten hauptsächlich an Gefallene erinnert wurde,die gar nicht dort lagen; an Soldaten, die fern von zu Hause begraben wordenwaren, in so weit entfernten Orten wie im polnischen Galizien oder im Russland.Den Wegen dieser unmenschlichen Tragödie zu folgen bedeutet auch, kleinenund großen Zeichen des dramatischen Nachkriegslebens zu begegnen. Darunterbefindet sich eines, das Schmerz und Hoffnung verbindet und heute noch lebendigist, weil es jeden Tag von Rovereto aus, seinen Klang ins Vallagarina trägt: DieFriedensglocke, von Don Antonio Rossaro entworfen und 1925 auf den Namen„Maria Dolens“ getauft.


Oberhalb von Trento erhebt sich das gewaltige Mausoleum von Cesare Battistimit den kreisförmig angeordneten Säulen, das bereits 1916 entworfen und unterAnwesenheit von König Vittorio Emanuele III 1935 eingeweiht wurde (+39 0461884287). In den darauffolgenden Jahren entstanden auch die monumentalenGedenkstätten, die die Leichname von zehntausenden von Gefallenen aufnahmen.In der Sacrario militare di Castel Dante (Militärgedenkstätte) von Rovereto(+39 0464 432480) liegen die sterblichen Überreste von mehr als 20.000 italienischenund österreichisch-ungarischen Soldaten, während am Passo del Tonale847 in einer quadratischen Krypta ihre letzte Ruhe fanden (valdisole.net +39 0364903838).Tatsächlich sind im Schutz der Kriegsschauplätze schon während des Konfliktesgroße und kleine Friedhöfe entstanden. 1918 gab es in der Region schonmehr als 1.000, auf denen österreichisch-ungarische und italienische Gefallenebegraben worden waren. Einige sind immer noch gut erhalten. So der Cimitero


militare austroungarico di Bondo (der österreichisch-ungarische Militärfriedhofin Bondo) (visitchiese.it +39 0465 901217), der 1916 geschaffen wurde und sichheute gut in die kleine Ortschaft einfügt. Andere dagegen liegen abgeschiedenan leichten Hängen der Hochebenen von Lavarone und Luserna, wie <strong>zum</strong> Beispielder Cimitero militare austroungarico di Slaghenaufi (folgarialavaroneluserna.it+39 0464 724144) und Costalta (folgarialavaroneluserna.it +39 0464 789641). Im stillenValle del Vanoi fanden viele gefallene italienische Soldaten ihren Frieden inCaoria zwischen dem Passo Cinque Croci und Cima di Cece (ecomuseovanoi.it +390439 719106).Erwähnenswert ist, dass zwischen 1914 und 1918 circa 60.000 Trentiner angeworbenwurden, von denen 11.400 den Tod fanden. Erst kürzlich - im Jahre 2010 -wurde diese Seite des Großen Krieges während einer Gedenkzeremonie mit demTitel „In meinem Herzen fehlt kein einziges Kreuz“ bekannt, dass eine Zeile einesGedichtes des Poetens Giuseppe Ungaretti ist.


Das MuseumsnetzMit dem Frieden entstanden nicht nur Monumente und Gedenkstätten, sondernauch die Notwendigkeit, immer wieder von der menschlichen Tragödiezu erzählen, Privates und Öffentliches miteinander zu verbinden, Zeugnisse,Fundstücke und Dokumente zusammenzutragen.So sind sie entstanden, die Museen des Großen Krieges. Einige aufgrund vonprivaten Initiativen, andere auf Veranlassung von Institutionen, Behördenund Vereinen von Ex-Kämpfern. Es gab sofort Fotografien – wie auch heute –vom gesamten Territorium, zusammengestellt von Anhängern, Bürgern, Freiwilligen,nach und nach auch Historikern, die das umfangreiche Werk ergänzten.Man ging entlang von Schützengräben, alten Festungsanlagen, Bergenund Gletschern. Dachböden und Keller wurden geleert. Mit dem ganzen gesammeltenMaterial – Andenken, Zeugnisse, Dokumente, Briefe, Tagebücher –


entstand ein außerordentlich wertvolles Museumsgut. Diese Realität in ihrenverschiedensten Dimensionen bezeugt im ganzen <strong>Trentino</strong> nicht nur, wie tiefgreifenddie Einflüsse auf das Land waren, sondern auch wie groß das Interesseder Bevölkerung an diesem Thema ist.Es sind insgesamt 19 Museen, die über den Konflikt von ’14 -’18 berichten. Siestehen in den Städten, in den Tälern im Schutz der Festungen, in den Basislagernder alten Frontlinien oder in den Bergen, wo noch heute die Grenzen,wenn auch regionale, zur Lombardei und zu Venetien verlaufen. Ein einzigartigesErbe – bereichert auch durch Projekte und Aktivitäten der Ökomuseen –das immer größere Kreise gezogen hat und das eines der signifikantesten Bestandteiledes Netzes des Großen Krieges im <strong>Trentino</strong> (trentinograndeguerra.it)ist.


