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BfGS_aktuell_November 2013 - Bildungszentrum für Gesundheit ...

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<strong>Bildungszentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> und Soziales<strong>BfGS</strong> <strong>aktuell</strong>Das Magazin vom <strong>Bildungszentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> und Soziales<strong>2013</strong>Vielfältiges aus demBerufsfachschulalltag


EditorialLiebe Leserin, lieber LeserZürich, Trogen, Genf, Bern, Basel, Weinfelden – wer denkt,dass der Schulbesuch und die Unterrichtsstunden immer inWeinfelden und nach einem sich täglich wiederholendenSchema ablaufen, wird beim Schmökern im «<strong>BfGS</strong><strong>aktuell</strong>»rasch eines Besseren belehrt. Das Unterrichtsprogrammverspricht nämlich, wie es zu <strong>Gesundheit</strong>s- und Sozialberufengehört, mannigfaltig und abwechslungsreich zu sein.Der Mensch im ZentrumDie Ausbildungen in den diversen Berufsrichtungen des Ge -sundheits- und Sozialbereichs wie AGS, FaBe (Kinder- oderBehindertenbetreuung), FaGe, Pflegefachfrau / PflegefachmannHF und die Weiterbildungen in Nothilfe, Leadership, PalliativeCare, Kommunikation, Pathologie, Anatomie/Physiologie undvielen anderen belegen die Vielfalt der Bildungsmöglichkeitenam <strong>BfGS</strong>. Wer den Menschen ins Zentrum stellt, unterstützt dieVielfältigkeit im Lernprozess. Albert Einstein brachte es schonvor vielen Jahren auf den Punkt: «Bildungsstätten sollten essich zum Ziel setzen, den Menschen als Persönlichkeit, als einkreatives Individuum und nicht als Spezialisten zu entlassen.»Kreativität, Flexibilität und Vielfältigkeit sind denn auch imSchulalltag wichtige Maximen. Die Themen wechseln fasttäglich und gestalten sich durch Spezialanlässe abwechslungsreich.In der vorliegenden Ausgabe «<strong>BfGS</strong><strong>aktuell</strong>» werdeneinige dieser Events vorgestellt.Kürzlich besuchten die zweiten Klassen FaBe und FaGedas Bundeshaus. Zum Schuljahresende finden verschiedeneExkursionen statt. So werden die FaBe-Klassen durch dieEpi-Klinik Zürich geführt. Auch besuchen sie das Pestalozzidorfin Trogen, wo ein interaktives Programm zum Thema «Rassismusund Zivilcourage» angeboten wird. Die dritten KlassenFaGe dürfen aus einem vielfältigen Angebot einen Ausflug ineine der vier grossen Schweizer Städte auswählen, wo sienebst individuellem Stadtrundgang eine Führung, zum Beispielin Zürich durchs medizinhistorische Museum, erwartet.Mit diesen Events werden sowohl Bereiche der Berufskundewie auch solche der Allgemeinbildung durch praktischeBeispiele veranschaulicht.Als grosses Spektakel erwies sich der Sommersporttag. DerKampfgeist beim Triathlon oder beim Spielturnier ist ebensoausgeprägt wie auch die Freude und der Genuss des «etwasanderen Schultags».Weitere Höhepunkte stellen die drei Besuchsanlässe derGrundbildungen dar. Über 300 Personen (je nach Berufsausbildung)dürfen einen interaktiven Parcours durch die Lernlandschaftdes ersten Ausbildungsjahres geniessen.In diesem Magazin werden Sie durch ein Schuljahr am <strong>BfGS</strong>geführt und erhalten einen Einblick in die «andere Seite» derBerufsfachschule. Lassen Sie sich inspirieren und begeben Siesich in Ihrer Fantasie auf die vielfältigen Reisen und Aktivitätender Lernenden. Haben Sie viel Freude beim Lesen und erhaltenSie mehr Wissen über das <strong>BfGS</strong> «inside».Beatrice Gregus, Prorektorin3


