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Applikations-Beispiele für SIPROTEC-Schutzgeräte

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Leitungsschutz im VerteilungsnetzBeherrschung stark unsymmetrischerBelastung unterVerwendung adaptiverRelaiseinstellungen 1. EinleitungDie Einstellung des Erdschlussschutzes in einemtypischen Verteilungsnetz ist eine überschaubareAufgabe. Die Einstellung des Erdschlussschutzesmuss ausreichend empfindlich sein, um am Relais-Einbauortmit dem niedrigsten auftretendenErdschlussstrom anzusprechen. Bei Stromkreisenmit großer unsymmetrischer Belastung tritt aufgrunddieses Ungleichgewichts jedoch ein großerNullstrom 3I 0 im Neutralleiter auf. Der Ansprechwert<strong>für</strong> den Erdschlussschutz muss ausreichendhoch sein, damit das Relais nicht bei diesem betriebsbedingtenNullstromwert auslöst. Der Wert<strong>für</strong> den auftretenden Nullstrom wechselt bei unterschiedlichenZuständen im Stromversorgungsnetz,wie z.B. bei Sommerspitzen im Vergleich zuWinterspitzen.Im Allgemeinen wird der Verfügbarkeit des NetzesVorrang gegenüber der empfindlichen Einstellungdes Erdschlussschutzes eingeräumt, d.h. derErdschlussschutz darf beim maximal auftretendenbetriebsbedingten Nullstrom nicht ansprechen.Im folgenden Anwendungsbeispiel wird die Ideeder adaptiven Relaiseinstellungen vorgestellt, umeinen besseren Erdschlussschutz <strong>für</strong> Stromkreisemit großer unsymmetrischer Belastung zu erreichen.Für die normalen Einstellungen des Relaiswird ein Erdschlussschutz mit maximaler Empfindlichkeitgegenüber Fehlerzuständen verwendet.Ändern sich die Zustände des Stromversorgungsnetzesund nimmt die unsymmetrischeBelastung zu, passt sich das Relais durch die Verringerungder Empfindlichkeit des Erdschlussschutzesan, um ein falsches Ansprechen zuverhindern, indem es einen größeren Nullstromzulässt. Adaptive Relaiseinstellungen stellen einekostengünstige Methode dar, den Schutz der Abzweigezu verbessern, indem sowohl die hohe Ansprechempfindlichkeitdes Erdschlussschutzeserreicht wird, als auch die Verfügbarkeit desStromversorgungsnetzes bei sich ändernden Zuständenautomatisch aufrecht erhalten wird. 2. Gegenwärtige PraxisBei Stromkreisen mit sehr großer unsymmetrischerBelastung werden drei Philosophien beimEinstellen des Erdschlussschutzes vertreten:1. Deaktivieren des Erdschlussschutzes:Hierdurch kann der Höchstwert des Nullstroms3I 0 während der unsymmetrischen Belastungvorhanden sein. Diese Methode bietet jedochnur einen minimalen Schutz. Nur die Phasenelementedes Überstromschutzes sprechen beieinem Erdschluss an und aufgrund der Anforderungenan die Berücksichtigung der Lastbedingungenverfügen die Phasenelemente möglicherweisenicht über die notwendige Empfindlichkeit,um alle einphasigen Erdschlüsse sicherzu erkennen.LSP2651.tifSiemens PTD EA · <strong>Applikations</strong> <strong>für</strong> <strong>SIPROTEC</strong>-<strong>Schutzgeräte</strong> · 2005 69

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