Mit einer Länge von 350 km durchzog die Front des Großen Kriegesdas gesamte <strong>Trentino</strong> und folgte der Orographie des Territoriumsentlang der vielen verschiedenen Erscheinungsbilder der Natur– vom gemäßigten und farbenfrohen Gardasee bis <strong>zum</strong> Profil derDolomitengipfel und dem ewigen Eis der Gletscher. In diesem Teilstellen wir Ihnen vor, was es in den einzelnen Gebieten der Provinzenzu entdecken gibt. Natürlich ist es möglich, sich diesem einzigartigenZusammentreffen von Natur und Geschichte zu nähern, indem mandas gesamte geografische Spektrum untersucht. Aber es ist auchmöglich, in einer einzigen Region alles zu finden – oder fast alles –was die südliche Tiroler Front so besonders machte. Festungen, dieüber Täler wachen, Bollwerke an Aussichtspunkten, Schützengräbenauf Anhöhen und Kämmen sowie Überreste von Baracken und inden Fels - oder sogar ins Eis - gegrabener Tunnel, auch in großenHöhen und unwirtlichen Gegenden. Alles kann entdeckt werden - beieinfachen Wanderungen, beim Trekking oder bei anstrengendenAnstiegen, mit Hilfe qualifizierter Bergführer (sat.tn.it +39 0461 981871 -guidealpinetrentino.it +39 0461 981207).


Der FriedenspfadEinige Routen haben eine hohe naturwissenschaftliche Bedeutung, andere sindvon kulturellem und historischem Interesse. Wieder andere sind spirituelle Routen,die von Wanderern gegangen werden oder anspruchsvolle Routen für erfahreneBergsteiger. Alle gehören <strong>zum</strong> Geflecht des Friedenspfades. Es handelt sichhier, wie bei anderen großen europäischen Routen, um Wege, die bedeutendeOrte miteinander verbinden. In diesem Fall wurden sie vom Großen Krieg inmittender Stille einer majestätischen und ungetrübten Natur vorgegeben. Die gesamteStrecke umfasst mehr als 500 km und verbindet den Passo del Tonale mit derMarmolada. Es versteht sich bei dieser Entfernung von selbst, dass es sich hierum Auf- und Abstiege handelt, die so völlig verschiedene Naturformen streifen,wie den Schnee im ewigen Eis und die milde Landschaft am Gardasee. Um ihn alsGanzes zu begehen, würde man mindestens einen Monat benötigen. Aber derFriedenspfad kann auch streckenweise entdeckt werden und hält für den Wandererimmer wieder Überraschungen parat. Man taucht in die Schauplätze des


1. Weltkriegs und gleichzeitig in die Natur ein – entlang früherer Militärstraßen, inLauf- und Schützengräben vorbei an Festungen und Orten, die Symbol für großeSchlachten, kühne Operationen und heroischen Widerstand sind. Diese langeRoute wurde von 1986 bis 1990 von Mitarbeitern des Consorzio Lavoro Ambienteund des Servizio Protezione della Natura e Valorizzazione Ambientale im Rahmeneines Sonderprojektes zur Schaffung von Arbeitsplätzen, Erhaltung der Naturund Verbesserung der Umwelt der autonomen Provinz Trento realisiert. Sukzessivewurde diese Aktion auch auf die Hochebene der Sieben Gemeinden - Altopianodei Sette Comuni, einschließlich des Gebietes um Ortigara, ausgeweitet. Derzeitlaufen systematische Unterhaltungsarbeiten, damit der Pfad stets begehbar ist.Man kann ihn zu Fuß in Angriff nehmen und teilweise auch mit dem Mountainbike– immer jedoch mit dem ruhigen und gemäßigten Tempo des Bergwanderns. DasSymbol auf den Wegweisern, eine weiße Taube auf Holz, oder eine gelbe auf Fels,macht eine gute Orientierung und die Entdeckung der interessanten Plätze leicht.


