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Ethisch Handeln lernen (SS 2004, Prof. Simon, von ... - vaticarsten.de

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<strong>Ethisch</strong> han<strong>de</strong>ln <strong>lernen</strong> (<strong>SS</strong> <strong>2004</strong>, <strong>Prof</strong>. <strong>Simon</strong>) <strong>von</strong> Anke Heinz. Mehr Skripte unter www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong>S. 29a) pragmatische Orientierung: relevantes, sinnvolles Lernengeschieht in Zusammenhang <strong>von</strong> rechtem Denken und <strong>Han<strong>de</strong>ln</strong>b) Orientierung am <strong>de</strong>mokratischen Ethos: Demokratie ist fürDewey eine Lebensform mit einem speziellen Ethos, keineHerrschaftsformDiese I<strong>de</strong>en stehen im Kontext <strong>de</strong>s amerikanischen Pragmatismus, <strong>de</strong>r besagt,daß sich erst im <strong>Han<strong>de</strong>ln</strong> <strong>de</strong>r Wert <strong>de</strong>s Denkens zeigt. Maßgeblich in dieser Richtungwar Ch. S. Peirce (1839-1914) mit seinem Werk „How to make our i<strong>de</strong>as clear“ (1878),wo er seine pragmatische Maxime formuliert: „Überlege, welche Wirkungen, die<strong>de</strong>nkbarer Weise praktische Relevanz haben könnten, wir <strong>de</strong>m Gegenstand einesBegriffenen in unserer Vorstellung zuschreiben...“. Biblisch gesprochen: „An ihrenFrüchten sollt ihr sie erkennen.“ (Mt 7,16).Wahrheit wird hier verstan<strong>de</strong>n entsprechend <strong>de</strong>r Konsenstheorie: Einebegriffliche Einsicht wird durch <strong>de</strong>n Konsens vertieft; die Wahrheit <strong>de</strong>s Denkenserweist sich erst in seiner Bewährung. Angestrebt wird ein i<strong>de</strong>aler Konsens, <strong>de</strong>r zeitlosGültigkeit hat. William James (1842-1910) hat es so auf <strong>de</strong>n Punkt gebracht: „Wahr ist,was Erfolg hat“. Das ist allerdings nicht das, was Peirce gemeint hat, <strong>de</strong>r betonen wollte,daß man die Konsequenzen seiner Handlungen berücksichtigen sollte.Deweys Position ist, daß das Denken als Instrument gebraucht wer<strong>de</strong>n kann,mit <strong>de</strong>ssen Hilfe die Probleme <strong>de</strong>s Lebens gelöst wer<strong>de</strong>n können. Die pädagogischeKonsequenz daraus ist, daß am Besten im Medium <strong>de</strong>s Tuns gelernt wer<strong>de</strong>n kann:learning by doing. Damit ist nicht bloßes Tätigsein gemeint, son<strong>de</strong>rn dasproblemorientierte, pragmatische Lernen, das auf Sammeln <strong>von</strong> Erfahrungen zielt.Denken und Lernen fin<strong>de</strong>t so immer wirklichkeitsbezogen statt. Im Lösen <strong>von</strong>Problemen zeigt sich dann die Relevanz, die Wahrheit <strong>de</strong>s Denkens.Erziehung soll nach Dewey in das Ethos und die Lebensform einer Demokratievorbereiten und einüben. Eine Schulreform ist <strong>de</strong>shalb auch immer ein Moment <strong>de</strong>rGesellschaftsreform. Die Schule selbst muß diese Verän<strong>de</strong>rungen berücksichtigen und<strong>de</strong>r <strong>de</strong>mokratischen Lebensform entsprechen, d.h. folgen<strong>de</strong> Grundwerte undStrukturen vertreten: Selbstverantwortung, Selbstbestimmung und Mitbestimmung,Kooperation und Verständigung, gemeinsame Verantwortung für gemeinsameAufgaben. Diese Werte sollen in <strong>de</strong>n Unterricht eingebettet sein, <strong>de</strong>r auf diese Weise zurethosbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Kommunikation wird.

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