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Applikations-Beispiele für SIPROTEC-Schutzgeräte

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Leitungsschutz im VerteilungsnetzAls Basisstrom <strong>für</strong> die Überlasterfassung wird derthermisch dauernd zulässige Strom des Schutzobjektes(vgl. Kabeldaten) herangezogen, der sichüber den Einstellfaktor k auf den <strong>Schutzgeräte</strong>nennstrombeziehen lässt:k = I maxI NSomit ergibt sich bei einem maximal zulässigenDauerstrom von 407 A und einem primärenWandlernennstrom von 400 A ein Wert <strong>für</strong> k von1,02.Die Erwärmungszeitkonstante τ th ist ebenfalls denHerstellerangaben zu entnehmen. Zu beachten ist,dass diese in Minuten einzustellen ist, wohingegenhäufig ein maximal zulässiger 1s-Strom angegebenwird, so auch <strong>für</strong> unser Kabel. Hier beträgt der1s-Strom 17,2 kA. Die Umrechnung erfolgt gemäßτ thmin1 zul. 1-s - Strom= ⋅ ⎛ ⎝ ⎜ ⎞⎟60 zul. Dauerstrom ⎠τ th ergibt sich damit zu 29,8 min.Vor Erreichen der Auslöseschwelle können einethermische und/oder eine Stromwarnstufe eingestelltwerden. Diese sollten typischerweise etwasunter der Auslöseschwelle eingestellt werden, umdem Betriebspersonal noch hinreichend Zeit zugeben, die Auslastung des Betriebsmittels zu verringern.Für die thermische Warnstufe empfiehltsich die Voreinstellung von 90 % zu belassen. DieStromwarnstufe wird etwas unterhalb des maximalen,dauernd zulässigen Betriebsstromes parametriert,wir wählen hier 95 % von diesem Wert,also 387 A primär. Bezogen auf den Wandlernennstromergibt dies ca. 0,97 A sekundär.Schließlich kann noch eingestellt werden, nachwelcher Berechnungsmethode die Übertemperaturerrechnet wird. Diese Berechnung erfolgt <strong>für</strong>jede Phase getrennt. Es steht zur Auswahl, ob diemaximale der drei errechneten Übertemperaturen(Voreinstellung), deren arithmetischer Mittelwertoder die aus dem maximalen Leiterstrom errechneteÜbertemperatur <strong>für</strong> den Vergleich mit denAnsprechschwellen maßgebend ist. Wir belassenhier die Voreinstellung, solange kein andererAlgorithmus zwingend zu bevorzugen ist.23.3 Einstellungen des Gerätes am GegenendeDie Einstellungen des soeben parametrierten lokalenGerätes können zumeist als Basis der Parametrierung<strong>für</strong> das Gerät am Gegenende verwendetwerden. Hierzu wird der Datensatz einfach durchKopieren und Einfügen dupliziert. Dadurch entstehteine neue Gerätedatei, die sich nur durch dieVD-Adresse unterscheidet. Somit ist sichergestellt,dass der kopierte Datensatz zu einem anderen,wenn auch bisher gleichen Gerät gehört.In der Rubrik „Parametergruppe A – Diffschutztopologie“ist Parameter 1710 auf „Gerät 2“ einzustellen.Ohne diese Einstellung wird keine Kommunikationzwischen den beiden Geräten zustandekommen.Bild 11 Einstellungen <strong>für</strong> das Gerät am Gegenende in der Rubrik„Parametergruppe A – Diffschutztopologie“Danach müssen in der Rubrik Anlagendaten 1 dieWandlerdaten sowie die Wandlerkennlinie angepasstwerden. Auch ist zu überprüfen, ob dieSchaltermitnahme von beiden Enden aus erfolgensoll, ansonsten ist auch dies abzuändern.Die Einstellungen der Rubriken Anlagendaten 2,Differentialschutzfunktion, Wirkschnittstellen,Schnellabschaltung und Überlast sind <strong>für</strong> beideGeräte identisch und brauchen nicht abgeändertzu werden. Die Einstellungen der UMZ-Funktionsind von der Netztopologie abhängig und daherzu überprüfen. Werden die Geräte an eine Stationsleittechnikangeschlossen, ist auch die jeweiligeGeräteadresse zu kontrollieren.LSP2572.tifBild 10 Einstellungen des Menüpunktes„Parametergruppe A – Überlastschutz”LSP2571.tifSiemens PTD EA · Applikationen <strong>für</strong> <strong>SIPROTEC</strong>-<strong>Schutzgeräte</strong> · 2005 45

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