Ganzseitiges Foto - ZDF Presseportal

Ganzseitiges Foto - ZDF Presseportal Ganzseitiges Foto - ZDF Presseportal

presseportal.zdf.de
von presseportal.zdf.de Mehr von diesem Publisher
13.07.2015 Aufrufe

Bei "Siebenstein" ist jede Geschichte ein Unikat. Dies gilt auch fürjene Geschichten, die sich die drei Protagonisten und ihre Gästeerzählen – umgesetzt als Live-Action, 3D-Animation, Legetrick,klassischer Zeichentrick oder einer Kombination aus allem.Erlaubt ist, was der Geschichte dient, denn trotz allerfantastischen Bilder sind die thematischen Anknüpfungspunkte füralle Siebensteingeschichten immer das Lebensumfeld und dieAlltagserfahrungen der Zielgruppe. Es geht um Träume,Sehnsüchte, Heimlichkeiten und Verlockungen und damit letztlichum menschliche Beziehungen.Wie Rudi, Koffer und Siebenstein zueinanderfandenErinnerungen von Irene Wellershoff, RedaktionsleiterinFiktion im Kinder- und JugendprogrammEin Vierteljahrhundert ist seit der ersten Ausstrahlung imDezember 1988 vergangen – Zeit zurückzublicken auf dieAnfänge von "Siebenstein".Der damalige Redaktionsleiter der ZDF-Kinderprogramms,Markus Schächter, hatte mir die Aufgabe anvertraut, ein neuesVorschulprogramm zu entwickeln – eine Aufgabe, die ich mitBegeisterung annahm. Es gibt die kluge Maxime, dass Kinderzwei Dinge brauchen: Wurzeln und Flügel. Für "Siebenstein"schwebte mir ein Konzept vor, bei dem sich Familie,Geborgenheit, Heimat verbinden mit offener Ladentür,überraschendem Besuch und Neugier auf Neues. Der Ladensollte ein Ort sein, an dem sich Realität und Fantasie begegnenund vermischen. Die Welt kommt in Form von Kunden undGeschichten zu Besuch an einen heimeligen Ort.Das Gravitationszentrum dieses kleinen Laden-Universums bildenFrau Siebenstein, ein frecher Rabe und ein Koffer. Ein Mensch,ein Tier, ein Gegenstand. Eine Elternfigur, ein fröhliches Kind, einweltweiser Opa. Eine Hexe, ein Hexenvogel und ein magischerGegenstand. Mit diesen archetypischen, märchenhaften Figurenlassen sich alle Familiengeschichten erzählen – und das ist auchdas Geheimnis der Langlebigkeit des Formats.Die Idee für Siebenstein und den Raben waren schnell gefunden,aber lange war nicht klar, welcher Gegenstand das Triokomplettieren sollte. Ein Flötenkessel? Ein Klavier? Es wurde einKoffer, weil mir ein Koffer-Verkäufer sagte, ich hätte ihrenLadenhüter erworben. Da fiel der Groschen: Das war genau, waswir suchten, ein Hüter des Ladens mit einer großen Klappe undreichem Innenleben.17