Val di SoleDurchreiseland – die Legende spricht davon, dass sogar schon Karl der Große hierdurchgezogen ist. Das nord-westliche <strong>Trentino</strong> ist seit je her ein strategischerKnotenpunkt gewesen. Wenn der König des Fränkischen Reiches in der Legendean diesen Plätzen weiterlebt, so gehören die Heere seit Barbarossas Zeitenzur Realität. Deshalb ist es keine Überraschung, dass mit dem Übergang von derLombardei <strong>zum</strong> Königreich Sardinien um 1850 herum der Tonale zu einer äußerstbewachten und befestigten Grenze wurde.Die ersten Bauten wurden von Österreich-Ungarn in den beiden Jahren 1860 und1861 mit dem Sperrwerk von Strino realisiert, dem zwischen 1906 und 1913 derBau des Blockhauses Pejo im nahen gleichnamigen Tal und die Forts Mero, Pozzi,Alti und Zaccarana folgten. Ihre Funktion wurde modifiziert, und bereits 1915wurden sie für Angriffe der Infanterie ausgerüstet.Dieser Teil des <strong>Trentino</strong> wurde bald eines der meist umkämpften strategischenGebiete des sogenannten „Weißen Krieges“. Die österreichisch-ungarischen und


Azienda per il TurismoVal di SoleVia G. Marconi 738027 Malé+39 0463 901280valdisole.netUfficio turistico VermiglioVia di S. Pietro38029 Vermiglio+39 0463 758200vermigliovacanze.ititalienischen Truppen kämpften hier um Gipfel und Gletscher in großen Höhen.Ihre Namen sind Kapitel eines unvorstellbar harten Kampfes unter so feindlichenNaturbedingungen, dass sie immer noch Erstaunen und Neugier hervorrufen.Heute sind von diesen Festungen oft nur noch imposante Ruinen übrig, die zugänglichgemacht wurden und besichtigt werden können, während Forte Strino(associazionestoriaememoria.it +39 0463 758200) für Ausstellungen genutzt wird.Um das Thema des Großen Krieges im Hochgebirge zu vertiefen, lohnt es sich, anden folgenden Stätten halt zu machen: Tunnel am Passo Paradiso – Multimedia-Inszenierung „Suoni e Voci della Guerra Bianca“ („Die Klänge und Stimmen desWeißen Krieges”); Museum Pejo 1914–1918 „La guerra sulla porta“ („Der Kriegvor der Tür“) (+39 348 7400942 museopeio.it); Museo della Guerra Bianca (Museumdes Weißen Krieges) in Vermiglio (associazionestoriaememoria.it +39 0463 758200)und Forte Strino.


Val Rendenaund Valle del ChieseWälder, weite Schneeflächen, Burgen, Kirchen und Pfarreien mit wunderbarenFresken bestehen neben Hinweisen auf Fronten und Basislagern. Wie im ValRendena, das aufgrund seiner Lage vom Bombardement verschont blieb, währenddas Valle del Chiese von den Gefechtslinien geteilt wurde. Das hatte manzwar nicht vorausgesehen, aber doch erwartet. Wie dem auch sei, die kaiserlichenPioniere versuchten, dem möglichen Vorstoß der Italiener vom Süden hereine effiziente Barriere entgegenzusetzen und errichteten ab der Mitte des 19.Jahrhunderts Festungen: Forte Larino wurde <strong>zum</strong> Beispiel in der Nähe von Lardaroim Tal erbaut oder Forte Corno in etwas höherer Lage. Beide können besichtigtwerden, ebenso andere Schanzwerke wie Forte Clemp auf dem Monte diSant’Antonio di Mavignola zwischen Pinzolo und Madonna di Campiglio.Zurück im Valle del Chiese findet man Reste eines Bollwerks am Dosso dei Mortisowie gepanzerte Schützengräben und italienische Tunnel in San Lorenzo di Condino,entlang des Rio Caino und entlang des historisch-naturwissenschaftlichenPfades von Pracul im Val Daone (prolocodaone.it +39 0465 672899). Erst kürzlich


