13.07.2015 Aufrufe

Mittwoch, den 13. März 2013 8. Jahrgang Nr. 11/2013 - Gemeinde ...

Mittwoch, den 13. März 2013 8. Jahrgang Nr. 11/2013 - Gemeinde ...

Mittwoch, den 13. März 2013 8. Jahrgang Nr. 11/2013 - Gemeinde ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

| illinger seiten <strong>11</strong>/<strong>2013</strong> |- 2 -Der Bürgermeister informiertLiebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,„Öffentlichkeit als Partner“ hieß der Titel einer Rede, die der große Schriftsteller Max Frisch 1958 gehal -ten hat. Es geht darum, „dass nämlich ein Leser, ein leibhaftiger, sich angesprochen fühlen kann unddass der Verfasser, ob es ihm passt oder nicht, eine Wirkung angetreten und eine gesellschaftliche Ver -antwortung übernommen hat.“ Es ist für mich auch als Bürgermeister ein Schlüsselsatz – dass ichnämlich nicht im luftleeren Raum agiere, auch nicht in <strong>den</strong> hohen Sphären der Bundes- oder der Landespolitik,sondern vor Ort täglich mit Bürgerinnen und Bürgern im Gespräch bin, die Meinungen undAnliegen haben. Eine „unentrinnbare Partnerschaft“ sei dies, schrieb Max Frisch. „Sie ist immer da, obfeindlich oder freundlich oder gleichgültig.“ Nun erlebe ich bei meinen Kommentaren und Informationenzur Illinger Politik nur selten Gleichgültigkeit, noch seltener feindliche Grundhaltungen. Lob und Kritiksind dagegen selbstverständlich. Unterschiedliche Meinungen gehören zum alltäglichen politischen Lebenin einer offenen Gesellschaft. Das gilt auch für die Diskussion über die Kreisumlage. Landrätin Cor -nelia Hoffmann-Bethscheider hat verständlicherweise in diversen Punkten eine andere Auffassung alsich, wenn es um die Kreisumlage geht. Und weil ich <strong>den</strong> Anspruch ernst nehme, Öffentlichkeit als Partnerzu betrachten, ist es für mich selbstverständlich, dass auch ihre Sicht der Dinge hier ausführlich zurSprache kommt, nachdem die landrätliche Verwaltung im Mittelpunkt meiner kritischen Ausführungenstand. Ich werde ihre Stellungnahme heute auch nicht kommentieren, weil dies nicht fair wäre. DasThema wird uns ohnehin in einer eigenen <strong>Gemeinde</strong>ratssitzung beschäftigen. Darauf freue ich michschon jetzt.„Öffentlichkeit als Partner“ ist zwar ein uralter Ansatz (1958!), aber er gewinnt gerade neue Aktualität.Die Piraten, Stuttgart21, gescheiterte Großprojekte, die Diskussion über Manager-Gehälter in derSchweiz und hier in Deutschland – wer dies offen und transparent diskutiert, verändert Grundhaltungenund manchmal auch ganz praktische Entscheidungen.„Öffentlichkeit. Die politische Form des Bewusstseins“ heißt ein aktuelles Buch des Philosophen VolkerGerhardt (2012). Das Buch ist zwar schwere Kost. Der prominente Wissenschaftler argumentiert mit<strong>den</strong> Hel<strong>den</strong> der Philosophie und deren Theorien. Aber Volker Gerhardt hat auch griffige Sätze undSchlagzeilen geschrieben: Er sieht „Politik als Organisation der Öffentlichkeit“, betrachtet die „Gesellschaftals offenen Raum“ und fordert von uns und allen Beteiligten „öffentliche Vernunft“. Ich finde dasspannend – und Ziel führend. „Wenn die Politik erfolgreich sein will, muss sie sich einen Zugang zu al -len Bürgern eröffnen.“ Es gehe darum, „eigene Wege des Verstehens“ zu ermöglichen und „einenRaum der Verständigung“ zu schaffen.In Illingen ist Politik schon lange „auf Öffentlichkeit angelegt.“ Damit haben Sie alle die Chance, Ihr „Urteilaus eigener Einsicht zu bil<strong>den</strong>.“ Ziel ist ein „Raum der Verständigung“. Sie, die Bürgerinnen undBürger, sind für mich Partnerinnen und Partner – und das seit knapp 17 Jahren. Politik ist für mich immerauch Kommunikation. Das erlaubt offene Debatten, die uns voranbringen. Im Sinne von VolkerGerhardt und Max Frisch ist es wichtig, dass Bürgerinnen und Bürger sich angesprochen fühlen unddass der „politische Schreiber“, ob es „ihm passt oder nicht“, Wirkungen auslöst und gesellschaftlicheVerantwortung übernimmt.Um nicht weniger geht es: Verantwortung zu tragen für unsere <strong>Gemeinde</strong>. Es ist eine große und in allerRegel auch schöne Aufgabe, <strong>den</strong>n man schreibt ja nicht ins Leere, sondern bekommt jede MengeRückmeldungen. Das macht Spaß und gebiert neue Ideen. Für mich ist Öffentlichkeit deshalb ein guterund anregender Partner.Ihnen allen eine gute Woche – lassen Sie sich durch die Rückkehr des Winters nicht verdrießen. Derneue Frühling kommt bestimmt.Ihr Bürgermeister Armin König

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!