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PLANUNG, KONSTRUKTION, AUSFÜHRUNG

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<strong>PLANUNG</strong>, <strong>KONSTRUKTION</strong>, AUSFÜHRUNGKapitel 3: AußenwändeStand: Januar 2008


KALKSANDSTEIN – AußenwändeKALKSANDSTEINAußenwändeStand: Januar 20081. Anforderungen_____________________________________________________31.1 Standsicherheit_________________________________________________31.2 Brandschutz____________________________________________________31.3 Wärmeschutz___________________________________________________31.4 Schallschutz____________________________________________________51.5 Feuchte- und Witterungsschutz____________________________________51.6 Gebrauchstauglichkeit und Dauerhaftigkeit__________________________61.7 Wirtschaftlichkeit_______________________________________________62. Konstruktionsübersicht______________________________________________63. Zweischaliges Mauerwerk____________________________________________73.1 Konstruktionsprinzip_____________________________________________73.2 Entwicklung____________________________________________________73.3 Baurechtliche Regelung__________________________________________73.4 Konstruktionsübersicht__________________________________________73.5 Komponenten__________________________________________________83.6 Eigenschaften_ _______________________________________________ 113.7 Dehnungsfugen_______________________________________________ 143.8 Details______________________________________________________ 164. Einschaliges Mauerwerk mit Wärmedämmung________________________ 194.1 Konstruktionsprinzip___________________________________________ 194.2 KS-Thermohaut_ ______________________________________________ 204.3 Kalksandstein mit hinterlüfteter Außenwandbekleidung_____________ 285. Einschaliges Mauerwerk ohne Wärmedämmung_______________________ 385.1 Konstruktionsübersicht________________________________________ 385.2 Eigenschaften_ _______________________________________________ 385.3 Anwendungsbereiche__________________________________________ 386. Frei stehende KS-Wände___________________________________________ 416.1 Standsicherheit_______________________________________________ 416.2 Gebrauchstauglichkeit_ ________________________________________ 416.3 Witterungsschutz______________________________________________ 41Literatur ____________________________________________________________ 42Autor:Univ.-Prof. Dr.-Ing. Frank Ulrich Vogdt,TU BerlinRedaktion:Dipl.-Ing. K. Brechner, RodgauDipl.-Ing. B. Diestelmeier, DorstenDipl.-Ing. G. Meyer, HannoverDipl.-Ing. W. Raab, RöthenbachDipl.-Ing. D. Rudolph, DurmersheimD. Scherer, DuisburgDipl.-Ing. H. Schulze, BuxtehudeDipl.-Ing. H. Schwieger, HannoverHerausgeber:Bundesverband Kalksandsteinindustrie eV, HannoverBV-9046Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissenund Gewissen, jedoch ohne Gewähr.Nachdruck, auch auszugsweise, nur mitschriftlicher Genehmigung.Schutzgebühr e 5,-Gesamtproduktion und© by Verlag Bau+Technik GmbH, Düsseldorf


KALKSANDSTEIN – AußenwändeVon der Kalksandstein-Industrie wird bereitsseit Jahrzehnten das Konzept derKS-Funktionswand (konsequente Funktionstrennungder Bauteilschichten vonAußenwandkonstruktionen) verfolgt. Diedaraus resultierende individuelle Anpassungsfähigkeitvon KS-Außenwänden erweistsich dabei auch bei steigenden Anforderungen– zum Beispiel im Bereich desWärmeschutzes – als zukunftsorientiert.1. ANFORDERUNGENKaum eine andere Baukonstruktion ist vielfältigerenBeanspruchungen ausgesetztals eine Außenwandkonstruktion. DieseBeanspruchungen sind im Einzelnen: Eigenlasten, Winddruck- und Windsoglasten, Schnee- und Eislasten, Temperaturwechselbeanspruchung, Feuchtewechselbeanspruchung, Schlagregenbeanspruchung, UV-Beanspruchung, chemische Beanspruchung durch Luftschadstoffeoder Reinigungsmittel sowie Vandalismus.Hieraus leiten sich folgende Anforderungenin statisch-konstruktiver sowie inbauphysikalischer Hinsicht ab, die dauerhafterfüllt werden müssen: Standsicherheit, Brandschutz, winterlicher Wärmeschutz, sommerlicher Wärmeschutz(Hitzeschutz), Schallschutz, Feuchte- und Witterungsschutz, Gebrauchstauglichkeit, Dauerhaftigkeit, Wirtschaftlichkeit, Hygiene und Gesundheitsschutz, Ökologie sowie Ästhetik.Durch die Vielzahl möglicher Konstruktionsvariantenbieten dabei insbesondereKS-Außenwände die Möglichkeit, für jedeneinzelnen Anwendungsfall individuell optimierteLösungen zu wählen.1.1 StandsicherheitDie Standsicherheit der Außenwandkonstruktionmuss dauerhaft gewährleistet sein(MBO §12 [1]).Dabei sind neben dem Eigengewicht sowieden Winddruck- bzw. Windsoglasteninsbesondere mögliche Zwängungen ausklimatischer Wechselbeanspruchung zuberücksichtigen.1.2 BrandschutzIm Hinblick auf den Brandschutz sind dieAnforderungen nach DIN 4102 [2] und derMuster- bzw. Landesbauordnung zu erfüllen.Die zusätzlichen Bestimmungen derRichtlinien für die Verwendung brennbarerBaustoffe im Hochbau [3] sind zu beachten.1.3 WärmeschutzDie Anforderungen an den winterlichenWärmeschutz sind festgelegt in: Teil 2 von DIN 4108 [4] sowie Energieeinsparverordnung (EnEV) [5]Bei der Ermittlung des Wärmedurchgangskoeffizientender Außenwandkonstruktionist ggf. auch der Einfluss etwaiger punktuellerWärmebrücken – z.B. infolge der Verankerungvon Wärmedämmmaßnahmen(Dübel, Halter, etc.) – zu berücksichtigen.Beim sommerlichen Wärmeschutz sind DIN4108-2 und EnEV zu beachten.Durch die KS-Funktionswand (klare Trennungder Funktionen in die tragendeSchicht der KS-Wand einerseits und dieWärmedämmschicht andererseits) wirddie tages- und jahreszeitliche Temperaturamplitude(Bild 3) der tragenden Schicht imVergleich zu anderen Konstruktionen erheblichreduziert. Dieses führt zu geringerenZwängungs- und Eigenspannungen und damitzu einer höheren Rissesicherheit. DesWeiteren ergibt sich in der kalten Jahreszeiteine deutliche Erhöhung der Temperatur anden Bauteilinnenoberflächen. Das erhöhtdie Behaglichkeit für die Nutzer und verhinderteine Schimmelpilz- oder Tauwasserbildungan den Innenoberflächen.Bild 1: Außenwand mit KS-ThermohautBild 2: Einfarbig gestrichenes KS-Verblendmauerwerk


KALKSANDSTEIN – AußenwändeDicke desDicke derDämm-U [W/(m 2·K)]BeschreibungDicke Systems destragenden Dicke derschicht-dickeλ R [W/(m·K)](Aufbau)Dämm-U [W/(m 2·K)]Beschreibung(Aufbau)SystemSystems tragendenWand schicht-SystemWand dickeλDicke [cm] des Dicke [cm] der Dämm-[cm]0,025 2) R [W/(m·K)]U [W/(m 0,035 2·K)]0,040BeschreibungSystems tragenden schicht-ʺ[cm] [cm] [cm] 0,025 2) 0,035 0,04027SystemWand15dicke10 – 0,31 0,35(Aufbau)λTafel 1: U-Werte von KS-AußenwändenR [W/(m·K)]KS-Thermohautʺ 29,5 27 17,5 15 10 – 0,31 0,35Dicke des Dicke der Dämm-U [W/(m 2·K)](KS KS-Thermohautmit Wärmedämm-Verbundsystem nachʺ[cm]32 29,5[cm]20 17,5[cm] 0,025 – 2) 0,035 0,310,0400,35allgemeiner (KS mit Wärmedämm-Verbundsystem bauaufsichtlicher BeschreibungZulassung) nachSystems Dicke derDicke ʺ 29 32 tragendendes15 20 schicht-12U [W/(m²·K)]– 0,27 0,31 0,30 0,35allgemeiner (Aufbau)System27 WandDämmschicht0,31 0,35Innenputzdicke 10 λ 0,31 0,35Aufbau: bauaufsichtlicher Zulassung)ʺSystems31,5 29 17,5 15 12 [W/(m·K)]– R [W/(m·K)]0,26 0,27 0,30 KS-ThermohautAufbau:29,5 Beschreibung 1 cm (λ(Aufbau)[cm] [cm] [cm] 0,025 2) (KS mit Wärmedämm-Verbundsystem R = 0,70)ʺ 34 31,5 20 17,5 –0,035 0,260,0400,29 0,30nach32 0,31 0,35KS-Außenwand Innenputz 1 cm mit (λ R der = 0,70)Rohdichteklasse 1,8ʺ 33 34 15 20 16[cm] [cm] 0,022 1) – 0,20 0,26 0,23 0,29 allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung)27 29 10 12 0,0320,31 0,27 0,0350,35 0,30WärmedämmstoffKS-Außenwand mit der Rohdichteklasse 1,8ʺ 35,5 33 17,5 15 16 – 0,20 0,23KS-ThermohautAufbau:29,5 31,5 29,5 10 0,20 2) 0,31 0,260,29 0,31 einschalige 0,35 0,30Außenputz Wärmedämmstoffʺ 1 cmʺ 38 35,5 20 17,5 – 0,20 0,23(KS KS-Außenwand Innenputz Außenputz mit Wärmedämm-Verbundsystem 1 ʺ cm 1 mit cm (λThermohautR= 0,70) nach32 34 0,31 0,26(Wärmedämm-Verbundsystem) 0,35 0,29ʺ 37 38 15 20 20 – 0,17 0,20 0,19 0,23allgemeiner KS-Außenwand bauaufsichtlicher mit 3) der Rohdichteklasse Zulassung) 1,82933 121634,5 15 0,14 2) 0,270,200,20 0,22 1 cm 0,300,23ʺ 39,5 37 17,5 15 20 –0,16 0,17 0,19Innenputz Aufbau: Wärmedämmstoff( = 0,70 W/(m·K))31,535,5 0,260,2017,5 0,300,23ʺ 42 39,5 20 17,5 –0,16 0,19cm KS-Außenwand, Innenputz Außenputz 1 ʺ RDK cm 1 cm (λ 1,8 4)R= 0,70)3438 0,260,2039,5 20 0,11 2) 0,15 0,16Wärmedämmstoff 0,290,23ʺ 35 42 11,5 20 10 0,22 –0,29 0,16 0,33 0,19 KS-Außenwand nach Zulassung mit der Rohdichteklasse 1,833 37 15 16 20 –0,20 0,17~ 10,230,19ʺ 38,5 35 15 11,5 10 0,22 0,29 0,32 0,33Zweischalige KS-Außenwandcm Außenputz Wärmedämmstoff( = 0,70 W/(m·K))35,5 39,5 17,5 –0,20 0,16 0,23 0,19mit Zweischalige Kerndämmung KS-Außenwandʺ 41 38,5 17,5 15 0,22 0,29 0,323844,5 25 0,09 2) 0,12 0,20 0,13Außenputz ʺ 1 cm42 20 – 0,16 0,23 0,19 mit Aufbau: Kerndämmungʺ 43,5 41 20 17,5 0,22 0,29 0,3235 15 11,5 20 10 – 0,17 0,19 0,33Innenputz Aufbau:Zweischalige KS-Außenwandʺ 37 43,5 11,5 20 12 0,22 0,19 0,25 0,29 0,28 0,321 cm (λ R= 0,70)39,5 38,5 49,5 17,5 15 30 0,07 2) 0,22 – 0,10 0,16 0,29 0,11 0,19 0,32KS-Innenschale Innenputz 1 cm (λ (tragende Wand) mit derʺ 40,5 37 15 11,5 12 0,19 0,25 0,28R= 0,70)mit Kerndämmung42 41 20 17,5 0,22 – 0,16 0,29 0,19 0,32Rohdichteklasse KS-Innenschale (tragende 1,8 Wand) mit derʺ 43 40,5 17,5 15 0,18 0,19 0,25 0,28 Aufbau:3543,541 11,520 10100,190,220,22 0,270,290,29 zweischalige0,330,32 KS-Außenwand Kerndämmplatten Rohdichteklasse mit 1,8Kerndämmungʺ 45,5 20 17,5 0,18 0,25 0,27 0,284)38,5 15 0,22 0,291 cm0,32Innenputz Zweischalige Innenputz( = 0,70 KS-Außenwand1 cm (λ 37 11,5 12 0,19 0,28W/(m·K)) R= 0,70)Fingerspalt Kerndämmplatten 1 cm nach 4)ʺ 39 45,543 11,5 2012 14 0,16 0,16 0,180,23 0,22 0,250,2541 17,5 0,22 0,2917,5 0,25 0,27DIN 1053-10,32cm KS-Tragschale, mit KS-Innenschale Kerndämmung (tragende Wand) mit der40,5 15 0,19 0,25 0,28KS-Verblendschale Fingerspalt RDK 1 cm 1,8 nach 4)(KS DIN Vb 1,8 1053-1- 2,0),ʺ 42,5 39 15 11,5 14 0,16 0,22 43,5 Kerndämmung 0,24 0,25 Rohdichteklasse Aufbau: 1,83) Typ WZ nach DIN V 4108-1045 20 17,514 0,14 0,22 0,180,20 0,29 0,25 0,32 0,28d KS-Verblendschale = 11,5 cm 5) (KS Vb 1,8 - 2,0),ʺ 45 42,5 17,5 15 0,16 0,221 cm 0,24Fingerspalt, Innenputz KerndämmplattenR = 0,15 1 cm (λ 3745,511,52012 0,190,180,250,250,280,27 d = 11,5 cm 5) 4)R= 0,70)ʺ 47,5 20 17,5 0,16 0,22 0,2447 16 5) 0,13 0,18 0,19 11,5 cm 5) KS-Verblender, KS-Innenschale Fingerspalt 1 cmRDK (tragende nach DIN2,0 40,5 39 15 11,5 14 0,19 0,25 0,28 0,254) Wand) 1053-1 mit derʺ 41 47,5 11,5 20 16 Rohdichteklasse 1,843 42,5 17,5 15 3) 0,14 0,16 0,20 0,22 0,22 0,24 KS-Verblendschale (KS Vb 1,8 - 2,0),0,18 0,16 0,25 0,22 0,28 0,24ʺ 44,5 41 45,5 49 15 11,5 16 3)20 17,518 5) 0,11 0,140,18 0,16 0,16 0,19 0,200,25 0,22 0,170,22Kerndämmplatten d = 11,5 cm 5) 4)0,27 0,24ʺ 47 44,5 17,5 15 0,14 0,19 0,22Fingerspalt 1 cm nach DIN 1053-13947,551 11,52020 5) 14 0,10 0,160,160,15 0,220,220,16 0,250,24ʺ 49,5 20 17,5 0,14 0,19 0,22KS-Verblendschale (KS Vb 1,8 - 2,0),42,5 41 15 11,5 16 3) 0,16 0,22 0,20 0,24ʺ 38 49,5 11,5 20 10 0,23 0,14 0,31 0,19 0,35 0,22d = 11,5 cm 5)45 44,5 17,5 15 0,16 0,14 0,22 0,19zweischalige 0,24 0,22KS-Außenwand ʺ 41,5 38 15 11,5 10 0,23 0,30 0,31 0,34 0,35Zweischalige KS-Außenwandmit Wärmedämmung und47,5 20 17,5 0,16 0,14 0,22 0,19Luftschicht 0,24 0,22mit Zweischalige Wärmedämmung KS-Außenwandʺ 44 41,5 17,5 15 0,22 0,23 0,30 0,34und Luftschicht4149,544 11,520 10 16 3) 0,20 0,140,14 0,28 0,200,19 1 cm 0,220,22 mitInnenputz Aufbau: Wärmedämmung und Luftschichtʺ 46,5 44 20 17,5 0,22 0,30 0,34 ( = 0,70 W/(m·K))44,5 38 15 11,5 10 0,14 0,23 0,19 0,31 17,5 0,22 0,35cm KS-Innenschale Innenputz Aufbau:Zweischalige KS-Außenwand(tragende Wand), RDK 1,8 4)47 41,5 17,5 15 0,14 0,23 0,19 0,30 Wärmedämmstoff 0,22 0,34ʺ4046,511,52012 3) 0,190,220,260,300,290,341 cm (λ R= 0,70)KS-Innenschale Innenputz 1 cm (λmit Wärmedämmung Typ WZ nach (tragendeDIN und V Luftschicht 4108-10Wand) mit derʺ49,5 44 43,5 4020 17,5 15 11,5 12 3) 0,14 0,22 0,190,19 0,30 0,26Luftschicht 0,22 0,340,29R= 0,70)≥ 4 Rohdichteklasse KS-Innenschale (tragendeAufbau: cm nach DIN 1053-11,8 Wand) mit derʺ3846,5 46 43,511,520 17,5 1510 0,230,22 0,190,310,30 0,2611,5 0,350,340,29cm 6) KS-Verblendschale DämmplattenRohdichteklasse 1,8ʺ 48,5 46 20 17,5 0,19 0,26 0,29(KS Vb 2,0)Zweischalige Innenputz KS-Außenwand1 cm (λ 41,5 40 46 15 11,512 5) 12 3) 0,17 0,23 0,24 0,30 0,34R= 0,70)Luftschicht Dämmplatten≥ 4 cm nach DIN 1053-1ʺ 48,5 20 0,19 0,26 0,29mit KS-Innenschale Wärmedämmung (tragende und Luftschicht Wand) mit derʺ 44 43,5 17,5 15 0,22 0,19 0,30 0,26 0,34 0,29KS-Verblendschale Luftschicht ≥ 4 cm (KS nach Vb DIN 1,81053-1- 2,0),Aufbau: Rohdichteklasse 1,8ʺ 46,5 20 17,5 0,22 0,19 0,30 0,26 0,34 0,29d KS-Verblendschale = 11,5 cm 5) (KS Vb 1,8 - 2,0),Innenputz Dämmplattend = 11,5 cm 1 cm (λ ʺ4048,531,511,5201012 3) –0,190,19–0,260,260,300,290,295)R= 0,70)15 10 – 0,30 0,34Einschalige Einschalige KS-Außenwand KS-Innenschale Luftschicht KS-Außenwand ≥mit4 cm (tragende hinterlüfteternach mit DIN Wand) 1053-1 mit derʺ 43,5 17,5 15 10 0,19 – 0,26 0,30 0,290,34Außenwandbekleidungaußen Einschalige Rohdichteklasse KS-Verblendschale liegender KS-Außenwand Wärmedämmschicht1,8 (KS Vb mit1,8 - 2,0),ʺ 4633,5 20 17,512 – 0,19 –– 0,26 0,30 0,290,341 cm Innenputz und außen Dämmplattend hinterlüfteter =( liegender 11,5= 0,70cmW/(m·K))5) WärmedämmschichtBekleidungʺ 48,5 15 20 12 0,19 – 0,26 0,30 0,29 0,3410 0,30 17,5 0,34cm KS-Außenwand, und Luftschicht Aufbau: hinterlüfteter RDK ≥ 4 Bekleidung cm 1,8nach 37,5 16 – – 0,204) DIN 1053-117,5 15 12 – 0,26 0,29 Einschalige KS-Außenwand mit0,30 Wärmedämmstoff 0,34 KS-Verblendschale Innenputz Aufbau: 7) Typ WAB 1 cm nach (λ (KS DIN Vb V 4108-10 1,8 - 2,0),außen liegender41,5 20 – – 0,30 0,16 2 cm 0,34Hinterlüftungd = 11,5 cm 5) Wärmedämmschicht20 R= 0,70)17,5 – 0,26 0,29KS-Außenwand Innenputz 1 cm mit (λ der Rohdichteklasse 1,815 20 15 – 0,21 0,26 und hinterlüfteter Bekleidung10 12 0,30 0,26 Fassadenbekleidung 0,24 0,29R= 0,70)0,34 0,29WärmedämmstoffKS-Außenwand (Dicke nach mit der Art der Rohdichteklasse Bekleidung) 1,817,5 15 15 – 0,21 0,2446,5 25 – – 0,30 0,26 0,13Einschalige Aufbau: KS-Außenwand mit0,34 0,29Hinterlüftung Wärmedämmstoff≥ 4 cm20 17,5 – 0,21 0,24 außen Innenputz liegender 1 cm Wärmedämmschicht(λ 0,30 0,26 0,34 0,29R= 0,70)Fassadenbekleidung Hinterlüftung ≥ 4 cm(Dicke nach Art der20 – 0,21 0,2451,5 30 – – 0,11und KS-Außenwand hinterlüfteter Bekleidung mit der Rohdichteklasse 1,815 12 15 – 0,26 0,21 0,29 0,24Bekleidung)Fassadenbekleidung (Dicke nach Art derAufbau: Wärmedämmstoff2947,5 17,5 24 55 – –– 0,26 0,21 0,550,56 Einschaliges 0,29 0,240,61 Bekleidung)Einschaliges KS-Kellermauerwerk Innenputz Hinterlüftung KS-Kellermauerwerk1 cm ≥ 4 (λcmmit außen mit35 29 liegender0,26 Wärmedämmung 0,29R= 0,70)20 30 24 5 –0,21 0,53 0,550,240,59 0,61außen EinschaligesKS-Außenwand Fassadenbekleidung liegender KS-Kellermauerwerk(Perimeterdämmung)Wärmedämmungmit der (Dicke Rohdichteklasse nachmitArt der41,5 35 36,5 30 – 0,52 0,53 0,57 0,591,850,5 15 8 15 – – 0,21 0,40 36,5 0,24cm KS-Außenwand, (Perimeterdämmung) außenWärmedämmstoffBekleidung)liegender WärmedämmungRDK 1,8 32 41,5 24 36,5 8 – 0,37 0,52 0,42 0,576) 4)29 17,5 5 0,21 0,55 Perimeterdämmplatten 0,24 0,61(Perimeterdämmung) Aufbau: 3)8) nach Zulassung 6)oder Typ PW nach38 32 52,5 30 242010 8 – – – 0,370,210,340,41 0,42 Einschaliges Hinterlüftung KS-Kellermauerwerk ≥ 4 cm mit35 0,53 DIN 0,24 0,59 V 4108-10KS-Außenwand Aufbau:mit der44,5 38 36,5 30 – 0,36 0,37 0,40 0,41 außen Fassadenbekleidung liegender Wärmedämmung (Dicke nach Art der41,5 0,5257,5 15 – – 0,25 Abdichtung 0,57Rohdichteklasse KS-Außenwand mit 1,8der3644,5 2436,5 12 – 0,260,36 0,300,40 (Perimeterdämmung) Bekleidung) 6)29 32 24 58 0,55 0,37 0,61 0,42Perimeterdämmplatten Rohdichteklasse 1,84)42 36 30 24 12 – 0,26 0,29 0,30 Einschaliges Aufbau: Perimeterdämmplatten KS-Kellermauerwerk mit35 38 62,5 30 20 – – 0,53 0,37 0,20 0,59 0,414)48,5 42 36,5 30 – 0,25 0,26 0,28 0,29 außen KS-Außenwand liegender Wärmedämmungmit der41,5 44,548,5 36,536,5 – 0,52 0,360,25 0,57 0,400,2867,5 25 – – 0,17(Perimeterdämmung) Rohdichteklasse 1,84) 6)Als Dämmung können unter Berücksichtigung32 36 der stofflichen 24 Eigenschaften 12 und in Abhängigkeit8 – 0,37 0,26 durch Zulassungen0,42 0,30geregelt5) 4) Aufbau: Perimeterdämmplatten 4)von Als Dämmung der Konstruktion können alle unter genormten Berücksichtigung oder bauaufsichtlich der stofflichen zugelassenen Eigenschaften Dämmstoffe und in AbhängigkeitverwendetAls Dämmung können unter Berücksichtigung 38 42 30der stofflichen Eigenschaften –und in 0,37 0,26 9 durch cm möglich, ZulassungenAbhängigkeit 0,41 0,29nach geregeltDIN 1053-16) 5) werden, von der Konstruktion z.B. Hartschaumplatten, alle genormten Mineralwolleplatten.oder bauaufsichtlich zugelassenen Dämmstoffe verwendetDie 9 cm aufgeführten möglich, von nach U-Werte der DIN Konstruktion 1053-1erdberührter KS-Außenwand Bauteile alle genormten gelten mit nur der oder in Verbindung bauaufsichtlichmit den1) bisher zugelassenen k-Wert Dämmstoffe verwendet 44,5 48,5werden, 36,5z.B. Hartschaumplatten, – 6)werden, z.B. Hartschaumplatten, Mineralwolleplatten.Mineralwolleplatten. 0,36 0,25 0,40 0,28Reduktionsfaktoren Die aufgeführten U-Werte nach Tabelle erdberührter Rohdichteklasse 3 aus Bauteile DIN V 4108-6: gelten 1,82000-11. nur in Verbindung U-Werte mit erdberührter den2) 1)Als Phenolharz-Hartschaum, bisherDämmung k-Wertkönnen unter ZulassungsnummerBerücksichtigung 36 der Z-23.12-1389stofflichen 24 Eigenschaften 12 und in Abhängigkeit –4)0,26 Bauteile Reduktionsfaktoren durch Zulassungen sind sonst 0,30 geregeltnach DIN Tabelle ISO 3 13370: aus DIN 1998-12 V 4108-6: zu ermitteln. 2000-11. 3) Perimeterdämmplatten 4) U-Werte erdberührter2)1) 5)von bei Phenolharz-Hartschaum,der Verwendung Phenolharz-Hartschaum, Konstruktion vonalle bauaufsichtlichgenormten Zulassungsnummer Zulassungsnummer oder zugelassenen42bauaufsichtlich Z-23.12-1389Ankern30 zugelassenen Z-23.12-1465mit SchalenabstandDämmstoffe vonverwendet≥ 17– cm Bauteile0,26 9 cm möglich,sind sonst0,29 nachnach DIN 1053-1DIN ISO 13370: 1998-12 zu ermitteln.3)werden, bei 2) Verwendung 6)Nach z.B. Hartschaumplatten, von bauaufsichtlichZulassung Z-33.84-1055 Mineralwolleplatten.zugelassenen Ankern mit Schalenabstand von ≥ 17 cm48,5 36,5 – 0,25 Die aufgeführten 0,28 U-Werte erdberührter Bauteile gelten nur in Verbindung mit den1) bisher 3)Durch k-Wert Zulassungen geregelt.Reduktionsfaktoren nach Tabelle 3 aus DIN V 4108-6: 2000-11. U-Werte erdberührter4)Als 2) Phenolharz-Hartschaum, Dämmung 4) können unter Berücksichtigung der stofflichen Eigenschaften und in AbhängigkeitBei anderen Dicken Zulassungsnummeroder RDK ergeben Z-23.12-1389sich nur geringfügig andere U-Werte.Bauteile durch Zulassungen sind sonst geregelt nach DIN ISO 13370: 1998-12 zu ermitteln.5)von 3) bei der 5) Verwendung Konstruktion von alle bauaufsichtlich genormten oder zugelassenen bauaufsichtlich Ankern zugelassenen mit Schalenabstand Dämmstoffe von verwendet ≥ 17 cm 9 cm möglich, nach DIN 1053-1Bei Verwendung von bauaufsichtlich zugelassenen Ankern mit Schalenabstand ≤ 6) 20 cm.werden, z.B. Hartschaumplatten, Mineralwolleplatten.6) Die aufgeführten U-Werte erdberührter Bauteile gelten nur in Verbindung mit den1) bisher 9 k-Wert cm möglich, nach DIN 1053-1Reduktionsfaktoren nach Tabelle 3 aus DIN V 4108-6: 2000-11. U-Werte erdberührter2) 7) Phenolharz-Hartschaum, Nach DIN 18351 Zulassungsnummer dürfen nur Mineralwolle-Dämmstoffplatten Z-23.12-1389eingesetzt werden. Bauteile sind sonst nach DIN ISO 13370: 1998-12 zu ermitteln.3) 8) bei Verwendung Der Zuschlag von bauaufsichtlich DU = 0,04 W/(m·K) zugelassenen nach Ankern allgemeinen mit Schalenabstand bauaufsichtlichen von ≥ 17 Zulassungen cm ist bereits berücksichtigt.