Grundbildung FaGeSchlussexkursionen, 3. LehrjahrIm dritten Lehrjahr dürfen die Lernenden frei wählen,an welcher Exkursion sie teilnehmen möchten.Dieses Jahr standen zur Auswahl:– das Anatomische Museum in Basel– das Psychiatrische Museum in Bern– das IKRK-Museum in Genf– das Medizinhistorische Museum in ZürichIm Medizinhistorischen Museum erfuhren die Lernenden anhandthematischer Schwerpunkte die nichtlineare Geschichteder Medizin von der Antike bis ins späte 20. Jahrhundert.Bereits im Eingangsbereich des Museums sind die damalswichtigen Männer (Frauen waren damals nicht berufstätigund durften nicht studieren) auf antiken Bildern zu betrachten.Die Mediziner waren die «Studierten», sie wurden auf Bildernmit Büchern präsentiert. Die Chirurgen dagegen waren«Handwerker» und zeigten sich mit Instrumenten.Anästhesie/HygieneVor dem Zeitalter der Anästhesie waren die Chirurgen dazugezwungen, ihre Amputationen in 60 bis 90 Sekundendurch zuführen, was heute wie ein «Gruselkabinett» anmutet.Die Wichtigkeit der Antisepsis war damals noch unerkannt undso gab es viele Todesfälle, besonders auch bei den Geburten.Die heute geläufigen Hygienemassnahmen wurden entdecktund die Medizin gewann zunehmend an Bedeutung.Die Lernenden durften entdecken, wie früher die Geburtshilfeund die Zahnheilkunde durchgeführt wurden. Kranke Zähnewurden kurzerhand gezogen, dies teilweise ohne Betäubung.4


Exkursion FaGeInfektionskrankheitenDie Lernenden bekamen einen Einblick in die Geschichte derInfektionskrankheiten wie Pest, Lepra, Syphilis, Pocken, Tuberkulose,Kinderlähmung und Aids. Mit ihrem <strong>aktuell</strong>en Wissenerkannten sie eine Rückkehr von einigen Erkrankungen, wiez. B. der Syphilis, die als ausgestorben galt.Pflege von psychiatrischen ErkrankungenIn der Geschichte der Pflege beeindruckte besonders dieHilflosigkeit im Umgang mit psychiatrischen Erkrankungen in derdamaligen Zeit. Die angehenden Fachfrauen/Fachmänner<strong>Gesundheit</strong> wurden Zeuginnen/Zeugen von Zwangsjacken,Ketten und Bädern in Holzfässern, in denen der Patient damalsim kalten Wasser «ruhiggestellt» wurde.Die ApothekeAls «Schmuckstück» gilt die Apotheke. Die typischen Heilpflanzenund Bestandteile aus der Tierwelt wurden als Heilmittelbenützt. Heute kennen wir höchstens noch die Murmeltiersalbegegen rheumatische Leiden und Gelenkschmerzen.LaborZum Abschluss bekamen die angehenden Fachfrauen und Fachmänner<strong>Gesundheit</strong> Einblick in ein medizinisches Labor ausdem 16. Jahrhundert und ein Labor von 1990. Erstaunlich war,dass vor 23 Jahren noch kein Computer im Labor vorhandenwar. Wie hat man damals wohl gearbeitet? (tk)MedizinhistorischesInstitut und MuseumRämistrasse 698001 ZürichT +41 44 634 20 71ÖffnungszeitenDienstag bis Freitag: 13 bis 18 UhrSamstag und Sonntag: 11 bis 17 UhrEintritt frei5


