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Akut bedrohliche Blutungen unter neuen ... - Vascularcare.de

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Originalie<strong>Akut</strong> <strong>bedrohliche</strong> <strong>Blutungen</strong> <strong>unter</strong> <strong>neuen</strong>Antikoagulanzien (Melagatran, Fondaparinux):diagnostisches und therapeutisches ManagementJÜRGEN KOSCIELNY 1 , HOLGER KIESEWETTER 1 , REINHARD LATZA 1 , JOB HARENBERG 2 ,1INSTITUT FÜR TRANSFUSIONSMEDIZIN, CAMPUS CHARITÉ MITTE, BERLIN, 2 IV. MEDIZINISCHE KLINIK, UNIVERSITÄTSKLINIKUM MANNHEIM, MANNHEIMDie Stufenkonzepte zur Behandlung von Überdosierungenund Blutungskomplikationen <strong>unter</strong><strong>neuen</strong> Antikoagulanzien orientieren sich an<strong>de</strong>n Behandlungsschemata für konventionelleAntikoagulanzien wie Vitamin-K-Antagonisten,unfraktionierte und nie<strong>de</strong>rmolekulare Heparineund an <strong>de</strong>r Pathophysiologie <strong>de</strong>r jeweiligenSubstanzen.Intoxikationen können durch bewusste o<strong>de</strong>rakzi<strong>de</strong>ntielle Überdosierungen entstehen undohne o<strong>de</strong>r mit klinischen Symptomen einhergehen.Die häufigsten Komplikationen <strong>unter</strong>Antikoagulanzien sind <strong>Blutungen</strong>. Dabei <strong>unter</strong>schei<strong>de</strong>tman zwischen leichten, mittelschwerenund schweren bzw. akut (lebens-)<strong>bedrohliche</strong>n<strong>Blutungen</strong>.Tabelle 1: Antagonisierung bei NMH-Überdosierung [3-8]Insbeson<strong>de</strong>re die blutstillen<strong>de</strong> Therapie <strong>de</strong>rschweren bzw. akut (lebens-)<strong>bedrohliche</strong>n Blutungskomplikationenkann für <strong>de</strong>n Klinikerproblematisch sein. Kasuistiken, offene Untersuchungenan gesun<strong>de</strong>n Proban<strong>de</strong>n und sogarTierexperimente sind zumeist die Grundlagefür eine blutstillen<strong>de</strong> Therapie bei akut <strong>bedrohliche</strong>n<strong>Blutungen</strong> <strong>unter</strong> <strong>neuen</strong> Antikoagulanzien(Exanta ® , Arixtra ® ). Die Handlungsanweisungen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Fachinformationen <strong>de</strong>r <strong>neuen</strong>Antikoagulanzien sind daher nicht ausreichend.In <strong>de</strong>r Regel ist die blutstillen<strong>de</strong> Therapie mitgerinnungsaktiven Substanzen wie rFVIIa (Novo-Seven ® ) o<strong>de</strong>r aPCC (Feiba ® ) eine „Off-label“-Anwendung.Vorgehen beiBlutungskomplikationen(Mono-)Embolex ® NM (Certoparin):1 mg Protaminhydrochlorid neutralisiert 50 Anti-Xa-Einheitenbei weiterhin hoher Anti-Xa-Restaktivität (>50% )Fragmin ® P / Forte (Dalteparin):25 mg Protamin(hydrochlorid) neutralisieren 2.500 Anti-Xa-Einheiten(1 mg Protamin(hydrochlorid) neutralisiert 100 Anti-Xa-Einheiten)bei weiterer Anti-Xa-Restaktivität von 50%Clexane ® (Enoxaparin):1 mg Protaminhydrochlorid o<strong>de</strong>r -sulfat neutralisiert 100 Anti-Xa-Einheiten bei weiterer Anti-Xa-Restaktivität von 40%Fraxiparin ® (Nadroparin):6 mg Protaminsulfat