KALKSANDSTEIN – AußenwändeNach DIN 4108-2 wird deshalb folgendeAnforderung gestellt:Temperatur [ C]ai302520151050-5-10-15-20-50 0 50 100 150 200 250Dicke d [mm]a302520151050-5-10-15-20-50 0 50 100 150 200 250Dicke d [mm]Bild 3: Minimale Innenoberflächentemperatur Θ sisowie jahreszeitlich bedingte Temperaturänderung desKS-Mauerwerks mit und ohne Wärmedämmung1.4 SchallschutzDie Anforderungen an den Schallschutzgegen Außenlärm sind DIN 4109 [6] in Abhängigkeitvon der Nutzung des Gebäudesund dem maßgeblichen Außenlärmpegelzu entnehmen. Zukünftig ist dabei auchdie Frequenzabhängigkeit der Außenlärmquellen,wie für schnellen Schienenverkehroder innerstädtischen Verkehrslärm, durchSpektrums-Anpassungswerte zu berücksichtigen.Temperatur [ C]i3001,0 kg/m 2 bei kapillar wasseraufnahmefähigenBauteilschichten und auf 0,5 kg/m 2bei kapillar nicht wasseraufnahmefähigenBauteilschichten begrenzt.Eine weitere Voraussetzung für die Erfüllungdes Tauwasserschutzes nachDIN 4108-3 ist die Begrenzung der Erhöhungdes massebezogenen Feuchtegehaltsauf 5 M.-% im Allgemeinen bzw. auf 3 M.-% bei Holz oder Holzwerkstoffen.f Rsi= Θ si - Θ eΘ i- Θ emit≥ 0,7f RsiTemperaturfaktor an der BauteiloberflächeΘ simaßgebende Temperatur an der Bauteilinnenoberfläche[°C]Θ iInnenlufttemperatur [°C] (Θ i= 20 °C)Θ eAußenlufttemperatur [°C] (Θ e= -5 °C)Hieraus ergibt sich, dass die OberflächentemperaturΘ simindestens 12,6 °Cbeträgt. Ein ordnungsgemäßes Lüftungsverhalten(relative Luftfeuchte Θ i 50 %)und Heizverhalten (Lufttemperatur Θ i20 °C) des Nutzers wird dabei vorausgesetzt.Damit stellt sich an der Oberflächeeine maximale relative Luftfeuchte Θ sivon 80 % ein, so dass die Gefahr einerSchimmelpilzbildung in diesem Fall ausgeschlossenwerden kann. Hinweise zumsachgerechten Nutzerverhalten können [8,9] entnommen werden.Bei der Bestimmung des vorhandenenSchalldämm-Maßes ist der Einfluss zusätzlicherBauteilschichten zu berücksichtigen.Bei zweischaligen KS-Außenwänden odereinschaligen KS-Außenwänden mit Außendämmungkönnen die positiven Eigenschaftender Massivwand auch in Hinblickauf die Flankendämmung in vollem Umfangausgeschöpft werden.1.5 Feuchte- und WitterungsschutzIm Hinblick auf den Feuchte- und Witterungsschutzsind folgende Phänomene zuuntersuchen: Tauwasserbildung– im Wandinnern sowie– auf den inneren Wandoberflächen, Schimmelpilzgefährdung, Schlagregen- und Spritzwasserbeanspruchung.1.5.1 Tauwasserbildung im WandinnernNach DIN 4108-3 [4] ist nachzuweisen,dass das gegebenenfalls in der Tauperiode(Wintermonate) im Innern der Bauteileanfallende Tauwasser während derVerdunstungsperiode (Sommermonate)wieder ausdiffundieren kann. Gleichzeitigwird die anfallende Tauwassermenge auf1.5.2 Tauwasserbildung aufBauteilinnenoberflächenZur Vermeidung von Tauwasserbildung aufden Innenoberflächen der Außenbauteilewird die minimale Bauteilinnenoberflächentemperaturunter Zugrundelegung einer Außentemperaturvon -5 °C nach DIN 4108-2ermittelt und überprüft, ob unter den jeweiligenraumklimatischen Bedingungen dieTaupunkttemperatur unterschritten wird.Im Einzelfall sollten besondere Randbedingungenberücksichtigt werden – wie einstark behinderter Wärmeübergang durchMöblierung, Vorhänge o.Ä. sowie konstruktiveoder geometrische Wärmebrücken.1.5.3 SchimmelpilzbildungUmfangreiche Untersuchungen (u.a. [7])zeigen, dass bereits eine relative Luftfeuchtevon zeitweise 80 % ausreichend ist, umSchimmelpilzbildung zu fördern. Durch deninneren Wärmeübergang ergibt sich in derkalten Jahreszeit an der Innenoberflächeder Außenbauteile eine gegenüber derRaumlufttemperatur geringere Temperatur.Bei gleich bleibender absoluter Luftfeuchteerhöht sich damit die relative Luftfeuchtein diesen oberflächennahen Bereichen.Insbesondere im Bereich von Wärmebrücken(also Bereichen mit gegenüber demnormalen Flächenbereich ohnehin geringerenTemperaturen an der Innenoberfläche)kann dann die Voraussetzung für Schimmelpilzbildunggegeben sein.1.5.4 SchlagregenschutzNach DIN 4108-3 werden die BeanspruchungsgruppenI (geringe Schlagregenbeanspruchung)bis III (starke Schlagregenbeanspruchung)definiert in Abhängigkeitvon regionalen klimatischen Bedingungen(Regen, Wind), örtlicher Lage (Bergkuppe, Tal) sowie Gebäudeart (Hochhaus, eingeschossigesGebäude).Daneben werden Beispiele genormterWandkonstruktionen angegeben, die denAnforderungen an die jeweiligen Beanspruchungsgruppengenügen, ohne andereKonstruktionen mit entsprechend gesicherter,praktischer Erfahrung auszuschließen.Hierzu zählen zum Beispiel: zweischaliges KS-Mauerwerk mit Wärmedämmung einschaliges KS-Mauerwerk mit Wärmedämm-Verbundsystem einschaliges KS-Mauerwerk mit hinterlüfteterAußenwandbekleidung


KALKSANDSTEIN – Außenwände1.5.5 SpritzwasserFür den Spritzwasserbereich ( 30 cmüber Geländeoberkante) sind besonderekonstruktive Maßnahmen zu ergreifen, wiez.B. wasserabweisende Sockelputze.Zweischaliges KS-MauerwerkDarüber hinaus ist zu empfehlen, an denGebäudeaußenflächen einen ca. 50 cmbreiten und 20 cm tiefen Kiesstreifen anzuordnen,um die Bildung von Spritzwasserbei Niederschlägen und eine damit einhergehendeVerschmutzung der Oberflächezu reduzieren.1.6 Gebrauchstauglichkeit undDauerhaftigkeitIm Hinblick auf die Gebrauchstauglichkeitsind insbesondere die Beanspruchungendurch Temperatur- und Feuchtewechsel bezüglichmöglicher Zwangbeanspruchungenzu berücksichtigen.mit Luftschichtund Wärmedämmungmit KerndämmungEinschaliges KS-Mauerwerkmit Kerndämmungund verputzterVormauerschaleDie Dauerhaftigkeit wird darüber hinausdurch die Beständigkeit gegenüber UV-Beanspruchungund möglichem chemischenAngriff – z.B. durch Luftschadstoffe oderReinigungsmittel – bestimmt.1.7 WirtschaftlichkeitDie Wirtschaftlichkeit ist nicht nur unterdem Aspekt der Minimierung der Erstinvestitionskosten,sondern insbesondereunter Berücksichtigung der Nutzungsphase– z.B. Heizenergiekosten oder Instandhaltungskosten– zu betrachten.Gerade KS-Funktionswände bieten hierzukostengünstige Möglichkeiten, hochdämmendeKonstruktionen zu erzielen, die zudemeine hohe Dauerhaftigkeit aufweisenund durch schlanke Konstruktion Nutzflächengewinneermöglichen.KS-Thermohaut(KS + Wärmedämm-Verbundsystem)Bild 4: KS-Außenwandkonstruktionen für beheizte GebäudeZweischaligEinschaligKalksandstein mithinterlüfteterAußenwandbekleidungKS-Kelleraußenwandmit Perimeterdämmung2. <strong>KONSTRUKTION</strong>SÜBERSICHTmit Luftschichtmit InnendämmungverputztSichtmauerwerkIm Allgemeinen können KS-Außenwandkonstruktionenentsprechend Bild 4 differenziertwerden.Um insbesondere dem Anspruch an einhohes Wärmeschutzniveau gerecht zu werden,sollten bei beheizten Gebäuden nur folgendeKonstruktionen eingesetzt werden: zweischaliges KS-Mauerwerk mit Wärmedämmung. einschaliges KS-Mauerwerk mit Wärmedämmung– als KS-Thermohaut (KS + Wärmedämm-Verbundsystem(WDVS))– als KS-Außenwand mit hinterlüfteterAußenwandbekleidungBild 5: KS-Außenwandkonstruktionen für SonderfälleTafel 2: Anwendungsbereiche von KS-AußenwandkonstruktionenKS-Konstruktionzweischaliges Mauerwerk mit• Luftschicht und Wärmedämmung• Kerndämmung• Putzschicht• Luftschichteinschaliges Mauerwerk mit Wärmedämmung• als KS-Thermohaut (Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS))• als KS-Außenwand mit hinterlüfteter Außenwandbekleidung• als KS-Außenwand mit Innendämmungeinschaliges Mauerwerk ohne Wärmedämmung(verputzt, unverputzt (einschaliges Verblendmauerwerk))AnwendungbeheizteGebäudeXXXXXSonderfälleXXX


KALKSANDSTEIN – Außenwände3. ZWEISCHALIGES MAUERWERK3.1 KonstruktionsprinzipZweischalige KS-Außenwände bestehenaus zwei massiven Mauerschalen mit einerdazwischen liegenden Luft- und/oder Wärmedämmschicht(Kerndämmung).Bei dieser Konstruktion besteht eine klarefunktionale Trennung der einzelnen Bauteilschichten.Die Innenschale hat in erster Linie statischesowie Wärme speichernde Funktion.Die Außenschale hat die Aufgabendes Witterungsschutzes zu erfüllen. Diedazwischen liegende Schicht – als Luftund/oderWärmedämmschicht – bestimmtim Wesentlichen die wärme- und feuchteschutztechnischenBelange. Die massivenInnen- und Außenschalen zusammen ergebenden besonders guten Schutz gegenAußenlärm.3.2 EntwicklungKonstruktionen mit zweischaligem Mauerwerksind bereits aus dem römischenReich (siehe Vitruv: „De Architetura LibriDecem“, 2. Buch) bekannt.Bild 6: Sichtmauerwerk aus KS-Verblendern, Format 2DFZweischaliges KS-Mauerwerk hat sich inder Fassade seit vielen Jahrzehnten auchin Gegenden mit extremen Witterungsbedingungenhervorragend bewährt.3.3 Baurechtliche RegelungZweischaliges Mauerwerk wird durchDIN 1053-1 geregelt, die in der Liste derTechnischen Baubestimmungen aufgeführtwird.Für einzelne Konstruktionskomponentenkönnen darüber hinaus Prüfzeugnisse (z.B.für Drahtankervarianten) oder allgemeinebauaufsichtliche Zulassungen (z.B. fürFlachstahlanker oder Kerndämmmaterialien)erforderlich werden.3.4 KonstruktionsübersichtZweischalige KS-Außenwandkonstruktionenwerden wie folgt unterschieden: zweischaliges KS-Mauerwerk mit Kerndämmung zweischaliges KS-Mauerwerk mit Wärmedämmungund Luftschicht zweischaliges KS-Mauerwerk mit Luftschicht(bei unbeheizten Gebäuden)Bild 7: Sichtmauerwerk aus bruchrauen KS-Verblendern, Format NF


KALKSANDSTEIN – Außenwände3.5 Komponenten3.5.1 Tragende KS-InnenschaleDie mindestens 11,5 cm dicke tragendeInnenschale übernimmt die statischeFunktion und ist nach DIN 1053 zu bemessen.3.5.2 AnkerDrahtanker nach DIN 1053-1Die Mauerwerksschalen sind nach DIN1053 durch Drahtanker aus nicht rostendemStahl mit den Werkstoffnummern1.4401 oder 1.4571 nach DIN 17440 zuverbinden.In Abhängigkeit vom Abstand der Mauerwerksschalenund der Höhe der Wandbereicheüber Gelände wird der erforderlicheDurchmesser der Drahtanker und die Mindestanzahlder Drahtanker je m 2 Wandflächefestgelegt. Der vertikale Abstandder Drahtanker soll dabei höchstens500 mm 1) , der horizontale Abstand höchstens750 mm betragen.Zusätzlich müssen an freien Rändern derAußenschale – wie im Bereich von Dehnfugen,an Gebäudekanten, am oberen Endeder Außenschale sowie umlaufend umWandöffnungen – drei Drahtanker je MeterRandlänge angeordnet werden (Bild 9).Bei zweischaligen Außenwänden werdeni.d.R. zweistufige Klemm- und Abtropfscheibenauf die Drahtanker im Bereichder Luftschicht aufgeschoben, damit keinggf. an den Drahtankern entlang laufendesWasser bis zur Wärmedämmung gelangenkann, sondern im Bereich der Kunststoffscheibe(Tropfscheibe) im Schalenzwischenraumabtropft. Gleichzeitig haben siedie Funktion der Dämmstofffixierung.Anker nach allgemeinen bauaufsichtlichenZulassungen (abZ)Weichen Form oder Maße der Anker vonDIN 1053-1 ab, so muss durch Prüfzeugnissenachgewiesen werden, dass dieseVariante der Verankerungsart eine Zug- undDruckkraft von mindestens 1 kN je Drahtankerbei einem maximalen Schlupf von1,0 mm aufnehmen kann.Andere Ankerformen (z.B. Flachstahlanker)und Dübelanker dürfen verwendet werden,wenn deren Brauchbarkeit nach den bauaufsichtlichenVorschriften, z.B. durch eineallgemeine bauaufsichtliche Zulassung(abZ), nachgewiesen ist.1)Bei KS XL mit Schichthöhen von 625 mm ist auchein vertikaler Abstand von 625 mm in den bauaufsichtlichenZulassungen geregelt. Der waagerechteAbstand beträgt dann max. 250 mm.InnenputzBild 8: Systemaufbau zweischaliges Mauerwerk mit KerndämmungLuftschichtanker zum Einlegen werden beimAufmauern in die Lagerfuge der Tragschichteingelegt. Für Plansteinmauerwerk mitDünnbettmörtel gibt es bauaufsichtlich zugelasseneFlachstahlanker aus Edelstahl.Ist das Einlegen der Anker in den Lagerfugender Tragschale nicht möglich, kanndie Verwendung von Schlagdübelankernsinnvoll sein. Nach den Zulassungen sinddabei für die tragende Innenschale KS-Vollsteine der Steindruckfestigkeitsklasse 12/MG II zu verwenden. Luftschichtankerzum Eindübeln dürfen nicht in dieLager- oder Stoßfuge gesetzt werden. DerAbstand der Dübel zu den Steinrändernmuss mindestens 3,0 cm betragen.Bei fehlerhafter Ausführung der Luftschichtankerkann eine nachträgliche Sicherungdurch speziell entwickelte Sanieranker erfolgen– z.B. durch Injektionsanker (Fa. Hilti).Foto: H & R GmbHtragende KS-InnenschaleDämmplattenAnker aus nicht rostendem StahlDIN 17440 mit Klemm- undAbtropfscheibeKS-VerblenderBei Verwendung von Luftschichtankernsind – je nach Zulassung – erhöhte Schalenabständebis max. 20 cm möglich.entlang vonDehnungsfugenam oberen Endeder Außenschalean ÖffnungenDehnungsfugean GebäudeeckenBild 9: Anordnung zusätzlicher Drahtanker (3 Stückje m) nach DIN 1053-1Bild 10: Dübelanker mit Klemm- und Abtropfscheibe im eingebauten Zustand (links) und als Prinzipskizze (rechts)t > 60Bohrlochtiefe8MauerwerkDübelhülse> 115DübelhülseMauerwerk< 200 11512 Drahtanker, vormontiert~ 55 Alle Maße in mm4


KALKSANDSTEIN – AußenwändeTafel 3: Luftschichtanker zum Einlegen beim AufmauernZulassungZ-17.1-633 1)(Bever GmbH)Z-17.1-710 1) (H&RGmbH) – Anker Typ 1Z-17.1-822, Anlage1 (H&R GmbH)Z-17.1-825(Bever GmbH)Z-17.1-888 2)(Bever GmbH) 2)Ankerlänge 220 bis 320 mm 230 bis 355 mm 275 bis 350 mm 275 bis 350 mm 280 bis 360 mmmax. SchalenabstandTragschale100 bis 170 mm 100 bis 175 mm ≤ 200 mm ≤ 200 mm 120 bis 200 mmVoll-/Lochsteine mitNormalmörtel MG IIa/MG III oder Plan-/Fasensteine / KS XLmit DünnbettmörtelVoll-/Lochsteine mitNormalmörtel MG II/IIa / MG III oderPlan-/Fasensteine alsVollsteine / KS XL mitDünnbettmörtelVoll-/Lochsteinemit Normalmörtel≥ MG IIaVoll-/Lochsteinemit Normalmörtel≥ MG IIaVoll-/Lochsteinemit NormalmörtelMG IIa/ MG III oderPlan-/Fasensteine/KS XL mitDünnbettmörtelBei Anforderungen an den Brandschutz (Gebäudeklasse nach Landesbauordnung) sind ggf. vorhandene Einschränkungen zur Verwendung von Dämmstoffen in denabZ zu beachten.1)Vormauerschale nur in Normalmörtel MG IIa zulässig.2)Auch für Vormauerschalen aus Plan- oder Fasensteinen in Dünnbettmörtel zulässigTafel 4: Luftschichtanker zum Eindübeln in die TragschaleZulassungZ-17.1-822, Anlage 2 mit Dübel nach Z-21.2-1732(H&R GmbH) 1)Z-17.1-825 mit Dübel nach Z-21.2-1009(Bever) 1)Schalenabstand 150 mm bis 200 mm 150 mm bis 200 mmAnkerdurchmesser 4 mm 4 mmBohrerdurchmesser 8 mm 8 mmBohrlochtiefe ≥ 60 mm ≥ 60 mmTragschaleVollsteine, SFK ≥ 12 mit Normalmörtel ≥ MG II oderDünnbettmörtelVollsteine, SFK ≥ 12 mit Normalmörtel ≥MG II oder Dünnbettmörtel1)Bei Anforderungen an den Brandschutz (Gebäudeklasse nach Landesbauordnung) sind ggf. vorhandene Einschränkungen zur Verwendung von Dämmstoffen in denabZ zu beachten.Tafel 5: Mindestanzahl der Anker je m 2 Wandfläche1Mindestens, sofern nicht Zeile 2 bis 10 maßgebendwirdDrahtanker(d = 4 mm)nach DIN1053-1Z-17.1-633Z-17.1-710 3)Z-17.1-822Z-17.1-825Z-17.1-8885 1) 5 5 8 8 62 Wandbereich über 10 m und bis 12 m über Gelände 5 5 5 8 8 83 Wandbereich über 12 m und bis 20 m über Gelände 5 7 7 8 8 8456789Abstand der Mauerwerksschalen über 120 mm bis 150mmWandbereich bis 10 m über Gelände und Abstand derMauerwerksschalen über 150 mm bis 170 mmWandbereich über 10 m und bis 12 m über Geländeund Abstand der Mauerwerksschalen über 150 mm bis170 mmWandbereich über 12 m und bis 20 m über Geländeund Abstand der Mauerwerksschalen über 150 mm bis170 mmWandbereich bis 10 m über Gelände und Abstand derMauerwerksschalen über 170 mm bis 200 mmWandbereich über 10 m und bis 20 m über Geländeund Abstand der Mauerwerksschalen über 170 mm bis200 mm7 2) 7 7 8 8 6– 9 9 8 8 6– 9 9 8 8 8– – – 8 8 8– – – 9 9 6– – – 9 9 810 Zulage an freien Rändern je m Länge 3 – – 3 3 41)Gilt auch für Drahtanker mit d = 3 mm.2)Bei Drahtankern mit d = 5 mm genügen 5 Anker je m 2 Wandfläche.3)Gilt auf für Schalenabstände bis 175 mm statt 170 mm.3.5.3 Luft- bzw. WärmedämmschichtBei zweischaligen Konstruktionen ohneWärmedämmung soll die Luftschicht mindestens60 mm betragen und darf bei Verwendungvon Drahtankern nach DIN 1053-1 höchstens 150 mm dick sein (Bild 8).Die Dicke der Luftschicht darf bis auf 40mm vermindert werden, wenn der Fugenmörtelmindestens an einer Hohlraumseiteabgestrichen wird. Sie darf nicht durchMörtelbrücken unterbrochen werden undist durch geeignete Maßnahmen gegenherabfallenden Mörtel zu schützen. Diesist z.B. beim Einsatz von Mörtelschlittender Fall.Bei zweischaligen Außenwänden mit Wärmedämmungund Luftschicht muss dieLuftschichtdicke mindestens 40 mm betragenund darf nicht durch Unebenheitder Wärmedämmschicht eingeengt werden.Der größte zulässige lichte Abstandder Mauerwerksschalen beträgt 150 mmbei der Verwendung von Drahtankern nachDIN 1053-1. Üblicherweise wird die maximaleDämmstoffdicke 10 cm gewählt. BeiAnkern nach abZ sind auch 12 cm Dämmstoffdickezulässig.