Grundbildung FaGeBesuchsmorgen FaGeAm diesjährigen Besuchsmorgen konnten Angehörigeund Freunde einen Einblick in den Beruf und die Arbeits -felder einer Fachfrau/eines Fachmannes <strong>Gesundheit</strong>gewinnen.Nach der Begrüssung und dem offiziellen Teil im Thurgauer Hof,bei dem die Lernenden einen Tanz und auch Gesang zum Bestengaben, waren die Eltern und Angehörigen eingeladen, sich anverschiedenen Posten aktiv ein Bild über die vielfältigen Kompetenzenund Arbeitsfelder einer FaGe zu machen. Den Teilnehmerinnenund Teilnehmern dieses gut besuchten Anlasses wurdeeinmal mehr die Vielseitigkeit des aufstrebenden und beliebtenBerufes im <strong>Gesundheit</strong>swesen vor Augen geführt. Durch eigeneErlebnisse wie dem Einräumen eines Modells des mensch lichenKörpers demonstrierten die angehenden Berufsleute ihrumfassendes Wissen über <strong>Gesundheit</strong>.Gesunde ZwischenverpflegungWeiter bestand die Möglichkeit, sich den Blutdruck messen zulassen und sich von den Lernenden über den Body-Mass-Indexaufklären zu lassen. Auch <strong>für</strong> Verpflegung war gesorgt. Amreichhaltigen Buffet bedienten sich die Gäste mit einer gesundenZwischenverpflegung. Bei einem Quiz zu Themen derAllgemeinbildung konnten die Besucher ihr Wissen über prüfenund auch Neues dazulernen. An einem weiteren Posten lerntensie die korrekte und sichere Desinfektion der Hände, derenErgebnis sie gleich unter einer UV-Lampe überprüfen lassenkonnten. Der Besuchsmorgen blieb den Lernenden wie auchden Besucherinnen und Besuchern mit vielfältigen Eindrückenund Erfahrungen in bester Erinnerung. (abl)7


Grundbildung FaGe/FaBeIm zweiten Lehrjahr besuchen die angehenden Fachfrauen/Fachmänner<strong>Gesundheit</strong> im Rahmen des AllgemeinbildendenUnterrichts das Bundeshaus in Bern underleben die Arbeit der Legislative aus nächster Nähe.Dieses Jahr wurden die Lernenden von Nationalrätin EdithGraf-Litscher und Nationalrat Christian Lohr zum Gedankenaustauschund Gespräch eingeladen. Sie stellten Fragen über denBesuch im BundeshausAlltag eines Parlamentariers, zu politischen Positionen, aber auchzu <strong>aktuell</strong>en Themen. Wie denken Sie über den Fall «Carlos»,war etwas, was die jungen Erwachsenen von ihren Volksvertreternin Erfahrung bringen wollten. Auf der Tribüne im Nationalratssaalkonnten sie eine interessante Debatte zu einem Thema,von welchem sie selbst betroffen sind, miterleben. Es ging dabeium das neue Alkoholgesetz und insbesondere darum, ob derAlkoholverkauf nach 22 Uhr am Abend wegen Missbräuchen beiden Jugendlichen verboten werden solle. Durch den Einblick indie Arbeit der Parlamentarier konnten die Lernenden vielfältigeEindrücke gewinnen und diese mit dem Wissen, welches siedarüber in der Allgemeinbildung erworben hatten, verknüpfen.Am Nachmittag blieb ihnen Zeit, die Altstadt von Bern zuerkunden und den Klassengeist zu pflegen. (abl)