Azienda per il TurismoMadonna di Campiglio Pinzolo –Val RendenaVia Pradalago 438084 Madonna di Campiglio+39 0465 447501campigliodolomiti.itConsorzio TuristicoPro Loco Val RendenaVia San Vigilio 138038 Spiazzo Rendena+39 0465 801544Consorzio TuristicoValle del ChieseFraz. Cologna38085 Pieve di Bono+39 0465 901217visitchiese.itwurden italienische Posten auf den Kämmen des Cima Pissola, des Monte Melinound in der Nähe des Castel Condino der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.Bald verlagerte sich der Krieg auf den Gletscher des Adamello, wo blutige Kapiteldes Weißen Krieges geschrieben wurden. Wie am Corno di Cavento (3.430 m),der zwischen 1916 und 1918 sage und schreibe viermal in blutigen Schlachtenverloren und zurückerobert wurde. Während in der Höhe die Schlachten wüteten,wollte man im Tal die Soldaten, die fern von Zuhause gestorben waren,würdevoll begraben. So entstand 1916 in Bondo der österreichisch-ungarischeZentralfriedhof. Aber auch der Soldatenfriedhof auf der Malga Clef ist einen Besuchwert. Um das Bild abzurunden ist auch das Museo della Grande Guerra imValle del Chiese in Bersone (+39 320 0767807) und das Museo della Guerra BiancaAdamellina mit der Ausstellung „Recuperanti in Rendena” („Wiedergefundenesim Val Rendena”) in Spiazzo Rendena (museograndeguerra.com +39 0465 801544)zu nennen.


Valle di Ledround Alto GardaDie Geschichte hatte bereits bewiesen, dass zwei der Zugangswege ins südlicheTirol das Valle di Ledro und der Gardasee waren. Auf der schmalen Straße,die Storo mit Riva verband, wurden die Truppen Garibaldis während des III. Unabhängigkeitskriegesnur von einem Telegramm des Generals Marmora in Bezzeccagestoppt, auf das Guiseppe Garibaldi die lakonische und berühmte Antwort„Ich gehorche“ gab. Genau in diesem kleinen Ort des Valle di Ledro gibt esnicht nur das kleine Museo Garibaldino (+39 0464 508182), sondern auch etlicheSchützengräben und Tunnel auf dem Colle Santo Stefano. Hier sticht ebenfallseine kleine Kirche, die kürzlich von der Soprintendenza ai Beni Architettonici restauriertwurde, hervor. Hier fanden auch einige Soldaten ihre letzte Ruhe. InMezzolago sind die Schützengräben von Dromaé in Stand gesetzt worden, die<strong>zum</strong> äußersten österreichisch-ungarischen Vorposten am Fuße des Cima d’Orogehörten.


Ingarda <strong>Trentino</strong>Largo Medaglie d’oro al valore militare 538066 Riva del Garda+39 0464 554444gardatrentino.itConsorzio Pro LocoValle di LedroVia Nuova 738067 Ledro (Pieve)+39 0464 591222vallediledro.comDie Geschehnisse von 1866 beinhalteten auch die Bemühungen der Österreicher,das Gebiet Alto Garda so zu sichern, dass es praktisch unangreifbar war.Dazu gehörten das Sperrwerk - Tagliata Ponale, Forte Tombio, Forte Bellavista,Forte San Nicolò, Forte Garda, Forte Sant‘Alessandro, Forti di Nago, die BatterieMezzo und die Batterie Süd am Brione. Viele dieser Forts und Batterien betrafenden Monte Brione, der heute Ziel interessanter und schöner Ausflüge ist, genausowie das obere Fort von Nago und die Schützengräben im Bosco Caproni oberhalbvon Massone di Arco, die kürzlich restauriert worden sind. Auch ein Besuchdes MAG, Museo Alto Garda (museoaltogarda.it +39 0464 573869) in Riva del Garda,das Material über die Kampfhandlungen dieses Gebiets zeigt, lohnt sich. Unterden wiederhergestellten militärischen Bauten befinden sich ebenfalls „Busa deicapitani“ im Ortsteil Maza in Arco und Teile der vordersten Frontlinie von Österreich-Ungarnzwischen Nago und dem Valle di Gresta.


