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Ethisch Handeln lernen (SS 2004, Prof. Simon, von ... - vaticarsten.de

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<strong>Ethisch</strong> han<strong>de</strong>ln <strong>lernen</strong> (<strong>SS</strong> <strong>2004</strong>, <strong>Prof</strong>. <strong>Simon</strong>) <strong>von</strong> Anke Heinz. Mehr Skripte unter www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong>S. 47moralischen Urteils hat, und sogar als <strong>de</strong>ren Ausgangspunkt angesehenwer<strong>de</strong>n kann.4.4. Ursprünge <strong>de</strong>s prosozialen Empfin<strong>de</strong>ns und <strong>Han<strong>de</strong>ln</strong>sProsoziales Verhalten ist bereits ab <strong>de</strong>m 1. Lebensjahr zu beobachten und<strong>de</strong>shalb nicht nur auf Erziehung zurückzuführen. Es tritt in zwei Formen auf:a) Mitleid, RücksichtnahmeKin<strong>de</strong>r haben schon früh Mitleid mit an<strong>de</strong>ren. Sie wollen trösten, helfen undsind besorgt. Ihre Mitleidsbekundungen gelten vor allemFamilienangehörigen, aber auch unbekannten und in beson<strong>de</strong>rer Weiseverletzten Tieren. Es geschieht eine spontane Zuwendung, obwohl kein Lobo<strong>de</strong>r Gelingenkönnen dazu motiviert. Der Schmerz an<strong>de</strong>rer berührt Kin<strong>de</strong>r.Sie verfügen außer<strong>de</strong>m über ein spontanes Gerechtigkeitsgefühl. Sie achtenz.B. beim Verteilen darauf, daß keiner benachteiligt wird.b) Mitfreu<strong>de</strong>, WohlwollenKin<strong>de</strong>r wollen an<strong>de</strong>ren eine Freu<strong>de</strong> machen, sind spontan wohlwollend. Sieschenken und freuen sich mit, wenn <strong>de</strong>r Beschenkte sich freut.Diese bei<strong>de</strong>n Formen haben ihre Wurzel in einer affektiven Apposition, die alsemphatisches Empfin<strong>de</strong>n bezeichnet wer<strong>de</strong>n kann. Es geht um eine einfühlen<strong>de</strong>Vergegenwärtigung o<strong>de</strong>r Vorwegnahme <strong>de</strong>s Empfin<strong>de</strong>ns einer an<strong>de</strong>ren Person. MartinL. Hoffmann spricht <strong>von</strong> „stellvertreten<strong>de</strong>n affektiven Reaktionen“: Der Beobachterreagiert, als ob er <strong>de</strong>rselben Empfindung unterliegt wie das beobachtete Mo<strong>de</strong>ll. Eserfolgt eine unwillkürliche stellvertreten<strong>de</strong> Reaktion auf die affektiven Hinweise, dieeine an<strong>de</strong>re Person gibt.Es gibt verschie<strong>de</strong>ne Modi <strong>de</strong>r Empathie:• „Unmittelbare Empathie“ liegt z.B. vor, wenn ein Säugling mit eineman<strong>de</strong>ren Säugling mitschreit, obwohl es sonst keinen Grund dafür gäbe.• „Erlernte Empathie“: Hinweise <strong>de</strong>s Gegenübers können auch „angelernt“wer<strong>de</strong>n, z.B. die Mimik und Gestik. Daß das Kind versteht, was <strong>de</strong>rAusdruck im Gesicht <strong>de</strong>s Gegenübers be<strong>de</strong>utet, muß es schon früherErfahrungen mit dieser Empfindung gemacht haben.

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