KALKSANDSTEIN – AußenwändeWärmedämmungund LuftschichtKerndämmung3.5.4 KS-VerblendschaleDas Verblendmauerwerk aus KS-Verblendernist Witterungsschutz und Gestaltungselementzugleich.Be- und Entlüftung,Entwässerungje 20 m 2 Wandfläche15 bis 20 mmnachträgliche Verfugung≥ 9 ≥ 4Bild 12: Fugenausbildung beim Sichtmauerwerk≥ 11,5Richtige AusführungFugenglattstrich≥ 9≥ 11,5Fugenglattstrichʺ 12 m bzw. ʺ 2 GeschosseDie Außenschale wird aus frostwiderstandsfähigenKS-Verblendern hergestellt.Als Mauerwerksverband ist ein Läuferverbandmit halbsteiniger Überdeckung zuempfehlen, da auf diese Weise die Zugfestigkeitder Verblendschale erhöht wird.jeweils > 7500 mm 2 unten> 5000 mm 2 untenund oben[Maße in cm]Die Verfugung der KS-Verblender soll kantenbündigmit der Steinoberfläche, C z.B.als konkav zurückliegender Fugenglattstrich,oder als nachträgliche VerfugungBild 11: Maße der Öffnungen für Be-/Entlüftung und EntwässerungHöhenabstand der Abfangung von VerblendschalenDicke der maximale Höhe maximaler Überstand Höhenabstand derausgeführt werden (Bild 12), so dass einAußenschale über Geländeüber AuflagerAbfangungsich bei Schlagregen bildender Wasserfilm[cm][m]auf der Oberfläche ungehindert abfließenBei zweischaligem Mauerwerk20,0mit Kerndämmungdarf der Hohlraum zwischen erhaft Wasser abweisend sind, sowieBSchüttungen1,5 cmaus Dämmstoffen,ca. 6,0 mdie dau-kann. Nach [10] bietet der Fugenglattstrichaufgrund A der geringeren Anfälligkeit gegenüberVerarbeitungsfehlern im Vergleich zuden Mauerwerksschalen vollständig unbegrenzt mit Ortschaume d/3 verwendet ʺ 2 Geschosse werden. Wärmedämmstoffplattenoder -matten sind dichtWärmedämmstoff verfüllt werden, sofernder Wärmedämmstoff für diesen An-zu stoßen und ausreichend zu fixieren. Beiunbegrenzt2,5 cmca. 12,0 mA) einer nachträglichen B) Verfugung eine höhere11,5 Schlagregensicherheit. cmAußenschale Durch ≥ 9 dasAußenschalewendungsbereich genormt oder dessen lose eingebrachten WärmedämmstoffenGlätten wird die Verfugung und < verdichtet 11,5 cm undBrauchbarkeit nach den bauaufsichtlichen – wie z. B. Mineralfasergranulat, Polystyrolschaumstoff-PartikelnDetail oder BPerliten – istdamit die mögliche Wasseraufnahme imVorschriften – z.B. durch Detail eine A allgemeineBereich der FugeDetailreduziert.Cbauaufsichtliche Zulassung – nachgewiesenist.darauf zu achten, dass der Dämmstoff denHohlraum vollständig ausfüllt und ausreichendverdichtet ist, um eine nachträglicheSackung zu verhindern.ca. 6 mca. 6 mDie Verwendung von Werkfertigmörtel ist zuempfehlen, da dessen Wasserrückhaltevermögenwerkseitig auf die Saugfähigkeit derKS-Verblender eingestellt werden kann unddamit eine haftschlüssige Verbindung zwischenStein und Mörtel gewährleistet Innen-Außenschaleist.schaleAls Materialien der Wärmedämmungdürfen Platten, Matten, Granulate undAufgrund des geringen Bemessungswertesder Außen-Wärmeleitfähigkeit erweisenAußenschalschaleInnenschalesich Dämmstoffplatten aus PhenolharzschaleInnenhartschaum2) 2)z.B. λ als wärmeschutztechnischR= 0,022 W/(m·K) nach Zulassung Nr. Z-23.15-1465, Kingspan Kooltherm ® K8 Kerndämmplatte besonders günstig.Neue von der Mörtel- und der KalksandsteinindustrieAbfang-gemeinsam emp-d3fohlene Konstruktion Mörtel für Verblendschalen,Bild 13, sind das Ergebnis der technischenDehnfugeWeiterentwicklung. Die LieferformFalsche bzw. Kelleraußenwanaußenwandungünstige AusführungKeller-Werk-Trockenmörtel ist demBaustellenmörtel aus den nachfol-Auflagerung derAuflagerung derAbfangung gend genannten der Gründen in jedemAußenschale bei a)Außenschale bei b)Außenschale Falle vorzuziehen:bei b)● gleich bleibend hohe Qualität undSicherheit durch Gewährleistungeiner genaueren Dosierung derMörtelausgangsstoffe und damiteinfache Handhabung auf derBaustelle● Abstimmung auf das Saugverhaltender Kalksandstein-Verblenderund damit höhere Sicherheit gegen„Mörtelverbrennen”● höhere Mörtel-Haftscherfestigkeit:hoher und schneller Haftverbund● einfachere Logistik durch gleichzeitigeLieferung von Steinen undMörtel10


KALKSANDSTEIN – AußenwändeGesamte Wanddicke435Oberputz alsKratzputzUnterputzmit aufgerauterOberflächeSpritzbewurfwarzenförmig11515041515010 10(5) (15)20Maße in mmBild 13: Mörtelzertifikat VerblendmörtelBild 14: Verputzte Vormauerschale3.5.6 Verputze VormauerschaleAlternativ zum Verblendmauerwerk kannbei zweischaligem Mauerwerk mit Kerndämmungeine verputzte Vormauerschaleausgeführt werden. Da der außen liegendePutz die Wandkonstruktion vor Schlagregenschützt, werden keine Anforderungenan die Frostwiderstandsfähigkeit der Vormauersteinegestellt.Beim Verputzen der nicht tragenden Vormauerschalevon zweischaligen Außenwänden(Bild 14) sind die im Vergleich zudem üblicherweise belasteten Mauerwerkgrößeren Verformungen des Putzgrundeszu beachten.Verblendschalen sind nicht vertikal, z.B.durch eine Geschossdecke, belastet, sodass thermische und hygrische Beanspruchungenzu schädlichen Verformungenführen können. Der Putzmörtel muss dieseVerformungen schadensfrei aufnehmenkönnen. Besonders geeignet sinddeshalb Putzmörtel bzw. Putze mit niedrigemZug-Elastizitätsmodul, hoher Zugbruchdehnungund Zug-Relaxation (hoherSpannungsabbau). Infrage kommen dafürLeichtputze nach DIN V 18550, auch mitFaserbewehrung.Dehnungsfugen in der Vormauerschalesind im Putz fortzusetzen. Entwässerungsöffnungensind nicht erforderlich und müssen,sofern vorhanden, vor dem Putzauftragmit Mörtel verschlossen werden.3.6 Eigenschaften3.6.1 StandsicherheitAufgrund der hohen Druckfestigkeit derKalksandsteine kann die tragende Innenschalesehr schlank ausgeführt werden.Die Dicke beträgt nach DIN 1053 mindestens11,5 cm.Die Verblendschale hat nur ihre Eigenlastaufzunehmen und muss eine Dicke vonmindestens 9 cm aufweisen.Sind größere Tür- und Fensteröffnungen zuüberbrücken oder befinden sich mehrereÖffnungen mit schmalen verbleibendenPfeilern in der Außenwand, muss die Auflagerpressungunterhalb der Stürze in derVerblendschale nachgewiesen werden.Infolge der Verankerung mit der Trag-11


KALKSANDSTEIN – Außenwändem< ca. 6,0 mʺ 2 GeschosseTafel 6: Höhenabstand der Abfangung von Verblendschalen< ca. 12,0 mDicke derAußenschalemaximale Höheüber Geländemaximaler Überstandüber AuflagerHöhenabstand derAbfangung9,0 cm < d 11,5 cm 20,0 m 1,5 cm ca. 6,0 md = 11,5 cm unbegrenzt d/3 3,8 cm 2 Geschosse12 m bzw. 2 Geschosseschale durch Luftschichtanker sind beimstatischen Nachweis keine Schlankheitsabminderungenzu berücksichtigen. Nurbei schmalen Pfeilern zwischen zwei Öffnungenist ein Nachweis unter Berücksichtigungder Schlankheit h/d (Öffnungshöhezu Verblendschalendicke) notwendig.Cd3Cale 11,5 cmca. 6 mca. 6 m12 m bzw. 2 GeschosseADetail B AAußenschale ≥ 9und < 11,5 cmTragschaleVerblendschaleDetail CTragschalewärmetechnischoptimierterKalksandsteinAbfang-KonstruktionVerblendschaleDehnfugeDichtungsschlämmePerimeter-DämmungVerblendschaleDichtungsschlämmePerimeter-Dämmungd = 11,5 cm unbegrenzt 2,5 cm ca. 12,0 mDetail BCAußenschale 11,5 cmKelleraußenwandca. 6 mTragschale12wärmetechnischoptimierterca. 6 mKelleraußenwandTragschalewärmetechnischoptimierterKalksandstein12 m bzw. 2 GeschosseABAußenschale ≥ 9und < 11,5 cmDetail CTragschaleVerblendschaleAbfang-KonstruktionDehnfugeAußenschale 11,5 cmd3TragschalewärmetechnischoptimierterKalksandsteinVerblendschaleDichtungsschlämmePerimeter-Dämmungca. 6 mca. 6 mDetail ADetail BABAußenschale ≥ 9und < 11,5 cmDetail CKelleraußenwandKelleraußenwandTragschalewärmetechnischoptimierterKalksandsteinVerblendschaleCDichtungsschlämmePerimeter-Dämmung12 m bzw. 2 GeschosseDie Aufnahme der Windsog- bzw. Winddruckkräfteist durch die Anordnung der Ankerohne weiteren Nachweis gewährleistet. bei Außenschalen von 9 cm biswärmetechnisch11,5 cm Dicke darf optimierter diese bis zu 1,5cm über ihr Auflager Kalksandstein vorstehen, wennCBdiese nur bis zu einer Höhe von 20 müber Gelände ausgeführt wird und ca.alle 6 m abgefangen wird,ca. 6 mca. 6 m bei 11,5 cm dicker Außenschale miteinem maximalen Überstand von3,8 cm (d/3) Detail nach Cjeweils zwei Geschosshöhen,Tragschalewärmetechnisch bei 11,5 cm dicker Außenschale miteinem Verblendschalemaximalen Überstand von2,5 cm in 12-m-Abständen.Zur Reduzierung der Zwangsbeanspruchungbzw. der Rissgefährdung aus hygrothermischenVerformungen wird dieAnordnung von Dehnfugen in den KS-Verblendschalen erforderlich. Durch denEinbau von konstruktiver korrosionsgeschützterBewehrung in der Lagerfugelässt sich die Rissesicherheit erhöhen.Außenschale 11,5 cmAußenschale ≥ 9und < Kelleraußenwand11,5 cmTragschaleDetail BZur Begrenzung der Spannungen aus Eigengewichtmuss die Höhe der Vormauerschalebegrenzt werden, so Adass nach DINVerblendschalewerden (Tafel 6 und Bild1053-1 folgende Abfangungen erforderlich15):Dichtungsschlämme11,5 cmAußenschalePerimeter-DämmungHierfür wird eine Vielzahl von Standardkonstruktionen– teilweise mit typengeprüfteroptimierterd3Kalksandsteinstatischer Berechnung – von verschiedenenHerstellern angeboten (Bild 16).Wegen der Vielfalt möglicher VariantenDichtungsschlämmeAbfangungen in zunehmendemwerdenKelleraußenwandMaße Perimeter- durch spezialisierte Ingenieurabteilungenbei den Herstellerfirmen objektbe-Dämmungzogen bemessen und komplett mit demerforderlichen Montagezubehör angeboten.Die Verankerung der Abfangungen ander Innenschale erfolgt mit zugelassenenSchwerlastdübeln oder Ankerschienen– vorzugsweise im Bereich von Betonstützen,-decken oder Querwänden.d3VerbleschaleDichtungsschlämmePerimeter-DämmungTragschalewärmetechnischoptimierterBild 15: Randbedingungen Verblendschalezur Ausführung von zweischaligen Außenwänden nach DIN 1053-1d3


KALKSANDSTEIN – Außenwände3.6.2 BrandschutzAufgrund der Nichtbrennbarkeit von Kalksandstein(Baustoffklasse DIN 4102-A)weist zweischaliges KS-Mauerwerk diebekanntermaßen sehr guten brandschutztechnischenEigenschaften auf.Spritzbare Fugendichtstoffe oder imprägnierteFugendichtungsbänder, diejeweils in Baustoffklasse DIN 4102-B1angeboten werden sowie Kerndämmplattender Baustoffklassen B1 oder B2,haben keinen abmindernden Einfluss aufdie brandschutztechnische Einstufung derGesamtkonstruktion.3.6.3 WärmeschutzNach DIN EN ISO 6946 sind die Luftschichtenbei zweischaligen Konstruktionenmit Luftschicht je nach Größe derLüftungsöffnungen in „schwach belüftete“bzw. „stark belüftete Luftschichten eingeteilt.Bei den nach DIN 1053-1 gefordertenÖffnungen ergeben sich meist „starkbelüftete“ Luftschichten. In diesen Fällenist der Wärmedurchlasswiderstand der äußerenSchale nicht mit anzusetzen. Für denWärmeübergangswiderstand außen darfder gleiche Wert wie für den inneren Wärmeübergangswiderstand(im Allgemeinen0,13 m 2·K/W) angesetzt werden. Bei derKonstruktion „zweischalig mit Kerndämmung“ist der äußere Wärmeübergangswiderstandmit 0,04 W/(m 2·K) anzusetzen.Bei einem Abstand der Mauerwerksschalenvon 150 mm (Maximalwert nach DIN1053) wird bei zweischaligen Konstruktionenmit Luftschicht und Wärmedämmungüblicher Weise eine Wärmedämmstoffdickevon 100 mm gewählt, um den erforderlichenLüftungsquerschnitt (mindestens40 mm) zu gewährleisten.Um besonders hochwärmedämmendeKonstruktionen – zum Beispiel für denPassivhausstandard – zu erzielen, wirddie Verwendung von Kerndämmung mitgeringer Wärmeleitfähigkeit (z. B. Phenolharzhartschaum3) oder EPS-Hartschaum 4) )und/oder von zugelassenen Ankern empfohlen,die Dämmstoffdicken bis 200 mmermöglichen (siehe Tafeln 2 bis 4).Im Hinblick auf den sommerlichen Wärmeschutzwirkt die tragende Innenschale alsspeicherfähige Masse, da sie über die Wärmedämmungvom Außenklima weitgehendabgekoppelt ist. Durch instationäre Wärmestromberechnungenwie praktische Messungenkonnte nachgewiesen werden, dassdie gelegentlich geäußerte Vermutung, dassbei Konstruktionen mit Kerndämmung einWärmestau in der Vorsatzschale entstehenwürde, nicht zutrifft. Die Temperaturunterschiedezwischen hinterlüfteten und nichthinterlüfteten Außenschalen sind sowohl imBeschreibungDicke des Dicke der Dämm-U [W/(m 2·K)]Systems tragenden schicht-dickeλ R [W/(m·K)]gleichen Randbedingungen gering. VielmehrSommer wie auch im Winter bei ansonsten(Aufbau)SystemWandwird die sommerliche Erwärmung durch die[cm] [cm] [cm] 0,025 2) 0,035 0,040Dicke Absorption der Sonnenstrahlung und damitʺ 27desDicke 15 der Dämm-10 – U [W/(m 0,31 2·K)] 0,35BeschreibungSystems tragenden schicht-dicke(KS mit Wärmedämm-VerbundsystemKS-Thermohautʺ 29,5 17,5 – 0,31 0,35durch die Farbe der Fassade bestimmt. HelleFassaden Zulassung) – wie sie bei KS-Verblendmau-SystemWand(Aufbau)nachʺ 32 20 – λ R [W/(m·K)] 0,31 0,35allgemeiner bauaufsichtlicherʺ 29 15 12[cm] [cm] [cm] 0,025 – 2) 0,035 0,27 0,040 0,30 Aufbau: erwerk gegeben sind – wirken sich dabeiʺ 31,5 17,5 – 0,26 0,30 Innenputz 1 cm besonders (λ 27 15 10 0,31 0,35R= 0,70) günstig aus.ʺ 34 20 – 0,26 0,29 KS-ThermohautKS-Außenwand mit der Rohdichteklasse 1,8ʺ 29,5 33 17,5 15 16 – 0,31 0,20 0,35 0,23 (KS Wärmedämmstoffmit Wärmedämm-Verbundsystem nachʺ 32 35,5 20 17,5 – 0,31 0,20 0,35 0,23 allgemeiner Außenputz bauaufsichtlicher ʺ 1 cm Zulassung)3) ʺ 29 38 15 20 12 – 0,27 0,20 0,30 0,23Dehnungsfuge horizontalDehnungsfuge vertikalAufbau: z.B. λ R= 0,022 W/(m·K) nach Zulassung Nr. Z-23.15-ʺ 31,5 37 17,5 15 20 –0,26 0,17 0,30 0,19 Innenputz 1 cm (λ 1465, Kingspan Kooltherm ® K8 Kerndämmplatte4)Kerndämmplatten R= 0,70)ʺ 34 39,5 20 17,5 –0,26 0,16 0,29 0,19 KS-Außenwand mit der Rohdichteklasse aus Neopor 1,8® mit λ = 0,032 W/(m·K)Bild 16: Abfangkonstruktion ʺ für 33 42Eckbereich 15 20mit höhenverstellbaren 16 –Konsolankern 0,20 0,16 0,23 0,19 Wärmedämmstoffʺ35,53517,511,5 10 0,22– 0,200,290,230,33 Außenputz ʺ 1 cm38 20 – 0,20 0,23 Zweischalige KS-Außenwandʺ 38,5 15 0,22 0,29 0,32Tafel 7: U-Werte von zweischaligen 37 KS-Außenwänden 15 20 mit Kerndämmung – bzw. 0,17 mit Wärmedämmung 0,19 mit und Kerndämmungʺ 41 17,5 0,22 0,29 0,32 Luftschicht39,5 17,5 – 0,16 0,19 Aufbau:ʺ 43,5 20 0,22 0,29 0,3242 Dicke des 20 Dicke der – U 0,16 [W/(m²·K)] 0,19 Innenputz 1 cm (λʺ 37 11,5 12 0,19 0,25 0,28R= 0,70)35 Systems 11,5Dämmschicht10 0,22 0,29 [W/(m·K)] 0,33 KS-Innenschale (tragende Wand) mit derʺ 40,5 15 0,19 0,25 0,28 Zweischalige Beschreibung (Aufbau)38,5 15 0,22 Rohdichteklasse KS-Außenwand 1,8ʺ 43 17,5 0,18 41 [cm] 17,5 [cm] 0,22 0,022 1) 0,25 0,280,290,032 0,320,035mit Kerndämmplatten Kerndämmung 4)ʺ 45,5 20 0,18 0,25 0,2743,5 41 20 10 0,22 0,19 0,290,27 0,32 Fingerspalt Aufbau: 1 cm nach DIN 1053-1ʺ 39 11,5 14 0,16 0,22 0,25 0,29 Innenputz zweischalige KS-Außenwand mit Kerndämmung37 11,5 12 0,19 0,25 0,28 KS-Verblendschale 1 cm (λ R (KS = 0,70) Vb 1,8 - 2,0),ʺ 42,5 15 0,16 0,22 0,2443 12 0,16 0,23 0,25KS-Innenschale 1 cm Innenputz ( = 0,70 W/(m·K))40,5 15 0,19 0,25 0,28 d = 11,5 cm 5) (tragende Wand) mit derʺ 45 17,5 0,16 0,22 0,24 Rohdichteklasse 17,5 cm KS-Tragschale, 1,8 RDK 1,8 43 17,5 0,18 0,25 0,283)ʺ 47,5 45 20 14 0,16 0,14 0,220,20 0,24 0,22 Kerndämmplatten 45,5 20 0,18 0,25 0,27 Kerndämmung 4) 2) Typ WZ nach DIN V 4108-10ʺ 41 11,5 16 3) 0,14 0,20 0,22 Fingerspalt 39 47 11,5 1614 4) 0,16 0,13 0,220,18 0,25 0,19 1 cm Fingerspalt, 1 cm nach DIN R = 1053-1 0,15ʺ 44,5 15 0,14 0,19 0,22 KS-Verblendschale 42,5 15 0,16 0,24 11,5 cm 4) (KS Vb 1,8 - 2,0),KS-Verblender, RDK 2,0 3)ʺ 47 45 49 17,517,5 18 4) 0,140,16 0,11 0,190,220,16 0,220,24 0,17 d = 11,5 cm 5)ʺ 49,5 20 0,14 0,19 0,2247,5 51 20 20 4) 0,16 0,10 0,220,15 0,24ʺ 38 11,5 10 0,23 0,31 0,35 0,1611,5 16 3) 0,14 0,20 0,22 Zweischalige KS-Außenwandʺ 41,5 15 0,23 0,30 0,3444,5 15 0,14 0,19 0,22 mit Wärmedämmung zweischalige und KS-Außenwand Luftschichtʺ 17,5 0,22 0,30 0,34mit Wärmedämmung und47 44 17,5 10 0,14 0,20 0,190,28 0,22 Aufbau:ʺ 46,5 20 0,22 0,30 0,34 0,30 Luftschicht49,5 20 0,14 0,19 0,22 Innenputz 1 cm (λʺ 40 11,5 12 3) 0,19 0,26 0,29 1 cm Innenputz R= 0,70)( = 0,70 W/(m·K))38 11,5 10 0,23 0,31 0,35 KS-Innenschale (tragende Wand) mit derʺ 43,5 15 0,19 0,26 0,29 Zweischalige 17,5 KS-Außenwandcm KS-Innenschale (tragende Wand), RDK 1,8 3)41,5 15 0,23 0,30 0,34 Rohdichteklasse 1,8ʺ 46 17,5 0,19 0,26 0,29 mit Wärmedämmung Wärmedämmstoff und Luftschicht Typ WZ nach DIN V 4108-1044 17,5 0,22 0,30 0,34 Dämmplattenʺ 48,5 2046 12 4) 0,19 0,26 0,290,17 0,24 0,26 Aufbau: Luftschicht ≥ 4 cm nach DIN 1053-146,5 20 0,22 0,30 0,34 Luftschicht ≥ 4 cm nach DIN 1053-1Innenputz 11,5 1 cm cm 5) KS-Verblendschale (λ (KS Vb 2,0)ʺ 40 11,5 12 3) KS-Verblendschale0,19 0,26 0,29R (KS = 0,70) Vb 1,8 - 2,0),KS-Innenschale d = 11,5 cm (tragende Wand) mit derʺ 43,5 15 0,19 0,26 0,295)Rohdichteklasse 1,8Als Dämmung können unter ʺ 46 Berücksichtigung 17,5 15 der stofflichen 10 Eigenschaften 0,19 – 0,26 0,30 und in Abhängigkeit 0,29 0,34 von der Konstruktion alle genormten oder bauaufsichtlichEinschalige Dämmplatten KS-Außenwand mitzugelassenen Dämmstoffe ʺ verwendet 48,5 werden, 20 17,5 z.B. Hartschaumplatten, 0,19 – Mineralwolleplatten.0,26 0,30 0,29 0,34außen Luftschicht liegender ≥ Wärmedämmschicht4 cm nach DIN 1053-120 – 0,30 0,341)Phenolharz-Hartschaum, Zulassungsnummer Z-23.12-14654)Bei Verwendung und KS-Verblendschale hinterlüfteter von bauaufsichtlich Bekleidung (KS Vb 1,8 zugelassenen - 2,0), Ankern mit15 12 – 0,26 0,292)Durch Zulassungen geregelt.d = 11,5 cm 5)17,5 – 0,26 0,29Schalenabstand Aufbau: ≤ 20 cm.3)Bei anderen Dicken oder RDK ergeben 15 20sich nur geringfügig 10 andere –U-Werte.5)0,30 0,26 0,34 0,299 cm möglich, Innenputz nach 1 DIN cm (λ 1053-1 R= 0,70)Einschalige KS-Außenwand mit17,5 0,30 0,34 KS-Außenwand mit der Rohdichteklasse 1,815 15 – 0,21 0,24 außen liegender Wärmedämmschicht20 0,30 0,34 Wärmedämmstoff17,5 – 0,21 0,24 und Hinterlüftung hinterlüfteter ≥ Bekleidung 4 cm15 20 12 – 0,26 0,21 0,29 0,24 Aufbau: Fassadenbekleidung (Dicke nach Art der1317,5 – 0,26 0,29Innenputz 1 cm (λ20 – 0,26 0,29Bekleidung) R= 0,70)KS-Außenwand mit der Rohdichteklasse 1,8Bild: Halfen