Roveretound VallagarinaZugang zu den beiden wichtigsten Städten des <strong>Trentino</strong> und DurchgangsstraßeRichtung Alpen – das Vallagarina war einer der bedeutendsten Schauplätze desKrieges von 1915-1918. Es ist daher kein Zufall, dass gerade in Rovereto das MuseoStorico Italiano della Guerra entstanden ist. Es ist sehr empfehlenswert fürdiejenigen, die sich mit den vielen Facetten des Großen Krieges näher beschäftigenmöchten. Die leichte Erreichbarkeit und die Nähe zur Ebene Venetiens aufder einen Seite und Tirol auf der anderen, trieb das österreichisch-ungarischeKommando dazu, Festungsanlagen auf den das Tal umgebenden Bergen bauenzu lassen. Bei Ausbruch des Krieges war das Forte Pozzacchio jedoch noch nichtfertig. Heute ist diese außergewöhnliche Festung, die in das felsige Vorgebirgegegraben wurde, fast vollständig restauriert. Auf den umliegenden Bergen undHängen wurden verschiedene Verteidigungslinien eingerichtet. Gegenüber vonForte Pozzacchio befanden sich die Schanzwerke von Matassone am Fuß desZugna. An den Hängen dieses Bergs befanden sich viele österreichisch-ungarischeund italienische Werke und Bauten, darunter gegenwärtig die Reste von


Azienda per il TurismoRovereto e VallagarinaPiazza Rosmini 1638068 Rovereto+39 0464 430363visitrovereto.itHospitälern, Schützengräben und ganz besonders des riesigen italienischenSchützengrabens, „il Trincerone“, und der vordersten österreichischen Linien, diekürzlich Gegenstand weitreichender Restaurierungsarbeiten waren. Der MontePasubio bildet den Nordhang des Vallarsa. Er ist mit Werken, Höhlen und systematischangeordneten Laufgräben übersäht. Dank der Zusammenarbeit der ProvinzenTrento und Vicenza ist er ein lohnendes Ziel für einen Trekkingtag, vielleichtzusammen mit anderen „Gedenkstätten“ wie der Monte Testo und der Corno Battisti.Auf der anderen Seite des Vallagarina hebt sich der mächtige Monte Altissimo,der das Tal vom Gardasee trennt, scharf vom Himmel ab. Hier sind Reste deritalienischen Verteidigungslinie zu sehen: Schützengräben, Artillerieplattformenund Militärstraßen. Der Altissimo ist Teil der Baldogruppe, die überall Spuren desKrieges aufweist, aber auch interessante Ziele für Ausflüge: Dosso Casina, MalgaZures, Monte Vignola, Corno della Paura. Im Val di Gresta sind besonders dieSchanzwerke von Nagià Grom in der Nähe von Manzano und die Schützengräbenauf dem Monte Faè und dem Creino interessant.


Altipiani di FolgariaLavarone und LusernaHeute taucht man in eine fantastische Natur ein. Wälder, die dem Auf und Ab einertiefgrünen Hochebene folgen. Zwischen 1908 und 1914 entstand hier, unterdem Kommando von General Franz Conrad von Hötzendorf, ein imponierenderFestungsring für Angriffs- und Verteidigungszwecke.Mit seinen 28 km Länge umfasste er sieben Bastionen, die zwischen dem CimaVezzena und Serrada verteilt waren. Die sogenannten „Festungen des Kaisers“können heute besichtigt werden. Auf schönen Spaziergängen im Grünen trifftman außerdem auf Schützengräben, Ruinen militärischer Gebäude, die Friedhöfevon Costalta und Slaghenaufi sowie die österreichisch-ungarische MilitärkapelleSanta Zita am Passo di Vezzena.Jede Festung konnte bis zu 300 Soldaten beherbergen, war aus mit Stahlträgernverstärktem Beton gebaut und mit über drei Meter dicken Decken,gepanzerten Fronten und Drehkuppeln für Kanonen und Maschinengeweh-


Azienda per il TurismoAltipiani di Folgaria, Lavaronee LusernaVia Roma 6738064 Folgaria+39 0464 724100folgarialavaroneluserna.itren ausgerüstet. Forte Cherle, Forte Sommo Alto und Forte Dosso delle Sommeverteidigten das Gebiet um Folgaria; Forte Luserna, Forte Verle und ForteCima Vezzena das nord-östliche der Hochebenen, während in Lavarone, ForteBelvedere-Werk Gschwent mit der Aufgabe „Wachposten des Val d‘Astico“,(fortebelvedere.org +39 0464 780005) aufragte. Es ist das spektakulärste Fortund zudem bestens erhalten. Das verdankt es unter anderem König VittorioEmanuele III, der es in den 30er Jahren vor einer Kampagne zur Wiederverwendungvon Stahl gerettet hat. Heute beherbergt es ein interessantes Museum,das die leibhaftige Geschichte des Ersten Weltkriegs mittels Texten,Bildern und Fundstücken erzählt. Wiederaufbauarbeiten sind auch am FortCampo di Luserna vorgenommen worden. Das Dokumentationszentrum Lusern(lusern.it + 39 0464 789638), das über Texte, Fotos und Filme verfügt, ist ebenfallseinen Besuch wert.


