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Applikations-Beispiele für SIPROTEC-Schutzgeräte

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Leitungsschutz im VerteilungsnetzBild 22stufige UMZ-Kennlinie(I>>, I>)2.1.1 Staffelung/SelektivitätZiel einer jeden Schutzeinstellung ist die Erreichungder Selektivität d.h. das Schutzgerät, welchesder Fehlerstelle am nächsten ist, schaltet ab,alle anderen erkennen zwar den Fehler, schaltenjedoch nicht bzw. nur mit einer Zeitverzögerungab. Dies gewährleistet <strong>für</strong> Schutzversagen einenReserveschutz von der übergeordneten Instanz.Prinzipiell stehen beim Überstromzeitschutz zweiKriterien zur Erreichung der Selektivität zurVerfügung: ZeitHierbei wird bei Erkennen eines Überstromesunverzögert oder mit einer einstellbaren Verzögerungszeitabgeschaltet. Nachdem üblicherweisemehrere im Netz befindliche <strong>Schutzgeräte</strong>den Netzfehler erkennen, schaltet das Schutzgerätmit der kleinsten Verzögerungszeit aus. DieVerzögerungszeiten in den einzelnen <strong>Schutzgeräte</strong>nwerden nun so definiert, dass die Kurzschlussabschaltungdurch das dem Fehlerortnächste Schutzgerät erfolgt.Diese Art der Staffelung wird üblicherweise <strong>für</strong>Kabel- und Freileitungsnetze verwendet. StromEin weiteres Staffelkriterium kann die Größedes Kurzschlussstromes selbst sein. Nachdemim reinen Leitungs- oder Kabelnetz die Größedes Kurzschlussstromes nicht genau bestimmtwerden kann, wird diese Methode bei Staffelungan Transformatoren verwendet. Der Transformatorbegrenzt den Kurzschlussstrom, so dasssich ober- und unterspannungsseitig unterschiedlichgroße Kurzschlussströme ergeben.Dieses Verhalten wird benutzt, um ebenso wiebei der Zeitstaffelung die Selektivität der Abschaltungzu erreichen.<strong>SIPROTEC</strong> 4-Überstromzeitschutzgeräte erlaubenaufgrund ihrer Flexibilität eine Mischung aus beidenKriterien und helfen damit ein Optimum anVersorgungssicherheit zu erreichen.2.1.2 UMZ-SchutzIn Europa (ausgenommen britisch beeinflussteLänder) wird als Überstromzeitschutz-Kennlinieüberwiegend der UMZ-Schutz eingesetzt. MehrerenStromansprechschwellen werden Verzögerungszeitenzugeordnet.I>> Ansprechwert (großer Kurzschlussstrom),t>> (kurze Verzögerungszeit)I> Ansprechwert (kleiner Kurzschlussstrom),t> (Verzögerungszeit)2.1.3 AMZ-SchutzIn britisch und amerikanisch beeinflussten Ländernist hingegen die AMZ-Kennlinie sehr verbreitet.Wie die Abkürzung AMZ (AbhängigerMaximalstrom-Zeitschutz) andeutet, ist hierbeidie Verzögerungszeit abhängig vom erfasstenStrom.AMZ-Kennlinien nach IEC 60255IEC 60255-3 definiert vier Kennlinien, die sich inihrer „Steigung“ unterscheiden:InversVery inversExtremely inversLong inversNachstehend sind die Berechungsformeln sowiedie entsprechenden Kennlinien im Vergleich dargestellt.Inverse014 ,t =⋅T002 .pII p−1Very inverseExtremely inverseLong inverset =t =t =( )13,5T−1⋅( II p )80( )p⋅T−1II p2 p120− ⋅( II p )T1p22Bild 3 AMZ-Kennlinien im VergleichSiemens PTD EA · Applikationen <strong>für</strong> <strong>SIPROTEC</strong>-<strong>Schutzgeräte</strong> · 2005

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