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Ethisch Handeln lernen (SS 2004, Prof. Simon, von ... - vaticarsten.de

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<strong>Ethisch</strong> han<strong>de</strong>ln <strong>lernen</strong> (<strong>SS</strong> <strong>2004</strong>, <strong>Prof</strong>. <strong>Simon</strong>) <strong>von</strong> Anke Heinz. Mehr Skripte unter www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong>S. 54Speichelfluß zum konditionierten Reflex. Der Vorgang <strong>de</strong>s Lernens besteht hier ineiner assoziativen Relation <strong>von</strong> konditionierten und unkonditionierten Reizen.Übertragen auf <strong>de</strong>n Menschen heißt das, das auch er über bestimmteLernmuster <strong>lernen</strong> kann. Bestimmte „antrainierte“ Verhaltensmuster, die rasch(assoziativ) ausgeführt wer<strong>de</strong>n können, helfen beispielsweise in Notsituationen, Scha<strong>de</strong>nzu vermei<strong>de</strong>n.Lernen geschieht hier durch Kontinuität und Verstärkung. Grundlegend fürdieses Mo<strong>de</strong>ll menschlichen Lernens ist die behavioristische Verhaltenspsychologie,die betont, daß eine zeitliche und räumliche Nähe <strong>de</strong>r „Übungen“ wichtig für das Lernenist.5.3.2. Lernen nach <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r operanten KonditionierungHintergrund dieses Mo<strong>de</strong>ll ist <strong>de</strong>r Behaviorismus, wie ihn z.B. Watson undSkinner vertreten haben. Grundlegend ist dabei die Beschränkung auf meßbare,objektiv beobachtbare Verhaltensäußerungen.Die Leitfrage dieses Mo<strong>de</strong>lls lautet: Wie ist das Verhalten als Reaktion auf einenReiz (Umwelteinfluß) verstehbar? Deshalb heißt es auch das „Reiz-Reaktions-Mo<strong>de</strong>ll“bzw. „stimulus-response-Mo<strong>de</strong>ll“. Lehren ist hier ein Vorgang <strong>de</strong>r Verhaltensformung,<strong>de</strong>r gezielten Bekräftigung (reinforcement) <strong>de</strong>s <strong>Han<strong>de</strong>ln</strong>s entwe<strong>de</strong>r positiv (durchBelohnung) o<strong>de</strong>r negativ (durch Bestrafung) 22 .Durch trial and error wird schließlich das Verhalten gelernt, das einen positivenZustand zur Folge hat. Dabei gilt das Prinzip <strong>de</strong>r kleinen Schritte: zuerst hat dieFremdbekräftigung <strong>de</strong>n größten Einfluß (Lernen <strong>von</strong> an<strong>de</strong>ren Personen), nach undnach nimmt dieses Platz dann die Selbstbekräftigung ein.Die Grenzen dieses Mo<strong>de</strong>lls zeigen sich z.B. darin, daß die gleichen Reizeverschie<strong>de</strong>ne Reaktionen, verschie<strong>de</strong>ne Reize aber ähnliche Reaktionen hervorrufenkönnen. Daraus läßt sich nur schlußfolgern, daß die Motive und Gewohnheiten <strong>de</strong>s<strong>Han<strong>de</strong>ln</strong>s letztlich unbestimmt bleiben (black box).Auf das menschliche Lernen übertragen ist festzuhalten, daß Lernenoffensichtlich eine kognitive und affektive Aufgabe ist. Durch Bekräftigung <strong>lernen</strong>auch wir, was falsch o<strong>de</strong>r richtig ist. Am Anfang bedürfen wir noch <strong>de</strong>r Bekräftigung<strong>von</strong> außen, am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Entwicklung haben wir die Bekräftigung schon internalisiert.Offen bleibt allerdings die Frage nach <strong>de</strong>n erzieherischen Mitteln, die verstärkend22 Ratten empfin<strong>de</strong>n ihr <strong>Han<strong>de</strong>ln</strong> dann als positiv, wenn sie Futter dafür bekommen. Wird ihnen einStromschlag versetzt, empfin<strong>de</strong>n sie das <strong>Han<strong>de</strong>ln</strong> als negativ.

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