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Applikations-Beispiele für SIPROTEC-Schutzgeräte

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TransformatorschutzDie Topologie wird wie folgt festgelegt:Die beiden Sparwicklungen werden zu S1 und S2(Anzapfung).Die Erdungswicklung ist in diesem Fall als Seite 3einzustellen. Liegt eine weitere Anzapfung vor,dann wird die Erdungswicklung als Seite 4 festgelegt.Sobald eine der Seiten als Erdungswicklungdefiniert ist, macht der Schutz automatisch einenKnotendifferentialschutz über alle beteiligtenSparwicklungen.Die Differentialschutzfunktion muss per Parametrierungaktiv geschaltet werden. Der Differentialschutz7UT613 ist bei Lieferung inaktiv geschaltet.Der Grund liegt darin, dass der Schutz nicht betriebenwerden darf, ohne dass zumindest dieSchaltgruppen und Anpassungswerte zuvor richtigeingestellt wurden. Ohne diese Einstellungen kannes zu unvermuteten Reaktionen des Gerätes kommen.Die Einstellung der Kennlinie des Differentialschutzesbasiert auf folgenden Überlegungen:Als Ansprechwert <strong>für</strong> den DifferentialstromI Diff > kann die Voreinstellung von 0,2 x I N bezogenauf den Nennstrom des Trafos in der Regelübernommen werden.Die Steigung 1 berücksichtigt stromproportionaleFalschströme welche durch Übersetzungsfehlerder Wandler verursacht werden können.Die Steigung dieses Kennlinienabschnittes wirdauf 25 % eingestellt.Die Zusatzstabilisierung erhöht die Stabilitätdes Differentialschutzes im Bereich sehr hoherdurchfließender Kurzschlussströme bei außenliegendenFehlern und basiert auf den EinstellwertEXF-Stab (Adresse 1261) und hat die Steigung1 (Adresse 1241).Der Fußpunkt 2 führt zu einer höheren Stabilisierungim Bereich hoher Ströme, bei denenStromwandlersättigung auftreten kann. DieSteigung dieses Kennlinienabschnittes wird auf50 % eingestellt.Die Schwelle I Diff>> arbeitet ohne Stabilisierungund ist <strong>für</strong> hohe Kurzschlussströme auf der Primärseitedes Trafos mit gleichzeitiger großer Wandlersättigungvorgesehen. Sie sollte mind. 20 % höherals der max. durchfließende Kurzschlussstrom bzw.der max. Inrushstrom eingestellt werden.Hinweise zur ZusatzstabilisierungIm Bereich sehr hoher durchfließender Ströme beiäußerem Kurzschluss wird eine dynamische Zusatzstabilisierungwirksam. Die Voreinstellung 4.0kann in der Regel unverändert übernommen werden.Der Wert ist auf den Nennstrom des Schutzobjektesbezogen. Beachten Sie, dass der Stabilisierungsstromdie arithmetische Summe der indas Schutzobjekt einfließenden Ströme ist, alsoBild 12 Auslösekennlinie Differrentialschutzdoppelt so hoch wie der durchfließende Stromselbst. Die Zusatzstabilisierung wirkt nicht auf dieI>>-Stufe. Die maximale Dauer der Zusatzstabilisierungnach Erkennen eines externen Fehlers stellenSie in Vielfachen von einer Periode ein. Derempfohlene Einstellwert liegt bei 15 Perioden(Voreinstellung). Die Zusatzstabilisierung wirdautomatisch auch vor Ablauf der eingestelltenDauer aufgehoben, sobald erkannt wird, dass sichder Arbeitspunkt I Diff/I Stab stationär (d.h. übermindestens eine Periode) innerhalb des Auslösegebietesnahe der Fehlerkennlinie befindet. DieZusatzstabilisierung arbeitet <strong>für</strong> jede Phase getrennt,kann jedoch aufgrund der vorliegendenSchaltgruppe auf die Blockierung aller Phasenausgedehnt werden („Crossblock-Funktion“).Der empfohlene Einstellwert <strong>für</strong> die „Crossblock-Funktion“ liegt bei 15 Perioden (Voreinstellung).Hinweise zur Einstellung der Inrush-BlockierungBeim Einschalten des Trafos entsteht ein Einschaltrush,welcher durch einen hohen Anteil 2.Harmonischer gekennzeichnet ist, und zu einerFehlanregung des Differentialschutzes führenkann. Die Voreinstellung der Einschaltstabilisierungmit 2. Harmonischer von 15 % kann unverändertübernommen werden. Um im Ausnahmefallbei besonders ungünstigen Einschaltbedingungen,bedingt durch die Bauart des Transformatorsstärker stabilisieren zu können, kann ein kleinererWert eingestellt werden. Die Einschaltstabilisierungkann mittels der „Crossblock“-Funktion erweitertwerden. Das bedeutet, dass bei Überschreitendes Oberschwingungsanteils in nur einer Phasealle drei Phasen der I Diff >-Stufe blockiert werden.Ein Einstellwert von 3 Perioden, die <strong>für</strong> dieZeit der gegenseitigen Blockierung nach Überschreitender Differentialstromschwelle wirksamist, wird empfohlen (Voreinstellung).Siemens PTD EA · Applikationen <strong>für</strong> <strong>SIPROTEC</strong>-<strong>Schutzgeräte</strong> · 2005 165

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