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Applikations-Beispiele für SIPROTEC-Schutzgeräte

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Leitungsschutz im Übertragungsnetz2.5 Schalterversagerschutz (50BF )Der Leistungsschalter-Versagerschutz dient derschnellen Reserveabschaltung, wenn im Falle einesAuslösekommandos von einer Schutzfunktion derörtliche Leistungsschalter versagt. Wird z.B. vomKurzschlussschutz eines Abzweiges ein Auslösekommandoan den Leistungsschalter abgegeben,so wird dieses gleichzeitig an den Leistungsschalter-Versagerschutzgemeldet (Bild 9). In diesemwird eine Zeitstufe T-SVS gestartet. Die Zeitstufeläuft so lange, wie ein Auslösekommando desSchutzes ansteht und der Strom über den Leistungsschalterfließt.Bei störungsfreiem Verlauf wird der Leistungsschalterden Fehlerstrom abschalten und folglichden Stromfluss unterbrechen. Wird das Auslösekommandodes Schutzes nicht ausgeführt (Leistungsschalter-Versagerfall),so fließt der Stromweiter und die Zeitstufe kommt zum Ablauf. Nunerteilt der Leistungsschalter-Versagerschutz seinerseitsein Auslösekommando, das die umliegendenLeistungsschalter zum Abschalten des Fehlerstromesbringt.2.6 Unter- und Überspannungsschutz (59/27)Mit dem Spannungsschutz sollen elektrische Gerätegegen Unter- und Überspannung geschütztwerden. Beide Betriebszustände sind ungünstig,da Überspannung z.B. Isolationsprobleme, oderUnterspannung Stabilitätsprobleme verursachenkönnen.Der Überspannungsschutz im 7SD5 erkennt diePhasenspannungen U L1-E, U L2-E und U L3-E, dieDreieckspannungen U L1-L2, U L2-L3 und U L3-L1 sowiedie Verlagerungsspannung 3U 0. Anstatt derVerlagerungsspannung kann jede andere Spannungerkannt werden, die am 4. SpannungseingangU 4 des Geräts anliegt. Außerdem berechnetdas Gerät die Mitsystemspannung sowie die Gegensystemspannung,so dass die symmetrischenKomponenten ebenfalls überwacht werden. Es istauch eine Kompoundierung möglich, mit der dieSpannung am fernen Ende der Leitung berechnetwird.Als Einstellwert <strong>für</strong> den Überspannungsschutzwird 150 % der Nennspannung empfohlen (Voreinstellungkann übernommen werden).Für den Unterspannungsschutz können auch diePhasenspannungen U L1-E, U L2-E und U L3-E, dieDreieckspannungen U L1-L2, U L2-L3 und U L3-L1 sowiedie Mitsystemspannung verwendet werden.Als Einstellwert <strong>für</strong> den Unterspannungsschutzwird die minimal zulässige Spannung <strong>für</strong> denNetzbetrieb (z.B. 80 %) empfohlen.Bild 9 Prinzip des Leistungsschalterversagerschutzes2.7 Synchron- und Einschaltkontrolle (25)Mittels der Funktion der Synchron- und Einschaltkontrollewird sichergestellt, dass beim Zuschalteneiner Leitung auf eine Sammelschiene dieStabilität des Stromversorgungsnetzes nicht gefährdetwird. Die Spannung des einzuschaltendenAbzweigs wird mit der Spannung der Sammelschieneverglichen, um die Übereinstimmung hinsichtlichder Größenordnung, des Phasenwinkelsund der Frequenz mit bestimmten Toleranzen zuüberprüfen. Optional kann ein Abschalten desAbzweigs überprüft werden, bevor dieser an eineeingeschaltete Sammelschiene angeschlossen wird(oder umgekehrt).Die Synchronprüfung kann entweder nur <strong>für</strong> dasautomatische Wiedereinschalten, nur <strong>für</strong> das manuelleEinschalten (dies beinhaltet ebenfalls einEinschalten mittels eines Steuerbefehls) oder <strong>für</strong>beides durchgeführt werden. Es können ebenfallsverschiedene Kriterien <strong>für</strong> die Einschaltfreigabe<strong>für</strong> das automatische und das manuelle Einschaltenprogrammiert werden. Eine Synchronisationsprüfungist auch ohne externe Anpasstransformatorenmöglich, falls sich zwischen den Messpunktenein Leistungstransformator befindet. Das Einschaltenwird bei synchronen oder asynchronenStromversorgungsnetzzuständen ausgelöst. Inletzterem Fall bestimmt das Gerät die Zeit <strong>für</strong> dieAusgabe des Einschaltbefehls, sodass die Spannungenidentisch sind, wenn sich die Leistungsschalterpoleschließen.Siemens PTD EA · Applikationen <strong>für</strong> <strong>SIPROTEC</strong>-<strong>Schutzgeräte</strong> · 2005 139

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