neutralisieren 0,1 ml (950 Anti-Xa-Einheiten)(1 mg Protaminsulfat neutralisiert 158 Anti-Xa-Einheiten)bei weiterer Anti-Xa-Restaktivität von 25%Clivarin ® (Reviparin):1 mg Protaminhydrochlorid neutralisiert 82 Anti-Xa-Einheitenbei weiterhin hoher Anti-Xa-Restaktivität (>50% )Innohep ® (Tinzaparin):1 mg Protaminsulfat neutralisiert 100 Anti-Xa-Einheitenbei weiterer Anti-Xa-Restaktivität von 40–60%Für die unfraktionierten Heparine (UFH) stehtProtaminchlorid als Antidot zur Verfügung,welches eine vollständige Antagonisierungerlaubt [24]. Die nie<strong>de</strong>rmolekularen Heparine(NMH) wer<strong>de</strong>n durch Protaminchlorid bzw.-sulfat nur unvollständig bezüglich ihrer antikoagulatorischenWirkung (Anti-Xa-Effekt) neutralisiert(Tab. 1) [11, 12, 14, 15, 16, 17, 25].Protamin<strong>de</strong>rivate wirken ihrerseits bei Überdosierungantikoagulatorisch [28]. Hierdurchkönnen diese Substanzen selbst <strong>Blutungen</strong>hervorrufen. Außer<strong>de</strong>m sind allergischeReaktionen bei intravenöser Applikation vonProtamin<strong>de</strong>rivaten möglich [24, 25, 28].28VASCULAR CARE 1/2006 VOL. 10


Unter <strong>de</strong>r Behandlung mit Vitamin-K-Antagonisten(Marcumar ® , Falithrom ® , Coumadin ® )lassen sich schwere Blutungskomplikationendurch eine intensive Kontrolle (Einstellungsbereich)<strong>de</strong>r oralen Antikoagulation vermei<strong>de</strong>n.Die Kontrolle umfasst [38]:- INR-Einstellung zwischen 2 und 3- Kontrolle über „Point of Care Monitor” mito<strong>de</strong>r ohne Selbstmanagement.Blutungskomplikationen, sowohl leichte als auchschwere, wer<strong>de</strong>n durch eine Kombination vonoralen Antikoagulanzien und Acetylsalicylsäure(z.B. 100 mg) verstärkt [37]. Vitamin K antagonisierterst binnen vier bis acht Stun<strong>de</strong>n und istdamit für akute lebens<strong>bedrohliche</strong> <strong>Blutungen</strong>nicht suffizient. Daher wer<strong>de</strong>n, z.B. bei akutenintrazerebralen <strong>Blutungen</strong>, PPSB-(Prothrombinkomplex)-Präparateeingesetzt [22, 39]. DieGabe von GFP (gefrorenes Frischplasma) ist ebenfallsmöglich. Der Patient ist dabei durch eineHypervolämie nicht zusätzlich zu gefähr<strong>de</strong>n [39].Blutungsrisiken <strong>de</strong>r wichtigstenAntikoagulanzienTabelle 2 gibt eine Übersicht über die schwerwiegen<strong>de</strong>nBlutungsrisiken <strong>de</strong>r „klassischen”und <strong>neuen</strong> Antikoagulanzien [34, 38].Unfraktionierte (UFH) und nie<strong>de</strong>rmolekulareHeparine (NMH):Häufigste Nebenwirkung <strong>de</strong>r Heparine sindBlutungskomplikationen. Unter UFH beträgt dieRate schwerer Blutungskomplikationen bis zu3%, <strong>unter</strong> NMH um 2%, je nach eingesetztemPräparat [38]. Leichte Blutungskomplikationenfin<strong>de</strong>n sich bei 10% <strong>de</strong>r mit UFH behan<strong>de</strong>ltenPatienten und bei bis zu 5% <strong>de</strong>r NMH-Patienten(therapeutische Dosierung, z.B. Initialtherapieeiner venösen Thromboembolie). Die Ausbildungeiner Blutungskomplikation ist von verschie<strong>de</strong>nenFaktoren