KALKSANDSTEIN – Außenwände3.6.4 SchallschutzDie massiven Innen- und Außenschalenaus Kalksandstein bieten aufgrund derschallschutztechnisch weichen Kopplungbeider Schalen einen besonders gutenSchutz gegen Außenlärm. Bei der rechnerischenBestimmung wird zunächst dasbewertete Schalldämm-Maß für die Summeder flächenbezogenen Massen derEinzelschalen ermittelt und zusätzlich einAufschlag berücksichtigt von: 5 dB im Allgemeinen 8 dB, wenn die flächenbezogene Masseder anschließenden Innenwand mehrals 50 % der flächenbezogenen Masseder tragenden Innenschale entspricht3.6.5 FeuchteschutzNach DIN 4108-3 kann auf einen dampfdiffusionstechnischenNachweis bei zweischaligemMauerwerk sowohl mit Wärmedämmungund Luftschicht als auch mitKerndämmung verzichtet werden.In Außenschalen dürfen glasierte Steineoder Steine mit Oberflächenbeschichtungennur verwendet werden, wenn derenFrostwiderstandsfähigkeit unter erhöhtenBeanspruchungen geprüft wurde, z.B. KS-Verblender nach DIN V 106.3.6.6 WitterungsschutzFeuchtigkeit, die durch Schlagregenbeanspruchungin die äußere Zone der Verblendschaleeindringt, wird durch die Kapillaritätdes Baustoffes verteilt und bei trockenemWetter durch Diffusionsvorgänge wieder andie Außenluft abgegeben. Zur Erhöhungder Schlagregensicherheit ist ggf. einedampfdiffusionsoffene hydrophobierendeBeschichtung auf die Verblendschaleaufzubringen. Letztere wirkt gleichzeitigder örtlich vorhandenen Veralgungsgefahrentgegen – z.B. bei Standorten mit hohemBaumbestand.Um ggf. hinter die Verblendschale gelangendeFeuchtigkeit sicher aus der Konstruktionableiten zu können, sind in derVerblendschale von zweischaligem Mauerwerkmit Luftschicht und Wärmedämmungjeweils oben und unten Lüftungs- bzw.Entwässerungsöffnungen vorzusehen.Die Lüftungsöffnungen sollen bezogen auf20 m 2 Wandfläche – Fenster und Türen eingerechnet– eine Fläche von 7.500 mm 2aufweisen. Das gilt auch für Brüstungsbereichevon Außenschalen sowie für dieBereiche über Türen oder Fenstern.Bei zweischaligen Außenwänden mit Kerndämmungsind Entwässerungsöffnungenin der Außenschale im Fußpunktbereichmit einer Fläche von mindestens5.000 mm 2 bezogen auf eine 20 m 2 großeWandfläche auszubilden – Fenster und Türeneingerechnet.3.6.7 GebrauchstauglichkeitDie Gebrauchstauglichkeit von zweischaligenKS-Außenwänden ist im besonderenMaße gegeben: durch die Dehnfugenausbildung in derVerblendschale werden Zwangsbeanspruchungenaus hygrothermischerBeanspruchung minimiert, durch die Verwendung von KS-Verblendernist die Frostwiderstandsfähigkeitder Außenschale gewährleistet, durch die massive KS-Außenschaleist eine robuste stoßunempfindlicheKonstruktion gegeben, durch die geringen Wartungs- und Instandhaltungsaufwendungenist einedauerhafte und damit wirtschaftlicheKonstruktion gegeben.3.7 Dehnungsfugen3.7.1 Senkrechte DehnungsfugenSenkrechte Dehnungsfugen in KS-Verblendschalenund verputzten Vormauerschalensind zur Begrenzung von Zwangsbeanspruchungenzu planen: bei langen Mauerwerksscheiben imAbstand von 6 bis 8 m, im Bereich von Gebäudeecken oder-kanten und bei großen Fenster- und Türöffnungenin Verlängerung der senkrechten Leibungen.Die dehnfugenfreie Wandlänge kann nachSchubert (vgl. Bild 18) [11] in Abhängigkeitvon folgenden Parametern bemessenwerden: Mauerwerkszugfestigkeit in Richtungder Wandlänge, Zug-Elastizitätsmodul in Richtung derWandlänge, Schwindmaß und Temperaturlängenänderung, Wandhöhe der Verblendschale und Behinderungsgrad am Wandfuß derVerblendschale.Bei Gebäuden mit Verblendschalen, dieüber mehrere Geschosse hindurchgehen,ist auf eine ungehinderte Verformungsmöglichkeitder Verblendschale in ihrerganzen Höhe zu achten. So sind z.B. unterhalbvon auskragenden Balkonplattenausreichend dimensionierte Fugen anzuordnen.Gleiches gilt für Anschlüsse anangrenzende Bauteile – z.B. im Fensterleibungsbereich– oder andere Durchdringungen.Außerdem ist darauf zu achten,dass die Verblendschale unterhalb vonZwischenabfangungen genügend Ausdehnungsspielraumnach oben hat, damitdie Abfangkonsolen die Temperatur- oderFeuchtedehnung nicht behindern.Bei der Ausführung von Dehnungsfugenhaben sich folgende Varianten bewährt: offene Vertikalfugen und geschlossene Fugen– mit spritzbarem Fugendichtstoff nachDIN 18540,– mit imprägnierten Fugendichtungsbändernaus Schaumkunststoff nachDIN 18542 sowie– mit Abdeckprofilen.3.7.2 Offene VertikalfugenVertikale Dehnungsfugen können als offeneFuge ausgeführt werden, wenn bei Konstruktionenmit Wärmedämmung (auch Kerndämmung)ein feuchtigkeitsunempfindliches Materialoder ein hydrophobierter Dämmstoffeingesetzt wird. Die zulässige Fugenbreitewird dabei auf 15 mm begrenzt.Bild 17: Ausführung einer Dehnungsfuge an einerGebäudekante mit spritzbarem Fugendichtstoff14


KALKSANDSTEIN – AußenwändeRechnerische BeurteilungDie rissfreie Wandlänge l rbzw. der Dehnungsfugenabstandkönnen wie folgt errechnetwerden [12, 13]:β(Z,mw)h mw5l r≤ -In 1 - · (1)Ε Z,mw· ges ε · R 0,23l r = l r1 · h mwmit4β Z,mwMauerwerkzugfestigkeit RichtungWandlängeR = 0,8R BehinderungsgradhΕ Z,mwZug-Elastizitätsmodul Richtung3mw tatsächliche WandhöheBeispiel: LWandlänger = 1,3 · 5,50 = 7,15 mges ε gesamte Verformungen (Dehnungen)infolge Schwinden ε S2Rund Temperaturänderung ε T1,3Behinderungsgrad (am Wandfuß;1vollständige Behinderung bei R= 1,0)h mwWandhöhe0 0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6Die Gleichung (1) gilt bis zu einem Verhältniswert0,28ges in mm/m1h dargestellt werden. Aus dem Diagramm Verblendschale aus KS Vb 20, MG IIa;l r≤ -In( 1- )mw· (2) Wandhöhe h mw= 5,50 m.23000 · gesε · R 0,23vorhandenen Gesamtdehnung und deml r/h mw≤ 5. Über diesem Verhältniswertwirkt sich eine zunehmende Wandlängeunter sonst gleichen Bedingungen Behinderungsgrad RRissfreie Wandlänge für eine 1 m hohe Wand I r1in Abhängigkeit von der Gesamtdehnung ges ε und demnicht mehr spannungserhöhend aus.Geht man, wie in [14], von einer „zulässigen“Zugspannung max σ Z≈ 0,7 · maxσ Z(β Z) aus (was für die Beurteilung derGebrauchsfähigkeit zulässig erscheint), soergibt sich der Verhältniswert β Z,mw/E Z,mwfürKalksandsteinmauerwerk in grober Näherungzu rd. 1/23000. Wird dieser in dieGleichung eingesetzt, so erhält man:Standsicherheit der Verblendschale nichtbeeinträchtigt wird („Abrutschgefahr“).Die rissfreie Wandlänge bzw. der Dehnungsfugenabstandkönnen auch unterBezug auf Gleichung (2) als Diagrammgünstig exponierte Bauwerke und kerngedämmtesMauerwerk (größere Temperaturunterschiedein der Verblendschale)angesetzt werden sollte.Rechenbeispiel (siehe Diagramm)bzw.angenommenen Behinderungsgrad die Annahmen:h rissfreie Wandlänge für eine Standardwandhöhevon 1 m entnehmen. DiesemwSchwinddehnung ε s= 0,2 mm/mmuss dann mit der tatsächlichen WandhöheAbkühlen (gegenüber Herstelltemperatur)multipliziert werden, um die rissfreieWandlänge zu erhalten.= 10 KTl r≤ -In (1 - α) · (3)0,23Ist in der Gleichung α ≥ 1, so ist in derbetrachteten Wand nicht mit Rissen zurechnen. Bei α-Werten < 1 ergibt sich dierissfreie Wandlänge aus der Gleichung.Wie ersichtlich, nimmt die rissfreie Wandlängezu, wenn die Gesamtdehnung infolgeSchwinden und Temperaturabnahme sowieder Behinderungsgrad kleiner werdenund sich die Wandhöhe vergrößert.Bei üblicher Wandlagerung der Verblendschaleim Fußpunktbereich auf einerPapplage kann der Behinderungsgrad Rin etwa zu 0,6 angenommen werden. Erlässt sich verringern durch Anordnung vonZwischenschichten mit geringer Gleitreibung(z.B. zwei Papplagen mit geringemReibungsbeiwert auf ebener Auflagerfläche).Zu beachten ist dabei, dass die6Im Allgemeinen wird ein Dehnungsfugenabstandbei Verblendschalen ausKS-Mauerwerk von 6 bis 8 m empfohlen[15, 16], wobei der untere Wert für un-Behinderungsgrad RRl r1 in mR = 0,6 R = 0,4Bereich Wand-Auflager(Fundament, Decke)0,4…0,6 2 Trennlagen übereinander(z.B. Bitumenpappe)> 0,6…0,8 1 Trennlage> 0,8…1,0 keine Trennlage;Mörtelschichtε T= 8 · 10 · 10 -6 = 8 · 10 · 10 -3 (mm/m)= 0,08 mm/mR = 0,6l r1 : l r für Wandhöhe 1 mRissfreie Wandlänge:15,50l r≤ -ln 1 - ·(23 · 10 3 · 0,28 · 10 -3 · 0,6)0,23l r≤ 7,16 mBild: SchubertBild 18: Berechnungsverfahren für die Rissesicherheit bzw. für die rissfreie Wandlänge bei zweischaligen Außenwänden mit Verblendschale nach Schubert [11]15


KALKSANDSTEIN – AußenwändeVerankerungen für VerblendmauerwerkEinzelkonsoleWinkelkonsoleWinkelkonsole mit HöhenversatzAnschraubwinkelAuflagerwinkelEinsatzbereichhöhenjustierbareAbfangung vongeschlossenenWandflächenhöhenjustierbareAbfangung überÖffnungenhöhenjustierbareAbfangung überÖffnungen mitHöhenversatzeinfache Abfangungvon geschlossenenWandflächen undüber Öffnungen, mitVerschluss desSchalenraumseinfache Abfangungüber Öffnungen,ohne Verschluss desSchalenraums3.8.3 FußpunktausbildungDer Fußpunkt von zweischaligem Mauerwerkist sorgfältig zu planen und auszuführen.Dabei sind folgende Hinweise undEmpfehlungen zu beachten (Bild 24):1. Entwässerung Bei Konstruktion mit Luftschicht dienendie Entwässerungsöffnungen amFußpunkt gleichzeitig als Lüftungsöffnungen,die nach DIN 1053-1 mindestens10 cm über Gelände anzuordnensind. Die Entwässerungsöffnungen sind imRegelfall offene (unvermörtelte) Stoßfugen,die oberhalb der Abdichtung desSchalenraums angeordnet werden. Eswird empfohlen, alle Entwässerungsöffnungenin der untersten Schicht anzuordnen. In der Praxis ist festzustellen, dass beisachgerecht ausgeführten Verblendschalenkeine Laufspuren an den Entwässerungsöffnungenauftreten. Bei verputzten Vormauerschalen sindEntwässerungsöffnungen nicht erforderlich.Vor dem Verputzen sind diesezu schließen. Bei verputzten Vormauerschalenkönnen Entwässerungsöffnungensogar schädlich sein, da beidieser Variante nicht frostwiderstandsfähigeSteine eingesetzt werden dürfenund im Bereich der Entwässerungsöffnungenmit einer erhöhten Frostbelastungzu rechnen wäre. Nach DIN 18195-4 ist die Entwässerungunterhalb Gelände möglich, wennsie in eine versickerungsfähige Verfüllungerfolgt und die Stöße der Bahnenverklebt sind. Mit einer höherenDurchfeuchtung der unteren Schichtendes Verblendmauerwerks ist dabei zurechnen. Erhöhte Frostbeanspruchungsowie optische Beeinträchtigungenkönnen die Folge sein.Bild 23: Übersicht unterschiedlicher AbfangkonstruktionenBild: Halfen17


KALKSANDSTEIN – AußenwändeKMBVerblendschalePerimeterdämmungDichtungsschlämme> 30> 10> 10Bild 24: Fußpunktausbildung nach DIN 1053-1, Beispiel2. Wärmedämmung Zur wirksamen Reduzierung von Wärmebrückenwird in DIN 4108, Beiblatt2 [4] empfohlen, die Wärmedämmungvon der Oberkante Betondecke30 cm (z.B. 18 cm Decke + eine Mauerwerksschichtmit ca. 12,5 cm Höhe)nach unten zu führen. Dies führtzur ausmittigen Lasteinleitung derNormalkraft. Alternativ zum Herabführender Wärmedämmung kann oberhalbder Betondecke ein wärmetechnischoptimierter Kalksandstein mit ≤ 0,33 W/(m·K) eingesetzt werden.Die Wärmedämmung ist in jedem Fallbis zur Unterkante der Betondecke, alsobis auf die Kellerwand herabzuführen.Die durch die exzentrisch aufstehendeTragschale resultierende Ausmitte wirddurch das Einspannmoment der Kellerdeckevergrößert. Zur Begrenzung derAusmitte empfiehlt es sich, die Betondeckemit Hilfe eines weichen (Zentrier-)Streifens (z.B. aus PS-Hartschaum2 cm x 2 cm) oder eines flächigenZentrierlagers durchzuführen. Im Erdgeschossausmittig wirkende Wandnormalkräftekönnen somit durch dieKellerdecke auf der Kelleraußenwandzentriert werden. Die Aufnahme desüTragschaleAbdichtungsbahnwärmetechnisch optimierter Kalksandsteinmit ≤ 0,33 W/(m 2·K)AusgleichsmörtelZentrierstreifen, z.B.PolystyrolKelleraußenwand[Maße in cm]Biegemoments im Auflagerbereichder Kellerdecke ist nachzuweisen unddie Kellerdecke entsprechend zu bewehren. Unterhalb der Abdichtungsbahn istim Schalenzwischenraum eine abgeschrägteHartschaumplatte einzustellen,die als Rücklage für die Abdichtungdient. Damit wird die nach DIN 1053geforderte Verlegung im Gefälle zursicheren Ableitung des Wassers hergestellt. Die außen liegende Perimeterdämmungist so weit wie möglich hochzuführen,zu befestigen (z.B. flächigeVerklebung der oberen Platte) und vorBeschädigungen zu schützen. Es empfiehltsich, die Perimeterdämmplatteam oberen Ende abzuschrägen undca. 5 bis 10 cm unter Gelände endenzu lassen. Bei beheizten Kellern ist ein Überlappungsbereichvon außen liegenderPerimeterdämmung und Wärmedämmungim Schalenraum von ca. 10 cmzu empfehlen.3. Abdichtung Die Abdichtungsbahn ist (nach DIN1053-1) im Schalenraum mit Gefällenach außen zu verlegen, an der Tragschalehochzuführen und zu befestigen.Die Befestigung an der Tragschale(ca. 30 cm über Gelände) erfolgt i.d.R.mit Montagekleber. Dies ist völlig ausreichend,da die Abdichtungsbahn nachMontage der Dämmplatten 30 durch cm die≥Klemmplatten in der Lage fixiert ist. EineAbdichtung nach Art der Dachdecker≥ 10 cm(Flachdachabdichtung) ist weder erforderlich,sinnvoll noch wirtschaftlich. ≥ Zudemwird der Wärmeschutz verringert,≥ 10 cmda bei solch dick auftragenden Befestigungendie Wärmedämmung entsprechendausgespart werden müsste.Ebenfalls abzulehnen ist das Einbindender Abdichtungsbahn in dieTragschale. Bei Plansteinmauerwerkmit Dünnbettmörtel, insbesondere beigroßformatigen Steinen mit Schichthöhen 50 cm, ist dies baupraktischnicht durchführbar. Zudem wirkt dieAbdichtungsbahn als Trennschicht undstört den Haftverbund. Die Aufstandsflächen der Verblendschalesind so auszubilden, dass einAbrutschen der Verblendschale sicherauszuschließen ist. Die erste Ankerlageist so tief wie möglich anzuordnen.Als Abdichtungsbahn im Schalenraumdürfen nach DIN 18195-4 nur folgendeBahnen eingesetzt werden:a) Bitumen-Dachbahnen mit Rohfilzeinlagenach DIN 52128b) Bitumen-Dachdichtungsbahnen nachDIN 52130c) Kunststoff-Dichtungsbahnen nachDIN 18195-2, Tabelle 5:– ECB-Bahnen nach DIN 16729– PIB-Bahnen nach DIN 16935– nicht bitumenverträgliche PVC-P-Bahnen nach DIN 16735, DIN16938, DIN 16734– bitumenverträgliche PVC-P-Bahnennach DIN 16937– bitumenverträgliche EVA-Bahnennach DIN 18195-2, Tabelle 7– Elastomer-Bahnen nach DIN7864-1, abweichend jedoch mitwerkseitiger Beschichtung zurNahtfügetechnik11 5 15 11 518


KALKSANDSTEIN – Außenwände Die Abdichtungsbahn ist bis zur Vorderkanteder Verblendschale zu führen.Dies wird in der Praxis meist nicht ausgeführt,da die schwarzen Abdichtungsbahnenoptisch störend sind. Bewährthat es sich, die Abdichtungsbahn aufeine Dichtungsschlämme aufzulegenund ca. 2 cm vor der Vorderkante derVerblendschale enden zu lassen. Mitder Dichtungsschlämme, die über diekomplette Dicke der Verblendschalegezogen wird, wird die Abdichtung desSchalenraums mit der Vertikalabdichtung(nach DIN 18195) verbunden.Dabei ist eine Überlappungsbereichvon ca. 10 cm einzuhalten [17]. ZurHaftverbesserung (z.B. Übergang zukunststoffmodifizierter Bitumendickbeschichtungoder ggf. Sockelputz) istdas Absanden der Dichtungsschlämmeim noch frischen Zustand zu empfehlen.4. EINSCHALIGES KS-MAUERWERK MITWÄRMEDÄMMUNG4.1 KonstruktionsprinzipAufgrund der hohen Druckfestigkeit könnendie tragenden KS-Wände sehr schlankausgeführt werden, so dass sich ein deutlicherNutzflächengewinn ergibt. Durch diehohe Rohdichte ist gleichzeitig der Schallschutzsowie der sommerliche Wärmeschutzgewährleistet.Durch die Wärmedämmung werden nichtnur die Wärmeverluste und damit die Betriebskostenreduziert, sondern auch einBeitrag zur zukünftigen Versorgungssicherheitmit Energie sowie zur Emissionsminderungund damit zum praktizierten Umweltschutzgeliefert.4. Sockel Das Herabführen der Verblendschalebis unter Gelände ist sorgsam zuplanen, da hierbei mit erhöhter Verschmutzungund erhöhter Frostbeanspruchungzu rechnen ist. Grundsätzlich ist die Ausbildung eineswasserabweisenden Sockels mit wasserabweisendenSockelputzen oderDichtungsschlämme zu empfehlen.Der Sockelbereich ist einer erhöhtenSpritzwasserbeanspruchung ausgesetztund mindestens 10 cm über Geländezu führen. Bei entsprechenderEinfärbung (Pigmentierung) des Putzesbzw. der Dichtungsschlämme sind Eindunklungenweniger störend, die sichaufgrund der erhöhten Feuchtebeanspruchungergeben.Bild 25: KS-Thermohaut-Konstruktionen sind individuell auf die geforderten Anforderungen einstellbar.Kleber Um die Höhe des Spritzwasserbereichsweitestgehend auf den Sockelbeschränken zu können, ist es sinnvoll,einen Kiesstreifen (ca. 50 cm breit und20 cm tief) vor dem Verblendmauerwerkanzuordnen. Harte Beläge (z.B.Gehwegpflaster, Erdreich, Rasen) solltenaufgrund höherer Reflexion desNiederschlags und damit verbundenerVerschmutzung nicht direkt an den Sockelbereichanschließen. Unbedingt zu vermeiden ist der Kontaktdes Mauerwerks mit Tausalzen, da hierdie Struktur geschädigt wird.WärmedämmschichtArmierungsschichtAußenputzInnenputzKS-MauerwerkBild 26: Wandaufbau KS-Thermohaut19


