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FITT Forschungsbericht 1/2013 - Freiburger Institut für tiergestützte ...

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Der Effekt eines Hundes auf gesunde erwachsene Männer während eines Stresstests18Angaben von Colby und Sherman (2002) <strong>für</strong> den erwünschten stressreduzierenden Effekt einekonträre Wirkung entfalten kann.Erhöhte Werte der physiologischen und subjektiven Stressindikatoren in der EG könnten aufeine erhöhte Erregung durch die Anwesenheit des Hundes zurückgeführt werden. Dies ist inÜbereinstimmung mit der Untersuchung von Beetz et al. (2011), bei der die Kinder zumersten Messzeitpunkt ebenfalls erhöhte Cortisolwerte aufwiesen. Beetz et al. (2011) führen alsBegründung <strong>für</strong> diese Beobachtung die potentiell größere Aufregung der Kinder durch dieAnwesenheit des Hundes an.Die Tatsache, dass keine signifikante Korrelation zwischen der Dauer des Körperkontaktes(Streicheln) mit dem Hund und des Cortisolspiegels gefunden wurde, könnte durch eine zugeringe Interaktionsdauer begründet sein. Auch wenn es keine signifikanten Unterschiede inder Dauer des Körperkontaktes gab, lassen sich schwer messbare Unterschiede, begründetdurch die verschiedenen Therapiebegleithunde, nicht ausschließen. So ist zu vermuten, dasssowohl Optik (Größe, Länge des Fells, Fellfarbe) als auch Charakter und Temperament desHundes konfundierende Variablen darstellen. Möglicherweise überträgt ein aufgeregter Hunddiese Stimmung auf die Probanden. Untersuchungen von Topál, Miklósi, Csányi und Dóka(1998) zufolge, verfügen Hunde ebenfalls über unterschiedliche Bindungsmuster, die zuvariierenden Verhaltensweisen gegenüber Menschen beitragen. Die Bindungsstile dereingesetzten Therapiebegleithunde wurden nicht erhoben, weswegen eine potentielleBeeinflussung mit unbekannter Wirkungsrichtung nicht ausgeschlossen werden kann.Zukünftige Forschung sollte diesen Sachverhalt berücksichtigen.Ebenfalls muss die Tatsache berücksichtigt werden, dass die Hunde den Teilnehmern fremdund daher unvertraut waren. Möglicherweise führt ein eigener Hund oder zumindest einbekannter und vertrauter Hund eher zu dem vermuteten stressreduzierenden Effekt. Baun etal. (1984) konnten zeigen, dass das Streicheln eines bekannten Hundes einen ebensoblutdrucksenkenden Effekt hatte wie leises Lesen. Ob Studienteilnehmer Tierbesitzer sindoder nicht scheint ebenfalls Einfluss auf den Grad der Stressminderung auszuüben. So fälltdie physiologische Reaktion auf einen geringen Stressreiz bei Hundebesitzern in Anwesenheitihres eigenen Hundes geringer aus als bei Nicht-Hundebesitzern in Anwesenheit eines Hundes(Kingwell, Lomdahl & Anderson, 2001; Pickering & Gerin, 2001). Auch dieser Aspekt mussin zukünftiger Forschung berücksichtigt werden.Leises Lesen in der KG führte eventuell zu einer geringeren Aktivierung der HHNA unddamit zu niedrigeren Werten bezüglich der Herzfrequenz. Dies ist in Übereinstimmung mit

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