abhängig [38]:Vitamin K antagonisiert erstbinnen vier bis acht Stun<strong>de</strong>nund ist damit für akutelebens<strong>bedrohliche</strong> <strong>Blutungen</strong>nicht suffizient.Wie für die meisten zugelassenen Antikoagulanziensteht für direkte Thrombininhibitorenwie Lepirudin, Desirudin, Bivalirudin, Argatrobanund Melagatran und <strong>de</strong>m indirekten Anti-Xa-Inhibitor Fondaparinux kein unmittelbar wirksames,direktes Gegenmittel (Antidot) zur klinischenAnwendung zur Verfügung [38].- Alter über 70 Jahre- Niereninsuffizienz (GFR < 30 ml/min)- therapeutischer Einstellungsbereich(Verlängerung <strong>de</strong>r aPTT <strong>unter</strong> UFH)- Injektionsform (s.c. o<strong>de</strong>r i.v. bei UFH)- Begleitmedikation (z.B. Acetylsalicylsäure,GP-IIb/IIIa-Rezeptoren-Antagonisten)Tabelle 2: Schwere Blutungskomplikationen <strong>unter</strong>Antikoagulation (in therapeutischer Dosierung) [38]Eptifibatid bis 10,8% (lebensbedrohlich 1,8%)Orale AK bis 5% 1,6–3,8%/JahrUFH bis 3%Lepirudin bis 3% (lebensbedrohlich 0,4%*)Melagatran 1,1–2,4% 1,3–2,4%/JahrNMH (präparateabhängig) bis 2% 1,5%/JahrFondaparinux 1,1–1,3%(*<strong>Blutungen</strong> mit nachfolgen<strong>de</strong>m operativen Eingriff, transfusionspflichtige<strong>Blutungen</strong> > 4 Transfusionseinheiten)VASCULAR CARE 1/2006 VOL. 10 29


OriginalieJÜRGEN KOSCIELNY 1 , HOLGER KIESEWETTER 1 , REINHARD LATZA 1 , JOB HARENBERG 2 ,1INSTITUT FÜR TRANSFUSIONSMEDIZIN, CAMPUS CHARITÉ MITTE, BERLIN, 2 IV. MEDIZINISCHE KLINIK, UNIVERSITÄTSKLINIKUM MANNHEIM, MANNHEIMVitamin-K-Antagonisten (VKA):Hirudine und Argatroban:Die Rate <strong>de</strong>r Blutungskomplikationendrei Monatenach Beendigung eineroralen Antikoagulationbeträgt ohne diese Risikofaktorenetwa 3%.Häufigste Nebenwirkungen <strong>de</strong>r Cumarin-Derivatesind ebenfalls Blutungskomplikationen.Tödliche, meist intrazerebrale <strong>Blutungen</strong> tretenmit einer Häufigkeit von1/500 Behandlungsjahreauf [2, 38]. Risikofaktoren für Blutungskomplikationensind [38]:- Alter über 65 Jahre- zerebrale Ischämie in <strong>de</strong>r Anamnese- gastrointestinale Blutung in <strong>de</strong>r Anamnese- Anämie- Kreatinin > 1,5 mg %- Diabetes mellitus- Herzinfarkt innerhalb <strong>de</strong>r vergangenenvier WochenDie Rate <strong>de</strong>r Blutungskomplikationen drei Monatenach Beendigung einer oralen Antikoagulationbeträgt ohne diese Risikofaktoren etwa3%. Liegen ein o<strong>de</strong>r zwei dieser Risikofaktorenvor, steigt das Blutungsrisiko auf 12% und beidrei bis vier Risikofaktoren auf 48% innerhalbeines Jahres. Nach 48 Monaten nimmt die Ratedagegen wie<strong>de</strong>r ab: Schwere und lebens<strong>bedrohliche</strong>Komplikationen sind um <strong>de</strong>n Faktor 7 undtödliche Blutungskomplikationen um <strong>de</strong>n Faktor70 niedriger als im Einjahreszeitraum [2, 38].Schwere <strong>Blutungen</strong> (intrakranielle <strong>Blutungen</strong>,<strong>Blutungen</strong> mit nachfolgen<strong>de</strong>m operativenEingriff, transfusionspflichtige <strong>Blutungen</strong> > 4Transfusionseinheiten, tödliche <strong>Blutungen</strong>) <strong>unter</strong>Lepirudin kommen mit einer Häufigkeit von biszu 0,4% in <strong>de</strong>n prospektiven Untersuchungenwie z.B. <strong>de</strong>r OASIS-2-Studie vor [7]. Tödliche<strong>Blutungen</strong> traten bei 0,1% <strong>de</strong>r Patienten <strong>unter</strong>Lepirudin-Behandlung auf [7].Melagatran (Langzeitanwendung):In <strong>de</strong>r THRIVE-III-Studie fin<strong>de</strong>n sich bei 1,3% <strong>de</strong>rPatienten in <strong>de</strong>r Melagatran-Gruppe schwere<strong>Blutungen</strong>; tödliche <strong>Blutungen</strong> kamen nicht vor[6, 31, 34, 38]. In <strong>de</strong>r SPORTIF-III-Studie betrugdie Rate größerer <strong>Blutungen</strong> 1,3% pro Jahr undin <strong>de</strong>r SPORTIF-V-Studie 2,4% pro Jahr jeweilsin <strong>de</strong>r mit Melagatran behan<strong>de</strong>lten Patientengruppe[34].Fondaparinux (Therapiedosis):In <strong>de</strong>n Studien mit therapeutischer Dosierungwer<strong>de</strong>n schwere <strong>Blutungen</strong> in 1,1% bzw. 1,3%<strong>de</strong>r Fälle beobachtet; tödliche <strong>Blutungen</strong> traten<strong>unter</strong> Fondaparinux in therapeutischer Dosierungjeweils nicht auf [4, 5].30VASCULAR CARE 1/2006 VOL. 10


Welche Patienten haben <strong>unter</strong><strong>de</strong>n <strong>neuen</strong> Antikoagulanzien einerhöhtes Komplikationsrisiko?Für eine erhöhte o<strong>de</strong>r überschießen<strong>de</strong> Reaktionauf Fondaparinux o<strong>de</strong>r Melagatran kommenbestimmte Risikokonstellationen in Frage. DaMelagatran per Indikation in fixer Dosis verabreichtund nicht metabolisiert renal eliminiertwird, kann es bei nachfolgend genanntenPatienten zu einem erhöhten antikoagulatorischenEffekt kommen [6, 10, 13, 31, 36, 40]:- Patienten mit einer eingeschränkten Kreatinin-Clearance (< 30 ml/min) in Form einer chronischeno<strong>de</strong>r intermittieren<strong>de</strong>n Erkrankungbzw. <strong>unter</strong> verschlechterter Nierenfunktionbei interkurrenten Erkrankungen- Patienten mit einem Körpergewicht (KG) vonweniger als 45 bis 50 kg- gleichzeitige Anwendung von Acetylsalicylsäureund an<strong>de</strong>ren Schmerzmitteln aus <strong>de</strong>rKlasse <strong>de</strong>r nicht steroidalen Entzündungshemmer(NSAID) o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rer Thrombozytenfunktionshemmerwie z.B. Clopidogrel- gleichzeitige Anwendung von Desirudin,Fibrinolytika, GP-IIb/IIIa-Rezeptor-Antagonisten,Heparinen, Heparinoi<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r nie<strong>de</strong>rmolekularenHeparinen (NMH)Unter Fondaparinux-Gabe sind folgen<strong>de</strong>zusätzliche Risikofaktoren zu ergänzen:- schwerwiegen<strong>de</strong> Leberfunktionsstörungenund- Alter über 75 JahreSchwere bzw. akut(lebens-)<strong>bedrohliche</strong>BlutungskomplikationenAllgemeine MaßnahmenZu <strong>de</strong>n schweren bzw. akut (lebens-)<strong>bedrohliche</strong>nBlutungskomplikationen zählen Bluterbrechen,Bluthusten und <strong>Blutungen</strong> in innere Organe miteinem transfusionswürdigen Hämoglobin-Abfallum min<strong>de</strong>stens 2g/dl. Beson<strong>de</strong>rs zu erwähnensind intrazerebrale, intraokuläre und retroperitoneale<strong>Blutungen</strong>. Diese Komplikationen führenbei <strong>de</strong>n betroffenen Patienten alle zu Kreislaufreaktionen,die über einen Arzt o<strong>de</strong>r Facharzteine Klinikeinweisung erfor<strong>de</strong>rlich machen. Fürschwere und lebens<strong>bedrohliche</strong> Blutungskomplikationen<strong>unter</strong> Antikoagulanzien liegen Standardszur Therapie vor [38, 39].Eine Kontrolle <strong>de</strong>r Kreislaufparameter und eventuelleStabilisierung <strong>de</strong>s Kreislaufs durch Infusionslösungenund kreislaufstabilisieren<strong>de</strong> Medikamenteist indiziert. Die Werte von Hämoglobin,Kreatinin, Leberenzymen (GOT, GPT) sowie dieThrombozytenzahl, Prothrombinzeit und aPTTmüssen bestimmt wer<strong>de</strong>n. In Abhängigkeit von<strong>de</strong>r Lokalisation <strong>de</strong>r Blutung erfolgt eine Diagnostikmittels Endoskopie, Ultraschall o<strong>de</strong>r Computertomografieund möglichst rasch eine lokaleBlutstillung, sofern dies möglich ist.Des Weiteren ist die Antikoagulanzien-Gabezu <strong>unter</strong>brechen o<strong>de</strong>r abzusetzen [10, 13].Das Einsetzen einer blutstillen<strong>de</strong>n Therapie mitspezifischen Maßnahmen ist im Einzelfall zuerwägen.Zu <strong>de</strong>n schweren bzw.akut (lebens-)<strong>bedrohliche</strong>nBlutungskomplikationenzählen Bluterbrechen, Bluthustenund <strong>Blutungen</strong> ininnere Organe mit einemtransfusionswürdigen Hämoglobin-Abfallum min<strong>de</strong>stens2g/dl.VASCULAR CARE 1/2006 VOL. 10 31


OriginalieJÜRGEN KOSCIELNY 1 , HOLGER KIESEWETTER 1 , REINHARD LATZA 1 , JOB HARENBERG 2 ,1INSTITUT FÜR TRANSFUSIONSMEDIZIN, CAMPUS CHARITÉ MITTE, BERLIN, 2 IV. MEDIZINISCHE KLINIK, UNIVERSITÄTSKLINIKUM MANNHEIM, MANNHEIMDie antikoagulatorischeWirkung von Melagatran(Exanta ® ) kann anhand <strong>de</strong>raktivierten partiellen Thromboplastinzeit(aPTT) semiquantitativund anhand <strong>de</strong>rEcarinzeit (ECT) sensitivkontrolliert wer<strong>de</strong>n. Allerdingsstehen nur in wenigenKliniken Testsysteme zurVerfügung, um die ECT zumessen.Spezifische Maßnahmen bei Komplikationen<strong>unter</strong> MelagatranLaborparameterDie antikoagulatorische Wirkung von Melagatran(Exanta ® ) kann anhand <strong>de</strong>r aktiviertenpartiellen Thromboplastinzeit (aPTT) semiquantitativund anhand <strong>de</strong>r Ecarinzeit (ECT) sensitivkontrolliert wer<strong>de</strong>n. Allerdings stehen nur inwenigen Kliniken Testsysteme zur Verfügung,um die ECT zu messen. Die Aussagekraft <strong>de</strong>raPTT ist für Lepirudin und Argatroban im therapeutischenBereich belegt. Eine zwei- bis dreifacheVerlängerung <strong>de</strong>r aPTT gilt als therapeutischerBereich für die Behandlung mit Lepirudinund Argatroban. Zum Nachweis <strong>de</strong>r Wirkungdirekter Thrombininhibitoren verfügt die Ecarinzeit(ECT) verglichen