KALKSANDSTEIN – Außenwände4.2 KS-Thermohaut4.2.1 SystemübersichtWie die Übersicht der derzeit marktüblichenWärmedämm-Verbundsysteme(WDVS) in Bild 27 zeigt, werden die Systemeu.a. nach den Verankerungsvariantenwie folgt differenziert: ausschließlich verklebte (teil- bis vollflächig)WDVS (Bild 28),Verankerungmindestensteilflächigi.d.R. 40 %verklebti.d.R.vollflächig100 %verklebt undverdübeltWDVSverdübeltSchienenbefestigung verklebte und verdübelte WDVS(Bild 29),DämmungPolystyrol-HartschaumMineralfaser-LamellenMineralfaser-Polystyrol PlattenPolyurethan PolystyrolTyp WV, WD, HDMineralfaser-PlattenTyp HD ausschließlich verdübelte WDVS (ggf.mit konstruktiver Zusatzverklebung)und mechanisch befestigte WDVS (mitSchienenbefestigung).4.2.2 EntwicklungBereits in den 50er Jahren wurden ersteWärmedämm-Verbundsysteme entwickelt[18]. Seit mehr als 40 Jahren wird dieWeiterentwicklung derartiger Systeme aufder Basis von expandiertem Polystyrol-Hartschaum (EPS) in großem Umfang eingesetzt.Seit Mitte der 70er Jahre kamenWDVS mit Mineralfaserplatten und mineralischenDickputzsystemen zur Anwendung.Bis zum Jahr 2006 wurden ca. 700 Mio.m 2 WDVS ausgeführt [19]. Sie werden vorallem im Bereich der Sanierung und Modernisierungeingesetzt.Untersuchungen nach [20] zum Langzeitverhaltenvon ausgeführten WDVS imAlter zwischen 19 und 35 Jahren zeigtenim Vergleich zu Wänden mit Putz nachDIN 18550 eine geringere Schadenshäufigkeit, einen vergleichbaren Wartungsaufwandund Wartungshäufigkeit eine entsprechende Dauerhaftigkeit.4.2.3 Baurechtliche RegelungBaurechtlich werden Wärmedämm-Verbundsystemederzeit i.d.R. noch durchnationale allgemeine bauaufsichtlicheZulassungen (abZ) geregelt.Wärmedämm-Verbundsysteme werden inder Bauregelliste B, Teil 1 [21] als Bausatzim Geltungsbereich von Leitlinien fürdie europäische technische Zulassung(ETA, European Technical Approval) angeführt.In die Bauregelliste B werden dieBauprodukte aufgenommen, die nachBeschichtungKunstharzputzmineralischerDünnputzmineralischerDickputzkeramischeBekleidung/RiemchenmineralischerDünnputzmineralischerDickputzKunstharzputzmineralischerDünnputzmineralischerDickputzkeramischeBekleidung/RiemchenBild 27: Übersicht der marktüblichen WDVSVorschriften der Mitgliedsstaaten derEuropäischen Union und der Vertragsstaatenin den Verkehr gebracht und gehandeltwerden dürfen.a)b)––OberputzbewehrterUnterputzPolystyrolKleberteilflächigtragendesKS-MauerwerkOberputzbewehrterLeichtputzBild 28: Teilflächig verklebtes Polystyrol-WDVS– Kunstharzputz–mineralischerDünnputzmineralischerDickputzkeramischeBekleidung/RiemchenwerkseitigangeschäumtekeramischeBekleidung/RiemchenmineralischerDünnputzmineralischerDickputzmineralischerDünnputzmineralischerDickputzIn Abhängigkeit vom Verwendungszweckwerden die Klassen- und Leistungsstufenfestgelegt, die von den Bauprodukten erfülltsein müssen. Welcher Klasse oderLeistungsstufe ein Bauprodukt dann entspricht,muss aus der CE-Kennzeichnungerkenntlich sein. Für den Bausatz „Wärmedämm-Verbundsysteme“existiert eineLeitlinie für Europäische Technische Zulassungen(European Technical ApprovalGuidline (ETAG)), die ETAG 004 [22], diedie Grundlage für die technische Beurteilungder Brauchbarkeit für den vorgesehenenVerwendungszweck im Rahmen desZulassungsverfahrens darstellt. Mit deneuropäischen technischen Zulassungenist das Inverkehrbringen und Handeln derBauprodukte und Bausätze geregelt. Umdas Bauprodukt und die Bausätze jedochanwenden zu können, ist die Liste der technischenBaubestimmungen [23] mit demTeil II zu berücksichtigen. Hier werden diefür den Anwendungszweck erforderlichena)b)Bild 29: Teilflächig verklebtes sowie verdübeltesMineralfaser-WDVS–OberputzbewehrterUnterputzMineralfaserdämmungDübel (Dübeltelleroberhalb Gewebe)Kleber teilflächigDübel (Dübeltellerunterhalb Gewebe)tragendesKS-Mauerwerk–20


KALKSANDSTEIN – AußenwändeStufen und Klassen benannt. Dabei werdenWärmedämm-Verbundsysteme imHinblick auf die Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeitin zwei Anwendungsgruppenunterteilt.Aus der Normung sind folgende Regelungenzu nennen: ATV DIN 18345 regelt die Ausführungund gibt Hinweise für das Erstellen vonLeistungsbeschreibungen Die nationale Vornorm DIN V 18559[24] beinhaltet weder Anforderungennoch Bemessungsgrundlagen, sonderndient vielmehr zur Begriffsbestimmungund ist für baupraktische Belange ohneBedeutung [18]. Die nationale Norm DIN 55699 [25]beinhaltet Verarbeitungshinweise. Des Weiteren sind DIN EN 13499 [26]und DIN EN 13500 [27] als europäischeNormen, die den Status einerdeutschen Norm haben, zu nennen.Hier werden Wärmedämm-Verbundsysteme(WDVS) aus expandiertemPolystyrol bzw. aus Mineralwolle geregelt.Durch das zuständige technischeKomitee CEN/TC88 wurde die Mandatierungbeantragt, um diese Normenzukünftig in europäisch harmonisierteNormen zu überführen.Da die Eigenschaften von WDVS wesentlichdurch die Abstimmung der Materialkomponenten– wie z.B. der Kombination von Dämmungund Putzsystem oder Putzmatrix undGewebeeinlage – bestimmt werden, dürfennur systemkonforme Materialien verwendetwerden. Der Austausch einzelner Komponentenoder die Kombinationen einzelnerKomponenten unterschiedlicher Herstellerist unzulässig. Insofern sind die allgemeinenbauaufsichtlichen Zulassungen als„System-Zulassungen“ zu verstehen.4.2.4 KomponentenTragender UntergrundDer Untergrund für WDVS muss tragfähig,trocken, staub- und fettfrei sowie ausreichendeben sein.Wände aus KS-Mauerwerk gelten ohneweiteren Nachweis auch für ausschließlichverklebte WDVS als ausreichend tragfähig.Beim Bauen im Bestand ist bei der Verwendungvon ausschließlich verklebtenSystemen durch stichprobenartige Haftzugversuchenachzuweisen, dass die Mindestabreißfestigkeit bei teilflächiger Verklebung ( 40 %) 0,08 N/mm 2 ( 80 kN/m 2 ) und bei vollflächiger Verklebung 0,03 N/mm 2 ( 30 kN/m 2 )beträgt.An die erforderliche Ebenheit e des Untergrundessind – bezogen auf eine Messlängevon 1 m – folgende Anforderungenzu stellen: verklebte Systeme:e 1,0 cm verklebte und verdübelte Systeme:e 2,0 cm mechanisch befestigte Systeme(Schienenbefestigung): e 3,0 cmBei fachgerecht ausgeführtem KS-Mauerwerk werden stets die höchstenAnforderungen an die Ebenheit– nämlich die für die Verwendung vonausschließlich verklebten WDVS – problemloseingehalten.VerankerungAusschließlich verklebte WDVS mit PS-Hartschaum-Dämmplattenwerden teil- odervollflächig verklebt. Bei der teilflächigenVerklebung erfolgt der Kleberauftrag entwedermit einem Flächenanteil von ca.40 % nach der Wulst-Punkt-Methode (Bild30) auf der Dämmplattenrückseite odermit einem Flächenanteil von ca. 60 %durch ein maschinelles, meanderförmigesAufspritzen des Klebemörtels (Bild 31) aufden tragenden Untergrund.Bei ebenen Untergründen ist bei einer Vielzahldieser Systeme auch eine vollflächigeVerklebung im Kammbett zulässig. (Anmerkung:Im Hinblick auf die Gewährleistungder angestrebten Klebefläche zeigt sich dieWulst-Punkt-Methode oder der meanderförmigeAuftrag gegenüber der Kammbett-Methodeals sicherer ausführbar.)Ausschließlich verklebte WDVS mit Mineralfaser-Lamellendämmplattenwerden in derRegel vollflächig (100 %) verklebt. Dabeiist der Klebemörtel ausreichend in dieDämmplattenrückseite einzumassieren,um einen hinreichenden Verbund zumhydrophobierten Dämmstoff zu erzielen.Zunehmend werden vorbeschichtete Lamellendämmplattenangeboten, die dannauch für eine teilflächige Verklebung – z.B.mit maschinellem, mäanderförmigemKlebemörtelauftrag ( 50 %) auf denAKlebeflächeA-Amin. 1 cm dickca. 5 cm < 10 cmKS-Mauerwerkbø 1050/60≥ 10b ≥ 10A100/120DämmplatteDämmplattenBild 30: Teilflächige Verklebung nach der Wulst-Punkt-MethodeBild 31: Teilflächiger maschineller Kleberauftrag21


KALKSANDSTEIN – Außenwändetragenden Untergrund – zugelassen werden.Im Windlastbereich über 20 m wirdzumindest im Randbereich – teilweiseauch im Flächenbereich – eine zusätzlicheVerdübelung erforderlich.falschrichtigBei verklebten und verdübelten Systemenrichtet sich die Anzahl der erforderlichenDübel unter anderem nach der Materialgüteder Wandbaustoffe. Hier erweist sichKS-Mauerwerk als besonders tragfähigerUntergrund.GebäudekanteKreuzfugeGebäudekanteT-FugeIm Hinblick auf die Windsogbeanspruchungist darüber hinaus die Dübelkopfdurchzugskraftdurch den Dämmstoff undinsbesondere die Lage des Dübeltellersbemessungsmaßgebend. Umschließtnämlich der Dübelteller das Bewehrungsgewebedes Putzes, werden höhere Durchzugkräfteerzielt als bei einer Dübeltellerlageunterhalb des Gewebes direkt auf derDämmstoffoberfläche. Hieraus ergibt sichdie in der Zulassung angegebene Variationder Dübelanzahl in Abhängigkeit von denWindsoglastbereichen nach DIN 1055-4.Im Vergleich zu rein verklebten Systemenist die Verarbeitung von zusätzlich verdübeltenSystemen arbeits- und damitlohnkostenintensiver. Aufgrund der hohenEbenheit von KS-Mauerwerk wird wedereine zusätzliche Verdübelung von PS-Systemennoch die Ausführung von Schienensystemenerforderlich. Es werden somitrein verklebte Polystyrol-(PS-) oder Mineralfaser-Lamellen-WDVSempfohlen.Bild 32: Verlegung von WDVS-Dämmmplatten im Verband bzw. mit VerzahnungfalschrichtigBild 33: Stoßfugenfreie Verlegung von WDVS-Dämmplatten im Bereich von WandöffnungseckenDämmstoffAls Dämmstoffe kommen vorwiegend zurAnwendung: Polystyrol-Partikelschaum-Platten Mineralfaser-Platten Mineralfaserlamellen-PlattenWeitere Zulassungen liegen zum Beispielvor für: Mineralschaum-Platten Mineralschaum-Mineralfaserlamellen-VerbundplattenUnabhängig vom Materialtyp sind dieDämmplatten dicht gestoßen im Verbandzu verlegen (Bild 32). Dies gilt auch fürBauwerkskanten, an denen eine verzahnteVerlegung auszuführen ist. Stoßfugen imBereich der Ecken von Wandöffnungen sindunzulässig (Bild 33).In Ausnahmefällen nicht dicht gestoßeneFugen sind nachträglich materialgleichvollständig zu verfüllen.Die anwendungsbezogenen Anforderungensind in DIN V 4108-10 für das AnwendungsgebietWAP (Außendämmung derWand unter Putz) geregelt.Die Bemessungswerte der Wärmeleitfähigkeitsind in DIN V 4108-4 aufgeführt.Darüber hinaus wurden vielfach allgemeinebauaufsichtliche Zulassungen für Dämmstoffeerwirkt, die zu deutlich günstigerenBemessungswerten der Wärmeleitfähigkeitführen.Polystyrol-PartikelschaumplattenDie Eigenschaften von expandierten Polystyrolplattensind in DIN EN 13163 spezifiziert[28]. Bei geklebten Polystyrolsystemenwerden Platten mit einer maximalenPlattendicke von 400 mm verwendet. DieMindestquerzugfestigkeit, die nach DINEN 1607 geprüft wird, muss 100 kN/m²(Typ TR100) betragen. Bei Systemen mitSchienenbefestigung werden Polystyroldämmplattenmit einer maximalen Plattendickevon 200 mm verwendet, die eineMindestquerzugfestigkeit von 150 kN/m²(Typ TR150) aufweisen müssen.In brandschutztechnischer Hinsicht ist dieÄquivalenz zwischen der europäischenKlassifizierung und den bauaufsichtlichenAnforderungen zu überprüfen. Bei zusätzlichmit einem Ü-Zeichen versehenenProdukten sind die Brandschutzklassensowohl nach DIN 4102 bzw. der bauaufsichtlichenAnforderung als auch nach dereuropäischen Klassfizierung angegeben.Des Weiteren sind Dämmplatten aus elastifiziertemPolystyrol-Partikelschaum (EPS)zu nennen, die bauaufsichtlich zugelassensind. Diese Dämmplatten dürfen beisämtlichen WDVS, die mit angeklebtenoder mit angedübelten und angeklebtenDämmstoffplatten aus Polystyrol-Partikelschaumbauaufsichtlich zugelassen22


KALKSANDSTEIN – Außenwändesind, verwendet werden, ohne dass eineexplizite Nennung dieses Materials in denjeweiligen WDVS-Zulassungen erforderlichist. Der Anwendungsbereich sowie andereRegelungen in den jeweiligen System-Zulassungensind zu beachten.Elastifizierte EPS-Dämmplatten weisen einegeringere Steifigkeit auf, so dass sicheine Verbesserung der schallschutztechnischenEigenschaften ergeben kann. DerNachweis ist in Abhängigkeit vom Schalldämm-Maßder Massivwand und der Resonanzfrequenzder gesamten Wand einschließlichWDVS zu führen. Gleichzeitigist jedoch auf die gegenüber dem üblichenPolystyrol-Partikelschaum geringere Mindestquerzugfestigkeitvon 0,08 N/mm 2(80 kN/m 2 ) hinzuweisen.Als Weiterentwicklung sind darüber hinausPolystyrol-Partikelschaumplatten zu nennen,die durch den Zusatz von Grafit- oder Aluminiumpartikelneine geringere Wärmestrahlungsübertragungim Zwickelbereich derPolystyrolkügelchen aufweisen. Hierdurchwird der Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeitauf 0,032 W/(m·K) reduziert 5) .Dämmstoffplatten aus Mineralfasern sind inDIN EN 13162 [29] geregelt und müssendarüber hinaus aus Brandschutzgründender Baustoffklasse A nach DIN 4102-1 oderder europäischen Klasse A1 oder A2-s 1,d 0nach DIN EN 13501-1 [30] entsprechen.Bei verklebten und verdübelten WDVSwerden hinsichtlich der Mindestquerzugfestigkeit,die Anwendungstypen TR 1 (früherTyp WV), TR 7,5 (früher Typ WD) oderTR14 (früher Typ HD) angeboten. Es sindderzeit maximale Dämmplattendicken bis300 mm zugelassen.Mineralfaser-Lamellen-Dämmplatten müssenebenfalls nicht brennbar (DIN 4102-Anach DIN 4102-1 oder europäische KlasseA1 oder A2-s 1,d 0nach DIN EN 13501-1)sein und DIN EN 13162 [29] entsprechen.Wie bereits beschrieben, werdenauch beschichtete Dämmplatten angeboten.Bei ausschließlich verklebten WDVSwird eine Mindestquerzugfestigkeit von0,08 N/mm 2 (80 kN/m 2 ) gefordert. Essind maximale Dämmplattendicken bis200 mm zugelassen.Mineralschaumplatten müssen in der gesamtenMasse hydrophobiert sein. DieMindestquerzugfestigkeit beträgt mindestens0,08 N/mm 2 (80 kN/m 2 ).Mineralschaum-Mineralfaserlamellen-Verbundplattenbestehen aus Mineralschaumplatten,die werkseitig mit Mineralfaser-Lamellendämmplatten verklebt werden.Die Mineralfaser-Lamellendämmplattenkönnen dabei unbeschichtet, einseitigbeschichtet oder beidseitig beschichtetsein. Die Mindestquerzugfestigkeit muss0,08 N/mm 2 (80 kN/m 2 ) betragen.Sowohl zu WDVS mit Mineralschaum-Mineralfaserlamellen-Verbundplattenals auchmit Mineralschaumplatten und PU-Plattenliegen derzeit nur wenige praktische Langzeiterfahrungenvor.4.2.5 PutzsystemeBei den Putzsystemen – bestehend ausUnterputz mit Bewehrungsgewebeeinlageund Oberputz – wird unter anderem unterschiedennach: Material– Kunstharzputze– mineralische Putze (i.d.R. kunststoffmodifiziert) Dicke– Dünnputze– DickputzeDas Putzmaterial hat insbesondere Einflussauf den Feuchte- und Witterungsschutz.Hier ergeben sich häufig gegenläufigeTendenzen. Ein in dampfdiffusionstechnischerHinsicht günstiges Putzsystem(geringe wasserdampfdiffusionsäquivalenteLuftschichtdicke s d) weist in der Regeleine höhere Wasseraufnahme w aufund umgekehrt.Zur Differenzierung zwischen Dünn- undDickputzsystemen ist anzumerken, dasseine scharfe Abgrenzung nicht möglichü > 100~ 400~ 200ist. Die Putzdicke hat insbesondere beiverklebten und verdübelten WDVS mit Mineralfaserdämmstofferheblichen Einflussauf den Schallschutz.Das Bewehrungsgewebe (Glasgewebe) hat– vergleichbar mit der Stahlbewehrung imStahlbeton – unter anderem die Funktion,die in jedem mineralischen Baustoff auftretendenRissbreiten auf ein unschädlichesMaß zu beschränken.Bei der Verarbeitung ist zu beachten, dassdas Gewebe glatt und faltenfrei sowieohne Hohllagen zu verlegen ist und nichtgeknickt werden darf. Das Gewebe solletwa im äußeren Drittelspunkt der Unterputzdickeangeordnet werden. Die Gewebebahnensind mit einer Überlappungsbreiteü 100 mm auszuführen. Im Bereich vonFenster- bzw. Türöffnungen sind die Öffnungseckenmit diagonal ausgerichteten,ausreichend großen (ca. 400 mm/200mm) Gewebestreifen zusätzlich zu bewehren(Bild 34).4.2.6 SystemeigenschaftenStandsicherheitDer Nachweis der Standsicherheit wirdfür den in der Zulassung beschriebenenAnwendungsbereich bereits im Rahmendes Zulassungsverfahrens erbracht. Unteranderem ergeben sich hieraus die Anforderungenan den Untergrund (Beschaffenheit, Abreißfestigkeit,Ebenheit, etc.), die Verankerung (Befestigungsart, Verklebungsanteil,Anzahl der Dübel,etc.) und die WDVS-Komponenten (Querzugfestigkeit,Abreißfestigkeit, etc.).diagonaleZusatzgewebeGewebebewehrung[Maße in mm]5)Neopor®Bild 34: Erforderliche Überlappung der Glasgewebebewehrung sowie diagonale Zusatzbewehrung im Eckbereichvon Wandöffnungen23


KALKSANDSTEIN – AußenwändeBrandschutzWDVS mit Dämmstoffen aus Polystyrol-Hartschaum oder Polyurethan-Hartschaumwerden im eingebauten Zustand der BaustoffklasseDIN 4102-B1 zugeordnet unddürfen nur bis zur Hochhausgrenze (Fußbodendes höchstgelegenen Aufenthaltsraums 22 m über Geländeoberkante)verwendet werden.≥ 1,01B2≥ 1,0B2Bei Gebäuden, die direkt an Nachbargebäudeangrenzen, ist ein Streifen b 1 m1Brandwand: Aussteifung F 90-Aoder F 90-AB: Aussteifung F 90-ABim Bereich der Haustrennwand aus nicht 2Gebäudeabschlusswände je nach LBObrennbarem Material (Baustoffklasse A)F 90-AB: Aussteifung F 90-ABanzuordnen, um im Falle eines Brandeseinen Brandüberschlag von einem Gebäudeauf das Nachbargebäude zu vermeiden(Bild 35).Bei Polystyrol-WDVS mit Dämmplattendickenüber 100 mm muss oberhalb jederFenster- oder Türöffnung im Sturzbereichein mindestens 200 mm hoher Mineralfaser-Lamellendämmstreifenoder F 30-B + F 90-B: Aussteifung F 30Baustoffe der Klasse ABild 35: Zusätzliche Brandschutzmaßnahmen im Bereich von GebäudegrenzenBei diesen Systemen stellt die Ausführungeiner zusätzlich vorgelegten Gewebeschlaufeentsprechend Bild 36 einegleichwertige Lösung dar.Baustoffklas-se DIN 4102-A nach DIN 4102-1 oder dereuropäischen Klasse A1 oder A2-s 1,d 0nach DIN EN 13501-1 angeordnet werden,um im Brandfall ein Wegschmelzen desPolystyrols zu verhindern. Gleiches gilt fürdie Leibung im Sturzbereich.WDVS mit Mineralfaser-Dämmplatten sindim eingebauten Zustand der BaustoffklasseA2 zuzuordnen und können somit überdie Hochhausgrenze hinausgehend bis zueiner Gebäudehöhe von 100 m (diese Höhenbegrenzungergibt sich aus der Windbeanspruchung)eingesetzt werden.Darüber hinaus wird in einzelnen Zulassungenfür WDVS eine gleichwertige Alternativlösungangegeben, die im Rahmenvon Sonderprüfungen für Systeme mit speziellenexpandierten Polystyrol-(EPS)-Hartschaumplattennachgewiesen wurden.WärmeschutzDie Anforderungen an den winterlichenWärmeschutz sind mit WDVS problemloserfüllbar, da Dämmstoffe mit geringer Wärmeleitfähigkeitbeziehungsweise Dickenbis zu 400 mm derzeit bereits zugelassensind.6)Neopor®24Bei der Ermittlung des Wärmedurchgangskoeffizientender Außenwandkonstruktionist bei verdübelten WDVS ggf. der punktuelleWärmebrückeneinfluss der Dübelzu berücksichtigen. Dieses ist bei hoherDübelanzahl oder bei der Verwendung vonthermisch ungünstigen Dübeltypen derFall. Thermisch günstige Dübel zeichnensich durch einen geringen Wärmeverlustkoeffizientenχ Paus, der den Dübelzulassungenentnommen werden kann. Derdiesbezügliche Nachweis muss nach demin den jeweiligen WDVS-Zulassungen angegebenenAlgorithmus erbracht werden.In Tafel 9 wird – in Abhängigkeit vom Wärmeverlustkoeffizientender Dübel und derDämmstoffdicke – die Dübelanzahl angegeben,ab der ein Nachweis des Wärmebrückeneinflusseserforderlich wird. BeiDicke des Dicke der Dämm-U [W/(m 2·K)]BeschreibungSystems tragenden Dicke der schicht-dickeλDicke desU [W/(m²·K)](Aufbau)SystemWand DämmschichtBeschreibung (Aufbau)Systems [W/(m·K)] R [W/(m·K)][cm] [cm] [cm] 0,025 2) 0,035 0,040[cm] [cm] 0,022 1) 0,032 0,035ʺ 27 15 10 – 0,31 0,35 KS-Thermohautʺ 29,529,517,510 0,20 2) –0,290,310,31 einschalige 0,35 (KS KS-Außenwand mit Wärmedämm-Verbundsystem mit Thermohaut nachʺ 32 20 – 0,31 (Wärmedämm-Verbundsystem) 0,35allgemeiner bauaufsichtlicher 3)Zulassung)ʺ 2934,51515120,14 2) –0,200,270,22 1 cm 0,30Innenputz Aufbau: ( = 0,70 W/(m·K))ʺ 31,5 17,5 – 0,26 17,5 0,30cm KS-Außenwand, Innenputz 1 RDK cm (λ 1,8 4)R= 0,70)ʺ 34 20 – 0,2639,5 20 0,11 2) 0,15 0,16Wärmedämmstoff 0,29 KS-Außenwand nach Zulassung mit der Rohdichteklasse 1,8ʺ 33 15 16 – 0,20 ~ 10,23cm Außenputz Wärmedämmstoff( = 0,70 W/(m·K))ʺ 35,5 17,5 – 0,20 0,2344,5 25 0,09 2) 0,12 0,13Außenputz ʺ 1 cmʺ 38 20 – 0,20 0,23ʺ 37 15 20 – 0,17 0,19ʺ 39,549,517,530 0,07 2) – 0,100,160,110,19ʺ 42 20 – 0,16 0,19Als Dämmung können unter Berücksichtigung der stofflichen Eigenschaften und in Abhängigkeit von der Konstruktion alle genormten oder bauaufsichtlichʺ 35 11,5 10 0,22 0,29 0,33zugelassenen Dämmstoffe verwendet werden, z.B. Hartschaumplatten, Mineralwolleplatten.Zweischalige KS-Außenwandʺ 38,5 15 0,22 0,29 0,32mit Kerndämmung1)Phenolharz-Hartschaum, Zulassungsnummerʺ 41 17,5Z-23.12-14650,22 0,29 0,32Aufbau:2)Nach Zulassung Z-33.84-1055 ʺ 43,5 20 0,22 0,29 0,32Innenputz 1 cm (λ3)Durch Zulassungen geregelt. ʺ 37 11,5 12 0,19 0,25 0,28R= 0,70)KS-Innenschale (tragende Wand) mit der4)Bei anderen Dicken oder RDK ʺ 40,5 ergeben sich 15nur geringfügig andere U-Werte. 0,19 0,25 0,28Rohdichteklasse 1,8ʺ 43 17,5 0,18 0,25 0,28Kerndämmplatten 4)ʺ 45,5 20 0,18 0,25 0,27Fingerspalt 1 cm nach DIN 1053-1ʺ 39 11,5 14 0,16 0,22 0,25KS-Verblendschale (KS Vb 1,8 - 2,0),ʺ 42,5 15 0,16 0,22 0,24d = 11,5 cm 5)ʺ 45 17,5 0,16 0,22 0,2412 2SchemazeichnungB2≥ 0,5B2Detailausbildung im Bereichversetzter Reihenhäuser.Bei Gebäuden der Gebäudeklasse1 und 2 sind je nachLBO Ausnahmen möglich.


