Leitungen im Übertragungsnetz1343 Reaktanz X(Z5)+ (Richtung vorwärts):Gemäß der Staffelungsanforderung in Tabelle1 ergibt sich:CT üXZ ( 5) = 12 , ⋅ ( XLtg1+ XLtg2)⋅VT üXZ ( 5) = 12 , ⋅( 80⋅ 0, 21+ 39, 5) ⋅0,2632X(Z5) = 17,782 Ω (sekundär)Die verwendete Einstellung lautet daher17,782 Ohm.1344 Resistanz bei Erdfehlern RE(Z5):Ähnlich wie bei der Einstellung R(Z5) werdendie oberen und unteren Grenzwertedurch die Mindestreichweite und die Symmetriedefiniert. In diesem Beispiel wird RE(Z5) wie R(Z5) eingestellt.Die verwendete Einstellung lautet daher26,32 Ohm.1345 Verzögerungszeit T5:Diese Einstellung wurde bereits in Kapitel10.3 erläutert und wird hier erneut mit allenEinstellungen <strong>für</strong> Zone 5 aufgeführt. Die Einstellung0,75 s wird verwendet.1346 Reaktanz X(Z5)-(Richtung rückwärts):BeiderungerichtetenZoneZ5kanndiefolgendeSymmetrieanforderung verwendet werden,falls keine anderen Bedingungen festgelegt sind:2002 Pendelprogramm:Bei einer erkannten Pendelung muss die Auslösungdurch den Distanzschutz aufgrund derMessung der „Pendelimpedanz“ verhindertwerden. Daher wird die Einstellung alle Zonenblockiert verwendet.2006 Pendelauslösung:Ist die Pendelung sehr weit reichend, undwird eine Außertrittfallbedingung erreicht,muss eine selektive Pendelauslösung im Verbundnetzverwendet werden, um stabile Insel-Unternetzezu erreichen. Dieses Relais istnicht an solch einer Verbindung platziert, sodasseine Außertrittfallauslösung nicht erforderlichist, daher lautet die Einstellung Nein.2007 Auslöseverzögerung nach Pendelsperre:Findet während einer Pendelung, das durchdas Relais erkannt wird, ein externer Schaltvorgangstatt, kommt es zu einem Sprung dergemessenen „Pendelimpedanz“. Durch diesenSprung kann die Pendelerkennung zurückfallen.Um eine Auslösung zu verhindern,falls diese Impedanz innerhalb der Distanzzonenliegt, wird eine Verzögerungszeit von0,08 s eingestellt, damit die Pendelmessungerneut sicher ansprechen kann. 13. Signalzusatz <strong>für</strong> Distanzschutz –Parametergruppe A 12.0,5 ⋅ X(Z5)+ < X(Z5)- < 2 ⋅ X(Z5)+In diesem Fall gilt der untere Grenzwert,sodass sich Folgendes ergibt:X(Z5)- = 0,5 ⋅ X(Z5)+X(Z5)- = 0,5 ⋅ 17,782X(Z5)- = 8,891 Ω(sekundär)Die verwendete Einstellung lautet daher8,891 Ohm.Pendelerfassung – Parametergruppe ALSP2608de.tifBild 37 Signalzusatzeinstellungen <strong>für</strong> Distanzschutz2101 Distanzschutz-Signalzusatz:In dieser Anwendung wird der Signalzusatzmit Ein aktiviert.2102 Anschlusskonfiguration:Bei dieser Leitung handelt es sich um eineLeitung mit nur Zwei-Enden.LSP2607de.tifBild 36 Einstellungen <strong>für</strong> die Pendelerfassung2103A Sendesignalverlängerung:Bei einem sequentiellen Ansprechen an denbeiden Leitungsenden oder einem langsamenAnsprechen an einem Ende kann das Ende,das zuerst auslöst, nach Anregerückfall dieÜbertragung des Sendesignals stoppen, bevordas langsame Ende bereit zum Ansprechenist. Durch die Sendesignalverlängerungszeitwird sichergestellt, dass das Sendesignal nichtzurückgestellt wird bis das ferne Ende ausreichendZeit zum Auslösen hatte.98Siemens PTD EA · Applikationen <strong>für</strong> <strong>SIPROTEC</strong>-<strong>Schutzgeräte</strong> · 2005