Grundbildung FaBeEin Einblick in die EpilepsieklinikAm Donnerstag, 13. Juni <strong>2013</strong>, besuchten die FaBe-Lernenden die Epilepsieklinik in Zürich.Die Fachfrauen/Fachmänner Betreuung mit FachrichtungBe hindertenbetreuung im 1. Lehrjahr besuchten die Epi-Klinikin Zürich. Nach der Anreise wurden sie vom Zuständigen <strong>für</strong>Prävention und Krisenintervention im Heimbereich freundlichempfangen. Gemeinsam wurden sie durch das Areal der Klinikgeführt und durften verschiedene Bereiche kennenlernen.Das Angebot in der Epi-Klinik ist gross. Die Lernenden durftenden Heimbereich des Zentrums anschauen. In diesem Bereichwerden die Bewohner in verschiedenen Ateliers (Malen, Basteln,Musik usw.) gefördert und unterhalten. Auch bietet das Zentrumden Bewohnern eine Hippotherapie an, in welcher sie durchden Kontakt mit Pferden gefördert werden. Am Ende derFührung besuchten die Lernenden den Spitalbereich. Siewurden von der Stationsleiterin durch die Räume geführt undlernten verschiedene Vorgehensweisen zur Erkennung vonEpilepsie kennen. Während der gesamten Führung durch dieEpi-Klinik durften die FaBes ihre Fragen stellen und bekamenkompetente und verständliche Antworten, damit sie ihr Wissenüber Epilepsie auffrischen konnten. Am Nachmittag hörten dieLernenden aufmerksam dem Fachmann <strong>für</strong> Bildungs- undÖffentlichkeitsarbeit zu. Er präsentierte ihnen viel Wissenswertesüber die chronische Krankheit Epilepsie, die verschiedenenAnfallsformen und die angemessene Betreuung. Mitneuem Wissen vollgetankt reiste die Klasse wieder in denThurgau zurück. Es war <strong>für</strong> die Lernenden eine interessante undlehrreiche Exkursion.Text: Julia Kuster, 2BaInterviews mit einigen FaBe-LernendenWelche neuen Erkenntnisse hast du dazugewonnen?FaBe: Da ich Epilepsie in meinem Betrieb schon kennengelernthabe, war es <strong>für</strong> mich persönlich nicht viel Neues,jedoch war es interessant zu sehen, wie die Betroffenenleben, abgeklärt und gefördert werden.Hast du in der Praxis schon einmal einen Epi-Anfall mitbekommen? Wie hast du dich dabeigefühlt?FaBe: Ja, das habe ich schon ein paarmal. Ich fühlte michhilflos, denn ich wusste nicht, wie ich der betroffenenPerson helfen kann. Aber dank der Exkursion in dieEpi-Klinik lernte ich die wichtigsten Hilfestellungen.Was hat dich beeindruckt?FaBe: Die Filme, die wir am Nachmittag gesehen haben.Ich war erschrocken, wie ein heftiger, grosser Epi-Anfallaussieht. Es hat mich beeindruckt, wie die betroffenePerson vom Anfall erfasst wird.Fühlst du dich nun sicherer dank des erworbenenWissens, wenn ein Epileptiker einen Anfall hat?FaBe: Ja, weil ich jetzt weiss, welche Gefahren es <strong>für</strong> dieBetroffenen gibt. So kann ich schneller handeln und demEpileptiker Sicherheit geben.Jedes Gehirn kann epileptische Anfälle produzieren.Denkst du, dass du schon einmal einen Epi-Anfallhattest?FaBe: Ich denke nicht, weil keine Anzeichen vorhandenwaren.Würdest du dich gerne in diesem Bereich weiterbilden?FaBe: Das kann ich noch nicht sagen, als Erstes möchteich meinen Abschluss als FaBe erfolgreich beenden.9