Lagorai und ValsuganaAuf der einen Seite das Valsugana, eine der wichtigsten Verbindungslinien zwischenVenetien und Trento, auf der anderen die Bergkette des Lagorai, eine soweite und unberührte Bergkette, dass sie die Spuren der Kriegshandlungenintakt bewahrt und nun erst freigegeben hat. Auch hier wurden die Karten desKrieges gemischt, schon bevor er geführt wurde. Die Pioniere gaben ihr Bestes,um die Südflanke des Kaiserreiches mit einer Reihe von zangenförmig angeordnetenSperren zu schützen. Nur wenige Kilometer von Trento entfernt stelltenForte Tenna und das Zwillingswerk auf dem Colle delle Benne zwischen 1884und 1890 die letzte Sperre des Valsugana dar. Beide wurden im Sommer 2012vollständig restauriert und können heute besichtigt werden.Schützengräben, Verteidigungsstellungen und Bollwerke wurden bei umfassendenInstandsetzungsarbeiten wiedergefunden, die in den letzten Jahren demSchanzwerk Grigno gewidmet wurden. Das war die dritte und äußerste Verteidigungsliniegegen eine eventuelle österreichisch-ungarische Offensive.


Azienda per il TurismoValsugana, Lagorai, Termee LaghiVilla Sissi Parco delle Terme 338056 Levico Terme+39 0461 706101visitvalsugana.itConsorzio Pro LocoValle dei MocheniLoc. Pintarei 75/A38050 Sant’Orsola Terme+39 0461 551440valledeimocheni.itTrekking-Freunde kennen und besuchen die Schützengräben entlang des Kammesdes Valle dei Mocheni, die sich über ca. 19 km erstrecken. Auf der östlichenSeite des Lagorai, zugänglich entweder vom Val di Fiemme oder vom Südhang,sind immer noch die Spuren der blutigen Schlacht um den Monte Cauriol undviele Verteidigungswerke der umliegenden Gipfel zu sehen – vom Cardinal <strong>zum</strong>Valmaggiore, vom Cima Cece <strong>zum</strong> Colbricon und bis <strong>zum</strong> Passo Rolle.Einige Friedhöfe, darunter auch der an der Malga Sorgazza, am Monte Civeroneund der Soldatenfriedhof im Val Maora, kennzeichnen die Region.Wer sein Wissen über den Krieg in diesen Gebieten vertiefen möchte, findet inder Dauerausstellung „La Grande Guerra in Valsugana e sul Lagorai“ („Des GroßenKrieges Valsugana und am Lagorai“) (mostradiborgo.it +39 0461 757195) inBorgo Valsugana und über die Geschehnisse am Lagorai im Museum von Caoria(alpinicaoria.it +39 349 7454543) und in der Andenkensammlung des Rifugio Cauriol(+39 348 5161123) wertvolle Hilfe.


Val di Fiemmeund Val di FassaWenn es einen Ort gibt, an dem die Kriegshandlungen das Unmögliche herausgeforderthaben, dann sind dies die Dolomiten. Die österreichisch-ungarischeVerwaltung baute <strong>zum</strong> Schutz des Valle del Travignolo und Val di Fiemme an derStraße zwischen Predazzo und Passo Rolle das Sperrwerk Paneveggio mit demForte Buso und Forte Dossaccio (laufende Restaurierungsarbeiten). Im Val diFassa sah das kaiserliche Oberkommando keine großen Werke vor und gab fürdie Überwachung des Zugangs vom Passo San Pellegrino aus nur das Forte Moenain Auftrag, das später in ein Magazin umgewandelt wurde.Der Kriegsbeginn veränderte jedoch alles: Zuerst wurde das Tal evakuiert, um amPasso San Lugano und am Lago di Carezza Stellung beziehen zu können. Dannsollten mit Hilfe des deutschen Alpenkorps die Gipfel gehalten werden. Trotz desgroßen Einsatzes, der von den Männern unter härtesten Bedingungen verlangtwurde, führten die Kämpfe und Schlachten zu keinem nennenswerten Ergebnis.Unter den verschiedenen Schauplätzen befanden sich der Cima Bocche, Passo


