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Ethisch Handeln lernen (SS 2004, Prof. Simon, von ... - vaticarsten.de

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<strong>Ethisch</strong> han<strong>de</strong>ln <strong>lernen</strong> (<strong>SS</strong> <strong>2004</strong>, <strong>Prof</strong>. <strong>Simon</strong>) <strong>von</strong> Anke Heinz. Mehr Skripte unter www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong>S. 12Wirklichkeitsverständnis. Statt <strong>de</strong>r transzen<strong>de</strong>nten stand nun die transzen<strong>de</strong>ntaleFragestellung nach <strong>de</strong>n Möglichkeitsbedingungen menschlichen <strong>Han<strong>de</strong>ln</strong>s (auch imsittlichen Bereich) im Vor<strong>de</strong>rgrund. Daraus folgte ein doppeltes Verständnis <strong>von</strong>Autonomie: zum einen die Autonomie <strong>de</strong>r Vernunft (mit Rationalität als Kriterium <strong>de</strong>sSittlichen) und zum zweiten die Autonomie <strong>de</strong>s freien Willens zur sittlichenSelbstbestimmung, wie sie Immanuel Kant konstatiert hat 3 . Kant führte drei Postulatean, d.h. praktische Überzeugungen, die für die praktische Vernunft geschlossenGültigkeit beanspruchen können. Diese Postulate sind: Freiheit <strong>de</strong>s sittlichen Tuns,Unsterblichkeit, Gott als Bürge und Garant <strong>de</strong>r Sittlichkeit <strong>de</strong>r Person. Auf diesenPostulaten fußte <strong>de</strong>r kategorische Imperativ, das berühmte Sittengesetz Kants: Gut istmenschliches <strong>Han<strong>de</strong>ln</strong> nur aufgrund <strong>de</strong>s an das Sittengesetz gebun<strong>de</strong>nen Willens.Hierbei han<strong>de</strong>lt es sich um eine transzen<strong>de</strong>ntale Begründung <strong>de</strong>r Sittlichkeit, die beiKant als Kompetenz <strong>de</strong>s Subjekts zur freien Selbstbestimmung verstan<strong>de</strong>n wird.Autonomie muß davor bewahrt bleiben, auf individualistische Freiheit reduziertzu wer<strong>de</strong>n, da sich daraus Defizite im gemeinschaftlichen Zusammenleben ergeben.Freiheit wird auch immer geschichtlich und gesellschaftlich bestimmt. Die I<strong>de</strong>aleabsoluter Autonomie und Vernünftigkeit sind <strong>de</strong>shalb Postulate, die nicht real seinkönnen. Sittliche Freiheit ist immer vernünftiger (!) Gehorsam gegenüber <strong>de</strong>mSittengesetz.2.2.2 Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Sinnhorizonts <strong>de</strong>s christlichen Glaubens für das gelebte EthosDie Ethik kann die Frage nach <strong>de</strong>m Warum ethischen <strong>Han<strong>de</strong>ln</strong>s nichtbeantworten. Deshalb braucht es immer eine extrinsische Motivation, einenBeweggrund, damit ethisches <strong>Han<strong>de</strong>ln</strong> als dringlich und sinnvoll erfahren wird. DieFrage ist, ob die Motivation nicht nur formale, son<strong>de</strong>rn auch materiale Be<strong>de</strong>utung für dieEntfaltung <strong>de</strong>s sittlichen hat. Günther R. Schmitt 4 differenziert <strong>de</strong>n ethischenBegründungszusammenhang <strong>de</strong>shalb nach vier Ebenen:1. Sinnenebene2. Grundwerte, allgemeine Höchstwerte3. konkrete Werte, Normen4. Anweisungen für konkrete SituationenIm Bereich <strong>de</strong>r allgemeinen Höchstwerte besteht eine Konvergenz, z.B. inBezug auf das Menschenrechtsethos.3 1785: Grundlegung zur Metaphysik <strong>de</strong>r Sitten, 1788: Kritik <strong>de</strong>r praktischen Vernunft.4 ###

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