mit <strong>de</strong>r aPTT zwar übereine höhere Sensitivität, die therapeutischenBereiche sind allerdings weniger präzise <strong>de</strong>finiertals für die aPTT [6, 7, 19, 27, 36].Hinweise für eine Intoxikation bzw. Überdosierungvon Melagatran lassen sich bereits mit <strong>de</strong>raPTT und <strong>de</strong>ren Verlängerung über das Dreifache<strong>de</strong>r Norm erkennen. In diesem Fall sin<strong>de</strong>ine kurzfristige Kontrolle <strong>de</strong>s antikoagulatorischenEffekts sowie eine wie<strong>de</strong>rholte ärztlicheUntersuchung angezeigt [7, 8, 19, 27].Abbildung 1 gibt einen Überblick über dieorientieren<strong>de</strong> Diagnostik und die möglicheTherapiekontrolle <strong>unter</strong> einer (lebens<strong>bedrohliche</strong>n)<strong>Akut</strong>blutung <strong>unter</strong> Melagatran.Die Bestimmung <strong>de</strong>s Quickwerts sowie <strong>de</strong>rFibrinogenkonzentration und <strong>de</strong>r Thrombozytenzahlsollten zur orientieren<strong>de</strong>n Beurteilung<strong>de</strong>r globalen Gerinnungsfähigkeit und/o<strong>de</strong>reiner möglichen Hyperkoagulabilität durchgeführtwer<strong>de</strong>n.Blutstillen<strong>de</strong> Therapieoptionen bei <strong>Blutungen</strong><strong>unter</strong> MelagatranAbbildung 1: <strong>Akut</strong>blutung <strong>unter</strong> Melagatran – orientieren<strong>de</strong> Diagnostikund TherapiekontrolleaPTTIn verschie<strong>de</strong>ne Studien wur<strong>de</strong> die Aussagekraft<strong>de</strong>r gängigen Essays (aPTT, ECT, PT) für Melagatran<strong>unter</strong>sucht [8, 9]. Die Ergebnisse entsprechenim Wesentlichen <strong>de</strong>n Erkenntnissen fürLepirudin und Argatroban.Orientieren<strong>de</strong> Diagnostik( ECT (Ecarin Clotting Time))Quick Thrombozytenzahl FibrinogenWie bei <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Antikoagulanzien mussauch bei Blutungskomplikationen <strong>unter</strong> Melagatranzunächst als erste Maßnahme die Gabevon Melagatran <strong>unter</strong>brochen bzw. eingestelltwer<strong>de</strong>n. Eine Intoxikation bzw. Überdosierungvon Melagatran ist durch einen Arzt zu diagnostizieren.Hierbei ist zu beachten, dass dievollständige Eliminationszeit bei nierengesun<strong>de</strong>nPatienten zwölf Stun<strong>de</strong>n beträgt. Bei Intoxikationbzw. Überdosierung ohne Blutungskomplikationenist nur in Ausnahmefällen dieGabe eines Antidots erfor<strong>de</strong>rlich, da die Eliminationshalbwertszeitvon Melagatran mit etwadrei Stun<strong>de</strong>n sehr gering und vergleichbar<strong>de</strong>r von Lepirudin und Argatroban ist [8, 9].Orientieren<strong>de</strong> TherapiekontrolleHämodialyse / FEIBA ®rFVIIaaPTTQuickECTaPPT32VASCULAR CARE 1/2006 VOL. 10