100 100 mm mm< < 300 300 mm mmBaustoffklasse ABaustoffklasse ABaustoffklasse A200 mm200 mm200 mm200 mm200 mm200 mmBaustoffklasse A> > 100 100 mm mm< < 300 300 mm mm200 mm200 mm200 mm200 mm200 mm200 mm200 mm200 mm200 mm500 mm200 mm500 mm


KALKSANDSTEIN – AußenwändeUm Missverständnissen vorzubeugen: Außenwändemit oder ohne WDVS „atmen“nicht. Bei üblichen Gebäude- und Bauteilabmessungenist die infolge Lüftung(aus hygienischen Gründen erforderlicherTafel 9: Dübelanzahl n je m 2 , ab der eine rechnerische Berücksichtung des punktuellen Wärmebrückeneinflusseserforderlich istχP[W/K]d ≤ 50[mm]60 ≤ d ≤ 100[mm]100 < d ≤ 150[mm]d > 150[mm]0,008 n ≥ 6 n ≥ 4 n ≥ 4 n ≥ 40,006 n ≥ 8 n ≥ 5 n ≥ 4 n ≥ 40,004 n ≥ 11 n ≥ 7 n ≥ 5 n ≥ 40,003 n ≥ 15 n ≥ 9 n ≥ 7 n ≥ 50,002 n ≥ 17 1) n ≥ 13 n ≥ 9 n ≥ 70,001 n ≥ 17 1) n ≥ 17 1) n ≥ 17 1) n ≥ 131)maximale Dübelanzahl ohne gegenseitige BeeinflussungTafel 10: Korrekturwerte des bewerteten Schalldämm-Maßes von KS-Thermohaut (Kalksandstein mit WDVS)entsprechend den jeweiligen Systemzulassungen – Richtwerte 1)2,502,001,501,000,50Mindestluftwechsel) abgeführte Feuchtigkeitsmengegegenüber der auf dem Wegeder Dampfdiffusion durch eine Außenwandkonstruktiontransportierte Wassermengeetwa 100fach größer [9].Dünnputz 10 kg/m 22,00,20,5Dickputz> 10 kg/m 2Geklebtes Polystyrol-WDVS -2 dB -1 dBGeklebtes WDVS mit elastifiziertem PS 0 dB +1 dBGeklebtes und verdübeltes Polystyrol-WDVS -1 dB -2 dBMineralfaser-Lamellensystem -5 dB -5 dBGeklebtes und verdübeltesMineralfaserdämmplatten-WDVSd = 50 mmd = 100 mm-4 dB-2 dB+4 dB+2 dBPS-System mit Schienenbefestigung +2 dB +2 dB1)Die konkret anzusetzenden Korrekturfaktoren sind der bauaufsichtlichen Zulassung des gewählten WDVSzu entnehmen.0,000,00 0,10 0,20 0,30 0,40 0,50 0,60WitterungsschutzDie Anforderungen an WDVS im Hinblickauf die Schlagregenbeanspruchung können– in Abhängigkeit von den regionalenklimatischen Bedingungen, der örtlichenLage oder der Gebäudeart – in Anlehnungan DIN 4108-3 eingeordnet werden.Für hohe Beanspruchungsgruppen sindWasser hemmende bzw. Wasser abweisendePutzsysteme zu verwenden. FürWasser abweisende Putzsysteme werdenfolgende Anforderungen gestellt: Wasseraufnahmekoeffizient:w ≤ 0,5 kg /(m 2 · h 0,5 ) dampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke:s d≤ 2,0 m Begrenzung des Produkts w · s d:w · s d≤ 0,2 kg /(m · h 0,5 )Die diesbezüglichen Angaben können denZulassungen entnommen werden. Wie Bild37 zu entnehmen ist, erfüllen die WDVS-Putze in der Regel auch die Anforderungenfür hohe Beanspruchungsgruppen (SchlagregenbeanspruchungsgruppeIII) nach DIN4108-3.GebrauchstauglichkeitUm die Gebrauchstauglichkeit der Systemenachzuweisen, werden im Rahmendes Zulassungsverfahrens eine Vielzahlvon Prüfungen mit und ohne künstlicheBewitterung durchgeführt. Dabei ist insbesonderedie Prüfung nach der ETAG-Leitlinie[22] zu nennen, bei der eine ca. 6 m 2große Prüfwand (mit Fensteröffnung) einerdefinierten künstlichen Klima-Wechsel-Beanspruchungausgesetzt wird (Temperaturbereich+80 bis -20 °C sowie Beregnung).Anschließend werden die Prüfwände visuellauf Putzablösungen bzw. -rissbildungen untersucht.Des Weiteren wird der Einflussder Bewitterung (insbesondere Feuchte)auf die Materialfestigkeit des WDVS bestimmt.StoßfestigkeitHäufig wird zusätzlich die Stoßfestigkeitnach ISO 7892 überprüft und entsprechendden dort angegebenen Beanspruchungsgruppeneingestuft: Gruppe I: In Bereichen, die für Personenleicht zugänglich sind, keineanormal hohe Beanspruchung.Bild 37: Dampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke s dund Wasseraufnahmekoeffizient w üblicherWDVS-Putze26


KALKSANDSTEIN – Außenwände Gruppe II: Stoßeinwirkung aus geworfenenoder geschlagenen Gegenständen,im Regelfall unter 5 m Gebäudehöheüber Erdreichoberkante. Gruppe III: Eine Beanspruchung durchStoßwirkung ist eher unwahrscheinlich– im Regelfall über 5 m Gebäudehöhe–; im Bereich der Balkone sollteBeanspruchungsgruppe II zugrundegelegt werden.Diese Ergebnisse werden in den europäischenZulassungen angegeben, nichtjedoch in den nationalen Zulassungenund sind ggf. beim Anbieter gesondert zuerfragen.In besonders stoßgefährdeten Bereichen,wie z.B. Hofdurchfahrten, kann dieStoßfestigkeit durch die Anordnung einerzweiten Glasgewebebewehrung erhöhtwerden.VeralgungDurch konstruktive Maßnahmen, wie z.B.durch– einen ausreichenden Dachüberstand– die Anordnung von Tropfkanten und– die Verhinderung von stehendem Wasserin Nischen und Rillenkann die Feuchtbeanspruchung und damitdie Algengefährdung deutlich reduziertwerden.Nach dem derzeitigen Stand der Techniklässt sich das Algen- bzw. Flechtenwachstumam wirkungsvollsten vermeiden, indemdem Putz Biozide beigefügt werden.Aktuell werden folgende alternative Lösungsansätzezur Vermeidung einer Veralgunguntersucht: Einfärbung der Oberflächen mit dunklenFarben zur Erhöhung der Strahlungsenergiegewinnebei gleichzeitigerErhöhung der Speichermasse bzw. derspezifischen Wärmespeicherkapazität(ggf. unter Nutzung latent wärmespeichernderSysteme). Putze bzw. Beschichtungssystememit mikroglatter hydrophober Oberflächezur Minderung der Feuchtigkeitsaufnahmeund einer möglichenVerschmutzung, z. B. durch hydrophobierendwirkende wasserdampfdiffusionsoffeneSilikonharz-Beschichtungenmit Lotuseffekt. Über die Langzeitwirksamkeitder Anstrichsysteme mit Lotus-Effektgibt es zur Zeit noch wenigAussagen. infrarotreflektierende Beschichtungen,die durch eine geringere langwelligeEmission die Strahlungswärmeabgabein den Nachthimmel reduzieren unddamit die Gefahr der Unterkühlungvermindern.GestaltungInsbesondere bei Dickputzsystemen wirddie gesamte Strukturvielfalt traditionellerPutzsysteme – vom Glattputz bis zumRau- oder Kratzputz – angeboten. Bei derVerwendung von Glattputzen ist daraufhinzuweisen, dass bei gleicher RissbreiteRissbildungen häufiger als optisch störendempfunden werden als bei rauerenPutzstrukturen.Die große Palette der Farbvielfalt wirdentweder mit einem durchpigmentiertenOberputz oder mit zusätzlichen Farbbeschichtungenerzielt. Um temperaturbedingteZwangspannungen zu begrenzen,sollte der Hellbezugswert der Oberflächen20 nicht überschreiten und in den Flächennicht zu stark differieren.Neu entwickelte Beschichtungen auf Mikrosilikonharzbasisführen zu einem Abperleffektvon Niederschlagswasser und damitzu einer verminderten Verschmutzungsgefahr.Des Weiteren sind keramische Bekleidungenoder Naturwerksteinbekleidungenzu nennen.4.2.7 DetailsFür Gebäudeecken oder Kanten von Fenster-bzw. Türleibungen können Eckschutzgewebemit und ohne zusätzlich angearbeiteteKunststoff- oder Metallwinkel ausnicht rostendem Stahl verwendet werden(Bild 38).Gebäudedehnfugen der tragenden Konstruktionsind im WDVS durchgehend aufzunehmen(Bilder 39 und 40).Im Bereich von Anschlüssen an angrenzendeBauteile – wie zum Beispiel beimBlendrahmenanschluss – sind entwederspezielle, durch die Systemhersteller angeboteneProfile zu verwenden oder esist der Dämmstoff mit einem Fugendichtungsbandzu hinterlegen und der Putz miteinem Kellenschnitt sauber zu trennen.Fenstersohlbänke sind darüber hinausmit einer seitlichen Aufkantung sowie Unterschnittim Leibungsbereich des WDVSanzuschließen. Dabei ist insbesondere beiAluminium-Sohlblechen auf eine Schiebestoßausbildungzu achten, um eine zwängungsfreieVerformungsmöglichkeit zugewährleisten.In Form von Verarbeitungsrichtlinien,technischen Merkblättern etc. werdendurch die Systemanbieter eine Vielzahlbewährter Konstruktionsdetails herausgegeben,die über die Angaben der allgemeinenbauaufsichtlichen Zulassunghinausgehen.Des Weiteren ist – im Hinblick auf dieVermeidung von Wärmebrücken – aufBeiblatt 2 zu DIN 4108 und die wärmeschutztechnischoptimierten KS-Detailszu verweisen [31].Eckprofil mit angearbeiteterGewebebewehrung≥ 100 mmÜberlappung derBewehrungBild 38: Kantenprofil mit werkseitig angearbeitetemGewebestreifenKS-MauerwerkWärmedämmungPutzsystemHinterfüllschnurDichtstoffnach DIN 18540oderimprägniertesDichtungsbandFugenprofil(nicht rostenderStahl)Bild 39: Dehnfugenausbildung mit DichtstoffKS-MauerwerkWärmedämmungPutzsystemFugenschlaufen-Profilmit angearbeiteterGewebebewehrungBild 40: Dehnfugenausbildung mit Dehnfugenprofil27


KALKSANDSTEIN – Außenwände4.3 Kalksandstein mit hinterlüfteterAußenwandbekleidung4.3.1 KonstruktionsprinzipHinterlüftete Außenwandbekleidungen(vorgehängte hinterlüftete Fassade, VHF)bestehen im Wesentlichen aus siebenKomponenten (Bild 42), die konstruktivaufeinander abgestimmt sind: tragender Untergrund Verankerungselemente Unterkonstruktion Dämmstoffschicht Hinterlüftungsraum Verbindungs- und BefestigungselementeBild 41: Vorgehängte Außenwandbekleidungen bieten interessante Gestaltungsmöglichkeiten. BekleidungÜber die Vorteile anderer außengedämmterKonstruktionen hinausgehend sind vorgehängtehinterlüftete Fassaden (VHF)insbesondere für das gute dampfdiffusionstechnischeVerhalten sowie die Gestaltungsvielfaltdurch die verschiedenartigstenMaterialien der Bekleidung bekannt.Ein wesentliches Konstruktionsprinzipvon vorgehängten hinterlüfteten Bekleidungenbesteht in der zwängungsfreienVerformungsmöglichkeit sowohl von derUnterkonstruktion durch die Anordnungvon Fest- und Gleitpunkten als auch vonden Bekleidungselementen selbst.4.3.2 EntwicklungHinterlüftete Außenwandbekleidungensind in Form von kleinformatigen SchieferoderHolzschindel-Bekleidungen bereitsseit dem Mittelalter bekannt. Zeugen dieserBauweise finden wir beispielsweise inder Eifel, im Harz, in Thüringen und in Sachsen.Dabei sind bis heute die Deckungsbilder,wie die „Deutsche Deckung“, die„Wabendeckung“ oder die „Schablonendeckung“,traditionell überliefert.Bauprodukte unter Berücksichtigung derallgemeinen Hinweise der DIN 18516-1bzw. -3 [32] und nach dem in der Bauregelliste[21] bekannt gemachten technischenRegeln zu verwenden sind.Bei Bekleidungs- oder Fassadenelementenwird unterschieden zwischen: kleinformatig – bis 0,4 m² Fläche undbis 5,0 kg Eigenlast (lfd. Nr. 2.1 derBauregelliste C, [2]) brettformatig – bis 0,3 m Breite, bis5,0 kg Eigenlast und Unterstützungsabständedurch die Unterkonstruktionbis 0,8 m (lfd. Nr. 2.1 der BauregellisteC, [21])KS-MauerwerkVerankerungselementeFestpunkthalterthermische EntkopplungDämmstoffschichtVerbindungselementeGleitpunkthalterInsbesondere bei Gebäuden mit hohemGestaltungswert gewinnen hinterlüftetevorgehängte Fassaden zunehmend anBedeutung.4.3.3 Baurechtliche RegelungDie hinterlüftete Außenwandbekleidung istein mit der tragenden Wand mechanischverbundenes System, dessen einzelneUnterkonstruktionHinterlüftungsraumBefestigungselementeBekleidungBild 42: Konstruktionselemente von vorgehängten hinterlüfteten Außenwandbekleidungen28


KALKSANDSTEIN – AußenwändeDie Verankerungselemente bestehen inder Regel aus einer bauaufsichtlich zugelassenenDübel/Schraubenkombination.Die Dübel können aus Kunststoff oderEdelstahl gefertigt sein. Zulässig ist auchder Einsatz von Injektionsankern.Zur Vermeidung von punktuellen Wärmebrückenist zwischen Wandhaltern und Verankerungsgrundeine thermische Trennungvorzusehen (Bilder 42 und 45).Bild 43: Sichtmauerwerk aus KS-Verblendern kombiniertmit vorgehängter hinterlüfteter Fassade. großformatig – die weder die Bedingungenfür klein- noch für brettformatigeElemente erfüllen (allgemeinebauaufsichtliche Zulassung oder Normen)Die Unterkonstruktion als statisches Bindegliedzwischen Verankerungsgrund undBekleidungselement bedarf eines objektbezogenenstatischen Nachweises entsprechendDIN 18 516-1 und den in derBauregelliste A, Teil 1 bekannt gemachtentechnischen Regeln.Für niet- und schraubenartige Verbindungenund Befestigungen sind gemäßBauregelliste A, Teil 2, lfd. Nr. 2.17 [21]allgemeine bauaufsichtliche Prüfzeugnisseerforderlich. Alle anderen VerbindungsoderBefestigungsarten bedürfen einerallgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungoder einer Zustimmung im Einzelfall.Für Verankerungselemente (Dübel) sindallgemeine bauaufsichtliche Zulassungenerforderlich.Dämmstoffe sind entsprechend den technischenRegeln (Bauregelliste A, Teil 1) zuverwenden.4.3.4 KomponentenTragender UntergrundDer tragende Untergrund dient der Verankerungder Unterkonstruktion. In den allgemeinenbauaufsichtlichen ZulassungenBild 44: Direkte Verankerung von Naturwerksteinbekleidungen,Beispielder Verankerungselemente (Dübel) ist derzulässige Verankerungsgrund mit Angabeder zulässigen Dübelkräfte für jeden Dübeltypangegeben. Wände aus KS-Mauerwerkerweisen sich dabei wegen der hohen Festigkeitals sehr guter Verankerungsgrundund führen damit zu wirtschaftlich günstigenSystemlösungen.An die Ebenheit des Untergrunds werdenbei VHF deutlich geringere Anforderungenals bei Wärmedämm-Verbundsystemen(WDVS) gestellt, da die Verankerungselementeso konstruiert sind, dass auchein größerer Toleranzausgleich einfachmöglich ist. Ein Vorteil, der wegen derhandwerklich leicht zu gewährleistendenEbenheit von Kalksandstein-Mauerwerknicht ausgenutzt werden muss.VerankerungselementeVerankerungselemente sind Teile, die dieUnterkonstruktion in der Wand mechanischverankern. Sofern keine Unterkonstruktionvorhanden ist, werden die Bekleidungselementeunmittelbar in der Wand verankert(Bild 44).AluminiumPVC-hartWärmedämmungDie Wärmedämmung soll zukünftig beivorgehängten hinterlüfteten Fassadenmit nicht brennbaren Dämmstoffen nachDIN 4102 (Baustoffklasse A) erfolgen – inder Regel mit unkaschierten oder vlieskaschiertenDämmstoffen aus Mineralfasernmit Wärmeleitfähigkeiten zwischen 0,035W/(m·K) und 0,040 W/(m·K). Sie müssendem Anwendungstyp WAB nach DIN V4108-10 entsprechen und durchgehendWasser abweisend ausgerüstet sein.Eine werkseitige Kaschierung der Dämmstoffplattenmit einem diffusionsoffenenGlasvlies dient zum einen als zusätzlicherWitterungsschutz während der Bauphase,zum anderen wird durch ein schwarzesGlasvlies erreicht, dass bei Bekleidungenmit offenen Fugen der Dämmstoff optischnicht erkennbar ist.Die Verlegung der Dämmplatten erfolgtgrundsätzlich dicht gestoßen im Verband(Bild 46). Dabei muss die Wärmedämmungauch an angrenzende Bauteile und insbesonderean die Unterkonstruktion dichtangepasst werden, um Wärmebrücken zuminimieren. Hohlräume zwischen Dämmschichtund Untergrund müssen vermiedenwerden, um eine Hinterströmung durch diekalte Außenluft zu verhindern.Dämmstoffe aus Mineralfaser werdenüberwiegend mechanisch mit Kunststoff-d 1 d 1Aluminium PUR-Ummantelung8 40 100 8 40 100Bild 45: Maßnahmen zur Minimierung des Wärmebrückeneinflusses von Wandhaltern (aus [33])d 2d 229


KALKSANDSTEIN – AußenwändeBild 46: Anordnung von DämmstoffhalternBild 47: Dämmstoffhalter mit TiefenanschlagDämmstoffhaltern befestigt. Dabei sindim Mittel fünf Dämmstoffhalter pro m²entsprechend Bild 46 zu setzen.Um eine unzulässige Komprimierung derDämmstoffdicke am Befestigungspunktzu verhindern, sind vorzugsweise Dämmstoffhaltermit Tiefenanschlag einzusetzen(Bild 47). Mineralfaserdämmstoffplattenmit dem Bezeichnungsschlüssel TR1nach DIN V 4108-10 [4], die somit eineMindestabreißfestigkeit von 1 kN/m² aufweisen(früher Anwendungstyp WV nachDIN 18165-1), können bei tragfähigemUntergrund auch mit Bauklebern vollflächigfixiert werden. Dämmplatten geringererZugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene(früher Anwendungstyp W nach DIN18165-1) sind für eine ausschließlicheKlebemontage nicht geeignet.In geringerem Umfang kamen früher auchPolystyrol-Hartschaumplatten (EPS) zurAnwendung. Da diese Dämmplatten grundsätzlichnur schwer entflammbar (BaustoffklasseB1) nach DIN 4102 sind, ist derenVerwendung bei VHF zukünftig nicht mehrzulässig.Bei der Ermittlung des Wärmedurchgangskoeffizientender Außenwandkonstruktionist bei VHF der Einfluss der punktuellenWärmebrücken im Bereich der Verankerungspunktezu berücksichtigen [34]. DieserEinfluss kann durch wärmedämmendeUnterlagscheiben aus geschlossenzelligemPVC-hart oder PUR-Ummantelungen(Bild 45) minimiert werden.Neue Entwicklungen von Vakuum-Dämmstoff-Panelen(VIP) 7) die eine äußerst geringeWärmeleitfähigkeit von λ R= 0,006W/(m·K) aufweisen, werden zukünftig zueiner weiteren Reduzierung der Konstruktionsdickeund damit zu einem Nutzflächengewinnführen.UnterkonstruktionenDie Unterkonstruktion ist das statischeBindeglied zwischen Verankerungsgrundund Bekleidung. Sie ist standsicher mitdem Bauwerk verbunden und übernimmtalle auftretenden Belastungen aus Eigengewicht,Windsog und -druck auf.Unterkonstruktionen werden aus Metall (inder Regel Aluminium oder in seltenen FällenEdelstahl) oder aus Holz hergestellt.Die Unterkonstruktion wird nach dem Verankerungsgrund,der gewählten Bekleidungund ihren Formaten sowie den zuerwartenden Gewichten bemessen.Wesentliches Konstruktionsprinzip vonMetall-Unterkonstruktionen ist die zwängungsfreieVerformungsmöglichkeit, diedurch die Ausbildung von Fest- und Gleitpunktengewährleistet ist (Bild 48). Eineweitere Ausführungsvariante einer Metall-Unterkonstruktion ist die Montage derTragschiene mit Hilfe von Abstandsdübelnentsprechend Bild 49. Bei Holz-Unterkonstruktionenwerden sowohl Zweifach-, alsauch Dreifachlattungen ausgeführt (vgl.Bild 50).VerbindungenBei Unterkonstruktionen aus Metall ist dieVerwendung von nietartigen Verbindungenzu empfehlen, da sich damit Gleitpunktenachprüfbar setzen lassen.Bei Holzunterkonstruktionen sind schraubenartigeVerbindungen anzuraten.BekleidungselementeAls Bekleidungselemente werden eineVielzahl von Werkstoffen angeboten, dieim ihren gebräuchlichsten Anwendungenin Tafel 11 zusammengestellt sind.7)z.B. Fa. VariotecBefestigungselementeDie Befestigung der Bekleidungselementeerfolgt in Abhängigkeit von dem Bekleidungsmaterialund dem Format.Holzbekleidungen werden u.a. als Holzschalungenausgeführt. Übliche Schalungsartensind dabei die Deckel-, StülpoderProfilbrettschalung (Bilder 51 bis 53Bild 48: Aluminium-Unterkonstruktion mit WandhalternUnterkonstruktion: HolzDämmstoff: Mineralfasersenkr. Schnürabstand5 mmÜberdeckungFestpunktDübel imRundlochGleitpunktDübel imLanglochBild 49: Aluminium-Unterkonstruktion mit AbstandsdübelnBild 50: Holz-Unterkonstruktion, hier: Zweifachlattungmit kleinformatiger Bekleidung in Rhombus-Schablonen-Deckung:150waager. Schnürabstand30


