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Ethisch Handeln lernen (SS 2004, Prof. Simon, von ... - vaticarsten.de

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<strong>Ethisch</strong> han<strong>de</strong>ln <strong>lernen</strong> (<strong>SS</strong> <strong>2004</strong>, <strong>Prof</strong>. <strong>Simon</strong>) <strong>von</strong> Anke Heinz. Mehr Skripte unter www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong>S. 25Die Wirkungsgeschichte <strong>de</strong>r sittlichen Elementarerziehung <strong>von</strong> Pestalozzi istweitreichend: Das Konzept <strong>de</strong>r Volksschulbildung knüpfte an seine Theorien an,ebenso wie das preußische Schulwesen. Friedrich Fröbel (1782-1852), Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rKin<strong>de</strong>rgartenerziehung im <strong>de</strong>utschen Raum, orientiert sich am „Wohnstubenmo<strong>de</strong>ll“Pestalozzis. Gustav Friedrich Dinter (1760-1833) verwen<strong>de</strong>t Pestalozzis Ansatz für <strong>de</strong>nevangelischen Religionsunterricht und für die Unterstufe <strong>de</strong>r Volksschule. FriedrichAdolf Wilhelm Diesterweg (1790-1866) entfaltet das Prinzip <strong>de</strong>r Anschauung undSelbsttätigkeit in seiner Didaktik <strong>de</strong>r Volksschule, um eine Erziehung mündigerStaatsbürger zu erreichen.3.6. Friedrich David Ernst Schleiermacher: Sittliche Erziehung als dialektischeEinführung in <strong>de</strong>n sozialkulturellen LebenszusammenhangSchleiermacher wur<strong>de</strong> 1768 in Breslau geboren und starb 1834 in Berlin. Er warTheologie und Philosoph und maßgeblich an <strong>de</strong>r preußischen Bildungsreform beteiligt.Seine Vorlesungen sind erst postum erschienen.Schleiermacher sieht die pädagogische Aufgabe als Konsequenz <strong>de</strong>r ethischenAufgabe, <strong>de</strong>shalb lautet seine Grundfrage: Wie erkennen wir das sittlich Gute? SeinerMeinung nach ist die gesellschaftlich-kulturelle Praxis vorgängig und entschei<strong>de</strong>nd,<strong>de</strong>nn in ihr erkennen wir das lebendige Ethos faktisch gelebter sittlicherÜberzeugungen.Die Existenz populärer ethischer Begriffe erklärt er sich durch dasvorwissenschaftliche Verstehen, die vorwissenschaftliche Einsicht in die Sittlichkeit, die<strong>de</strong>m Menschen innewohnt.Ethik hingegen ist die wissenschaftliche Reflexion, die Strukturanalyse <strong>de</strong>rgeschichtlichen Wirklichkeit. Erziehung wird <strong>von</strong> ihm als Teilgebiet <strong>de</strong>r Ethikverstan<strong>de</strong>n, also auch als ethische Aufgabe, die sich als Prozeß <strong>von</strong> Generation zuGeneration auswirkt.Ziel <strong>de</strong>r Erziehung ist, daß das Gesamtleben erhalten und verbessert(„versittlicht“) wird. Die Dialektik dieses Zusammenhangs ist allerdings zu beachten.Die Erziehung ist also dann been<strong>de</strong>t, wenn die Selbsttätigkeit <strong>de</strong>n Einflüssen an<strong>de</strong>rervorgeordnet wird.Eine dialektische Beziehung besteht bei Schleiermacher auch zwischenIndividualität und Sozialität in <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Jugendlichen, zwischen Realitätund I<strong>de</strong>alität und zwischen Gegenwarts- und Zukunftsbezug. Im Laufe <strong>de</strong>r

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