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Applikations-Beispiele für SIPROTEC-Schutzgeräte

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TransformatorschutzBild 10AuslösekennlinieErddifferentialschutzBei einem äußeren Erdkurzschluss fließt auch einNullstrom über die Leiterstromwandler. Dieser hatprimärseitig die gleiche Größe wie der Sternpunktstromund ist in Gegenphase mit diesem. Zur Stabilisierungwird daher sowohl die Größe der Strömeals auch deren Phasenlage zueinander ausgewertet.Für den Erddifferentialschutz ergibt sichfolgende Auslösekennlinie:Bei obigen <strong>Beispiele</strong>n wurde angenommen, dassbei äußerem Erdkurzschluss 3I 0 " und 3I 0 'inGegenphasesind, was <strong>für</strong> die Primärgrößen auchstimmt. Durch Wandlersättigung kann jedoch einePhasenverschiebung zwischen dem Sternpunktstromund der Summe der Leiterströme vorgetäuschtwerden, die die Stabilisierungsgrößeschwächt. Bei ϕ(3I 0 "; 3I 0 ') = 90° ist die StabilisierungsgrößeNull. Dies entspricht der klassischenRichtungsbestimmung mit der Methode der Summen-und Differenzbeträge.Das folgende Zeigerdiagramm zeigt die Stabilisierungsgrößebeim äußeren Fehler:Die Erdfehlerdifferentialschutzfunktion muss perParametrierung aktiv geschaltet werden. Der Erddifferentialschutz7UT613 ist bei Lieferung inaktivgeschaltet. Der Grund liegt darin, dass derSchutz nicht betrieben werden darf, ohne dasszumindest die Zuordnung und Polarität derStromwandler zuvor richtig eingestellt wurden.Ohne diese Einstellungen kann es zu unvermutetenReaktionen des Gerätes kommen.Für die Empfindlichkeit des Schutzes ist die Einstellungdes Wertes I-EDS> maßgebend. Dies istder Erdkurzschlussstrom, der über die Sternpunktzuführungdes Transformators einfließt.Ein evtl. vom Netz einfließender weiterer Erdstromgeht nicht in die Ansprechempfindlichkeitein. Der Stromwert bezieht sich auf den Betriebsnennstromder zu schützenden Seite des Trafos.Der voreingestellte Ansprechwert von 0,15 I/I nSist normalerweise angemessen.3.3 Reserveschutzfunktionen3.3.1 ÜberstromzeitschutzDer Überstromzeitschutz (UMZ) des 7UT613dient als Reserveschutz <strong>für</strong> den Kurzschlussschutzder nachgeschalteten Netzteile, wenn Fehlerdort nicht rechtzeitig abgeschaltet werden, sodass es zu einer Gefährdung des Schutzobjekteskommen kann.Der Überstromzeitschutz kann einer der dreiSpannungsseiten des Trafos zugeordnet werden.Dabei ist auch auf die richtige Zuordnung zwischenden Messeingängen des Gerätes und denMessstellen (Stromwandlersätze) der Anlage zuachten. Die Stufe I>> ergibt zusammen mit derStufe I> oder mit der Stufe I p eine zweistufigeKennlinie. Wenn der Überstromzeitschutz aufder Speiseseite des Transformators wirkt, wirddie Stufe I>> so eingestellt, dass sie <strong>für</strong> Kurzschlüssebis in das Schutzobjekt hinein anspricht,bei einem durchfließenden Kurzschlussstromaber nicht.Bild 11ZeigerdiagrammStabilisierungsgröße beieinem äußeren Fehler148Siemens PTD EA · Applikationen <strong>für</strong> <strong>SIPROTEC</strong>-<strong>Schutzgeräte</strong> · 2005

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