Als Antidot verfügbar sind beispielsweise Feiba ®und Novo Seven ® . Eine weitere Therapieoptionist die Hämodialyse. Die Substitution von aktiviertemProthrombinkomplex-Präparat (aPCC,z.B. Feiba ® ) als Bolus (100 I.E. Feiba ® pro kg KG)zur akuten Blutstillung führte in <strong>de</strong>n bislangdurchgeführten Untersuchungen aber zu <strong>de</strong>nbesten Ergebnissen [8, 9, 26, 33, 41]. Wennkeine Blutstillung o<strong>de</strong>r eine <strong>de</strong>utliche Regredienz<strong>de</strong>r akuten Blutung innerhalb von 60 Minutennach Erstgabe <strong>de</strong>s aktivierten Prothrombinkomplex-Präparatseintritt (fehlen<strong>de</strong> Wirksamkeit),ist ein zweiter Bolus anzustreben. Hierbei ist dieTageshöchstdosis von 200 I.E. Feiba ® pro kg KGpro Tag zu beachten, um thrombogene Risikenmöglichst gering zu halten. Der Effekt von aktiviertemProthrombinkomplex-Präparat (aPCC,z.B. Feiba ® ) auf die Hämostase (u.a. Normalisierung<strong>de</strong>r Thrombinbildung) geht mit einer ausgeprägtenVerkürzung <strong>de</strong>r aPTT o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r ECT einherund lässt sich daher gut kontrollieren [31].Tabelle 3 gibt einer Überblick über das jeweiligethrombophile Risiko durch aktivierten rekombinantenFaktor VII (rFVIIa; Novo Seven ® ) undaktiviertes Prothrombinkomplex-Präparat (aPCC,z.B. Feiba ® ) [1, 30].Tabelle 3: Thrombophiles Risiko <strong>unter</strong> rFVIIa und aPCC (< 0.1%) [1, 30]Substanz rFVIIa aPCC(Novo Seven ® ) (Feiba ® )Zeitraum 1996 –2003 1999–2002Anzahl <strong>de</strong>r 354.162 194.076Standarddosen(1/3 “off-label-use”)Anzahl schwerwiegen<strong>de</strong>r 16 16ThromboembolienSchwerwiegen<strong>de</strong> 0,005% 0,008%Thromboembolien proStandarddosis [%]Ist kein aPCC verfügbar, könnte auch aktivierterrekombinanter Faktor VII (rFVIIa; Novo Seven ® )in hohen Dosen („megadose“, z.B. 300 µg/kg KG)zur akuten Blutstillung verabreicht wer<strong>de</strong>n [33,41]. Solch hohe Dosierungen sind bisher klinischallerdings nur in <strong>de</strong>r Therapie <strong>de</strong>r Hemmkörperhämophiliebei Kin<strong>de</strong>rn (therapierefraktäre<strong>Blutungen</strong>) erprobt [32]. Eine durchschnittlicheDosis von 90 bis 120 µg/kg KG erwies sichjedoch bei Gesun<strong>de</strong>n als nicht ausreichend,um einen überschießen<strong>de</strong>n antikoagulatorischenEffekt von Melagatran aufzuheben [8, 9].Tritt keine Blutstillung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utliche Regredienz<strong>de</strong>r akuten Blutung innerhalb von 30 Minutennach Erstgabe von rFVIIa ein (fehlen<strong>de</strong> Wirksamkeit),ist ein zweiter Bolus anzustreben. Die Wirkungvon rFVIIa auf die Hämostase kann mit<strong>de</strong>r PT bzw. <strong>de</strong>r Thromboplastinzeit (Quickwert)optimal kontrolliert wer<strong>de</strong>n. Eine Kombinationvon aPCC und rFVIIa o<strong>de</strong>r ein Wechsel <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>nPräparate während <strong>de</strong>r Therapie ist wegen<strong>de</strong>r Potenzierung <strong>de</strong>s thrombophilen Risikoszu vermei<strong>de</strong>n.Abbildung 2: <strong>Akut</strong>blutung <strong>unter</strong> Melagatran – blutstillen<strong>de</strong> TherapieoptionenHämodialysepersistieren<strong>de</strong>BlutungMelagatran (Ximelagatran)Einnahme < 12 Std. vor BlutungAktuelleFachinformationaPCC (Feiba ® )Bolus 100 I.E. kg KG [9, 41]rFVIIa (300 µg/kg KG)Bolus – megadose [41]VASCULAR CARE 1/2006 VOL. 10 33


