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Applikations-Beispiele für SIPROTEC-Schutzgeräte

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Transformatorschutz3.1.1 Hinweise zur ZusatzstabilisierungIm Bereich sehr hoher durchfließender Ströme beiäußerem Kurzschluss wird eine dynamische Zusatzstabilisierungwirksam. Beachten Sie, dass derStabilisierungsstrom die arithmetische Summe derin das Schutzobjekt einfließenden Ströme ist, alsodoppelt so hoch wie der durchfließende Stromselbst. Die Zusatzstabilisierung wirkt nicht auf dieI>> Stufe.Die maximale Dauer der Zusatzstabilisierungnach Erkennen eines externen Fehlers stellen Siein Vielfachen von einer Periode ein. Der empfohleneEinstellwert liegt bei 15 Perioden (Voreinstellung).Die Zusatzstabilisierung wird automatischauch vor Ablauf der eingestellten Dauer aufgehoben,sobald erkannt wird, dass sich der ArbeitspunktI Diff /I Stab stationär (d.h. über mindestenseine Periode) innerhalb des Auslösegebietes naheder Fehlerkennlinie befindet. Die Zusatzstabilisierungarbeitet <strong>für</strong> jede Phase getrennt, kann jedochaufgrund der vorliegenden Schaltgruppe auf dieBlockierung aller Phasen ausgedehnt werden(„Crossblock-Funktion“). Der empfohlene Einstellwert<strong>für</strong> die „Crossblock-Funktion“ liegt bei15 Perioden (Voreinstellung).3.1.2 Hinweise zur Einstellung der Inrush-BlockierungBeim Einschalten des Trafos entsteht ein Einschaltrush,welcher durch einen hohen Anteil 2.Harmonischer gekennzeichnet ist, und zu einerFehlanregung des Differentialschutzes führenkann. Die Voreinstellung der Einschaltstabilisierungmit 2. Harmonischer von 15 % kann unverändertübernommen werden. Um im Ausnahmefallbei besonders ungünstigen Einschaltbedingungen,bedingt durch die Bauart des Transformatorsstärker stabilisieren zu können, kann ein kleinererWert eingestellt werden.Die Einschaltstabilisierung kann mittels der„Crossblock“-Funktion erweitert werden. Das bedeutet,dass bei Überschreiten des Oberschwingungsanteilsin nur einer Phase alle drei Phasender I Diff > Stufe blockiert werden. Ein Einstellwertvon 3 Perioden, die <strong>für</strong> die Zeit der gegenseitigeBlockierung nach Überschreiten der Differentialstromschwellewirksam ist, wird empfohlen (Voreinstellung).3.1.2 Hinweise zur Einstellung der Übererregungs-BlockierungStationäre Übererregung bei Transformatoren istdurch ungeradzahlige Oberschwingungen gekennzeichnet.Hier eignet sich die dritte oder fünfteHarmonische zur Stabilisierung. Da bei Transformatorenhäufig die dritte im Trafo eliminiert wird(z.B. in einer Dreieckswicklung), wird meist diefünfte Harmonische verwendet. Der Anteil an 5.Harmonischen, der zum Sperren des Differentialschutzesführt, wird mit 30 % (Voreinstellung)eingestellt. Die Einstellung der Cross-Block-Funktionist hier in der Regel nicht erforderlich.3.2 ErdfehlerdifferentialschutzDer Erdfehlerdifferentialschutz erfasst Erdkurzschlüssein Transformatoren, bei denen der Sternpunktgeerdet ist, selektiv und mit hoher Empfindlichkeit.Voraussetzung ist, dass ein Stromwandlerin der Sternpunktzuführung, also zwischen Sternpunktund Erder, eingesetzt ist. Dieser Sternpunktwandlerund die Leiterstromwandler grenzen denSchutzbereich ab.Im Normalbetrieb fließt in der Sternpunktzuführungkein Strom I St . Auch die Summe der Leiterströme3I 0 = I L1 + I L2 + I L3 ist annähernd null.Bei einem Erdkurzschluss im Schutzbereich(Bild 9) fließt auf jeden Fall ein SternpunktstromI St ; je nach den Erdungsverhältnissen des Netzeskann auch über die Leiterstromwandler ein Erdstromauf die Fehlerstelle speisen (gestrichelterPfeil), der jedoch mehr oder weniger in Phase mitdem Sternpunktstrom ist. Dabei ist die Stromrichtungin das Schutzobjekt als positiv definiert.Bild 9 Stromverteilung bei einem Erdkurzschlussinnerhalb des TrafosSiemens PTD EA · Applikationen <strong>für</strong> <strong>SIPROTEC</strong>-<strong>Schutzgeräte</strong> · 2005 147

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