Grundbildung FaBeAm ersten Juli reisten alle drei Klassen Fachfrauen/FachmännerBetreuung (FaBe) des <strong>Bildungszentrum</strong>s <strong>für</strong><strong>Gesundheit</strong> und Soziales (<strong>BfGS</strong>) Weinfelden ins KinderdorfPestalozzi nach Trogen zur Schulung «learn tobe different».Zivilcourage braucht MutDas erste Lehrjahr der Ausbildung zur Fachfrau/zum FachmannBetreuung endete mit einem besonderen Schultag. In verschiedenenWorkshops, geleitet von Fachspezialisten des KinderdorfsPestalozzi in Trogen, setzten sich die Lernenden mit den ThemenRassismus und Zivilcourage auseinander. Ein eindrücklichesErlebnis <strong>für</strong> alle Beteiligten.Jeder Mensch hat VorurteileAm Anfang stand einigen Lernenden die Enttäuschung insGesicht geschrieben, dass sie nicht mit ihren besten Kolleginnenund Kollegen in dieselbe Gruppe eingeteilt sein durften, sondernmit Lernenden, die sie kaum kannten – und schon standensie mitten im Thema Vorurteile. Alle haben sie, bewusst oderun bewusst, oft sind sie ungerecht und vor allem falsch. Dieswurde allen gleich zu Beginn in einer Übung bewusst. Nachder Betrachtung von zwei Fotos mit jungen Frauen schriebenalle ihre Gedanken dazu auf. Es folgten Schilderungen wie:«Die eine könnte eine Inderin sein, wahrscheinlich (zwangs-)verheiratet mit kleinen Kindern. Die andere ist wohl eineSchweizerin, sportbegeistert, freiheitsliebend, glücklich undberufstätig.» Bei der Auflösung der Übung wurde allen aufeindrückliche Weise bewusst, dass jeder Mensch Vorurteilehat. Die Frau auf den beiden Fotos war nämlich auf beidenBildern dieselbe.Opfer und TäterIn weiteren handlungsorientierten Übungen erfuhren dieLernenden, wie es sich anfühlt, alleine einer Gruppe gegenüberzustehenund von ihr abhängig zu sein. Einige erlebten sichdabei schutzlos und der Gruppe unangenehm «ausgeliefert».Eindrücklich war dabei auch die Erkenntnis, dass Diskriminierungden Tätern das Gefühl von Macht vermittelt und es lustvoll seinkann, über andere zu bestimmen. Sowohl im richtigen Leben wieauch in den Übungen gab es nicht nur Täter und Opfer, sondernauch Mitläufer und Zuschauer, die bei der Diskriminierung vonMenschen eine wichtige Rolle spielen.viel Energie Stellung und schreitet ein! Wenn die Situation schonüberkocht, organisiert Hilfe und beobachtet aus der Ferne.» Auchim Arbeitsalltag einer Fachfrau/eines Fachmanns Betreuung gibtes Momente, welche ein mutiges Einschreiten <strong>für</strong> Schwächereverlangen. Die Rollenspiele der Lernenden zeigten dies deutlich.Mit blosser Hand ein Brett durchschlagenDer emotionale Höhepunkt des Tages bestand in der Aufgabe,ein Holzbrett mit blosser Hand zu durchschlagen. Alle Lernenden,die den Mut aufbrachten, sich dieser Aufgabe vorversammelter Gruppe zu stellen, wurden mit einem persönlichenErfolgserlebnis und tosendem Applaus belohnt. Mut erfordertees auch von den Lernenden, welche sich nicht trauten, das Brettzu durchschlagen, um dem steigenden Gruppendruck standzuhalten.Es hat sich gelohnt«Learn to be different» war eindrücklich, erlebnisreich undmoti vierend. Viele machten die Erkenntnis, dass es sich lohnt, dieKomfortzone des Gewohnten zu verlassen und sich neuenHerausforderungen zu stellen. Am Ende des Tages formuliertendie Lernenden ihre Eindrücke in persönlichen Statements wie:«Mit dem Glauben an mich kann ich scheinbar Unerreichbareserreichen»; «Ich akzeptiere keine schlechten Vorurteile und keinMobbing mehr»; «Zivilcourage braucht Mut, aber ich kann immeretwas <strong>für</strong> die diskriminierte Person tun. Es ist wie ein Holzbrettdurchzuschlagen». (kt)Zivilcourage braucht MutAusführlich gingen die Lernenden der schwierigen Frage nach«Wie kann ich Rassismus verhindern oder stoppen und mich <strong>für</strong>diskriminierte Menschen starkmachen?» Zivilcourage bedeutet,Mut zu haben und dies in der Öffentlichkeit zu zeigen. DerFachmann aus dem Pestalozzidorf erklärte uns eindringlich undüberzeugend: «Wir können immer etwas tun. Wenn die diskriminierendeSituation sich langsam erwärmt, nehmt klar und mit10


