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Applikations-Beispiele für SIPROTEC-Schutzgeräte

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Leitungen im Übertragungsnetz1221A Schleifenauswahl bei Ph-Ph-E-Anregung:Ist ein gewisser Fehlerwiderstand (Lichtbogenspannung)vorhanden, werden die gemessenenFehlerschleifenimpedanzen durch diesen zusätzlichenSpannungsabfall in der Kurzschlussschleifebeeinflusst. Bei zweiphasigen Erdkurzschlüssenist dieser Einfluss besonders stark, da der Stromim Fehlerwiderstand aus drei verschiedenenKurzschlussschleifen stammt. Eine theoretischeAnalyse sowie Simulationen zeigen die folgendeVerteilung der gemessenen Schleifenimpedanzenbei zweiphasigen Erdkurzschlüssen: Der Einflussder Last (Ferneinspeisung und Lastwinkel) kanndie Drehung der gemessenen Fehlerwiderständeerhöhen oder verringern. Die voreilende PhaseErdschleife wird jedoch stets dazu neigen, einÜbergreifen zu produzieren. Aus diesem Grundewird die Voreinstellung Blockierung der voreilendenPhase in diesem Beispiel verwendet. Handeltes sich bei der Anwendung um eine Doppelleitung,bei der es zu gleichzeitigen ErdkurzschlüssenanbeidenLeitungenkommenkann,muss die Einstellung nur Phase-Erde-Schleifenoder alle beteiligten Schleifen verwendet werden,um eine Blockierung der internen Fehlerschleifedurch diese Einstellung zu vermeiden. In diesemFalle muss jedoch eine zusätzliche Staffelungsmarge<strong>für</strong> Zone 1 verwendet werden, um einÜbergreifen während eines externen zweiphasigenErdkurzschusses zu vermeiden.10.3 Staffelzeiten1210 Start der Zonenzeiten:Bei internen Fehlern regen alle verzögerten Zonen(vorwärts und ungerichtet) an, es sei denn, essind ein beträchtlicher Fehlerwiderstand sowieeine starke Ferneinspeisung vorhanden. Obwohles sich beim Fehler in Bild 22 um einen internenFehler handelt, wird er aufgrund des Fehlerwiderstandsund der starken Ferneinspeisung nurin der Zone Z4 gemessen. Werden alle Zonenzeitenmit der Distanzanregung gestartet, wird derFehler durch das Relais mit der eingestelltenZone 2 Zeit nach dem Anregen behoben, da sichdie gemessene Impedanz in die Zone 2 verschiebt,sobald die starke Ferneinspeisung denLeistungsschalter auf der rechten Seite auslöst.Aus dem Zeitdiagramm in Bild 23 ist der Einflussdieser Einstellung zu ersehen. Werden die Zonenzeitenmit Distanzanregung gestartet, erfolgtdas Auslösesignal nach Fehlereintritt (Distanzanregung)mit der Zone 2 (250 ms) Verzögerung,obwohl die Zone 2 nur etwas später anspricht,nachdem das ferne Ende den Leistungsschalterauf der rechten Seite ausgeschaltet hat. Die Auslöseverzögerungist daher so, als ob der Fehler innerhalbder Zone 2 entstanden wäre. Für externeFehler (Reservefunktion) wird ein ähnliches Verhaltenmit den höheren Zonen erreicht. DieseFunktionsweise wird in diesem Beispiel verwendet,sodass die Einstellung mit Distanzschutz General-Anregungverwendet wird.Bild 20 Impedanzverteilung bei zweiphasigen Erdkurzschlüssen mit FehlerwiderstandBild 21 Staffelzeiteinstellung <strong>für</strong> die DistanzzonenBild 22 Einfluss des Fehlerwiderstands und der Ferneinspeisung auf die gemesseneImpedanzLSP2600de.tifSiemens PTD EA · Applikationen <strong>für</strong> <strong>SIPROTEC</strong>-<strong>Schutzgeräte</strong> · 2005 89

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