KALKSANDSTEIN – Außenwändeaus [35]), die mit Schraubnägeln aus nichtrostendem Stahl zu befestigen sind.Kleinformatige Bekleidungen aus Schiefer-oder Faserzementplatten werden insbesonderein traditionellen Deckungsbildernmit Schraubnägeln oder Schraubenbefestigt (Bild 50). Andere Varianten sinddie Hakenbefestigung (Bild 54) von kleinformatigenBekleidungen.Großformatige Elemente – z.B. aus Faserzement– werden als sichtbare Befestigungz.B. durch Nieten an der Unterkonstruktionbefestigt (Bild 55). Dabei werden zurzwängungsfreien Befestigung für einezentrische Nietanordnung die Faserzementplattenund die Unterkonstruktionmit einem Stufenbohrer vorgebohrt, damiteine zwängungsfreie Verschieblichkeit aushygrothermischen Verformungen der Bekleidungmöglich ist. Nicht sichtbare Befestigungensind mit Hinterschnittdübelnmöglich (Bild 56).Großformatige Faserzement-Wellplattenkönnen in vertikaler oder horizontaler Verlegungdurch Holzschrauben mit Pilzdichtungenan Holzunterkonstruktionen befestigtwerden (Bilder 57 und 58).Naturwerksteinbekleidungen werden in derRegel mit eingemörtelten Tragankern ohneUnterkonstruktion direkt verankert (Bild39). Dabei wird das Eigengewicht der Plattedurch die eingemörtelten Ankerdorne amunteren Plattenende aufgenommen. DieAnkerdorne am oberen Plattenende dienenzur anteiligen Windsog- und Winddrucksicherungund bieten durch den zusätzlichenEinbau von Gleithülsen eine ausreichendezwängungsfreie Verformungsmöglichkeitder Naturwerksteinplatte bei hygrothermischenWechselbeanspruchungen.Bei anderen Varianten mit Unterkonstruktionwerden sowohl sichtbare Befestigungen(Bild 59) als auch nicht sichtbare Befestigungenmit Profilstegen (Bild 60) oderSpreiz- oder Hinterschnittdübeln. Mit Hilfedieser Spreiz- oder Hinterschnittdübel, diefür den entsprechenden Anwendungsfallbauaufsichtlich zugelassen sein müssen,werden Agraffen oder Befestigungsklammerauf der Plattenrückseite befestigt (Bild61), die dann in die Unterkonstruktion eingehängtwerden.Tafel 11: BekleidungsmaterialienWerkstoff der BekleidungkleinformatigeAnwendunggroßformatigeAnwendungbrettformatigeAnwendungAluminiumtafeln – X –Aluminiumverbundplatten – X –Kupfer – X –Titanzinkwalzblank oder vorbewittert– X –Naturwerksteinplatten – X –Schieferplatten X – –Keramikplatten X X –Tonstrangplatten X – –Faserzementplatten X X XFaserzement-Wellplatten – X –Holzzementplatten – X XHarzkompositplatten,faserverstärktX X XHochdruck-Schichtpresstoffplatten X X XVerbundelemente – X –Bild 51: DeckelschalungEine entsprechende nicht sichtbare Befestigungwird auch für keramische Bekleidungenangeboten, bei denen entsprechendekeramische Befestigungspunkteauf der Rückseite aufgesintert sind.Bild 52: StülpschalungBild 53: Profilbrettschalung31


KALKSANDSTEIN – AußenwändeMontageohneNietsetzlehreFestpunktDämmschichtGleitpunktMontagemitNietsetzlehreBild 54: Hakenbefestigung von kleinformatiger BekleidungBild 55: Sichtbare Nietbefestigung von großformatiger BekleidungDie Befestigung der kleinformatigenTonstrangplatten erfolgt mit besonderenPlattenhaltern auf einer systemgebundenenUnterkonstruktion (Bild 62).Metallbekleidungen, die in der Regel kassettenförmigprofiliert (Bild 63) sind, um ihreSteifigkeit zu erhöhen, werden mit Nietenoder häufig auch hängend befestigt. Dabeiwerden sowohl sichtbare als auch nichtsichtbare Varianten (Bild 64) angeboten.Die oberen Befestigungspunkte dienen zurAufnahme des Eigengewichts sowie deranteiligen Windlasten, die unteren nur zurAufnahme der anteiligen Windbelastung.Durch die hängende Befestigung ist einezwängungsfreie Verformungsmöglichkeitder Kassettenelemente gewährleistet.Um eine störende Geräuschentwicklunginfolge Reibung bei Temperaturlängenänderungenzu vermeiden, sind die Einhängebolzenmit einer Kunststoffbeschichtungauszuführen.Darüber hinaus werden Befestigungsvariantenangeboten, die gleichzeitig bestimmendesGestaltungselemente der Fassadensein können (Bild 64).Bild 56: Nicht sichtbare Befestigung von großformatigerBekleidung mit HinterschnittdübelnBild 57: Vertikale Verlegung von Faserzement-Wellplatten32


KALKSANDSTEIN – Außenwände501502 3 4 3 2 11 Wellplatte2 Lüftungskamm3 Distanzstreifen4 Fugenblech aus Aluminium, beschichtetBild 58: Horizontale Verlegung von Faserzement-WellplattenBild 59: Befestigung von TonstrangplattenBild 60: Sichtbare Schraubbefestigung von NaturwerksteinbekleidungenBild 61: Nicht sichtbare Befestigung mit ProfilstegenBild 62: Nicht sichtbare Befestigung in den Bekleidungsplattenmit Hinterschnittdübelnca. 30 mmBild 63: Aluminium-Kassetten mit Nietbefestigung33


KALKSANDSTEIN – AußenwändeTafel 12: Brandschutzanforderungen an die Komponenten von hinterlüfteten AußenwandbekleidungenBauteil Erforderliche Baustoffklasse nach DIN 4102n ≤ 1 Vollgeschossen ≥ 1 Vollgeschosse< HochhäuserHochhäusersichtbar befestigtBekleidung B2 B1 A34SystemDicke desSystems[cm]Dicke dertragendenWand[cm]ʺ 27 15 10 – 0,31 0,35Verankerungselementeʺ 29,5 17,5 – 0,31 0,35ʺ 32 20 – 0,31 0,35ʺ 29 151)12 Gegen die Verwendung – von B2-Baustoffen 0,27 für 0,30 stabförmigeʺ 31,5 17,5 Unterkonstruktionen – bestehen 0,26 keine Bedenken, 0,30 wennverdeckt befestigt Zwischenraum Bekleidung – Dämmung nicht > 4 cm undʺ 34 20 – 0,26 0,29Fenster- und Türleibung mit A-Baustoffen abgeschottet sindʺ 33 15 16 – 0,20 0,23Bild 64: Aluminium-Kassetten mit ʺ hängender 35,5 Befestigung 17,5 – 0,20 0,23ʺ 38 20 – 0,20 0,23ʺ 37 15 20 – 0,17 0,194.3.5 Eigenschaften1055-4 verzichtet werden kann, wenn einedauerhafte – vertikale 0,16 Windsperre 0,19 imʺ 39,5 17,5 – 0,16 0,19Standsicherheit ʺ 42 20Der Nachweis der Standsicherheit ʺ 35 11,5 wird Bereich 10 der 0,22 Gebäudekanten 0,29 (Bild 0,33 65) einentsprechend den oben ʺ 38,5genannten15 Hinterströmen 0,22 verhindert. 0,29 0,32Baubestimmungen erbracht. ʺ 41 Für die 17,5 Unterkonstruktion0,22 0,29 0,32wird eine ʺ objektbezogene43,5 20Bemessung erforderlich. ʺ 37Diese bieten 11,5Eine Zwangsbeanspruchung 0,22 0,29 aus 0,32behin-derter 12 hygrothermischer 0,19 0,25Verformung 0,28 wirdSystemanbieter von Unterkonstruktionenʺ 40,5 15 durch das Konstruktionsprinzip 0,19 0,25 0,28 der zwängungsfreienVerformung ausgeschlos-ʺ 43 17,5 0,18 0,25 0,28vielfach als Serviceleistungen an.ʺ 45,5 20 0,18 0,25 0,27sen.Dämm-UnterkonstruktionU [W/(m 2·K)] B2 B2 1) Beschreibung2) Aschicht-dickeλ R [W/(m·K)](Aufbau)Wärmedämmung A 3) A 3) A 3)[cm] 0,025 2) 0,035 0,040[cm] [cm] 0,022 1) 0,032 0,03515 10 – 0,30 0,3431,5 10 – – 0,30Einschalige KS-Außenwand mit17,5 – 0,30 Einschalige 0,34 KS-Außenwand mit hinterlüfteteraußen liegender WärmedämmschichtAußenwandbekleidung33,52012 –––0,300,260,341 cm Innenputzund hinterlüfteter( = 0,70 W/(m·K))Bekleidung15 12 – 0,26 0,2937,5 16 – – 0,20 17,5 cm KS-Außenwand,Aufbau:17,5 – 0,26 0,29RDK 1,8 2)WärmedämmstoffInnenputz 3) Typ WAB1 cmnach(λ20 – 0,26 0,29R=DIN0,70)V 4108-1041,5 20 – – 0,16 2 cm HinterlüftungKS-Außenwand mit der Rohdichteklasse 1,815 15 – 0,21 0,2446,5 25 – – 0,13FassadenbekleidungWärmedämmstoff17,5 – 0,21 0,24(Dicke nach Art der Bekleidung)Hinterlüftung ≥ 4 cm20 – 0,21 0,2451,5 30 – – 0,11Fassadenbekleidung (Dicke nach Art derBekleidung)Als Dämmung können unter Berücksichtigung 29 24der stofflichen 5 Eigenschaften – und in 0,55 Abhängigkeit 0,61 von der KonstruktionEinschaligesalleKS-Kellermauerwerkgenormten oder bauaufsichtlichmitzugelassenen Dämmstoffe verwendet 35 werden, 30 z.B. Hartschaumplatten, – Mineralwolleplatten. 0,53 0,59außen liegender Wärmedämmung1) 41,5 36,5 – 0,52 0,57Phenolharz-Hartschaum, Zulassungsnummer Z-23.12-1465(Perimeterdämmung) 6)2)Bei anderen Dicken oder RDK 32ergeben sich 24nur geringfügig 8 andere U-Werte. – 0,37 0,42 Aufbau:3)Nach DIN 18351 dürfen nur 38 Mineralwolle-Dämmstoffplatten 30 eingesetzt – werden. 0,37 0,41KS-Außenwand mit der44,5 36,5 – 0,36 0,40Rohdichteklasse 1,8Perimeterdämmplatten 4)36 24 12 – 0,26 0,3042 30 – 0,26 0,2948,5 36,5 – 0,25 0,28KS-ThermohautA 4) (KS mit Wärmedämm-Verbundsystem A 4) nach A 4)allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung)2)Aufbau: Nach der BAYBO ist die Holzunterkonstruktion bis 30 mGebäudehöhe einsetzbarInnenputz 3)Gilt nicht 1 für cm Halteelemente (λ R= 0,70) von Dämmschichten4)KS-Außenwand Gilt nicht für bauaufsichtlich mit der Rohdichteklasse zugelassene Dübelsysteme 1,8WärmedämmstoffAußenputz ʺ 1 cmZweischalige KS-Außenwandmit KerndämmungAufbau:Innenputz 1 cm (λ R= 0,70)KS-Innenschale (tragende Wand) mit derRohdichteklasse 1,8Kerndämmplatten 4)Fingerspalt 1 cm nach DIN 1053-1ʺ 39 11,5 14 0,16 0,22 0,25Bei großformatigen BekleidungselementenKS-Verblendschale (KS Vb 1,8 - 2,0),ʺ 42,5 15 0,16 0,22 0,24ist ggf. bei der Biegebemessung der Brandschutzd = 11,5 cm 5)ʺ 45 17,5 0,16 0,24punktgestützten Platte aus ʺ 47,5Windsog 20 die An die Baustoffklassen 0,16 0,22der Einzelkomponenten0,24Nachgiebigkeit der Unterkonstruktion ʺ 41 11,5 zu16 3) werden 0,14 die Anforderungen 0,20 0,22 nachberücksichtigen. ʺ 44,5 15 Tafel 12 gestellt. 0,14 0,19 0,22ʺ 47 17,5 0,14 0,19 0,22Untersuchungen im Windkanal ʺ 49,5 und 20in situBrandschutztechnische 0,14 0,19Untersuchungen0,22zeigten, dass auf den ʺ Ansatz 38 erhöhter 11,5 zeigen, 10 dass 0,23die Kunststoffdämmstoff-0,31 0,35Zweischalige KS-Außenwandʺ 41,5 15 0,23 0,30 0,34Wind-Soglasten im Randbereich nach DIN halter im Brandfall zu einer nur geringen mit Wärmedämmungʺ 44 17,5 0,22 0,30 0,34Bild 65: Vertikale und Windsperre Luftschicht im Bereich von Gebäudekantenzur Reduzierung der Windsoglasten imAufbau:ʺ 46,5 20 0,22 0,30 0,34Innenputz Randbereich 1 cm [33] (λʺ 40 11,5 12 3) 0,19 0,26 0,29R= 0,70)KS-Innenschale (tragende Wand) mit derTafel 13: U-Werte von einschaligen ʺ 43,5 KS-Außenwänden 15 mit hinterlüfteter Außenwandbekleidung0,19 0,26 0,29Rohdichteklasse 1,8ʺ 46 17,5 0,19 0,26 0,29Dicke derDämmplattenDicke ʺ 48,5des20 U 0,19 [W/(m²·K)] 0,26 0,29DämmschichtBeschreibungLuftschicht ≥ 4 cm nach DIN 1053-1Systems [W/(m·K)](Aufbau)KS-Verblendschale (KS Vb 1,8 - 2,0),d = 11,5 cm 5)Belüftungsspalt


KALKSANDSTEIN – AußenwändeBild 66: VHF mit großformatigen FaserzementplattenFotos: EternitEnergiefreisetzung führen und zu keinerBrandausbreitung beitragen. Deshalb wirdfür Dämmstoffhalter nicht die BaustoffklasseA nach DIN 4102 [2] gefordert.WärmeschutzBei hinterlüfteten Außenwandbekleidungenkönnen sämtliche – auch zukünftige – Anforderungenan den Wärmeschutz in besondererWeise erfüllt werden, da durchdie Dimensionierung der Verankerungselementejede beliebige Wärmedämmstoffdickeeingesetzt werden kann. Darüberhinaus werden Dämmstoffe mit dergünstigen Wärmeleitfähigkeit λ = 0,035W/(m·K) angeboten.Im Hinblick auf den sommerlichen Wärmeschutzerweisen sich KS-Außenwände mithinterlüfteten Außenwandbekleidungen bekannterMaßen besonders günstig, da essich um eine hinterlüftete Konstruktion miteiner außen liegenden Wärmedämmungund einer innen liegenden hohen speicherfähigenMasse handelt.SchallschutzUmfangreiche Eignungsprüfungen anAußenwandsystemen mit vorgehängtenhinterlüfteten Fassaden zeigen, dass mitgrößer werdenden Dicken der Wärmedämmungund mit wachsender Masse der vorgehängtenFassade die Schalldämmungsteigt.In Tafel 14 sind die Untersuchungsergebnisseunterschiedlicher Fassadenbekleidungenauf einem 24 cm dickenKalksandstein-Mauerwerk (einseitig verputzt)angegeben, das ohne zusätzlicheBekleidung ein Schalldämm-Maß von R w=54 dB aufweist.Es zeigt sich, dass sich eine Verbesserungdes Schalldämmmaßes zwischen 6 und12 dB ergibt. In keinem Fall wurde eineTafel 14: Untersuchungsergebnisse der Schalldämmung vorgehängter hinterlüfteter Fassaden nach DIN 52210,Prüfstand 52210-P-W nach [36] (Grundkonstruktion: 24 cm Kalksandstein, RDK 2,0 mit R w= 54 db), einseitigverputztNr. Fassadenbekleidung FugenMaterialFormate[mm]UnterkonstruktionMineralwolledämmungR w,Poffen geschl. Alu Holz 6 cm 12 cm [dB]1X X X 62Faserzement,600 x 3004,5 mm2 X X X 643X X X 62Faserzement,2500 x 11108 mm4 X X X 627X X X 60Keramik, 8 mm 592 x 5928 X X X 639200 x 390 X X X *) 645 Aluminium-X X X 62Sandwich, 2513 x 11206 4 mmX X X 62Tonstrangplatten10 Aluminium, 630 x 4480 X X X 66bandbeschichtet,11 2 mm 1228 x 4480 X X X 64*)8 cm DämmstoffdickeVerschlechterung des Schalldämm-Maßesfestgestellt.FeuchteschutzAußenwandkonstruktionen mit vorgehängtenhinterlüfteten Fassaden erweisen35


KALKSANDSTEIN – Außenwändesich im Hinblick auf den Tauwasserschutzals besonders günstig, da der Dampfdiffusionswiderstandnach außen abnimmt unddie das Bauteil durchdringende Feuchtigkeitim Belüftungsraum durch die vorbeistreichendeLuft schadensfrei abgeführtwerden kann. Auch im Hinblick auf dieAustrocknung von Baufeuchte sind hinterlüfteteBekleidungen besonders positivzu bewerten.40 mm 20 mmoffene Fuge10 mmBekleidungNagel(Befestigungsmittel)überdeckte FugeNach DIN 18516-1 ist eine Mindestbreitedes Belüftungsraum von 2 cm ausreichend,die örtlich auf 5 mm reduziertwerden darf. Bei der Ausbildung von offenenFugen zwischen den Bekleidungselementensollte jedoch eine Mindestbreitevon 4 cm eingehalten werden.An Kopf- und Fußpunkten der hinterlüftetenFassade sind Be- und Entlüftungsöffnungenvon 50 cm² je m Fassadenlängeanzuordnen. Diese können zusätzlich mitso genannten Insektengitter oder Ähnlichemgesichert werden.WitterungsschutzDer Witterungsschutz von VHF wird durchdie Bekleidungselemente erbracht. Dashinter ein Bekleidungselement eindringendeNiederschlagswasser darf keinenschädigenden Einfluss ausüben.Bei kleinformatigen Bekleidungen erfolgtder Witterungsschutz im Bereich der Fugendurch eine ausreichende Überdeckung(Bild 67). Bei großformatige Elementenkönnen offene Fugen ausgeführtwerden, sofern die Fugenbreite zwischenden Bekleidungselementen nicht breiterals 10 mm ist und der Abstand der Außenwandbekleidungzur Wärmedämmung 40 mm beträgt. Die in den Belüftungsspalteindringende Niederschlagsmengeist dann von vernachlässigbarer Größenordnung.Bei Einsatz von hydrophobiertenMineralfaserdämmstoffen wird nämlichlediglich ein 3 bis 4 cm breiter Streifenim Fugenbereich bis zu einer Tiefe vonca. 1 mm durchfeuchtet. Diese Durchfeuchtungwird nach Beendigung der Regenperiodedurch die den Belüftungsraumdurchstreichende Luft in kurzer Zeit nachaußen abgeführt, so dass die Mineralfaserdämmungaustrocknet.GebrauchstauglichkeitZum Nachweis der Gebrauchstauglichkeitder Systeme werden insbesondere beiBekleidungselementen eine Vielzahl vonUntersuchungen mit klimatischer Wechselbeanspruchung– z.B. im Zulassungsverfahren– durchgeführt.Bild 67: Fugenausbildung bei hinterlüfteten Bekleidungen (aus [33])Bei der Kombination verschiedener Metalleist durch konstruktive Maßnahmendie Entstehung von Kontaktkorrosion auszuschließen.Vorgehängte hinterlüftete Außenwandbekleidungenkönnen entsprechend derörtlichen Beanspruchung abgestimmt gewähltwerden, so dass auch ein sehr hoherWiderstand gegenüber Stößen gewährleistetist. Im Hinblick auf andere Vandalismusschäden,z.B. in Form von Graffitis,ist auf [37] zu verweisen.GestaltungDurch die Material- und Formvielfalt werdendie großen Gestaltungsmöglichkeitenbestimmt. Zunehmend werden auch Kombinationenmit WDV-Systemen oder zweischaligemMauerwerk angewandt.Darüber hinaus bieten VHF-Systeme dieMöglichkeit, andere Elemente in der Fassadezu integrieren. So können z.B. Photovoltaikelemente(Bild 68) harmonisch indie Fassade eingepasst werden. Darüberhinaus können auch nicht sichtbare Blitzschutzeinrichtungen(unter Nutzung dervorhandenen Metall-Unterkonstruktion)ausgeführt werden [38].Ist der Einsatz von Photovoltaikelementengeplant, ist zu beachten, dass diese nachVOB C ATV DIN 18531 einer allgemeinenbauaufsichtlichen Zulassung oder einerZustimmung im Einzelfall bedürfen.4.3.6 WirtschaftlichkeitTrotz höherer Investitionskosten erweisensich vorgehängte hinterlüftete Fassadenaufgrund der hohen Dauerhaftigkeit, der geringenWartungsintensität und der Möglichkeitggf. einzelne Elemente einfach auszutauschen,als eine langfristig wirtschaftlicheLösung. Durch die Demontierbarkeit ist zusätzlicheine einfache Trennung der Materialienim Hinblick auf eine Wiederverwertungoder -verwendung gewährleistet.Bild 68: Kindergarten und Kindertagesstätte in Dohna – Fassadenkollektoren und vorgehängte Fassade ineinem Farbton36


KALKSANDSTEIN – AußenwändeTafel 15: KS-Außenwandkonstruktionen für Wirtschaftsbauten, BeispieleKonstruktion Anwendungsbereich Beschreibung●1●1●1●1●13030Einschalige KS-Außenwandinnen: KS-Sichtmauerwerk (RDK 1,8),gestrichenaußen: Oberfläche hydrophobierendimprägniertStoßfugen knirsch odervermörtelte Stoßfugen (Regenbremse)R‘ w= 55 dBU = 2,11 W/(m 2·K)Gebäude mit niedrigenInnentemperaturen, ingeschützten Lagen,mit geringer Schlagregenbeanspruchung hoher SchallschutzEinschalige Außenwände aus frostwiderstandsfähigenKalksandsteinen mit vermörteltenMörteltaschen sind z.B. zu empfehlen fürlandwirtschaftliche Gebäude mit Außenklimabedingungenin geschützter Lage mit geringerSchlagregenbeanspruchung.●2●2●2●2●230303017 517 5Einschalige KS-Außenwandmit hinterlüfteter Bekleidunginnen: KS-Sichtmauerwerk (RDK 2,0), Gebäude mit niedrigengestrichen, Fugen raumseitig winddicht Innentemperaturenverspachteltaußen: hinterlüftete Bekleidung, z.B. aus hoher Regenschutzgroßformatigen, profilierten Leichtmetall- hoher SchallschutzTafelnDie Fassadenbekleidung aus Holzschindeln,Faserzementplatten, Leichtmetallplatten o.Ä.bietet Schutz vor Witterungseinflüssen sowieviele Möglichkeiten einer modernen Fassadengestaltungund ist z.B. zu empfehlen fürlandwirtschaftliche Gebäude mit Außenklimabedingungen.●3●3●3●3●3●4●4●4●4●4●5●5●5●5●517 517 517 517 5 1517 5 1517 5 1517 5 1517 5 1517 517 51511 5 1511 517 5 1511 517 5 1511 517 5 1511 517 5 1517 5 1517 5 1517 5 1517 5 15R‘ w= 50 dBU = 2,26 W/(m 2·K)Einschalige KS-Außenwand mit hinterlüfteterBekleidung und WärmedämmungBeheizte Gebäude,konstante Temperatur-und Feuchtebedingungeninnen: KS-Sichtmauerwerk (RDK 2,0),gestrichen, Fugen raumseitig winddichtverspachteltaußen: hinterlüftete Bekleidung, z.B. ausLeichtmetall-TafelnDämmschicht: Mineralwolle-PlattenR‘ w= 50 dBU = 0,21 W/(m 2·K)Zweischalige KS-Außenwandmit KerndämmungBeheizte Gebäude,konstante Temperatur-und Feuchtebedingungeninnen: KS-Sichtmauerwerk,gestrichenaußen: Sichtmauerwerk ausKS-Verblendern (RDK 2,0), imprägniert,DämmschichtR‘ w= 61 dBU = 0,22 W/(m 2·K)KS-Thermohaut (EinschaligeKS-Außenwand mit WDVS) hoher Wärmeschutz hoher Regenschutz hoher Schallschutz hoher Wärmeschutz hoher Regenschutz hoher Schallschutzinnen: KS-Sichtmauerwerk (RDK 2,0), Beheizte Gebäude,gestrichenkonstante Temperaturaußen:Thermohaut mitund FeuchtebedingungenPutzbeschichtung hoher Wärmeschutz hoher RegenschutzR‘ w= 50 dB hoher SchallschutzU = 0,22 W/(m 2·K)Einschalige Außenwände mit hinterlüfteterBekleidung und Wärmedämmung bieten sehrhohen Wärmeschutz bei gleichzeitig hohemSchall- und Regenschutz und sind zu empfehlenfür Gebäude mit hohen Innentemperaturenund/oder mit steuerbaren raumklimatischenAnforderungen.Zweischalige Außenwände bieten sehr hohenWärmeschutz bei gleichzeitig hohem SchallundRegenschutz und sind zu empfehlen fürGebäude mit hohen Innentemperaturen, vorzugsweiseWohngebäude.Außenwände mit Wärmedämmung und Putzbeschichtungbieten sehr hohen Wärmeschutz beigleichzeitig hohem Schall- und Regenschutz undsind zu empfehlen für Gebäude mit hohen Innentemperaturen,vorzugsweise Wohngebäude.37


