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Applikations-Beispiele für SIPROTEC-Schutzgeräte

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Leitungsschutz im VerteilungsnetzDurch diese Methode wird die Empfindlichkeitdes Schutzsystems stark herabgesetzt, um dieVerfügbarkeit des Netzes aufrecht zu erhalten.2. Herabsetzen der Empfindlichkeit des Erdschlussschutzes,um den erwarteten Höchstwertdes Nullstroms zuzulassen. Hierdurch wird eingewisser Erdschlussschutz bei allen Zuständendes Stromversorgungsnetzes erreicht und essind keine ständigen Korrekturen der Relaiseinstellungenerforderlich. Die Empfindlichkeit desErdschlussrelais ist jedoch nicht ideal, besonderswenn die Belastungsunsymmetrie geringist. Wie bei der Deaktivierung des Erdschlussschutzeswird bei dieser Methode das zuverlässigeAnsprechen des Schutzsystems herabgesetzt, umdie Verfügbarkeit des Verteilungsnetzes aufrechtzu erhalten. In diesem Fall jedoch nicht soradikal.3. Ändern der Empfindlichkeit des Erdschlussschutzes<strong>für</strong> spezielle Betriebszustände desStromversorgungsnetzes. Diese Methode wirdverwendet, wenn die Belastungsunsymmetrie<strong>für</strong> einen längeren Zeitraum stark zunimmt, wiez.B. während jahreszeitlicher Belastungsspitzen.Die Empfindlichkeit des Schutzes wird so starkmaximiert, wie dies praktikabel ist, wobei dieRelaiseinstellungen jedoch mehrmals pro Jahrangepasst werden müssen. Durch diese Methodewird nur dann die Empfindlichkeit desSchutzsystems herabgesetzt, wenn dies absoluterforderlich ist. Die Verfügbarkeit des Netzeswird jedoch aufrechterhalten.Alle drei Methoden werden in der täglichen Praxisverwendet. Vom Standpunkt des reinen Schutzesaus, stellt die Änderung der Ansprechwerte desErdschlussschutzes <strong>für</strong> die verschiedenen Zuständedes Stromversorgungsnetzes die beste Methodedar. Mit dieser Methode wird die beste Verfügbarkeitdes Stromversorgungsnetzes erreicht, indemdiese nur bei Bedarf verringert wird. Der Nachteilbesteht aus den entstehenden Betriebskosten. Beielektromechanischen Relais sind Änderungen derEinstellungen vor Ort erforderlich. Digitale Relaisbenötigen generell eine Fernsteuerung, Hilfsrelaissowie Bedienereingriffe, um die Parametergruppenzu ändern. 3. Neues AnwendungskonzeptMit den adaptiven Relaiseinstellungen kann einSchutzrelais automatisch und unabhängig Einstellungenin Übereinstimmung mit den sich änderndenBetriebszuständen des Stromversorgungsnetzesverändern. Die Überstromrelais<strong>SIPROTEC</strong> 4 (7SJ61 bis 7SJ64), bei denen dieSPS-Programmierfähigkeit des ContinuousFunction Chart (CFC) verwendet wird, könnendie Relaiseinstellungen automatisch anpassen. Beidieser Anwendung passt ein Relais die Empfindlichkeitdes Erdschlussschutzes automatisch denÄnderungen des Nullstromwerts an, die das Ergebnisder steigenden unsymmetrischen Belastungsind.Zum Anpassen der Erdschlussschutz-Einstellungenist das Relais programmiert, die Parametergruppendann zu ändern, wenn sich der gemesseneNullstrom mit der Zeit verändert. Steigt derNullstromwert an und bleibt er über einem vorherfestgelegten Schwellwert, wechselt das Relais voneiner Parametergruppe mit der maximalen Erdschlussschutz-Empfindlichkeitzu einer Parametergruppe,die eine geringere Empfindlichkeit <strong>für</strong>eine höhere unsymmetrische Belastung bietet.Nimmt der Wert <strong>für</strong> den Nullstrom ab und bleibtdieser unter dem vorher festgelegten Schwellwert,kehrt das Relais zur normalen Parametergruppezurück. Dieses Konzept ist in Bild 1 dargestellt.Parametergruppe ADie „normale“ Parametergruppe. Der Ansprechwertdes Erdschlussschutzes ist auf diemaximale Empfindlichkeit eingestellt, um beieinem Erdfehler im Abzweig anzusprechen. Eswird jedoch der Nullstromwert zugelassen, derwährend normaler einphasiger Belastungsunterschiedevorhanden ist.Parametergruppe BDie alternative Parametergruppe. Der Erdschlussschutzwird so eingestellt, dass es denNullstromwert zulässt, der während des maximaleneinphasigen Belastungsunterschiedsvorhanden ist.Nullstrom-SchwellwertDer Nullstromwert, der einen Wechsel in Belastungsunsymmetriedes Stromkreises meldet.Dieser Schwellwert muss groß genug sein, umzu melden, dass sich der Belastungsunterschiedgerade ändert, jedoch unter dem Ansprechwertdes Erdschlussschutzes <strong>für</strong> die ParametergruppeA liegt.Bild 1 Anpassen der Erdschlusselement-Einstellungen70Siemens PTD EA · Applikationen <strong>für</strong> <strong>SIPROTEC</strong>-<strong>Schutzgeräte</strong> · 2005

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