Grundbildung FaGeSpass und Wettkampfam SporttagDer diesjährige Sporttag bot den Lernenden Gelegenheit,ihre sportliche Seite unter Beweis zu stellen, sichmit anderen zu messen und beim sportlichen MiteinanderSpass zu haben.Bei ordentlichem Wetter versammelten sich die Lernenden deszweiten Lehrjahres am Morgen beim Schwimmbad Weinfelden.Nach erfolgter Gruppeneinteilung galt es, den Triathlon ausSchwimmen, Biken und Rennen zu bewältigen. Die erfrischendenWassertemperaturen brauchten <strong>für</strong> einige etwas Überwindung,doch die Teilnehmer bewiesen Einsatz und meisterten dieseHerausforderung mit Auszeichnung. Am Nachmittag galt es, sichbeim Fussball- und Volleyballturnier zu messen. Durch denWettkampf konnten die Lernenden den Team- und Wettkampfgeiststärken und so bliebt dieser Tag bei allen Sportlerinnenund Sportlern in bester Erinnerung. (abl)Rangliste2er-Teams1. Platz Anna Häfner und Sabina Curiger2. Platz Kevin Oettli und Sulja Arburon3. Platz Damaris Langenegger und Stefanie Maag3er-Teams1. Platz Jason Rutschmann, Raphael Gross undDominique Scherrer2. Platz Enya Helfenberger, Karin Brühlmann undNima Langhart3. Platz Jennifer Marty, Janis Steven und Carlos Pina11


Höhere FachschuleAls sie im Alter von 17 Jahren in den Niederlanden ihre Ausbildungin Pflege begann, ahnte sie wohl noch nicht, dass sie beiihrer Pensionierung in der Schweiz als Berufsschullehrerin Pflegeauf der Tertiärstufe ihre berufliche Laufbahn beschliessen würde.Es war der Personalmangel gewesen, der schon damals in denPflegebetrieben herrschte, welcher sie über ein Inserat in derLokalpresse im Jahr 1971 ans Spital Wolhusen führte. «Es sindmir von Anfang an alle Türen offen gestanden in der Schweiz»,erinnert sich Anneke Plug an ihre ersten Jahre in unserem Land.Sie habe zudem immer schon Sprachen lernen wollen, was sieursprünglich auch nach England oder Island gezogen hat. Siearbeitete zuerst auf der IPS, später wechselte sie auf die Medizin.Nachdem sie eine Landsfrau bei einer Geburt begleiten durfte,wuchs in ihr der Wunsch, Hebamme zu werden. Als einzigeAusländerin wurde sie dann 1975 in der Hebammenausbildungin Luzern aufgenommen, dies jedoch mit der Auflage,die Fremdsprache italienisch zu erlernen. So verbrachte sie einhalbes Jahr in Florenz (I), bevor sie 1978 ihre Ausbildungerfolgreich abschloss und anschliessend im Gebärsaal imKantonsspital Frauenfeld ihre Arbeit als Hebamme aufnahm.1980 übernahm sie dessen Leitung und war bis 1999 auch alsBildungsverantwortliche in der Geburtshilfe/Frauenklinik desKSF und KSM tätig. Nach einer berufsbegleitenden Weiterbildungzur Berufsschullehrerin trat sie 1999 in die ehemaligeThurgauisch-Schaffhauserische Schule <strong>für</strong> Pflegeberufe (TSKS)ein, wo sie in vielen Fachbereichen der Pflege unterrichtete.Anneke Plug arbeitete bis Ende August, dem Datum ihrerPensionierung, am <strong>Bildungszentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> und Sozialesin Weinfelden. «Am meisten hat mich die Auseinandersetzung mitjungen Erwachsenen geprägt», erinnert sie sich heute, «es ist mirstets sehr wichtig gewesen, den angehenden Pflegefachpersonendie Notwendigkeit und Relevanz eines Unterrichtsinhaltestransparent zu machen.» Zudem hätten sie voneinander lernenkönnen, dies habe sie im Denken und Tun jung und flexibelgehalten. Das gegenseitige Vertrauen und ihre Erfahrung habendazu geführt, dass sowohl die Studierenden wie auch sie inmanch kniffliger pädagogischer Situation gelassen bleibenkonnten.Sie habe jedoch stets zwei Seelen in ihrer Brust gehabt, diejenigeder Hebamme und der Lehrerin. Sie sei dankbar <strong>für</strong> die Erfahrungenim pädagogischen Bereich, die Hebamme sei ihr im Innerstenimmer am nächstengewesen. «Es war eintolles Gefühl, Studierendenim Schulhaus zubegegnen, die ich alsPensionierung Anneke Plug46 Jahre im Dienst der PflegeHebamme zuerst aufihrem Weg ins Lebenund später als Berufsschullehrerinauf demjenigen ins Berufsleben habe begleitendürfen.»Anneke Plug freut sich, dass sie mit der Begleitung der Pilotklasseverkürzte HF 11-14 ihre interessanten Aufgaben am <strong>BfGS</strong>beenden dürfe und darauf, dass sie jetzt mehr Zeit <strong>für</strong> dieMenschen haben werde, die ihr wichtig seien. Nach einer Zeit derOrientierung werde sie Reisen planen, um ihrer grossen Leidenschaft,andere Kulturen und weitere Sprachen kennenzulernen,nachzugehen. «Ich freue mich, gesund und munter einen neuenLebensabschnitt starten zu können, wohl wissend, dass ich dasTeam am <strong>BfGS</strong>, die spannenden Diskussionen und vor allem denHumor im Grossraumbüro im Haus D sehr vermissen werde.»Das Rektorat und die Lehrpersonen wünschen Anneke allesGute <strong>für</strong> ihre Zukunft und danken ihr <strong>für</strong> ihren Einsatz und dasEngagement zugunsten der Ausbildung von Pflegefachpersonen.(abl)12