In einer ehemaligen Kneipe in Berlin richtete Klaus Fischer denTrödelladen ein, bunt, fröhlich und verrückt. Tisch und Stühleklebte er kopfüber an die Decke. Schon bald standen die erstenKunden im Laden, echte, die den Laden auch für echt hielten undunsere mühsam im ZDF-Fundus gesammelten Requisiten kaufenwollten.Der Puppenbauer Peter Röders fertigte unterdessen eine ersteRabenpuppe. Der Prototyp ähnelte aber den Zeichnungen nichtso wie erwartet, also hatten wir viele Änderungsvorschläge. PeterRöders zeigte sich widerspenstig, baute aber eine neueRabenpuppe, in der alles wie verlangt umgesetzt war: Sie wirkteklobig. Im Vergleich haben wir dann gesehen, wie ausdrucksstark,pfiffig und sympathisch der erste Entwurf war – Künstler brauchenFreiheit.Nun brauchte der Rabe noch einen Namen. Der Kabarettist TomGerhardt, einer unserer ersten Autoren, taufte ihn Rudi.Und dann steckte ein Mann seine Hand in Rudis leeren Bauch,dem der Vogel sozusagen passte wie angegossen: WernerKnoedgen. Als er Rudi zum ersten Mal etwas von Löcherkäse, derschlank macht, lispeln ließ, wussten wir, dass dies der richtigeSpieler war, um den kleinen Raben zum Leben zu erwecken.Und genauso war Thomas Rohloff der richtige Spieler für denKoffer. Knoedgen und Rohloff prägen "Siebenstein" seit 25Jahren. Sie haben die Figuren von der Spielleiste gelöst undimmer neue Möglichkeiten entwickelt, die Puppen frei im Raum zubewegen, damit haben sie Fernsehgeschichte geschrieben. Rudikann auf dem Fußboden sitzen und fliegen, der Koffer kannSkateboard fahren und Schach spielen, fast nichts ist unmöglich.Ein Kind vermutete einmal, in Rudi müsse ein echter Rabestecken, so lebendig wirkt er.Knoedgen und Rohloff haben Rudi und Koffer auch ihreunverwechselbaren Stimmen gegeben und ihre Charaktereebenso eigenwillig wie liebenswert gestaltet.Frau Siebenstein hat in den 25 Jahren zwei Darstellerinnengefunden, Adelheid Arndt und Henriette Heinze. Beide haben derRolle ganz eigene Facetten gegeben und sich in die Herzen derKinder gespielt."Siebenstein" wäre nicht "Siebenstein" ohne die Geschichten, indenen sich Kindheit der 80er, 90er und 2000er Jahre spiegelt.Hier wurde und wird experimentiert, gibt es unterschiedlichstekünstlerische Handschriften zu sehen, die mit vielen nationalenund internationalen Preisen ausgezeichnet wurden.Zwischen 1988 und 2013 hat sich auch bei "Siebenstein" vielverändert: Statt auf 16mm wird heute auf HD gedreht, auseinfachen Kameratricks wurden Special Effects, ausBildergeschichten wurden 3D-Animationen, und aus demLadenlokal wurde ein Studio. Geblieben ist, dass wir KindernSpaß machen wollen, sie emotional bei der Siebenstein-Familie18

Bei "Siebenstein" ist jede Geschichte ein Unikat. Dies gilt auch fürjene Geschichten, die sich die drei Protagonisten und ihre Gästeerzählen – umgesetzt als Live-Action, 3D-Animation, Legetrick,klassischer Zeichentrick oder einer Kombination aus allem.Erlaubt ist, was der Geschichte dient, denn trotz allerfantastischen Bilder sind die thematischen Anknüpfungspunkte füralle Siebensteingeschichten immer das Lebensumfeld und dieAlltagserfahrungen der Zielgruppe. Es geht um Träume,Sehnsüchte, Heimlichkeiten und Verlockungen und damit letztlichum menschliche Beziehungen.Wie Rudi, Koffer und Siebenstein zueinanderfandenErinnerungen von Irene Wellershoff, RedaktionsleiterinFiktion im Kinder- und JugendprogrammEin Vierteljahrhundert ist seit der ersten Ausstrahlung imDezember 1988 vergangen – Zeit zurückzublicken auf dieAnfänge von "Siebenstein".Der damalige Redaktionsleiter der <strong>ZDF</strong>-Kinderprogramms,Markus Schächter, hatte mir die Aufgabe anvertraut, ein neuesVorschulprogramm zu entwickeln – eine Aufgabe, die ich mitBegeisterung annahm. Es gibt die kluge Maxime, dass Kinderzwei Dinge brauchen: Wurzeln und Flügel. Für "Siebenstein"schwebte mir ein Konzept vor, bei dem sich Familie,Geborgenheit, Heimat verbinden mit offener Ladentür,überraschendem Besuch und Neugier auf Neues. Der Ladensollte ein Ort sein, an dem sich Realität und Fantasie begegnenund vermischen. Die Welt kommt in Form von Kunden undGeschichten zu Besuch an einen heimeligen Ort.Das Gravitationszentrum dieses kleinen Laden-Universums bildenFrau Siebenstein, ein frecher Rabe und ein Koffer. Ein Mensch,ein Tier, ein Gegenstand. Eine Elternfigur, ein fröhliches Kind, einweltweiser Opa. Eine Hexe, ein Hexenvogel und ein magischerGegenstand. Mit diesen archetypischen, märchenhaften Figurenlassen sich alle Familiengeschichten erzählen – und das ist auchdas Geheimnis der Langlebigkeit des Formats.Die Idee für Siebenstein und den Raben waren schnell gefunden,aber lange war nicht klar, welcher Gegenstand das Triokomplettieren sollte. Ein Flötenkessel? Ein Klavier? Es wurde einKoffer, weil mir ein Koffer-Verkäufer sagte, ich hätte ihrenLadenhüter erworben. Da fiel der Groschen: Das war genau, waswir suchten, ein Hüter des Ladens mit einer großen Klappe undreichem Innenleben.17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!