FallbeispielSchlussfolgerungDass rFVIIa klinisch effektiv blutstillend wirkt,zeigt eindrucksvoll eine erste aktuelle Kasuistikvon HUVERS und Mitarbeitern [29]. Einer 79-jährigen Patientin wur<strong>de</strong> nach einem BolusrFVIIa (90 µg/kg Körpergewicht) zusätzlich zurFibrinstabilisierung Tranexamsäure (15 mg prokg Körpergewicht) gegeben. Sie hatte nachHüftoperation sechs Stun<strong>de</strong>n postoperativ einesubkutane Applikation von 2,5 mg Fondaparinuxzur Thromboseprophylaxe erhalten un<strong>de</strong>ntwickelte nach einem bereits intraoperativenBlutverlust von 1.500 ml einen weiteren akutenBlutverlust, u.a. Drainagenverlust, von 75 mlpro Stun<strong>de</strong>. Dieser war trotz einer umfangreichenTherapie mit Blutkomponenten nicht zukompensieren und führte zu einem hämorrhagischenSchockgeschehen.Erst nach Gabe von rFVIIa und Tranexamsäurewar eine Blutstillung mit einem Durchbrechen<strong>de</strong>r Schocksymptomatik innerhalb einer Stun<strong>de</strong>möglich.Es ist anzumerken, dass – abgesehen von<strong>de</strong>n Heparinen – für keines <strong>de</strong>r verfügbaren<strong>neuen</strong> Antikoagulanzien ein spezifischesAntidot existiert. Daher wird üblicherweisenicht die Intoxikation bzw. Überdosierungan sich behan<strong>de</strong>lt, son<strong>de</strong>rn dieassoziierte Symptomatik (z.B. akuteBlutung).Weiterhin kann die Behandlung akuter(lebens-)<strong>bedrohliche</strong>r <strong>Blutungen</strong> <strong>unter</strong>Antikoagulanzien mit Nebenwirkungen inForm einer Gerinnungssteigerung o<strong>de</strong>rsogar einer „überschießen<strong>de</strong>n” Antikoagulationeinhergehen. Daher ist bei solchenFällen eine blutstillen<strong>de</strong> Therapie in Zusammenarbeitmit Fachärzten und Spezialisten<strong>de</strong>r Hämostaseologie erfor<strong>de</strong>rlich.Es ist anzumerken, dass –abgesehen von <strong>de</strong>n Heparinen– für keines <strong>de</strong>r verfügbaren<strong>neuen</strong> Antikoagulanzienein spezifisches Antidotexistiert.VASCULAR CARE 1/2006 VOL. 10 37


OriginalieJÜRGEN KOSCIELNY 1 , HOLGER KIESEWETTER 1 , REINHARD LATZA 1 , JOB HARENBERG 2 ,1INSTITUT FÜR TRANSFUSIONSMEDIZIN, CAMPUS CHARITÉ MITTE, BERLIN, 2 IV. MEDIZINISCHE KLINIK, UNIVERSITÄTSKLINIKUM MANNHEIM, MANNHEIMLiteratur:[1] Aledort L: Comparative thrombotic event inci<strong>de</strong>nce after infusion ofrecombinant factor VIIa versus factor VIII inhibitor bypass activity.J Thromb Haemost. Oct 2 (10) (2004) 1700–708[2] Beyth RJ, Beyth RJ, Quinn LM, Lan<strong>de</strong>feld CS: Prospective evaluationof an in<strong>de</strong>x for predicting risk of major bleeding in outpatientstreated with warfarin. Am J Med 105 (1998) 91–99[3] Bijsterveld NR, Moons AH, Boekholdt SM, et al: Ability of recombinantfactor VIIa to reverse the anticoagulant effect of the pentasacchari<strong>de</strong>fondaparinux in healthy volunteers. 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