KALKSANDSTEIN – Außenwände5. EINSCHALIGES KS-MAUERWERK OHNEWÄRMEDÄMMUNG≥ 2 cm ≥ 2 cm5.1 KonstruktionsübersichtBei Gebäuden mit niedrigen Innentemperaturenoder Bauwerken ohne Anforderungenan den Wärmeschutz – wie z.B.Wirtschafts- und Industriegebäude oderlandwirtschaftliche Bauten – können einschaligeKS-Außenwände ohne Wärmedämmungeingesetzt werden. EinschaligeAußenwände ohne Wärmedämmung habenneben den Anforderungen an die Standsicherheitinsbesondere die Funktion desWitterungsschutzes. Dabei kann zwischenfolgenden Konstruktionen unterschiedenwerden: verputzte einschalige KS-Außenwände3 DF 2 DF 4 DF (240) 2 DF2 DF 3 DF 2 DF/ 2 / 2 / 21 1 131 cm 37,5 cmBild 69: Ausführungsbeispiele für einschaliges Verblendmauerwerk2 DF4 DF(240) unverputzte einschalige KS-Außenwände(einschaliges KS-Verblendmauerwerk)5.2 EigenschaftenBei verputzten einschaligen Außenwändenkönnen Kalksandsteine nach DIN V 106verwendet werden, da der Witterungsschutzdurch den Außenputz erfüllt wird. Der Außenputzist bei hoher SchlagregenbeanspruchungWasser abweisend einzustellen.Bei einschaligem KS-Verblendmauerwerk(Bild 69) wird der Witterungsschutz durchdie außen liegende Steinreihe und dieSchalenfuge bestimmt. Nach DIN 1053-1muss jede Mauerschicht mindestens zweiSteinreihen gleicher Höhe aufweisen, zwischendenen eine durchgehende, schichtweiseversetzte, hohlraumfrei vermörtelte,20 mm dicke Längsfuge (Schalenfuge) verläuft.Die Mindestwanddicke beträgt 310mm. Alle Fugen müssen vollfugig und kraftschlüssigvermörtelt werden. Die äußereSteinreihe ist aus frostwiderstandsfähigenKS-Verblendern auszuführen.Bei einschaligem Verblendmauerwerkgehört die Verblendung zum tragendenQuerschnitt. Nach DIN 1053-1 ergibt sichdie zulässige Beanspruchung aus derim Querschnitt verwendeten niedrigstenSteindruckfestigkeitsklasse.Bezüglich der Ausführung der Verfugungist auf Abschnitt 3.6.4 zu verweisen. DieVerfugung sollte als Fugenglattstrich oderals nachträgliche Verfugung kantenbündigmit der KS-Verblender-Oberfläche ausgeführtwerden.5.3 Anwendungsbereiche5.3.1 WirtschaftsbautenFür Wirtschaftsbauten wie Industriehallen,Werkstattgebäude usw. eignen sich Kalksandsteinebesonders gut.Kalksandsteine sind: robust, dauerhaft beständig und widerstandsfähigauch gegen mechanischeBeanspruchungen im IndustriebereichBild 70: Werkstattgebäude in HilpolsteinBild 71: KS-Sichtmauerwerk als frei stehende Wand38


KALKSANDSTEIN – Außenwände wegen ihrer hohen Steindruckfestigkeitsklassenvon üblicherweise 12oder 20 für hochbelastbares Mauerwerkgeeignet hart (widerstandsfähige Oberfläche)und wegen ihrer hohen Maßgenauigkeitund ihrer planebenen Oberflächen fürsichtbar bleibendes Mauerwerk außenund innen anwendbar nicht brennbar – Baustoffklasse A nachDIN 4102 bzw. europäische Klasse A1oder A2-s 1,d 0nach DIN EN 13501-1– und erfüllen damit auch hohe Brandschutzanforderungenin wirtschaftlichenWanddicken vorzüglich schalldämmend bei hohenSteinrohdichteklassen (z.B. RDK2,0)Eine besondere Variante des Sichtmauerwerksfür den Bereich der Industrie- undWirtschaftsgebäude sind einschalige Außenwändeaus widerstandsfähigen Kalksandsteinen.Für diese Außenwände könnenBlocksteine, Plansteine, Fasensteinesowie KS XL verwendet werden. DieseMauerwerksfassade ist besonders bei Gebäudenmit niedrigen Innentemperaturen zuempfehlen, die in wettergeschützten Lagenmit geringer Schlagregenbeanspruchung errichtetwerden und konstruktiv mit einemWitterungsschutz versehen sind, z.B. mitauskragendem Gesims, Vordach usw.Sichtmauerwerk und sichtbar bleibendesMauerwerk sind keine Industrieprodukte.Der optische Reiz liegt in der handwerksgerechtenVerarbeitung. Nicht die Beschaffenheitder einzelnen Steine entscheidet,sondern die ästhetische Gesamtwirkungder Fläche. Die Anforderungen an das Erscheinungsbildsind deshalb vom Planereindeutig zu definieren.Diesen Anforderungen werden Kalksandsteinesowie die aus diesen Steinen errichtetenWände durch ihre hohe Festigkeit inhohem Maße gerecht. Aufgrund der glattenOberflächen der Steine sind Verletzungender Tiere, die bei rauem Mauerwerk auftretenkönnen, nicht zu erwarten.Verputzte Kalksandstein-Wände bietenhervorragenden Schutz vor Ankauenbzw. Befressen durch alle Tiere, insbesondereRinder, Pferde und Schweine.Stallhygiene und Reinigung, Anstricheund BeschichtungenVon großer Bedeutung ist die Stallhygienesowohl durch ein gutes Stallklima als auchdurch Reinhaltung. Stetig wiederkehrendeReinigung und Desinfektion sind ausschlaggebendfür die Gesundheit der Tiere.Hierfür sind glatte Wandflächen notwendig,die auch einer wiederholten Einwirkung vonWasser und Desinfektionsmitteln ohneSchäden widerstehen und unempfindlichsind gegen die ständige Belastung derWände durch die in der Stallluft enthaltenenGase (NH 3, H 2S, CO 2) in Verbindungmit Staub und Feuchtigkeit.Das KS-Mauerwerk ist ein hervorragenderUntergrund für Anstriche, Beschichtungenoder Fliesen. Die Wändesind so leichter zu reinigen und zudesinfizieren. Bei Anstrichen müssendie Fugenbereiche zwischen den Steinensauber ausgebildet und glatt gestrichensein. Zur besseren Reinigungkönnen die unverputzten Kalksandsteinwändeauch mit einem elastischenAbdichtungssystem versehenwerden. Verschiedene Hersteller vonbauchemischen Produkten bieten hiererprobte Lösungen an.In Schweineställen sollten die Wände stetsbis zu einer Höhe von ca. 1,25 m durchAnstriche oder Beschichtungen geschütztwerden. Die Stoffe müssen toxisch unbe-Bild 72: KS-Mauerwerk ist auch in Pferdeställen gut einsetzbar – die hellen robusten Oberflächen schaffen fürMensch und Tier eine freundliche Raumatmosphäre.Foto: Bauförderung Landwirtschaft (BFL)5.3.2 Landwirtschaftliche BautenAn die Baustoffe und Wände von Ställenund anderen landwirtschaftlichen Bautenwerden hohe Anforderungen gestellt.Mechanische BelastbarkeitDer starke Bewegungsdrang der Tiere setztmechanisch belastbare Baustoffe voraus,die in der Lage sind, statische und dynamischeBelastungen aufzunehmen. Dasbetrifft zum Beispiel Schweineställe oderPferdeställe, in denen die Wandflächendurch größere harte Stöße, z.B. durch Hufschlag,beansprucht werden.Bild 73: Beschichtetes bzw. gestrichenes KS-Mauerwerk erleichtert die Reinigung.Foto: Bauförderung Landwirtschaft (BFL)39


KALKSANDSTEIN – Außenwändedenklich sein. Das ist durch Prüfzeugnisseder Anstrichhersteller nachzuweisen. Beider Reinigung der Wände ist darauf zu achten,dass Anstriche bzw. Beschichtungennicht in Folge ungeeigneter Düseneinstellungoder eines zu hohen Drucks des Hochdruckreinigersabgelöst werden.Chemische BeständigkeitKS-Mauerwerk ist weitgehend beständiggegen Gülle, z.B. aus der Schweinemast.In umfangreichen praxisnahen Untersuchungender Kalksandstein-Industriewurde die hohe Beständigkeit von Kalksandsteingegenüber Düngemitteln undaggressiven Medien nachgewiesen, wiesie in der Landwirtschaft vorkommen. DieErgebnisse stimmen mit den Erfahrungenaus dem jahrzehntelangen Praxiseinsatzvon KS-Wänden in der Landwirtschaft sehrgut überein.Lagerung von landwirtschaftlichenNebenproduktenBei der Lagerung und dem Umschlagenvon landwirtschaftlichen Nebenproduktenwie Jauche, Gülle und Silagesickersäftensind einzuhalten: das Wasserhaushaltsgesetz (WHG)[39] die Verwaltungs- und Ausführungsvorschriftenzum Umgang mit Wasser gefährdendenStoffen der Bundesländer(VawS und AV-VawS)Entsprechend §19g, Absatz (2) Wasserhaushaltsgesetzmüssen Anlagen zumLagern und Abfüllen von Jauche, Gülleund Silagesickersäften (JGS-Anlagen) sobeschaffen sein, dass der bestmöglicheSchutz der Gewässer vor Verunreinigungoder sonstiger nachteiliger Veränderungihrer Eigenschaften erreicht wird. Dies giltfür den Bau und die Unterhaltung dieserAnlagen gleichermaßen.Grundsätzlich ist in Bereichen, die imGeltungsbereich des WHG liegen, dieAbdichtung von Kalksandstein-Mauerwerkmit geeigneten bauchemischenProdukten erforderlich.StallklimaDas Klima in geschlossenen Ställen mitsteuerbaren raumklimatischen Anforderungen– Schweineställe für Mast und Ferkelerzeugung,Geflügelställe für Mast undEierproduktion – wird durch eine Reihe vonEinflussfaktoren bestimmt, u.a. durch: Temperatur und relative Feuchte derAußen- und InnenluftBild 74: Rohbau eines MaststallsBild 75: Einschalige KS-Außenwand bei einem ReitstallFoto: Landwirtschaftskammer NiedersachsenFoto: Bauförderung Landwirtschaft (BFL) Wärmeleistung und Wasserdampfabgabeder Tiere Lüftung und Regelung der Lüftung Wärmeschutz der Außenwände unddes DachesDie schweren KS-Wände haben stabilisierendenEinfluss auf das Raumklimaund dämpfen Wärme- und Feuchteschwankungen.Das ist besonders im Sommer vonBedeutung: Die hohe Wärmespeicherfähigkeitder KS-Innenwände wirkt wie einenatürliche Klimaanlage.Für Stallgebäude mit hohen relativen Luftfeuchtenim Innern sind hochgedämmteKS-Außenwandkonstruktionen (Kalksandsteinmit Thermohaut oder mit vorgehängtenhinterlüfteten Fassaden sowiezweischaliges KS-Mauerwerk mit Kerndämmung)besonders geeignet.Brandschutz von StällenDer Brandschutz spielt bei landwirtschaftlichenBauten eine große Rolle, zumal dieTiere selbst im Brandfall ihre gewohnteUmgebung nicht verlassen. Die Kalksandsteinesind nicht brennbar und sind derBaustoffklasse DIN 4102-A1 bzw. der europäischenKlasse A1 oder A2-s 1,d 0nachDIN EN 13501-1 zuzuordnen. Kalksandsteinwändebieten hohen Brandschutz.40


KALKSANDSTEIN – AußenwändeBild 76: Gliederung frei stehender KS-WändeTafel 16: Zulässige Wandhöhen für frei stehendeWände ohne Aussteifung und ohne Auflast für KS-Mauerwerk 1) der Stein-Rohdichteklasse 2,0 2)Wanddicked[cm]17,5243036,5Rechenwertfür EigenlastnachDIN 1055[kN/m 3 ]20202020Bild 77: Frei stehende KS-WandZulässige WandhöhenWandfuß über Gelände(Wandkrone bis 8 müber Gelände)3 cm5 cm[m]0,631,181,852,731)KS-Verblender für unverputzte frei stehendeWände2)Bei KS der Rohdichteklasse 1,8 sind die in derTafel angegebenen zulässigen Wandhöhen ummaximal 10 % geringer.AbtropfkanteZulässige MauerhöhefrostfreiTafel 17: Aussteifung frei stehender Wände aus KSmit bzw. ohne oberen Querriegel bei einer Höhe überGelände von 0 bis 8 md[cm]h[m]11,5 1) 1,502,002,503,0017,524WanddickeWandhöheempfohlenerAbstanda[cm/cm]mit oberem Querriegel2,002,503,003,502,503,003,504,0011,5 1) 1,001,502,0017,5245,504,003,503,005,504,503,503,008,006,505,505,00AussteifungspfeilerStahlprofibeton-Stahl-(statisch quer-schnitterforderlich)2) b/d 2)l 120l 120l 120l 120l 180l 180l 180l 180l 240l 240l 240l 240ohne oberen Querriegel1,502,002,502,002,503,004,003,002,003,502,502,005,004,003,00l 120l 120l 120l 180l 180l 180l 240l 240l 240[cm/cm]35/1240/1245/1250/1230/1835/1840/1845/1830/2435/2440/2445/2420/1230/1240/1220/1830/1840/1820/2425/2430/241)Mindestens Stein-Festigkeitsklassen 12, KS-Verblender für unverputzte Einfriedungsmauern2)Aus konstruktiven Gründen werden größereStahlquerschnitte empfohlen.3)Bewehrung gemäß statischem Nachweis6. FREI STEHENDE KS-WÄNDEFrei stehende Wände werden weder seitlichdurch Querwände oder Stützen, nochoben durch anschließende Decken- oderRingbalken gehalten. Dies trifft z.B. fürEinfriedungen und Brüstungen zu.6.1 StandsicherheitZur Ermittlung der Horizontal- und Eigenlastenist DIN 1055 maßgebend. Bei denWindlastannahmen ist die Höhenlage derBauteile über Gelände zu beachten.Zulässige Höhen frei stehender KS-Wändeder Steinrohdichteklasse 2,0 ohne Aussteifungund ohne Auflast sind in Tafel16 enthalten. Bei Kalksandsteinen derSteinrohdichteklasse 1,8 reduzieren sichdie Höhen um 10 %.Sollen frei stehende Mauerwerkswändehöher gemauert werden, sind diese Wändedurch Pfeiler und ggf. zusätzlich durchbiegesteife Querriegel auszusteifen. OhneRiegel gilt die Wand als dreiseitig gehalten.Mit einem zusätzlichen biegesteifenQuerriegel als Wandkrone kann von einervierseitigen Halterung ausgegangen werden.Zur Aussteifung eignen sich Stahlprofileoder Stahlbetonpfeiler. Damit werdendie in Tafel 17 angegebenen Wandhöhenausführbar.6.2 GebrauchstauglichkeitZur Minimierung der Rissgefährdung aushygrothermischer Zwangbeanspruchungsollten die Einzelwandlängen frei stehenderWände (ohne zusätzliche Aussteifung)6 bis 8 m nicht überschreiten. Möglichkeitender architektonischen Gestaltungzeigt Bild 76.6.3 WitterungsschutzFür unverputzte frei stehende Wände sindKS-Verblender zu wählen.Frei stehende Wände müssen an der Mauerkronegegen Regenwasser geschütztwerden. Hierfür eignen sich Natursteinplatten,Mauerabdeckungen aus vorgefertigtenAluminiumprofilen, Betonfertigteile,Dachziegel etc. Dabei ist auf einen ausreichendenÜberstand sowie die Ausbildungvon Abtropfkanten (Bild 77) zu achten.Rollschichten aus Mauerwerk haben sichals obere Abdeckung von frei stehendenWänden nicht bewährt, da insbesondereder Fugenmörtel durch die starke Regenbeanspruchungin der Dauerhaftigkeit gefährdetist.41


KALKSANDSTEIN – AußenwändeLITERATUR[1] Musterbauordnung (MBO) von Nov.2002, ARGEBAU (= Arbeitsgemeinschaftder für das Bau-, WohnungsundSiedlungswesen zuständigen Ministerder Bundesländer)[2] DIN 4102 Brandverhalten von Baustoffenund Bauteilen[3] Institut für Bautechnik: Richtlinien fürdie Verwendung brennbarer Baustoffeim Hochbau (RbBH), Berlin 1978[4] DIN 4108 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden[5] BMWi, BMVBW: Verordnung überenergiesparenden Wärmeschutz undenergiesparende Anlagentechnikbei Gebäuden (Energieeinsparverordnung– EnEV) vom 16.11.2001.Bundesgesetzblatt Jahrgang 2001,Teil I, Nr. 59, S. 3085-3102: neugefasst durch Bek. v. 02.12.2004BGBl I 3146, 24.07.2007 BGBI I,S. 2684[6] DIN 4109 Schallschutz im Hochbau[7] Reiß, J.: Schimmelpilze – Lebensweise,Nutzen, Schaden, Bekämpfung.2. Auflage, Springer Verlag, Berlin1998[8] Umweltbundesamt (Hrsg.): Hilfe!Schimmel im Haus. Ursachen – Wirkungen– Abhilfe, Berlin 2004[9] Deutsche Energie Agentur (Hrsg.):Gesund Wohnen durch richtiges Lüftenund Heizen, Berlin 2004[10] Klaas, H.; Schulz, E.: Schäden anAußenwänden aus Ziegel- und Kalksandstein-Verblendmauerwerk.– In:Schadenfreies Bauen, Band 13, 2.,überarb. Auflage, Fraunhofer IRB Verlag,Stuttgart 2002[11] Schubert, P.: KALKSANDSTEIN – Verformungund Rissesicherheit. Auszugaus dem Fachbuch „Planung, Konstruktion,Ausführung“, 4. Auflage,2005[12] Schubert, P.: Formänderungen vonMauersteinen, Mauermörtel undMauerwerk. – In: Mauerwerk-Kalender17, S. 623-637, Verlag Ernst &Sohn, Berlin 1992[13] Mann, W.; Zahn, J.: Murfor®; BewehrtesMauerwerk zur Lastabtragungund zur konstruktiven Rissesicherung– ein Leitfaden für die Praxis. N.V. Bekaert S. A., Zwevegem/Belgien1991[14] Schubert, P.: Zur rißfreien Wandlängevon nichttragenden Mauerwerkwänden.– In: Mauerwerk-Kalender 13,S. 473-488, Verlag Ernst & Sohn,Berlin 1988[15] Schubert, P.: Vermeiden von schädlichenRissen in Mauerwerksbauten.– In: Mauerwerk-Kalender 21,S. 621-651, Verlag Ernst & Sohn,Berlin 1996[16] Kasten, D.; Schubert, P.: Verblendschalenaus Kalksandsteinen – Beanspruchung,rißfreie Wandlänge,Hinweise zur Ausführung. – In: Bautechnik62 (1985), Nr. 3, S. 86-94[17] Richtlinie für die Planung und Ausführungvon Abdichtungen mit kunststoffmodifiziertenBitumendickbeschichtungen(KMB) – erdberührteBauteile, 2. Auflage, Deutsche Bauchemie,Frankfurt Nov. 2001[18] Cziesielski, E.; Vogdt, F. 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Änderungen derBauregellisten A und B und der ListeC, Ausgabe 2005/2, DIBt Mitteilungen,Heft Nr. 6/2005, 23.12.2005.Änderungen der Bauregellisten A undB und der Liste C, Ausgabe 2005/3,DIBt Mitteilungen, Heft Nr. 2/2006,5.4.2006[22] European Technical Approval Guidline,ETAG 004, Schriften des DeutschenInstitut für Bautechnik, ReiheLL, Heft 004, Berlin, 2001[23] Liste der Technischen Baubestimmungen,Teil II, Anwendungsregelungenfür Bauprodukte und Bausätzenach europäischen technischen Zulassungenund harmonisierten Normennach der Bauproduktenrichtlinie,Ausgabe September 2005, DIBt Mitteilungen1/2006[24] DIN V 18559:1988-12, Wärmedämm-Verbundsysteme; Begriffe, allgemeineAngaben[25] DIN 55699:2005-06, Verarbeitungvon Wärmedämm-Verbundsystemen[26] DIN EN 13499:2003-12, AußenseitigeWärmedämm-Verbundsysteme(WDVS) aus expandiertem Polystyrol,Spezifikation[27] DIN EN 13500:2003-12, AußenseitigeWärmedämm-Verbundysteme(WDVS) aus Mineralwolle, Spezifikation[28] DIN EN 13163:2001-10, Werkmäßighergestellte Produkte aus expandiertemPolystyrol (EPS), Spezifikation[29] DIN EN 13162:2001-10, Werkmäßighergestellte Produkte aus Mineralwolle(MW), Spezifikation[30] DIN EN 13501:2002-06, Klassifizierungvon Bauprodukten und Bauartenzu ihrem Brandverhalten[31] KALKSANDSTEIN – Detailsammlung.Bezug über KS-Homepage[32] DIN 18516 Außenwandbekleidungen,hinterlüftet[33] Cziesielski, E.; Schrepfer, T.: HinterlüfteteAußenwandkonstruktionenund Wärmedämmverbundsysteme,in: Betonkalender 1998, Verlag Ernst& Sohn, Berlin 1998[34] Richtlinie: Bestimmung der wärmetechnischenEinflüsse von Wärmebrückenbei vorgehängten hinterlüftetenFassaden, Ausgabe 1998[35] Dierks, K. u.a.: Baukonstruktion. 2.Auflage, Werner Verlag, Düsseldorf1990[36] FVHF-Focus Nr. 4: Die Schalldämmungmit vorgehängten hinterlüftetenFassaden, Fachverband Baustoffeund Bauteile für vorgehängtenhinterlüftete Fassaden e.V.[37] WTA Merkblatt 2-5-97 D: Anti-Graffiti-Systeme, Ausgabe Februar 1998[38] FVHF-Focus Nr. 14: HochwirksamerGebäudeblitzschutz mit vorgehängtenhinterlüfteten Fassaden (VHF),Fachverband Baustoffe und Bauteilefür vorgehängten hinterlüftete Fassadene.V.[39] Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts(Wasserhaushaltsgesetz– WHG). Neugefasst durch Bek. v.19. 8.2002 I 3245; zuletzt geändertdurch Art. 2 G v. 25. 6.2005 I174642

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