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Applikations-Beispiele für SIPROTEC-Schutzgeräte

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TransformatorschutzDie dritte Wicklung (S3) dagegen ist nur <strong>für</strong>16 MVA dimensioniert (z.B. als Eigenbedarfswicklung).Der Nennstrom dieser Wicklung (= Seitedes Schutzobjektes) beträgt daher 924 A. Für denDifferentialschutz muss jedoch mit vergleichbarenStrömen gerechnet werden. Deshalb muss <strong>für</strong> diedritte Wicklung ebenfalls die Nennleistung desSchutzobjektes von 72 MVA zu Grunde gelegtwerden. Diese ergibt einen Nennstrom (hierStrom unter Nennbedingungen des Schutzobjektes,d.h. bei 72 MVA) von 4157 A. Dies ist die Bezugsgröße<strong>für</strong> die Ströme der dritten Wicklung.Die Ströme werden also mit dem Faktor k3 multipliziert.Diese Betragsanpassung nimmt das Gerätauf Basis der eingestellten Nennwerte selbsttätigvor. Zusammen mit der ebenfalls einzugebendenSchaltgruppe ist es in der Lage, nach festgelegtenRechenregeln den Stromvergleich durchzuführen.Dies wird an folgendem Beispiel <strong>für</strong> die SchaltgruppeY(N)d5 mit Sternpunkterdung verdeutlicht:Bild 7 Zeigerdiagramme bei symmetrischen StrömenBild 7 zeigt die Wicklungen und darunter die Zeigerdiagrammesymmetrisch durchfließender Ströme.Die Matrizengleichung lautet in allgemeinerForm:( I ) = k⋅( k) ⋅( I )mnAuf der rechten (Stern-)Seite sind die Leiterströmegleich den Wicklungsströmen (die Betragsanpassungist im Bild nicht berücksichtigt).Da innerhalb des Schutzbereiches kein Punkt geerdetist, kann im Schutzbereich bei äußerem Fehlerkein nennenswerter Nullstrom auftreten, auchwenn der Sternpunkt des Netzes an einer anderenStelle geerdet ist. Bei einem Erdfehler innerhalbdes Schutzbereiches ist dagegen ein Nullstrom ander entsprechenden Messstelle möglich, wenn dasNetz an einer anderen Stelle geerdet ist oder einzweiter Erdschluss im Netz vorliegt (Doppelerdschlussim nicht geerdeten Netz). Da also Nullströmenur bei inneren Fehlern auftreten können,sind sie <strong>für</strong> die Stabilität des Differentialschutzesohne Einfluss. Beim inneren Fehler gehen dagegendie Nullströme (weil von außen kommend) praktischvoll in die Empfindlichkeit ein. Eine besondershohe Empfindlichkeit bei Erdfehlern imSchutzbereich lässt sich mit dem Überstromzeitschutz<strong>für</strong> Nullstrom und/oder dem einphasigenÜberstromzeitschutz der auch als Hochimpedanz-Differentialschutz eingesetzt werden kann, erreichen.Die Differentialschutzfunktion muss per Parametrierungaktiv geschaltet werden. Der Differentialschutz7UT613 ist bei Lieferung inaktiv geschaltet.Der Grund liegt darin, dass der Schutznicht betrieben werden darf, ohne dass zumindestdie Schaltgruppen und Anpassungswerte zuvorrichtig eingestellt wurden. Ohne diese Einstellungenkann es zu unvermuteten Reaktionen desGerätes kommen.Die Einstellung der Kennlinie des Differentialschutzesbasiert auf folgenden Überlegungen:Als Ansprechwert <strong>für</strong> den Differentialstromkann die Voreinstellung von 0,2 x I N bezogenauf den Nennstrom des Trafos in der Regelübernommen werden.Der Fußpunkt 1 berücksichtigt stromproportionaleFalschströme welche durch Übersetzungsfehlerder Wandler verursacht werden können.Die Steigung dieses Kennlinienabschnittes wirdauf 25 % eingestellt.Die Zusatzstabilisierung erhöht die Stabilitätdes Differentialschutzes im Bereich sehr hoherdurchfließender Kurzschlussströme beiaußenliegenden Fehlern und basiert auf demEinstellwert EXF-Stab (Adresse 1256) und hatdie Steigung 1 (Adresse 1241).Der Fußpunkt 2 führt zu einer höheren Stabilisierungim Bereich hoher Ströme, bei denenStromwandlersättigung auftreten kann. DieSteigung dieses Kennlinienabschnittes wird auf50 % eingestellt.Bild 8 Auslösekennlinie des Differentialschutzes146Siemens PTD EA · Applikationen <strong>für</strong> <strong>SIPROTEC</strong>-<strong>Schutzgeräte</strong> · 2005

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