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Ethisch Handeln lernen (SS 2004, Prof. Simon, von ... - vaticarsten.de

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<strong>Ethisch</strong> han<strong>de</strong>ln <strong>lernen</strong> (<strong>SS</strong> <strong>2004</strong>, <strong>Prof</strong>. <strong>Simon</strong>) <strong>von</strong> Anke Heinz. Mehr Skripte unter www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong>S. 19Bekehrung Erlangte soll sich dann in einem gottgefügigen Leben <strong>de</strong>r Heiligungbewähren, was ein Leben <strong>de</strong>r Liebe zur Folge hat. Deshalb zeigt sich ein lebendigerGlaube in einer praxis pietatis: Durch innerweltliche Askese und ein Ethos <strong>de</strong>r Arbeitwird <strong>de</strong>r lebendige Glaube in tätiger Nächstenliebe realisiert. Sozial drängen<strong>de</strong> Problemefor<strong>de</strong>rn Engagement.Für die Erziehung hat das folgen<strong>de</strong> Konsequenzen:1. Erziehung kann gewisse Dispositionen schaffen und <strong>de</strong>n Heranwachsen<strong>de</strong>nfür die Gna<strong>de</strong> Gottes öffnen, ihn dafür aufmerksam zu machen, ihnermutigen.2. Die Erziehung muß <strong>de</strong>n „natürlichen“ bösen Willen brechen und in dieOrdnung <strong>de</strong>s Willens Gottes einführen und einüben. Der böse Wille bestehtallerdings auch danach noch fort als „Versuchung“, weshalb <strong>de</strong>rHeranwachsen<strong>de</strong> in institutio (innere und äußere Lebensordnung) gestelltwer<strong>de</strong>n muß, in <strong>de</strong>r es um drei Dinge geht:a) äußere Aufsichtb) Zucht und Übung (Disziplin)c) „Erweckung <strong>de</strong>r Herzen“, d.h. innere Vorbereitung auf dasBekehrungserlebnis; Pflege <strong>de</strong>s Gemüts und Übung <strong>de</strong>s eigenen Willensam Willen Gottes. Das Gewissen soll schließlich ausgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.Ziel <strong>de</strong>r Erziehung ist nach Francke die Ehre Gottes und die Nützlichkeit für<strong>de</strong>n Nächsten. Äußere und innere Aufsicht (Selbstreflexion) sollen sich zur Erreichungdieses Zieles gegenseitig stützen. Erzieherische Mittel dazu sind das Vorbild, dieDisziplin und die Bestrafung <strong>de</strong>s Bösen, allerdings erst nach innerer Einsicht <strong>de</strong>rBerechtigung <strong>de</strong>r Strafe (d.h. niemals willkürlich). Die Ausrichtung <strong>de</strong>s Willens zeigtsich dann in innerem und äußerem Gehorsam. Wichtig ist dabei das Gebet, <strong>de</strong>rgleichmäßige Wechsel <strong>von</strong> Arbeit und Erholung und die Einübung in eine umfassen<strong>de</strong>Lebensordnung (sittliche Erziehung), die ihre Motivation aus <strong>de</strong>m Glauben bzw.Bekehrungserlebnis zieht. Es geht also um ein praktisch ausgerichtetesTatchristentum.Die Wirkungsgeschichte <strong>de</strong>s pädagogischen Ansatzes <strong>von</strong> Francke erreichte impreußischen Erziehungssystem seit Beginn <strong>de</strong>s 19. Jh. ihren Höhepunkt.Der anthropologische Pessimismus führte jedoch zu einer Verkürzung <strong>de</strong>rAnthropologie. Positiv war sicherlich, daß das Gesollte <strong>de</strong>m inneren Wollen

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