Azienda per il TurismoVal di FiemmeVia Fratelli Bronzetti 6038033 Cavalese+39 0462 241111visitfiemme.itAzienda per il TurismoVal di FassaStrèda Roma 3638032 Canazei+39 0462 609500fassa.comAzienda per il TurismoSan Martino di Castrozza,Primiero e VanoiVia Passo Rolle 16538058 San Martino di Castrozza+39 0439 768867sanmartino.comdelle Selle, die Cresta di Costabella und die Marmolada mit ihrer ”Stadt im Eis“.Auf diesen Gipfeln gibt es großartige Routen, die <strong>zum</strong> Beispiel zu den Schützengräbenund Tunneln des Costabella und Cima Bocche führen - hier ist adäquateAusrüstung und gute Klettertechnik notwendig. Dagegen ist das Gebiet umFango für alle zugänglich – auch dieses mit langen Schützengräben, die Wälderund Wiesen teilen. Außerdem sind auf der Marmolada, an der Punta Serauta,hunderte von Metern an Tunneln, Grotten und Laufgräben zusammen mit demMuseo della Grande Guerra 1915 – 1918 am Passo Fedaia (+39 0462 601181; +39347 7972356) interessante Ziele.Gegenüber der Marmolada, entlang der Monte Padon-Kette, sind die italienischenStollen der Mesola zu sehen. Ein weiterer interessanter Vorschlag <strong>zum</strong>Thema Museum ist in Someda die Ausstellung „Sul Fronte dei Ricordi“ („An derFront der Erinnerungen“) (frontedeiricordi.it +39 334 8222082).


Trentound UmgebungTrento war im Verteidigungsplan des südlichen Tirols sowohl aus strategischerals auch politischer Sicht äußerst wichtig. Es ist daher verständlich, dass die Verteidigungder Hauptstadt für den österreichischen Führungsstab immer Prioritäthatte. So wurden mit der Zeit verschiedene Werke verändert, die die Ingenieuredes Militärs für ein weiteres halbes Jahrhundert beschäftigten, und die nunmehrteilweise restauriert und überarbeitet worden sind. <strong>Vom</strong> Sperrwerk Bus de Vela,das heute besichtigt werden kann und vom Blockhaus Doss di Sponde, zwischen1860 und 1861 erbaut, ging man dazu über, die Region von Civezzano RichtungValsugana zu befestigen. Im gleichen Zuge wurden die Forts Dos Fornas, Brusaferround Maranza verstärkt, während zwei Batterien den Passo Cimirlo kontrollierten.In dieser Zeit kam auch der Bondone mit der Batterie Candriai unddem Blockhaus Mandolin an die Reihe, während dem Forte San Rocco und denBatterien von Romagnano die Überwachung des Valle dell‘Adige Richtung Südenanvertraut wurde. Die Nordflanke der Fortezza-Festung Trento wäre vom ForteMartignano überwacht worden. Die letzte Neuordnung um die Jahrhundertwen-


Azienda per il TurismoTrento, Monte Bondone,Valle dei LaghiVia Manci 238122 Trento+39 0461 216000apt.trento.itde beinhaltete den Komplex Mattarello und das Forte Romagnano und späterdas Gebiet am Bondone mit den Kasernen auf den Viotte, der Militärstraße, denFestungsanlagen und Bollwerken auf dem Cima Cornetto. Man dachte natürlichauch an den Doss Trento, der schon immer der Schutzwall der Stadt war und aufdem Batterien, Pulverkammern und eine Kaserne untergebracht waren. Heuteist es der Sitz des Museo Nazionale Storico degli Alpini (museonazionalealpini.it +390461 827248). Das Kommando der gesamten Anlage residierte im Castello del Buonconsiglio(buonconsiglio.it +39 0461 233770), in dem sich noch heute der Saal desMilitärgerichts, die Zellen, in denen 1916 Cesare Battisti, Fabio Filzi und DamianoChiesa eingesperrt waren und die Fossa della Cervara, wo sie erhängt wurden,befinden. Man sollte auf keinen Fall die Fondazione Museo Storico del <strong>Trentino</strong>(museostorico.it +39 0461 230482) und das Museo dell‘Aeronautica Gianni Caproni(museocaproni.it +39 0461 944888), das Flugzeuge aus dem 1. Weltkrieg ausstellt,bei einem Besuch auslassen.