Höhere FachschuleSeit Mai dieses Jahres hat das HF-Team eine neueKollegin. Frau Madeleine Regul-Klarer ist eine sehrerfahrene Lehrperson und die Aussage von Aristoteles «Freude an der Arbeit lässt das Werk trefflich geraten»passt gut zu ihr.Interview mitMadeleine Regul-KlarerIn einem Gespräch erzählt Frau Regul-Klarer, wie es ihr bei unsgefällt. Sie ist nach interessanten Lehr- und Wanderjahren inSt. Gallen, Schaffhausen und Winterthur an unserer kleinen undüberschaubaren Schule gelandet. Die Einführung durch diesehr erfahrene, aber Ende August pensionierte Anneke Plugwar sehr hilfreich und unterstützend.An der Schule habe sie sich von Anfang an sehr wohl gefühltund wurde schnell ins Team aufgenommen. Es fiel ihr nichtschwer Kontakt zu finden und sie schätzt die Überschaubarkeitder Schule. An ihrem angenehm eingerichteten Arbeitsplatzzwischen der neuen Kollegin Sandra Rindler und dem KollegenBertold Burg geniesst sie die Aussicht aufdie Buche. Die schöne Architektur unterstütztdas angenehme Arbeitsklima.An der Schule gefalle ihr auch die professionelleArbeitsweise, und dass die Studierendenauf ihrem Ausbildungsweg doch sehrpersönlich begleitet werden können. Dieguten, alten Werte konnte die Schule sehrgut erhalten und das wichtige Neue optimal integrieren unddamit eine zukunftsgerichtete Ausbildung ermöglichen. So dieEinschätzung der neuen Lehrperson.Madeleine Regul-Klarer im Gespräch mit Gisela Pristas


