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Ethisch Handeln lernen (SS 2004, Prof. Simon, von ... - vaticarsten.de

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<strong>Ethisch</strong> han<strong>de</strong>ln <strong>lernen</strong> (<strong>SS</strong> <strong>2004</strong>, <strong>Prof</strong>. <strong>Simon</strong>) <strong>von</strong> Anke Heinz. Mehr Skripte unter www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong>S. 55wirken können. Außer<strong>de</strong>m bleibt noch zu differenzieren, ob die Bekräftigung nicht auchGegenwirkungen zur Folge haben kann.Ziel <strong>de</strong>s Lernens und <strong>de</strong>r Erziehung ist auch hier die Selbstverantwortung,Selbständigkeit und Rücksicht auf an<strong>de</strong>re.5.3.3. Lernen nach <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>s Beobachtungs<strong>lernen</strong>sDieses Mo<strong>de</strong>ll fußt auf <strong>de</strong>r Gestaltpsychologie, wie sie die Berliner Schule im19./20. Jh. vertreten hat (Max Wertheimer, Kohler, Koffka).Eine Grundannahme ist hier, daß menschliches Erleben ganzheitlich erfolgt, d.h.gestalt-, nicht elementhaft. Unter einer Gestalt versteht man hier eine Struktur, dieweiterentwickelt wer<strong>de</strong>n kann.Erlebnisse wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>mnach folgen<strong>de</strong>rmaßen charakterisiert: Sie gewinnen Dauerin <strong>de</strong>r Erinnerung, sie sind Teil umfassen<strong>de</strong>r menschlicher Lebenserfahrung und können,wenn sie erinnert wer<strong>de</strong>n, in neue Lebenssituationen übertragen wer<strong>de</strong>n. Lernengeschieht also durch Einsicht 23 .Für das menschliche Lernen gilt, daß die höchste Priorität <strong>de</strong>r konkretenWahrnehmung, <strong>de</strong>r Erfahrung, Phantasie und <strong>de</strong>m Sammeln <strong>von</strong> Erinnerungenzukommt. Es geht nicht um ein „blin<strong>de</strong>s Lernen“, son<strong>de</strong>rn um die Erprobung auf einer„inneren Bühne“. Das Lernen erfolgt über einen konkreten Fall hinaus, es wird einTransfer geleistet: ethisches Lernen ist exemplarisches Lernen.Durch Experimente in <strong>de</strong>n 60er und 70er Jahren 24 hat man herausgefun<strong>de</strong>n, daßes zwei verschie<strong>de</strong>ne Ansätze sozialen Lernens gibt, das Vorbild<strong>lernen</strong> und das Lernendurch Nachahmung.Man hat z.B. zwei Gruppen <strong>von</strong> 3-5jährigen einen Film gezeigt. Die erste Gruppesah, wie ein Aggressor einem Kind ein Spielzeug wegnimmt und dafür gelobt wird, diezweite sah, wie <strong>de</strong>r Aggressor für dieses Verhalten bestraft wird. Die erste Gruppeimitierte darauf das Verhalten <strong>de</strong>s Aggressors, die zweite mißbilligte sein Verhaltenebenso, wie dies im Film geschehen war. Als Grundsatz läßt sich schlußfolgern, daß sichstellvertreten<strong>de</strong> Belohnung und Bestrafung auf die Aggressionsimitation auswirken:23 Köhlers Schimpansenversuche: Bambusstab ist zerteilt, außerhalb <strong>de</strong>s Käfigs liegt eine Banane. Setzt<strong>de</strong>r Schimpanse <strong>de</strong>n Bambusstab zusammen, kann er die Banane erreichen.24 Auslöser für die Experimente (durchgeführt <strong>von</strong> Bandura) war die Beobachtung einer Messerstechereiin <strong>de</strong>n USA, nach<strong>de</strong>m Jugendliche einen Film mit James Dean gesehen hatten.

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