ThemenwanderungenUnwirtlich und tragisch für die Soldaten, faszinierend und unvergesslich fürWanderer und Freunde. Das sind die Berge, in denen einst Schlachten undmilitärische Einsätze stattfanden und die heute im Grün der kraftvollen Natur,Spuren von Schützengräben, Festungen, Karrenwegen und Baracken, dievon tausenden von Soldaten während des Großen Krieges bewohnt wurden,hüten.All dies kann beim Trekking entdeckt werden – das manchmal leicht, abermanchmal auch anspruchsvoll ist und möglicherweise alpine Erfahrung erfordert,wobei es dann sinnvoll ist, die Hilfe von Bergführern oder ortskundigenBegleitern in Anspruch zu nehmen.Aus diesem Grund bieten die Apt, Behörden, kulturelle Vereine und heimischeMuseen in der ganzen Provinz eine Reihe von Wanderungen mit einem Ge-


schichtsexperten an. Das macht die Entdeckung dessen, was verblieben ist,noch wertvoller. Und es gibt vieles, was geborgen und restauriert wurde, vonder Front, die sich vom Ortler bis zur Marmolada über 350 km erstreckte –durch die Presena- und Adamellogruppe, vorbei an den Gipfeln der Giudicarieund des Valle di Ledro, genauso wie an den Gipfeln des süd-östlichen <strong>Trentino</strong>,vor allem dem Pasubio, den Hochebenen von Folgaria, Lavarone und Luserna,ohne den Gardasee, das Vallagarina, die Valli di Fiemme und Fassa und denPrimiero zu vergessen.Alle Termine dieser Themenwanderungen stehen mit allen notwendigen Informationenunter trentinograndeguerra.it zur Verfügung.


SchultourismusJungen Menschen die Geschehnisse des Großen Krieges zu vermitteln, dasAndenken an das, was gewesen ist, zu bewahren – das ist dank eines engenKommunikationsnetzes, das sich zwischen Museen und Schulen entwickelthat, möglich. Dazu tragen auch die Projekte bei, die für Schüler entworfenund realisiert worden sind. Die didaktischen Aktivitäten, die vom TrentinerMuseumsnetz gefördert werden, sind vielfältig: Workshops, Besuche vonAusstellungen, Ausflüge zu Schützengräben und Monumenten für Jugendlicheund Lehrer; zudem spezifische Projekte, die in Zusammenarbeit mit demLehrkörper entstanden sind.Diese interessanten Projekte bringen den neuen Generationen die Geschichtedes <strong>Trentino</strong> und seine Verwicklung in den 1. Weltkrieg näher.


Diese Broschüre wurde von der <strong>Trentino</strong> Sviluppo S.p.A. Abteilung für Tourismus und Promotionim März 2013 herausgegebenFotos: Fondazione Museo storico del <strong>Trentino</strong>, Museo Storico Italiano della Guerra,Forte Belvedere, Apt Val di Ledro, Apt Val di Sole, Apt Val di Fassa, Apt Valsugana,Consorzio Turistico Valle del Chiese, <strong>Trentino</strong> Sviluppo S.p.A., Paolo Aldi, Michele Dalla Palma,Enzo Lorenz, Marisa Montibeller, Giulio Montini, Matteo Motter, Ronny Kiaulehn, Romano Magrone,Alessio Periotto, Ugo Visciani, Gianni ZottaGrafik: DesignfabrikDruck: Litotipografia Alcione, Trento


www.visittrentino.itAnreiseVon Norden wie von Südenerreicht man das <strong>Trentino</strong>bequem mit der BrennerbahnMünchen-Brenner-Veronaund auf der BrennerautobahnA22.Die nächsten Flughäfen sind:„S. Giacomo“ in Bozen (57 km),„Valerio Catullo“ in Verona(90 km), „Gabriele D’Annunzio“in Brescia (135 km),„Marco Polo“ in Venedig(163 km), „Orio al Serio“ inBergamo (180 km) sowie inetwa 250 km Entfernung dieMailänder Flughäfen „Linate“und „Malpensa“.Für Fahrten innerhalbdes <strong>Trentino</strong> kann mandie Linienbusse der<strong>Trentino</strong>Trasporti und dieBahnlinien Trento-Malé(ins Valle di Non und Valle diSole) oder Trento-Venedig(Valsugana) benutzen.<strong>Trentino</strong> Sviluppo S.p.A. Abteilung für Tourismus und PromotionVia Romagnosi 11 - 38122 Trento - Italy - booking@visittrentino.it

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