WeiterbildungKurseFührungsperson erweitern im Lehrgang Leadershipauf vielfältige Art und Weise ihre Kompetenzen.LeadershipModule:– Selbstkenntnis– Selbstmanagement– eine Gruppe / ein Team führen– mit der Gruppe / dem Team kommunizieren und dieGruppe / das Team informieren– in der Gruppe / im Team vorhandene Konflikte bewältigenAktives Lernen in der Gruppe fördert den Transfer in denAlltag, Lernen, das Spass macht!WiedereinsteigerinnenEngagierte lebens- und berufserfahrene Frauen treffen am <strong>BfGS</strong>ein und befassen sich mit <strong>aktuell</strong>en Themen der Berufsentwicklung.Ein Programm <strong>für</strong> alle, die den Anschluss behalten möchten.Palliative Care / B1, Thema SchmerzDie Betreuung von Menschen in palliativen Lebenssituationenerfordert eine umfassende Weiterbildung. Die Schmerztherapiehat neben den psychosozialen und spirituellen Betreuungsaspekteneinen hohen Stellenwert. Ein wirksames Schmerzmanagementist ein wichtiges Element der Lebensqualität.Zertifikatskurs Trainerin/Trainer AggressionsmanagementAn 32 Kurstagen wird in Theorie und Praxis das Rüstzeug <strong>für</strong>den professionellen Umgang mit Aggression/Gewalt erworben,um anschliessend selber Kurse in Aggressionsmanagementerteilen zu können.14


PersonellesNothilfekurseIn verschiedensten Nothilfekursen werden interessierte Laienwie auch Profis in allgemeiner Nothilfe oder in spezifischenFach kursen ausgebildet oder ihr Wissen aufgefrischt. AusgewieseneKursleiter aus den Praxisbereichen Notfall, Anästhesie- undIntensivpflege unterrichten die Teilnehmerinnen/Teilnehmerkompetent und praxisnah.WerbemassnahmenMit Werbemassnahmen sind wir in der Tages- und Fachpressevertreten. Die beste Werbung ist nach wie vor die «Mundzu Mund»-Propaganda. Danke <strong>für</strong>s Weitersagen. (ar)Kursangebote siehe: weiterbildung.bfgs-tg.chÖffentlichkeitsarbeit SBK-KongressAm SBK-Kongress in St. Gallen konnten wir gute Kontakteknüpfen, fruchtbare Diskussionen führen und unsere Netzwerkarbeitintensivieren. Es fanden schöne Begegnungen statt.15


PersonalinformationenDienstjubiläen <strong>2013</strong>Wir gratulieren den Jubilarinnen und Jubilaren und dankenherzlich <strong>für</strong> ihre Treue!Sebastian Hörenberg, Berufsschullehrer HF Pflege 30 JahreRalf Petrat, Berufsschullehrer HF Pflege20 JahreLinda Frey, Berufsschullehrerin15 JahreAngelika Scherrer, Berufsschullehrerin15 JahreKyra Krapf, Berufsschullehrerin10 JahreUrsula Schmid, Lehrbeauftragte10 JahreAustritteAnneke PlugChrista SommBerufsschullehrerin HF PflegeLehrbeauftragte BerufskundeGrundbildung (Hauswirtschaft)AusbildungsabschlüsseBeatrice GregusDAS Leadership & ManagementKathrin TinnerDiplomierte BerufsfachschullehrerinThomas Kappeler SVEB 1EintritteMadeleine Regul-KlarerNicole BlumerAnna HaagSabine RittinghausIrene SabelPeter BinkertBerufsschullehrerin HF PflegeLehrbeauftragte FaBe,BerufskundeunterrichtLehrbeauftragte Turnen und SportLehrbeauftragte FaBe,BerufskundeunterrichtLehrbeauftragte FaGe,AllgemeinbildungLehrbeauftragter Turnen und SportImpressumDas Magazin des <strong>Bildungszentrum</strong>s <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong>und Soziales erscheint jährlich.Wir freuen uns, wenn Sie Kontaktmit uns aufnehmen!<strong>Bildungszentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> und SozialesFalkenstrasse 28570 WeinfeldenSchweizT +41 58 345 77 11F +41 58 345 77 15www.bfgs-tg.chbfgs@tg.chRedaktionsteam• Andreas Blumer (abl)Leitung• Gisela Pristas (gp)Höhere Fachschule• Tabea Keller (tk)Grundbildung Fachfrau/Fachmann <strong>Gesundheit</strong>• Kathrin Tinner (kt)Grundbildung Fachfrau/Fachmann Betreuung• Horst Arbasowsky (ar)Weiterbildung

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