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Ethisch Handeln lernen (SS 2004, Prof. Simon, von ... - vaticarsten.de

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<strong>Ethisch</strong> han<strong>de</strong>ln <strong>lernen</strong> (<strong>SS</strong> <strong>2004</strong>, <strong>Prof</strong>. <strong>Simon</strong>) <strong>von</strong> Anke Heinz. Mehr Skripte unter www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong>S. 43Vom Moralischen Zwang gelöst entwickelt sich <strong>de</strong>r Mensch über Kooperation zu einemmoralisch autonomen Wesen. Die Aufgabe <strong>de</strong>r Erwachsenen besteht <strong>de</strong>shalb darin,praktische Erfahrungen und hypothetische Möglichkeiten <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r zu integrieren undzu versöhnen, damit Autonomie (≠ Regellosigkeit) möglich wird.4.3.2. Lawrence Kohlbergs Stufenmo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r moralischen EntwicklungSCHWERPUNKT!!!Literatur:Anton A. Bucher: Die Theorie <strong>de</strong>r moralischen Entwicklung <strong>von</strong> Lawrence Kohlberg und seiner Schuleund die Moraltheologie, in: Freiburger Zeitschrift für Philosophie und Theologie 38 (1991), 57-82.Kohlberg lebte <strong>von</strong> 1927 bis 1987. Als Schüler <strong>von</strong> Piaget führte er <strong>de</strong>ssenStudien weiter und differenzierte sie aus. Ein wesentlicher Unterschied zu Piaget bestehtdarin, daß bei Kohlberg <strong>de</strong>r Intellekt stärker im Vor<strong>de</strong>rgrund steht als das Gefühl.Kohlberg entwickelt eine spezielle (Gesprächs-)Metho<strong>de</strong>, nämlich die <strong>de</strong>rDilemmageschichten, in <strong>de</strong>r zwei Wertvorstellungen konkurrieren: Einer Person, <strong>de</strong>renmoralische Urteile qualifiziert wer<strong>de</strong>n sollten, wur<strong>de</strong>n Dilemmageschichten vorgelegt.Man achtete dann darauf, wie zum Konflikt <strong>de</strong>r Geschichte Stellung bezogen und wiedie letztliche Entscheidung begrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> 17 .Aus diesen Untersuchungen entwickelt Kohlberg eineentwicklungspsychologische Stufentheorie: Das moralische Urteil entwickelt sichselbständig über Stufen. Dabei wird v.a. die kognitive Entwicklung <strong>de</strong>s Denkens in<strong>de</strong>n Blick genommen, die sich in erster Linie in <strong>de</strong>r Begründung <strong>de</strong>s Urteils zeigt. DieBegründungen wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Stufen zugeordnet, sie geben einenEinblick in das vorhan<strong>de</strong>ne Maß <strong>de</strong>r Gerechtigkeitsvorstellung. Das moralische Urteil17 z.B. Heinz-Dilemma: Heinz’ Frau ist unheilbar krank (Krebs), das Arzneimittel kostet Unmengen. Wiegeht Heinz vor? Soll er eine Bank ausrauben, um das Arzneimittel bezahlen zu können? Soll er <strong>de</strong>nApotheker bestehlen, mit ihm diskutieren o<strong>de</strong>r han<strong>de</strong>ln? O<strong>de</strong>r soll er, um illegale Handlungen zuvermei<strong>de</strong>n, seine Frau sterben lassen? (Dilemma hier nur ungefähr aus <strong>de</strong>r Erinnerung wie<strong>de</strong>rgegeben…)

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