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Applikations-Beispiele für SIPROTEC-Schutzgeräte

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Leitungsschutz im VerteilungsnetzDie entsprechende Kurve (Kennlinie) wird in Abhängigkeitdes gesamten Staffelplanes gewählt. Fürdie meisten Anwendungen ist jedoch die „invers“Kennlinie ausreichend.AMZ-Kennlinien nach ANSI/IEEEÄhnliche Kennlinien wie nach IEC 60255 sindauch nach ANSI/IEEE definiert. Weitere Detailshierzu siehe <strong>Applikations</strong>beispiel‚ „Koordinationvon AMZ-Kennlinien mit Sicherungen“. DieANSI-Kennlinien sind ebenfalls standardmäßig inallen <strong>SIPROTEC</strong> 4-Überstromzeitschutzgerätenverfügbar.2.1.4 Anwenderdefinierte KennlinienDigitale <strong>Schutzgeräte</strong> wie <strong>SIPROTEC</strong> 4 erlaubenauch die Festlegung von eigen, frei definierbarenKennlinien und ermöglichen damit ein Höchstmaßan Flexibilität. Eine Anpassung an vorhandeneSchutzkonzepte z.B. bei Schutzerneuerung istsomit auch <strong>für</strong> Sonderanwendungen einfach möglich.2.1.5 Kombinierte Charakteristiken<strong>SIPROTEC</strong> 4-Überstromzeitschutz erlaubt dieVerknüpfung der Vorteile der UMZ- und AMZ-Kennlinien. Zum einen kann mit der HochstromstufeI>> die Abschaltzeit bei großen Kurzschlussströmengegenüber AMZ-Kennlinienverringert werden, zum anderen kann mit derAMZ-Kennlinie die Staffelung an die Kennlinieder HH-Sicherungen optimal angepasst werden.2.1.6 EmpfindlichkeitZusätzlich zu den Phasenströmen kann der Erdstromerfasst oder berechnet werden. Im<strong>SIPROTEC</strong> 4 stehen auch unabhängige Schutzstufen<strong>für</strong> Phase-Erde-Fehler zur Verfügung. Dadurchwird <strong>für</strong> solche Fehler eine Empfindlichkeitweit unterhalb des Nennstromes erreicht.2.2 AWE (Automatische Wiedereinschaltung)AWE wird nur auf Freileitungen eingesetzt, da beiFehlern im Kabelnetz die Erfolgsaussichten relativgering sind. Auf Freileitungen sind ca. 85 % derWiedereinschaltungen erfolgreich und tragen somitwesentlich zu Verkürzung der Netzausfallzeitenbei.Wichtige Parameter der Wiedereinschaltung sind:PausenzeitSperrzeitEin- oder dreipoligEin oder mehrere ZyklenFür Mittelspannungsanwendungen wird im Normalfallnur eine einmalige, dreipolige WE durchgeführt.Pausenzeiten zwischen 0,3 und 0,6 sgenügen meistens, damit die Überschlagstreckegenügend entionisiert werden kann und somiteine erfolgreiche Wiedereinschaltung gegeben ist.Die Sperrzeiten (Zeit bis zur nächsten WE) werdenso gewählt, dass von der Netzstörung betroffene<strong>Schutzgeräte</strong> sich sicher zurückgesetzt haben.Dies führte in der Vergangenheit aufgrund derRückfallzeit von mechanischen Schutzrelais zurelativ langen Sperrzeiten (ca. 30 s). Bei numerischenSchutzrelais ist dies nicht erforderlich. VerkürzteSperrzeiten können deshalb z.B. bei Gewitterndie Anzahl der endgültigen Abschaltungen(nicht erfolgreiche WE) verringern.In der Vergangenheit wurden getrennte Einrichtungenzur Durchführung von Schutz und AWEeingesetzt. Der Anstoß hierzu erfolgte durch paralleleVerdrahtung mit dem Schutzgerät. In<strong>SIPROTEC</strong> 4-Geräten ist die AWE-Funktion indas Schutzgerät integrierbar, das zusätzliche Gerätwie auch die zusätzliche Verdrahtung entfällt.2.3 SteuerungWeltweit ist ein Trend zunehmender Automatisierung,auch in Mittelspannungsnetzen zu beobachten.<strong>SIPROTEC</strong> 4-<strong>Schutzgeräte</strong> bieten die Voraussetzung<strong>für</strong> die Steuerung des Abzweiges, sowohllokal (Vor-Ort-Steuerung) als auch von Ferneüber Fernwirk-/Stationsleittechnik. EntsprechendeBedienelemente am Gerät sowie unterschiedlicheserielle Schnittstellen unterstützen dies. WeitereInformationen siehe Kapitel 4. 3. EinstellungenIn diesem Kapitel wird anhand einer typischenAnwendung die Bestimmung der wichtigsten Einstellparametererläutert.3.1 ÜberstromzeitschutzDie Einstellung der Überstromstufen wird durchden Staffelplan des Gesamtnetzes definiert. Fürdas Schutzobjekt „Transformator“ ist eine Stromstaffelungmöglich, bei Freileitungen/Kabeln kannüblicherweise nur eine Staffelung über die Zeit erfolgen.3.1.1 Hochstromstufe I>>Die Hochstromstufe I>> wird unter der Adresse1202 und der zugehörigen Verzögerung T I>>,1203 eingestellt. Sie wird in der Regel zur Stromstaffelungbei großen Impedanzen verwendet, wiesie bei Transformatoren, Motoren oder Generatorenvorliegen. Sie wird so eingestellt, dass sie <strong>für</strong>Kurzschlüsse bis in diese Impedanz hinein anspricht.Siemens PTD EA · Applikationen <strong>für</strong> <strong>SIPROTEC</strong>-<strong>Schutzgeräte</strong> · 2005 23

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