Leitungen im ÜbertragungsnetzIn Bild 38 muss das verzögerte Ansprechen desfernen Endes nach dem Ausschalten des lokalenLeistungsschalters berücksichtigt werden, um sicherzustellen,dass das Sendesignal nicht zuschnell zurückgestellt wird. Die Kanallaufzeitwird vernachlässigt, da es zur Sicherheitsmargesteigert. Die in der Zeichnung angegebenen Zeitengelten <strong>für</strong> dieses Beispiel, sodass eine Einstellungvon 0,05 s verwendet wird.2109A Trans.Block. Wartezeit bei Rückw. Fehler:Die transiente Blockierung, ist <strong>für</strong> das Signalvergleichsverfahrenerforderlich, falls paralleleStromkreise vorhanden sind. Während derFreischaltung eines Fehlers im parallelenStromkreis kann sich der Fehlerstrom im geschütztenAbzweig umkehren. Um eine Auslösungmit dem Signalvergleich unter diesenBedingungen zu vermeiden, wird die transienteBlockierung verwendet. Um sicherzustellen,dass die transiente Blockierung nurdurch externe Fehler aktiviert wird, startet sienur nach der Erfassung eines rückwärts gerichtetenFehlers <strong>für</strong> diese Zeit, die auf 80 %der schnellsten Fehlerbehebung im parallelenStromkreis eingestellt ist (einschließlichLeistungsschaltereigenzeit).Tw = 08 , ⋅ ( T + T −T)LS Schutz_ Ltg2 Schutz_ Ltg1Tw = 08 , ⋅ ( 60 ms + 10 ms − 20 ms)= 40msLtg1 = Eigene LeitungLtg2 = Parallel-LeitungDie Einstellung 0,04 s wird verwendet.2110A Transiente Blockierzeit:Nach der Behebung des externen Fehlersmuss die Bedingung der transienten Blockierungaufrechterhalten werden, bis beide Leitungsendendie neue Fehlerbedingung sichererfassen. Zu diesem Zweck müssen die Relais-Ansprechzeit (Neuausrichtung) sowie dieSignallaufzeit berücksichtigt werden.Tb = 12 , ⋅ ( TLauf+ T U m)Tb = 12 ,( 20 ms + 20 ms)= 48 msT Lauf = SignallaufzeitT Um = UmorientierungDie Einstellung 0,05 s wird verwendet. 14. Schwache Einspeisung (Auslösung bzw. Echo)– Parametergruppe A2501 Betriebsart <strong>für</strong> schwache Einspeisung:Wird das Signalvergleichsverfahren verwendet,kann die Funktion der schwachen Einspeisung<strong>für</strong> eine schnelle Fehlerbehebung anbeiden Leitungsenden verwendet werden,auch wenn an einem Leitungsende eine sehrschwache oder keine Einspeisung vorhandenist. Die Funktion der schwachen Einspeisungmuss an dem Leitungsende aktiviert werden,an dem es zu einer schwachen Einspeisungkommen kann. Ist jederzeit eine starke Einspeisungsichergestellt, kann diese FunktionBild 38 Zeittafel <strong>für</strong> die SendesignalverlängerungszeitBild 39 Einstellung <strong>für</strong> die schwache Einspeisungausgeschaltet werden. Die Funktion kannebenfalls verwendet werden, um nur ein Echozurück zum Ende mit einer starken Einspeisungzu senden, sodass dieses Ende mit demSignalvergleichsverfahren auslösen kann,oder um am Ende mit einer schwachen Einspeisungzusätzlich zum Senden des Echosauszulösen. Bei dieser Anwendung wird Echound Auskommando verwendet.2502A Echoverzögerung / Auslöseverzögerung:Da der Kommunikationskanal ein Störsignalproduzieren kann (unerwünschter Empfang),ist eine geringe Verzögerung aus Sicherheitsgründenvorgesehen. Nur wenn <strong>für</strong> diese Zeitdas Empfangssignal vorhanden ist, reagiertdie Funktion der schwachen Einspeisung. Beieiner Leistungsschalter dreipolig offen Bedingungwird diese Verzögerung umgangen unddas Echo wird sofort gesendet. Die Voreinstellung0,04 s ist <strong>für</strong> diese Anwendung angemessen.2503A Echo-Impulsdauer / Auslöseverlängerung:Um sicherzustellen, dass das Echosignal sicherübertragen werden kann, muss es übereine definierte Mindestdauer verfügen. Andererseitsist ein dauerhaftes Echosignal nichterwünscht. Daher wird das Echo als ein Impulsmit dieser eingestellten Länge gesendet.Wird ebenfalls eine Auslösung verwendet,wird durch diese Zeit auch die Länge des internenAuslösesignals definiert (siehe ebenfallsden Parameter 240A in Kapitel 7.3). DieVoreinstellung 0,05 s ist <strong>für</strong> diese Anwendungangemessen.LSP2609de.tifSiemens PTD EA · Applikationen <strong>für</strong> <strong>SIPROTEC</strong>-<strong>Schutzgeräte</strong> · 2005 99